Technik > Tech-Talk Amps
Alte Amps und deren Eingangsschaltung
RoehrenJeans:
Moin beisammen,
Ihr habt sicher mitbekommen, dass mein Dynacord Jazz Amp wieder läuft, soweit so schön.
Gestern bin ich aber über ein Thema gestolpert das ich (noch) nicht so ganz verstehe.
Den Amp hatte ich mit Soundkarte getestet - alles prima, relativ ausgeglichener Frequenzgang, schöne Höhen.
Anschließend hab ich meine Strat eingestöpselt - ups, sehr sehr dumpf das ganze…
Hänge ich eine "buffered" Tretmiene dazwischen ist es wieder OK… irgendwie mag der Amp wohl lieber niederohmig angesteuert werden.
Kann mir jemand von Euch sagen, welche Funktion der 0,01uF Koppel-C am Eingang des Amps hat, wäre es nicht besser über einen einfachen hochohmigen Spannungsteiler ala 7ender an die erste Röhre zu gehen ?
Gruß
Toni
Alex78:
Hallo Toni,
der 0,010uF am Eingang des zweiten Schaltplan (ohne Hall) ist ein Hochpass (schneidet also Bässe ab, keine Höhen). Seine Aufgabe ist es, die Gleichspannung die am Steuergitter der Eingangstriode anliegt (=Gittervorspannung), von der Eingangsbuchse und somit den vogeschalteten Geräten (Gitarre) fern zu halten.
Der 0,05uF am Gitarreneingang des ersten Schaltplans (mit Hall) ist ein Tiefpass, schneidet also Höhen.
Grüße
Alex
RoehrenJeans:
Moin Alex,
dank dir für deine Erklärung. Wenn ich ehrlich bin, habe ich die Schaltung noch nicht so ganz kapiert, - aber ich war gestern auch beim Fasching und bin daher noch etwas morsch in der Rübe ;)
Aber ich sehe schon, das passt auch zu Jochens Aussage in einem anderen Thread
--- Zitat ---Die Kiste erzeugt den Vorstufenbias über den Anlaufstrom. Die haben keine Kathodenelkos…
--- Ende Zitat ---
Habe mir eben nochmal im Vergleich dazu die Vorstufe eines 7ender DR angesehen, - stimmt, da ist ein 1,5kOhm und ein C an der Kathode - tja, da muss ich mir nun wohl doch die Grundlagen reinziehen.
Zurück zu meinem Problem: da passt dann Theorie (Hochpass im Amp) mit der wahrgenommenen Realität (ich höre einen Tiefpass) nicht zusammen… D.h. ich höre dann wohl eher die Kombination aus PU-Ersatzschaltbild mit 5m Klinkenkabel "RC" …
Gruß
Toni
es345 (†):
Hallo Toni,
Wenn ich die Fotos aus dem anderen Thread ansehe, hast Du wahrscheinlich die Eingangsschaltung nach Schaltplan 1. Zu den Kondensatoren
Wie schon erwähnt, wird die erste Röhre mit Gitteranlaufstrom betrieben, das erkennst Du daran , dass der Gitterableitwiderstand R12/R13 im Schaltplan 1 eine Größe von 10M Ohm hat. C4/C5 sind für diese Betriebsart zwingend notwendig.
Zum Klangbild:
ich persönlich würde die gesamte Schaltung vor C4 entfernen. Sie ist in der Tat im Ergebnis niederohmig. Ersatzweise wäre dann C4 direkt zur Eingangsbuchse zuverbinden, optional mit einen Serienwiderstand von 10K zur HF Unterdrückung.
Ein schneller Test ohne Umbau:
benutze mal versuchsweise für die Gitarre den Eingang Mic 2. Dieser sollte direkt auf die Eingangsröhre gehen. Ändert sich das Klangbild?
Zum Klangregler selbst: das ist ein reiner Höhendämpfer, wie geschaffen für Jazz der 50er Jahre ;)
Gruß Hans- Georg
Alex78:
--- Zitat von: RoehrenJeans am 1.03.2014 10:29 ---D.h. ich höre dann wohl eher die Kombination aus PU-Ersatzschaltbild mit 5m Klinkenkabel "RC" …
--- Ende Zitat ---
Der PU der Gitarre hat seine für ihn typische Resonanzspitze nur bei voll aufgedrehtem (Gitarren-)Volume Poti.
Sobald das Volume an der Gitarre zurückgedreht wird, wirkt die Kapazität des Kabels gegen Masse als Tiefpass.
Abhilfe schafft ein C 470pF (220pF - 1000pF) zwischen Eingang und Schleifer des Gitarrenvolumepotis.
Bei welcher Gitarrenvolumepotistellung hast du denn die Probleme mit den nicht vorhandenen Höhen?
Grüße
Alex
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