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Verdrillen der AÜ Leitungen
Stone:
Hallo Frank
Die Verkabelung, die Merlin beschreibt, habe ich auch schon einmal in Erwägung gezogen, war bis dato aber noch nicht dazu gekommen; was definitiv noch etwas bringt, ist z.B. zweiadrige, geschirmte Leitung zu nutzen oder da, wo es geht, den Schirm der Leitung nicht als Signalmasse zu nutzen, sondern z.B. ans Chassis zu legen.
Einen Versuch, die Triodenleitungen zu drillen, ist es auf jeden Fall wert - im aktuellen Projekt muss ich mal schauen, ob ich dazu eine große Chance habe - als nächstes kommt allerdings ein 220x-ähnlicher Aufbau an die Reihe, wo es auf jeden Fall gehen wird.
Gruß, Stone
EDIT: aus den Leitungen des NT habe ich auch Stränge geflochten, in der Hoffnung, schon von vornherein Interferenzen zu vermeiden / zu minimieren
Martin M:
Moinmoin zusammen.
da sogar ich für das Lernen des klassischen Kabelbaum-Bindens zu jung bin, verdrille (2 Leitungen) bzw flechte (3 und mehr Leitungen) ich wo immer ich kann. Habe prima Ergebnisse damit: Übersichtlich (Farben vorausgesetzt) und sauber, sieht sogar gut aus. Natürlich nur "passende" Signale in einen Strang, ist aber bei AÜ sowohl primär wie sekundär immer der Fall.
Meine Ausnahmen beim AÜ:
Die Rückkoplungsleitung verlege ich immer einzeln. Erstens geht sie woanders hin ("weit" zurück in den Amp), zweitens lege ich die so, dass sie mit der Amp-Schaltung eine möglichst geringe Fläche aufspannt, um die Einrittsfläche für Streufelder zu minimieren.
Die Anodenversorgung kommt in jedem Fall so direkt wie möglich aus dem Netzteil.
Martin
Nils H.:
--- Zitat von: Stone am 15.01.2014 12:16 ---Einen Versuch, die Triodenleitungen zu drillen, ist es auf jeden Fall wert - im aktuellen Projekt muss ich mal schauen, ob ich dazu eine große Chance habe - als nächstes kommt allerdings ein 220x-ähnlicher Aufbau an die Reihe, wo es auf jeden Fall gehen wird.
--- Ende Zitat ---
wobei man sich klar sein muss, dass man da ggf. zusätzlich eingebrachte Kapazitäten in Kauf nehmen muss. Muss man halt abwägen und im Zweifelsfall ausprobieren.
Gruß, Nils
Martin M:
Moinmoin zusammen.
die von Nils genannten Kapazitäten spielen bei hochohmigen Schaltungen sicher eine Rolle. Das ist bei abgeschirmten Leitungen immer zu berücksichtigen und führt beim Gitarrenkabel zu hörbaren Höhenverlusten (Kabel mit hohem Kapazitätsbelag, langes Kabel). Bei Ausgangsübertragern spielt das jedoch keine Rolle: Sekundärseitig mit 4 - 16 Ohm ohnehin nicht, aber auch die 5 - 15 kOhm primärseitig sind nicht wirklich hochohmig. Hier kann m.E. durch Verdrillen / Flechten Nichts passieren.
Und Stone deutete an:
--- Zitat ---...den Schirm der Leitung nicht als Signalmasse zu nutzen...
--- Ende Zitat ---
Signalmasse, Chassismasse, Leitungen sind so ein Punkt: Ein Amp ohne vernünftiges Massekonzept wird immer Nebengeräusche machen, was gerade bei Gitarrenamps mit ihren Zillionen dB Verstärkung ärgerlich ist. Wer keinen Bock auf Theorie hat, findet beim www.valvewizard.co.uk eine gute Grundlage.
Gültig bleibt in jedem Fall:
Eine abgeschirmte Leitung, deren Abschirmung an keinem Ende an Masse liegt, ist schlimmer als ihr nicht abgeschirmtes Pendant.
Eine abgeschirmte Leitung, die an beiden Enden irgendwo angeschlossen ist, macht eine Masseschleife auf, oder wird als Leitung missbraucht (ja, jedes Gitarrenkabel ist so ein Missbrauch): Abschirmungen funktionieren nämlich prinzipiell nur dann, wenn sie keinen Strom führen (daher ist der Missbrauch beim Gitarrenkabel nicht schlimm: Der Strom ist nur gering).
Aber auch eine abgeschirmte Leitung, die an einem Ende an Masse liegt, ist nur dann richtig, wenn sie am richtigen Ende an der richtigen Masse liegt. Welches Ende und welche Masse das nun ist, liegt am gesamten Massekonzept des Amps.
Martin
Stone:
Hi
Warum ufern die Diskussionen eigentlich immer nur bei meinen Fragen so aus … ? Oder bilde ich mir das ein? Ist positiv, aber da kommen immer mehr Dinge zusammen, als eigentlich gewollt ;) Oder in der Frage gefragt.
Hinsichtlich der Kapazitäten beim verdrillen der Triodenleitungen bin ich mir bewusst, wenngleich ich eher Einstreuungen bzw. Übersprechungen der Anodenleitung in die Gitterleitung fürchte, wenn eben diese keinen separaten Schirm hat. Allerdings sprechen wir hinsichtlich der Kapazitäten, gerade bei geschirmten Leitungen, ja über extrem kleine Kabellängen … bis dato habe ich aber keinen negativen Einfluss ausmachen können.
Dennoch ist das Konzept, wie schon von Martin erwähnt, optisch eine saubere Sache und einen Versuch wert.
Masse - nun, für mich gibt es zwei "Massen" in einem Amp, wenn man so will: das eine ist die Signalmasse, wenn man sie so nennen möchte, dass andere die Chassismasse, die auch mit PE verbunden ist; die Signalmasse lege ich über die von Andy im Anvil und HiGain verwendete Schaltung - er nennt sie "auto ground" oder so - an Chassismasse, PE und Signalmassepunkt einige Zentimeter auseinander (etwa 2, würde ich sagen).
Bei einer der zuletzt aufgebauten Vorstufen hatte ich rauschen, knistern, etc., bis ich die Signalmasse von der Chassismasse über eben die angesprochene Schaltung "getrennt" habe - zusätzlich noch einige Leitungen mit Schirm hier und da (Schirm dabei auf Chassis) und ich habe absolute Ruhe.
In der Ausbildung habe ich zwar gelernt, wie man Kabelbäume bindet, finde flechten allerdings sinnvoller und zweckmäßiger, da es beim Kabelbaum in erster Linie ja um eine saubere, gebündelte Verlegung geht und nicht um die "Auslöschung" von Interferenzen.
Gruß, Stone … der sich manchmal selber nicht folgen kann ;)
EDIT: die Feedbackleitung ist natürlich außen vor … ich finde die Idee hinsichtlich der kleinsten gemeinsamen Fläche aber gut, wobei ich meist am Chassis entlang gehe und dann "rechtwinklig" abbiege
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