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SVT (6x6550) mit (Leerlauf)Totalschaden

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diyMen:
Hallo allerseits,
dieser Tage habe ich einen sehr runtergekommenen SVT zur Befundung bekommen der sehr Übles erlebt hat, ..Betrieb mit kräftiger Ansteuerung ohne Last ("..komisch man hört ja gar nichts, mach doch mal laut") und fertig war das Inferno. 2 der 6 6550, eine der beiden 12BH7 und ettliche Widerstände um die 6550, zwei Dioden im HV-Netzteil hat es für immer mitgenommen - alles bei intakter Primärsicherung! Absoluter Totalschaden, entweder verschrotten oder Neuaufbau.

Ich war gestern lange damit beschäftigt den Ausgangsübertrager zu prüfen, dieser scheint mir soweit noch intakt. Dazu habe ich die Isolationswiderstände zwischen den Wicklungen geprüft und mit der  Methode der gedämpften Schwingung zu ermitteln versucht ob ein Windungsschluss ausgeschlossen werden kann. Den Netztrafo will ich ebenfalls auf Isolation prüfen.


Was ich bei diesem Teil vermisse sind spannungsbegrenzende Maßnahmen für den Leerlauf(fehler)fall. Sollte ich ihn wider aufbauen sollen dann würde ich in jedem Fall den Ausgangsübertrager mit Dioden beschalten bzw. die Sekundärseite mit einem antiparallen Thyristorschutz versehen.


Auf was wäre beim SVT noch zu achten? Gibt es Erfahrugen zur "Robustheit" des Ausgangsübertragers?

Gruß Frank

diyMen:
Mittlerweile habe ich den SVT-Ausgangsübertrager an eine  externe 6550 Gegentaktmimik mit wahlweise 400/500/600V Ua und fest Ug2 mit 400V zum testen angeschlossen.  Die 6550 sind die "übrig gebliebenen" des SVT. Unter großen Vorsichtsmaßnahmen mit weichen 400V in Betrieb genommen, machte es nach gefühlten 10 Sec "zutsch" und die Schutzsicherung sprach an. Wahrscheinlich haben also auch die "übrig gebliebenen" 6550 ein Ding weg. Bei einer ist unten im Sockel an den Stiften deutlich Schmauch vom Inferno zu sehen. Entweder tausche ich bei der den Sockel aus, in der Hoffnung dass sie intern überlebt hat und dann weiter benutzt werden kann oder sie hat auch einen internen Defekt. Andererseits wenn ich mir vorstelle dass die 6550 im SVT mit knapp 700V an den Anoden betrieben werden neige ich dazu die übrig gebliebenen 6550 zum Schrott zu zählen.

Da ich keine 6550 vorrätig habe, dafür aber KT88, will ich heute den Ausgangsübertrager damit mal in Betrieb nehmen und hören wie er sich anhört. Sollte er widererwartend doch einen Windungsschluss haben, den ich bisher ausschließe, könnte man den "hören"?

Gruß Frank

cca88:

--- Zitat von: diyMen am  1.05.2014 13:22 ---Mittlerweile habe ich den SVT-Ausgangsübertrager an eine  externe 6550 Gegentaktmimik mit wahlweise 400/500/600V Ua und fest Ug2 mit 400V zum testen angeschlossen.  Die 6550 sind die "übrig gebliebenen" des SVT. Unter großen Vorsichtsmaßnahmen mit weichen 400V in Betrieb genommen, machte es nach gefühlten 10 Sec "zutsch" und die Schutzsicherung sprach an. Wahrscheinlich haben also auch die "übrig gebliebenen" 6550 ein Ding weg. Bei einer ist unten im Sockel an den Stiften deutlich Schmauch vom Inferno zu sehen. Entweder tausche ich bei der den Sockel aus, in der Hoffnung dass sie intern überlebt hat und dann weiter benutzt werden kann oder sie hat auch einen internen Defekt. Andererseits wenn ich mir vorstelle dass die 6550 im SVT mit knapp 700V an den Anoden betrieben werden neige ich dazu die übrig gebliebenen 6550 zum Schrott zu zählen.

Da ich keine 6550 vorrätig habe, dafür aber KT88, will ich heute den Ausgangsübertrager damit mal in Betrieb nehmen und hören wie er sich anhört. Sollte er widererwartend doch einen Windungsschluss haben, den ich bisher ausschließe, könnte man den "hören"?

Gruß Frank

--- Ende Zitat ---

Hallo Frank,

meiner Erfahrung nach hört man Windunsschlüße und man sieht sie auf dem Scope.

Der Trafo arbeitet dann intern "gegen sich" und es kommt nichts sinnvolles mehr raus

Grüße

Jochen

diyMen:
Hallo Jochen,
6xKT88 bringen mit dem SVT-Übertrager auch 270W (und mehr) ...sieht aufm Scope soweit normal aus, aber mit Musik angesteuert klingt er mir in den Tiefen vergleichsweise  irgendwie dünn. Bin mir noch nicht im klaren wie das einzuordnen ist. Ok, es könnte sein dass es für diesen PP-Übertrager normal ist. Leider habe ich keinen PP-Übertrager den ich als Vergleich zur Tiefenwiedergabe heranziehen könnte. Mein nur 4xKT88 "Brummer" (150W) hat geteilte Last und "bummst" unten deutlich dicker  - dieser stille Vergleich lässt mich doch an der einwandfreien Funktion des SVT-Übertragers zweifeln.

Was helfen könnte, um sicher zu gehen dass der Übertrager doch ein normales Verhalten zeigt, wäre die Primärinduktivität zu messen, wenn man wüsste wie sie normal ist. Dazu werde ich mich mal an Ampeg wenden, die müssten es doch wissen. Jetzt will ich erst mal die 6550 umsockeln.

Gruß Frank

bluesfreak:
Ich hab bisher noch keinen Ampeg AÜ tauschen dürfen aber wenn ich mir die Daten bei Welter ansehe (8.1kg!) ist das Ding eigentlich gebaut wie ein Panzer, insofern dürfte der (bei rechtzeitigem Ansprechen der Widerstände) überlebt haben. Allerdings würde ich den 6550 prinzipiell nicht mehr über den Weg trauen, ich hatte einen Orange OD120 der selbiges Schicksal erleben musste (plus überdimensionierte Hauptsicherung) und dort hats den AÜ und diverse Widerstände und Elkos zerlegt gehabt. Die Röhren an sich (Telefunken(!) EL34) sahen noch gut aus, gaben noch mittelprächtige Werte auf einem Röhrentester und funktionierten auch nach Austausch des AÜ noch (auf Wunsch des Auftraggebers) aber als dann Last drauf kam sind zwei davon nachträglich noch hochgegangen und ich hab nochmal nen Satz Gitterwiderstände verbauen müssen...

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