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Ausgangssignal passiver Jazz Bass
bea:
--- Zitat von: Martin M am 8.11.2013 16:10 ---Als Ergebnis meiner Messungen lege ich Bass-Vorverstärker so aus, dass sie nominal auf 30mV (Effektivwert) ausgelegt sind, aber sowohl Gainreserve als auch ordentlichen "Headroom" haben. Als Beispiel: FET-onboard-Preamp mit Verstärkung bis maximal 1,5 bei 9V Versorgung. Gute 2Veff ~ 6Vss sollten damit jedenfalls unverzerrt gehen, was ich für eine onboard-Elektronik als Voraussetzung ansehe.
--- Ende Zitat ---
Dabei bin ich mir ziemlich unsicher, wie ich das in eine eventuellen zweiten Stufe mache, vor allem bei einem Aufholverstärker hinter einem Tonestack: wenn die nach der Dämpfung in der Neutralposition ausrichte, wirds beim Anheben der Höhen bzw. Tiefen richtig eng. Wenn ich nur die Verluste kompensiere, die das Tonestack in den Maximalpositionen der Einstellregler immer noch macht, verliere ich erheblich an Pegel. Mhmm, am liebsten würde ich 3 9-V-Blöcke in den Bass packen...
Martin M:
Moinmoin Bea,
du hast vollkommen Recht. Tatsächlich besteht der Sound von Bässen mit eingebautem PreAmp, der in "Normalstellung" schon Frequenzbereiche bevorzugt (typisches Beispiel: Stingray) zum Teil aus den dann komprimierten / angezerrten Anteilen im Gesamtsound. Das wird umso stärker, je mehr dann noch aufgedreht wird.
Ein wenig abgemildert wird das für die Höhen dadurch, dass die Frequenz, unterhalb wie oberhalb derer die selbe Energie des Gesamtgeräusches liegt, je nach "Programm" zwischen 250 und 300Hz liegt, Höhenregler setzen bei 800Hz oder noch höher an. Bei Bässen schlägt das jedoch voll durch, im Anschlagmoment (schneller Impuls) dann auch bei den Höhen.
Wenn du einen E-Bass wirklich unkomprimiert verstärken willst/wolltest, brauchst/brauchtest du Headroom (, Headroom und noch mal Headroom). Selbst wenn du drei 9V-Blöcke nimmst bzw. berücksichtigst, dass die Preamps im Head/Kombo auch mit 30V und mehr versorgt werden: Irgendwann kommen dann noch Endstufe und Lautsprecher...
In der Praxis ist Kompression erstens aber oft erwünschter Soundanteil. Dennoch gibt es zweitens fast keine Studioaufnahmen von Bässen ohne Kompressor und drittens ist es eben nicht nur bei Gitarrenamps wichtig, wie sie sich im Übersteuerungsbereich verhalten.
Außerdem ist das der Grund, aus dem seit Jahren in der Bedienungsanleitung z.B. der Trace Elliot GP11 und GP12 Preamps der Hinweis steht, dass man doch vor allem durch Absenken unerwünschter Anteile seinen Sound suchen soll und eben nicht durch Anheben der erwünschten.
Für mich persönlich ist das weiterhin der Grund, aus dem ich - aber das ist wirklich persönlicher Geschmack - extreme Einstellungen der Klangregelung bei Bässen (egal ob am aktiven Bass oder im Preamp des Heads/Kombos) für einen reinen Effekt, als Normalsound dagegen für schwer daneben halte. Ehrlich gesagt ist es wohl meistens ein schlichte Anfängerfehler...
Martin
PS.: Ich bin in der glücklichen Lage, einen 79/80er Fender Precision Special mein Eigen zu nennen. Wie bei jedem Preci muss man schon ordentlich arbeiten, vom Streicheln singt der nicht. Ich liebe ihn, weil er ab dem 7.Bund auf D- und G-Saite wirklich singt und sich dennoch in der Band besser durchsetzt als jeder andere Bass. Der Preamp - für den dieser Bass damals letztlich gebaut wurde - bleibt mir jedoch immer aus: Die Höhen sind einfach nur krank sobald man den Regler auch nur ansieht, und das Singen hört schlagartig auf und wird zum Standard-Punk-Preci-GÄGÄGÄCK...
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