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Wiederbelebung Fame Studio 15
peewee:
Hallo und einen freundlichen Gruß in die Runde!
Ich habe gestern einen gebrauchten Fame Studio 15 Amp geschickt bekommen (privat gekauft), musste aber schon beim ersten Testen feststellen, dass er nicht funktioniert. (Ich unterstelle dem Verkäufer jetzt nicht, dass er ihn bewusst defekt verkauft hat, bin mit ihm bereits in Kontakt etc. das ist aber nicht Thema hier)
Ich bin aber schon relativ angetan von der Kiste, auch wenn mancher es als Ramsch bezeichnen würde, was ja nicht ganz fern liegt. Meine Motivation besteht darin, die Kiste wieder an's Laufen zu bekommen, bin elektrotechnisch aber nicht besonders bewandert, was Röhrentechnik angeht sowieso nicht.
Grundkenntnisse im Löten sind vorhanden (normale Pickguards und LP-Schaltungen sind kein Problem), Röhren einmessen etc geht auch, aber dann hört es auch schon auf.
Falls es hier jemanden gibt, der Lust hat und so nett ist mit Tips zu geben, wie ich den Patienten wieder flott bekomme würde ich mich natürlich sehr freuen :topjob:
Zur Ausgangslage:
Amp hatte ich angeschlossen, angeschaltet, Power Indikator lauchtet, alle Röhren glühen, nichts stinkt oder brummt. Aus der Box ist aber nichts zu vernehmen außer ein gaaanz leises Traffobrummen, wenn ich mich nicht täusche. Endstufenröhren habe ich getauscht, kein Unterschied. Dann habe ich den Amp mal aus dem Gehäuse ausgebaut und siehe da: Ein Widerstand scheint wohl mal heiß gelaufen zu sein, sieht angeschmort aus (siehe Bild) Leider kenne ich die Werte des Widerstandes nicht, es gibt auf dem Board aber einen identischen Widerstand. Also an beide Widerstände mal das Ohm-Meter gehalten, beim gesunden zeigt es 150, beim angebrannten 160 Ohm. Der sollte also noch tun. (Man kann die doch im eingebauten Zustand einfach messen, oder? ???)
Ich habe das Board dann mal ausgebaut und genauer untersucht, aber keine weiteren Auffälligkeiten gefunden. Aktuell ist es wieder provisorisch verkabelt, aber auch ein neuer Test hat keinen Unterschied gezeigt.
So weit bin ich nun... Hat jemand erste Vorschläge um das Problem zu finden? :bier:
Rockige Grüße,
Sebastian
bea:
Wühl Dich am besten mal ausführlich durch folgende Threads:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13324.msg125559.html#msg125559
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15116.0.html
Der Studio 15 hat (u.a.) den Fehler, dass an ein paar Beinchen der EL84 Spannungen anliegen, die eigentlich unbelegt bleiben müssen. Das führt beim Röhrentausch zum teilweise sofortigen Röhrentod. Dazu findest Du eigentlich alles in den alten Diskussionen.
peewee:
Hi, habs mir mal durchgelesen, die Pinbelegung kann eigentlich nicht das Problem sein, ich hab's mit den Original-Röhren und neuen Sovetc-Röhren probiert, bei denen Pin 1 nicht belegt sein sollte, insofern dürfte es da kein Problem geben, wenn ich das richtig verstanden habe, sind es ja vornehmlich ältere Röhren, die man meiden sollte.
Aber wenn ich mir diesen Thread durchlese bereue ich jetzt schon, dass ich das Ding gekauft habe -.-
bea:
Du wirst nicht umhinkommen, zumindest die Endstufe komplett durchzumessen, sowohl gleichspannungsmäßig (ohne Röhren, mit Röhren) als auch wechselspannungsmäßig. Einschließlich des Übertragers.
Den angeschmorten Widerstand solltest Du auf jeden Fall austauschen, egal, was das Ohmmeter sagt. Die Widerstände stellen die Arbeitspunkte der Endstufe ein. Zum einen machen da 10 Ohm Abweichung schon was aus, vor allem aber weisst Du ja nicht, wie sich das angeschmorte Ding unter voller Last und bei Hitze verhält.
Weil die Platine schon mal draußen ist, solltest Du auf jeden Fall auch die Pins 1 freilegen. Der Verstärker klingt vergleichsweise harsch - ist halt ein Marschall-Klon mit EL84 (für meine Ohren - aber Marschall ist nicht so ganz mein Ding; Du hast ja sicherlich gelesen, dass ich aus dem Amp meines Sohnes zwei Treble-Bleed-Kondensatoren ausgelötet hatte). Da willst Du auch mal wärmer klingende EL84 einsetzen können. "Vornehmlich alte Röhren" ist gut: JJs werden ebenfalls umgehend gegrillt.
Und die willst Du einsetzen können: stellt Dir vor, im Betrieb geht eine Röhre hops und ein freundlicher Kollege hat gerade mal eine Röhre über...
Du solltest den Durchbrüchen im Chassis für die Leitungen auch Gummipuffer spendieren.
Hast Du den AÜ mal gemessen? Vielleicht hat der ja einen Schlag weg?
Falls er kaputt sein sollte: gräm Dich nicht. Die Verstärker sollen mit anderen Übertragern deutlich besser klingen, und für EL84PP kostet das nicht die Welt. Der AÜ-Tausch zählt zu den sinnvollen, wenn auch fortgeschrittenen Mods dieser Geräte.
bluesfreak:
Der verkokelte Widerling dürfte der Kathodenwiderstand der Endstufe sein, normalerweise ein 200Ohm / 5W
Ohne den (schon mal durchgemessen?) wird der Amp keinen Mucks tun. Der originale Wert im Marshall war 125 Ohm, je weniger, desto heißer läuft die Endstufe, unteres Limit sind 100 Ohm, das prügelt aber schon die Shice aus den Kolben. Ich würde so 168 Ohm ausprobieren...
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