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Bouyer ST-20 zu Gitarrenamp umbauen
Ulder:
Hallo zusammen,
ich habe in der Bucht einen defekten Bouyer ST-20 erstanden, den ich vom Aufbau sehr interessant finde. Es werkelt eine EF86 bzw. 1/2 12AX7 als V1 und eine EF86 als PI, zwei 6L6 sitzen in der Endstufe. Letzendlich war nur die Gleichrichterröhre defekt, das Glas hatte einen Sprung. Es ist ein PA/Mikrofon Verstärker, den ich nun zu einem Gitarrenverstärker umbauen will.
Allgemeiner Zustand:
- alles orginal, keine Umbauten, an allen Lötstellen noch der Schutzlack vorhanden
- Trafos haben eine ordentliche Portion Flugrost
- an den Kathoden Elkos tritt Elektrolyt aus
- Nebengeräusche (vermutlich die Ladeelkos?!)
Umbau:
- alle Elkos tauschen
- Einkanaler mit EF86 als V1
- die verbaute Platine weitesgehend benutzen
- keine weiteren Bohrungen an der Front
- Kaltgeräteeinbaubuchse
- Umbau des Spannungswahlschalter auf Festwert 230V
- Seitliche Input/Output Sektion neu
- Tonestack mit Mastervolumen
Der Entwurf ist Anlehnung an das Buch von Merlin:
- EF86 mit Morph Control (S.57 Abb. 2.18)
- Bone Ray Tonestack (S.206 Abb. 11.20)
- V1b, V3 und die Endstufe habe ich bisher unberührt gelassen, Verbesserungen?
- Funktion des 100k Widerstands am CT?
- Soll ich die Koppelkondensatoren auch tauschen?
Viele Grüße
Jan
Robinrockt:
Hallo,
wie klingt der denn mit Gitarre? der sollte doch einen prima Fender-Clean Ton rausschmeißen(für guten Crunch dürfte das auch noch reichen, nach ein paar Änderungen evtl.).
Ich würde den jetzt generell nicht einfach verbasteln. Elkos und Sicherheit, klar.
Nur meine Meinung. Klinkenbuchse verbauen, gut ist.
Viele Grüße,
Robin
Originalplan:
http://goofaman.free.fr/papa/bouyer/st20/AutresST20/ST20_1958.jpg
bea:
Ich besitze auch einen ST20. Komplett original und funktionsfähig. Den Schaltplan und das Manual gibts auch im Netz, ansonsten stelle ich meine Unterlagen gerne zur Verfügung. Hier im Forum sollte auch schon das eine oder andere über den Verstärker stehen. Mein Gerät hat einen Schukostecker und Schutzleiter-Anschluß. Bis jetzt funktioniert er auch mit den Original-Elkos einwandfrei. Die Koppel-Cs meines Geräts scheinen von der Bauweise her auch nicht anfällig zu sein.
Umgebaut werden muss da m.E. nichts außer vielleicht den Buchsen (ich verwende Adapter), das Ding klingt auch so geil!
Zu den Adaptern: ich suche noch hochwertige Bananenstecker, die sich nicht losrütteln. Ansonsten sollte man mit einem Stück Sommer XXl, also 0.5 m**2 Querschnitt, einen Adapter bauen, der ordentlich geschirmt und einigermaßen robust ist.
Robin: es gibt zwei Versionen, die sich doch einigermaßen unterscheiden. Die 58er ist m.W. die ältere. Auf den ersten Blick scheint mir das die jüngere zu sein, die ich ebenfalls besitze. Deren Unterlagen sollten auch auf der Webseite sein.
Ergänzung noch: der Spannungswahlschalter auf der Front dient zur Feineinstellung der Anodenspannung. Das hat - auch im Betrieb! - Sinn; die Spannung geht im Langzeitbetrieb etwas runter. Das bitte auf keinen Fall verändern.
Was ich machen würde: Gummifüße unter das Gehäuse pappen (ohne zu Bohren!). Verbessert die Lüftung - die Kiste wird ziemlich warm.
RoehrenJeans:
Hallo Jan,
schroffes Teil hast du da, ich mag sowas. :topjob:
Beim Betrachten deiner Bilder ist mir wieder eingefallen, dass ich auch noch so ein Hammerschlaglack-Monstrum im Keller habe.
Muss ich bei Gelegenheit mal wieder einschalten, - letztes Mal lief er noch ;-)
Gruß
Stoffel
bea:
Eine Kleinigkeit fällt mir noch ein: Eingangsimpedanz 220 k. Für viele Instrumente ein bisserl wenig, besonders für Humbucker.
Abhilfe: am besten wohl ein Vorschaltkästchen mit einem Buffer (JFET...)
Die Stufe mit der EF86 kling übrigens besser als die mit der ECC83.
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