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Fender Super Twin Reverb 180 Watt

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Offline Axellence

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Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« am: 18.06.2015 15:20 »
Moin liebes Forum,

bin neu hier und lese schon eine ganze Weile begeistert mit! Ich bin 40, beruflich Komponist, Sounddesigner im Werbe/Filmbereich und interessiere mehr und mehr für Verstärkerbau/Technik. Habe früher mal Elektrotechnik als Leistungsfach am Fachgym gehabt und kenne ein paar Basics. Muss aber auch noch einiges Lesen/Lernen um hier alles zu kapieren was ihr so schreibt!  ;D

Ich bin gerade dabei, meinem alten Super Twin Reverb Bj 1979 neues Leben einzuhauchen. War mein erster Amp, den ich mit 16 vom Nachbarn bekommen habe. Er war auch der Erstbesitzer und alles an der Kiste ist noch original. Ich glaube ich habe früher damit so einigen Mitmusiker und Zuhörern gesundheitliche Probleme im Bereich der Ohren bereitet, denn der Amp ist wirklich unglaublich LAAUUUTTT!!! ;D
Ich weiss noch wie wir mit ein paar Experten versucht haben das Teil in die Endstufenzerrung zu fahren......vergeblich und mit klingelnden Ohren und Herzrhythmusstörungen als Folge....

Vor gut 20 Jahren haben sich dann einige Endstufenröhren verabschiedet und die Sicherung ist bei erneuter Inbetriebnahme mehrfach geflogen. Dann war ich genervt, und wollte sowieso mal was neues und bald stand eines der ersten Peavey 5150 Stacks überhaupt bei mir zuhause.
Zwischenzeitlich wollte ich ihn immer mal wieder fit machen lassen oder ev verkaufen, aber irgendwie ist er bis heute geblieben und soll jetzt wieder lärmen. Früher wegen seines Gewichts und dem Sextett 6L6GC mit 180 Watt oft gehasst, findet er heute doch wieder so einige Liebhaber, vor allem im Amiland. Er ist auf jeden Fall etwas spezielles, auch wegen seinem schaltbaren aktiven 5-fach EQ und deshalb soll er bleiben.

Ich habe bisher den Netzschalter ersetzt, neue Sicherung und Pilotlamp eingesetzt und neue End- und Vorstufenröhren besorgt.
Bei der ersten Inbetriebnahme (natürlich ohne Röhren) ist die Sicherung intakt geblieben.

Bei der vorsorglichen Messung der Anodenspannung am Sockel zwischen Pin 3 und 8 kam ich aber auf 720 V und nach ca 15 min fiel die Spannung langsam auf 680 V. Laut Schaltplan müssten dort doch nur 500 V anliegen oder?
Auf jeden Fall zu viel für die 6L6GC.

Wie kann ich jetzt weiter vorgehen? Sporadisch erstmal die Siebelkos bzw alle Elkos tauschen oder gibt es noch
andere typische Stellen auf die man achten sollte? Messtechnisch bin ich vorerst auf ein Multimeter begrenzt.

Hier nochmal ein paar Bilder:

https://drive.google.com/folderview?id=0Bwt5K3I6_xJyUVNjbm9FSTdYV2M&usp=sharing

Danke und Grüße
Axel

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sjhusting

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #1 am: 18.06.2015 15:31 »
Hi - wilkommen im Forum.
1) Die Super Twin und Super Twin Reverb waren nicht designed, je in irgendwelche Verzerrung zu fahren. Sie bleiben clean bis dein Gehirn flussig gemacht wird.
2) Auf jeden Fall die Siebelkos ersetzen, nach 35 Jahren sind sie faellig. Wahrscheinlich die anderen, auch.
3) Ueberpruef wie weit die CC R's in den PS gedriftet sind.
4) Amp war fuer 220V ausgelegt - du hast sicher minimum 230V wenn nicht gar 240V. Mess die Heizungspannung, es kann sein es ist zu hoch.

Steel Spielern lieben diese Amp.

steven

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Offline bluesfreak

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #2 am: 18.06.2015 16:35 »
Bei der vorsorglichen Messung der Anodenspannung am Sockel zwischen Pin 3 und 8 kam ich aber auf 720 V und nach ca 15 min fiel die Spannung langsam auf 680 V. Laut Schaltplan müssten dort doch nur 500 V anliegen oder?
Auf jeden Fall zu viel für die 6L6GC.

Uih, ein Evil Twin :)
Zur Spannungsmessung: Du hast ohne Röhren/ohne Last gemessen, mit voller Bestückung geht die Spannung locker um 10-15% runter...dann dürftest Du im angegebenen Bereich um die 500V sein. Trotzdem würde ich dem Amp statt 6L6 eher die russischen 6n3C oder WXTs spendieren, die halten viel Mißbrauch aus und auch die hohe B+ in diesem Amp. Auf jeden Fall Heizspannung messen, ich tipp mal drauf das Du auf knapp um die 7V kommst in der 220V Stellung. Falls möglich dann den Amp auf 230 oder 240V laufen lassen oder Spannung begrenzen...

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Offline cca88

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #3 am: 18.06.2015 21:12 »
Hallo Axel,

wie frisch ist die Batterie in deinem Multimeter?


Grüße

Jochen

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Offline Nigel

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #4 am: 19.06.2015 10:55 »
Moin zusammen!

Ein fantastischer Amp.

:topjob:

Perfekt für Rhodes/Clavinet/Minimoog etc. Gut gegen nervige Ich-hör-mich-nicht-Gitarristen. Aber Gnade der Band die einen
Gitarristen mit Super Twin hat.

Technisch ist eigentlich alles schon gesagt, also: Herzlich Willkommen in unserer Nervenheilanstalt!

Lieben Gruß,

Nigel

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Offline Axellence

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #5 am: 24.06.2015 19:03 »
Moin,

danke für Eure schnellen Kommentare!!! Habe heute erst wieder Zeit gehabt mich um den Patienten zu kümmern.
Nach den ganzen seltsamen Messwerten habe ich das Multimeter mal an die Steckdose geklemmt und siehe da:
308V!!! Ganz schön Saft auf den Hamburger Leitungen!  ;)
Also neue Batterie rein und jetzt sieht das Sache schon ganz anders aus. Vielen Dank Jochen für den Tipp!!

Also 231V Hausnetz. Bei gezogenen Endstufen messe ich jetzt 548 V Annodenspannung.
Da dürften es unter Last dann wohl die 500V werden, die er eigentlich haben soll.

Am Trafo:
Heizspannung 6L6/6CX8  7,1V (6,5V Soll)
Heizspannung Rest           6,6V (6,1V Soll)
200V (190V Soll)
64 V (60V Soll)

Soweit wohl alles ok. Der Trafo ist nicht umschaltbar.

Jetzt meine Fragen:

1. An den 6L6 Schirmgitterwiderständen (470 Ohm) messe ich überall 500 Ohm ausser an v11 470 Ohm. Alle Tauschen?

2. Von den 6L6 1,5 k Widerständen zwischen Pin 5 und 1 sind zwei gebrochen. Auch alle tauschen?

3. Verständnisfrage. An allen Endstufensockeln kann man die Heizspannung an Pin 2 und 7 messen.
    Aber das Messen der Heizspannung zwischen Pin 2 und Masse funktioniert nur an V6,V7,V9 und V11.
    Warum geht das bei V8 und V10 nur direkt zwischen Pin 2 und 7 und nicht???

4. Austausch der Siebelkos

2 x 220 mfd 285V
2 x 20 mfd 500V
2 x 70 mfd 100V

Welche Elkos bevorzugt ihr hierfür? Die F+Ts?

5. Weitere Elkos

3 x 5 mfd 50 V
2 x 25 mfd 25 V
1 x 25 mfd 5 V

Welche Elkos wären hier die passenden?

@ Steven
Welche Widerstände meinst du genau? Und für was steht PS?  ::)


Danke und Grüße aus HH
Axel

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Offline DerDomze

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #6 am: 24.06.2015 20:48 »
Hallo Axel,

Zufällig stieß ich gestern auf etwas ganz ähnliches (bei einem ganz andren Amp).
Ebenso ca 7,4V zwischen Pins 2 und 7 Trafo für 220V - nicht umschaltbar.
Am 3.Sockel scheints irgendwo ein Masseproblem zu geben - hier mess ich an Pin 1 80mV bei den andren 0.
(Ist aber wie gesagt ein ganz andrer Amp)

3. Verständnisfrage. An allen Endstufensockeln kann man die Heizspannung an Pin 2 und 7 messen.
    Aber das Messen der Heizspannung zwischen Pin 2 und Masse funktioniert nur an V6,V7,V9 und V11.
    Warum geht das bei V8 und V10 nur direkt zwischen Pin 2 und 7 und nicht???
Da stellt sich die Frage ob und wie die Endröhren-Heizung bezug zur Masse bekommt. ?Vermutlich über die Mittenanzapfung der Heizwicklung? Dann dürfte zwischen Masse und Pin2 bzw. zwischen Masse und Pin7 nur jeweils die Halbe Heizspannung Messbar sein.
Im Falle dass du bhier jedoch zzwischen Masse und Pin2 die vollen 7V misst, könnt ich mir vorstellen dass an den Beiden 'Ausreißern' durch das verdrillen der Heizleitung die 7V bei diesen Beiden stattdessen an Pin7 zu messen sind. Das kannst ja genau so schnell nachmessen.

Gruß
Dominik
 


current Projects:
- "JarOfDirt" SüpersonicBausatz (vor Endverdrahtung)
- JMP 2203 6550 + Depth
- TScreamer, Phase90, Riot, OCD, GreenRinger, SmallClone

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sjhusting

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #7 am: 25.06.2015 09:13 »
1. An den 6L6 Schirmgitterwiderständen (470 Ohm) messe ich überall 500 Ohm ausser an v11 470 Ohm. Alle Tauschen?
30 Ohm ist durchaus innerhalb die angegebene Toleranz (10%); wenn keine so aussieht als ob es.
 Hitzeschadung hat, dann mMn nicht noetig.
Zitat
2. Von den 6L6 1,5 k Widerständen zwischen Pin 5 und 1 sind zwei gebrochen. Auch alle tauschen?
Wurde ich in den Fall machen, in Sinn das wenn 2 gebrochen sind, dann konnte die naechste jederzeit gehen.

Zitat
4. Austausch der Siebelkos

2 x 220 mfd 285V
2 x 20 mfd 500V
2 x 70 mfd 100V

Welche Elkos bevorzugt ihr hierfür? Die F+Ts?
F&T sind gut.
Zitat
5. Weitere Elkos

3 x 5 mfd 50 V
2 x 25 mfd 25 V
1 x 25 mfd 5 V

Welche Elkos wären hier die passenden?

25 mfd -> 22mfd
5 mfd -> 4.7 mfd

Alle V-Angaben: Hoeher ist gut (zB 63V ist gaengig); weniger ist schlecht.

Zitat
@ Steven
Welche Widerstände meinst du genau? Und für was steht PS?  ::)
sorry - PS = Power supply, das sind die R's zwischen die Siebelkos - im Schaltplan sind das

2k7/10W
1k5/1W
4k7/1W
22k/1W

Sie sind erhebliche Strom und Spannung ausgesetzt.


bzg Heizspannung - die Amp hat 2 getrennte Heizungversorgungsquellen, 1x fuer die 6L6 und Compactron (6CX8) das Masse als eine Seite verwendet, und ein "normalle" fuer die restclichen (sehe Bild). Alle 6 Endroehren sollten sich gleich verhalten. dH fuer die 6L6 ist, fuer jeder Roehre, entweder pin 2 oder pin 7 an Masse gebunden - ich finde kein Gut Shot im Internet, und ich habe (leider) selber kein STR, so wie sie das genau machen, kann ich nicht sagen. Es waere durchaus denkbar das nicht jeder 6l6 mit dieselbe Pin an Masse gebunden ist, weil die Verdrahtung beim Fender in diesen Era manchmal chaotisch war. Kannst du zwischen pin 7 und Masse messen? V8 und V10 gluhen, oder?

« Letzte Änderung: 25.06.2015 09:18 von Puddnhaid Husting »

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Offline Axellence

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #8 am: 28.10.2015 15:59 »
Hi,

nach langer, langer Zeit habe wieder ein wenig am Super Twin rumgedoktort!

Bisher neu:

-Vor u. Endstufenröhren
- Alle großen Elkos inkl. Siebelkos von F+T
- Schirmgitter u Kathodenwiderstände an den Röhrensockeln
- Netzteilspannungen alle ok

Nach über 20 Jahren lebt er tatsächlich wieder!  :)
Aber - leider nicht ganz so wie früher.

Er klingt nicht glasklar fendering, sondern pumpt/zerrt ganz leicht beim spielen.
Klingt irgendwie, als wäre ein ganz billiger Kompressor davor. Er hat auch einfach
nicht diesen typischen Punch bei höherer Lautstärke.
Je mehr bassiger das Input Signal (Neck Humbucker mit viel Bassanteil),
desto mehr pumpt er.

Was könnte das noch sein? Klingt so ein defekter AÜ??
Ich hatte ihn während der Testphase auch mal kurz ohne Box in Betrieb,
weil vergessen.  :-[ Aber höchstens 5 min.

Riecht auch nicht verschmort oder ähnliches.
Habt ihr ne Idee wo ich wieder ansetzen kann?

Danke und Grüße aus HH
Axel


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Offline Nigel

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #9 am: 29.10.2015 13:09 »
Moin Axel!

Diese Fender Rattennester können einen schon wahnsinnig machen, wenn mal wirklich was anderes defekt ist, als das übliche.
1. Check mal die Katodenwiderstände in der Vorstufe.
2. Ist das Problem auch da, wenn du in den Effekt-Return mit einer anderen Vorstufe reingehst? => Phasenumkehr

Dass es der AÜ sein könnte, würde ich erstmal ausschließen. 5min Leerlauf sind Ok, meiner bescheidenen Erfahrung nach.


Lieben Gruß,

Nigel

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Offline Wuffenberg

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #10 am: 23.11.2015 08:23 »
Hi Axel, hast du den BIAS auch passend zu den neuen Endröhren justiert? Davon hast du nämlich nichts geschrieben.... Im Schaltplan mit "Output Tubes Matching" angegeben.
Greets, Wuff

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Offline Nigel

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #11 am: 23.11.2015 13:58 »
Hi Axel, hast du den BIAS auch passend zu den neuen Endröhren justiert? Davon hast du nämlich nichts geschrieben.... Im Schaltplan mit "Output Tubes Matching" angegeben.
Greets, Wuff

Moin Wuff!

Dat ist doch man bloß ein Balangse-Reechlä, nechwa? Da gehts  nur um Brummminimierung.

Lieben Gruß,

Nigel

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Offline Wuffenberg

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Re: Fender Super Twin Reverb 180 Watt
« Antwort #12 am: 23.11.2015 18:46 »

Dat ist doch man bloß ein Balangse-Reechlä, nechwa? Da gehts  nur um Brummminimierung.


 ;D

Ich hoffe, Axel versteht deinen Joke  ;)