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Kleiner High-Gainer

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franzjoy:
Hallo,

nach meinem letzten Projekt war ich etwas enttäuscht von der geringen (und matschigen) Verzerrung, meines Marshall-Clones.
Darum hab ich mir andere High-Gain Amps an- und abgeschaut.

Ziel ist es, einen "tighten" Sound zwischen Crunch und High-Gain hinzubekommen, und das alles in einem Mini-Gehäuse, also mit 3 Kathoden-Basis-Schaltungen und einem Kathodenfolger.
Zunächst hatte ich die Idee das Klangstellernetzwerk direkt hinter die erste Stufe zu schalten, wie z.B. beim Mesa Mark 2. (um 4 Stufen zu haben).
Dann hab ich mal einen Mark 2 anspielen können und musste feststellen, dass ohne den grafischen EQ, nicht viele brauchbare Sounds rauskommen. Also musste der EQ doch hinter einen Kathodenfolger, hinter der Übersteuerung.

Im Gegensatz zum Marshall hab ich die Clipper-Stufe hinter 2 Verstärkerstufen gesetzt, wie beim Framus-Cobra/Dragon.
Der EQ ist ebenfalls vom Framus, allerdings mit anderen Potis (weil ich grad keine anderen da hab).
Leider hab ich keine Simulationssoftware, die Frequenzgänge aufzeichnen könnte, also hoffe ich einfach, dass es auch mit den größeren Potiwerten gut klingen wird.

Falls ich keine groben Fehler gemacht habe - vllt. wisst ihr, ob man noch etwas mehr aus den 3 Trioden rauskitzeln kann?
Evtl. fehlen noch ein oder 2 Anodenkondensatoren um Schwingen zu vermeiden?

Fody:
Hallo,

ohne es nachgerechnet zu haben kommen mir die Koppelkondensatoren etwas gross vor. Das könnte bei entsprechendem Gainlevel dem "tighten" Sound entgegenwirken. Um Gain weiter zu erhöhen kannst du die Kathoden-Cs  oder Anoden-Rs weiter vergrössern oder an den Spannungsteilern zwischen den Stufen ansetzen. Wichtig ist auch die Wahl der Arbeitspunkte der einzelnen Stufen. Viel Spass schonmal beim endlosen experimentieren. Den "modernsten" High-Gain-Sound bekommst du meiner Meinung nach mit vier Kathoden-Basis-Schaltungen, grossen Kathoden-Cs und kleinen Koppel-Cs.

Kannst dir ja mal den ToneStackCalculator von DuncanAmps anschauen, vielleicht ist ja was für dich dabei. Wenn die Kiste später wirklich High-Gain-Sound liefern soll, dann muss das aber auch mit der Verdrahtung richtig klappen. Ansonsten wirst du daran keine Freude haben (siehe HighOctane  ;) )
Kennst du eigentlich den Valve-Wizard? Sehr empfehlenswert!

Gruss Casim

Laurent:
Hallo Franz,

Casim hat recht mit den Koppel-Cs. ich denke auch, dass diese recht groß sind.
An deiner Stelle würde ich die Schaltung in SPICE simulieren, bevor du dich in einer endlosen Trial & Error Session verlierst. Das könnte schon recht ärgerlich werden.
Außerdem sagt mir mein Bauch, dass der Tonestack so wie er ist, recht viel vom Pegel "frisst". Das muss man sich näher ansehen, um sicherzustellen, dass die EL84 voll ausgefahren werden kann.

Der Schirmgitterwiederling mit 4k7 für die EL84 scheint mir auch recht groß zu sein. Es wird bei Aussteuerung die Spannung drastisch nach unten absenken.
BTW eine Nummerierung der Bauteile wäre nicht schlecht, wenn man sich über die Schaltung unterhalten möchte  ;)

Gruß,
Laurent

franzjoy:
Hallo,

das mit dem Tonestack stimmt. Hab ihn simuliert und recht viel Pegel verloren. (Meine Simulationssoftware kennt allerdings keine Röhren)
Statt dessen hab ich nach dem Bandpass eine "klassische" Schaltung angefügt mit fest eingestellten Mitten (die soll ja der Bandpass einstellen).
Schirmgitterwiderstand hab ich verkleinert, und den ersten Koppel-C.

Bei noch kleineren Werten wär ich mir aber doch unsicher. (hab hier noch eine 7-Saiter neben mir).
Hab auch noch nie wirklich einen Amp gesehen der weniger als 22n für Koppel-Cs verwendet, aber vllt. habt ihr noch gute Beispiele?

Und die Bauteile sind jetzt auch nummeriert - war gestern Abend zu faul dazu  ::)

Laurent:
Hi,

Dieser Thread wäre für dich vielleicht noch interessant:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,8667.msg75761.html#msg75761

Und bevor wir weiter über Coupling caps, Frequenzgang usw. reden, würde ich dich empfehlen die von Casim empfohlene Webseite durchzuforsten (www.valvewizard.co.uk). Um so einen Amp aufzubauen wäre es für den Erfolg deines Projekts und auch deine persönliche Zufriedenheit besser, wenn du dir die grobe Theorie erst inmal gelesen hast. Ist zwar vielleich müselig am Anfang aber so wirst du auch die ganzen Zusammenhänge verstehen können.
Außerdem kann ich dir noch LTSpice als Simulator empfehlen. Da gibt's Röhre als Modelle  :)

Ich hoffe, ich langweile dich nicht mit meiner Klugschxxxxrei  ::)
Meinerseits habe ich auch eine ganze Weile hier mitgelesen und nebenbei viel gesucht bevor ich einen Amp skizziert habe. Wenn man einigermaßen versteht, was läuft, dann macht es richtig Spaß und es wird zur Sucht...

Und wegen High-Gain auf Basis einer Marshall-Schaltung gibt's das hier auch noch:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20050.msg202640.html#msg202640
Gruß,
Laurent

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