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Roost - Amps, warum klingen die so?

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Offline Moriartov

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Roost - Amps, warum klingen die so?
« am: 7.08.2015 16:49 »
Ich habe hier einen Roostamp in der Funkshun-ausführung, den ich wieder zum Roost zurückgebaut habe.
Soweit klingt der Amp gut, ist sogar für Bass zu gebrauchen, sofern es auch mal mehr crunchen soll.
Besonders auffällig ist die Klarheit und Auflösung der Transienten und die Artikulation von Akkorden, das FMV Tonestack ist auch ungewöhnlich effektiv mit extremen Regelmöglichkeiten.
Jetzt versuche ich die Schaltung zu verstehen und bleibe bei V3a hängen, alles was da drumrum angeordnet ist, verstehe ich nicht, wozu ist C15 da? Inwiefern werkelt da ein lokales Feedback um V3a?
(Im Plan sind die roten Werte Roostspecs)
Grüße, Andre

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Offline torus

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Re: Roost - Amps, warum klingen die so?
« Antwort #1 am: 8.08.2015 04:32 »
Hallo Andre,

die Schaltung ist einfach nur etwas unüblich gezeichnet, vermutlich hat Dich das verwirrt:

R23 und C15 ist ein ganz normaler RC-Filter, der die B+ Spannung von 410V auf 320V reduziert und stabilisiert. V3a ist dann ein ganz normalen Kathodenfolger mit Anode an B+ und einem großen Widerstand (R25) an der Kathode.

R22 ist der Anodenwiderstand für V3b.

Ich hoffe, das hilft Dir soweit, das Du weiterkommst. Ist 'ne komische Schaltung.

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Offline Moriartov

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Re: Roost - Amps, warum klingen die so?
« Antwort #2 am: 9.08.2015 01:11 »
Danke, dann ist R24 der Gridstopper mit C23 als Hipass.

Grüße, Andre

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Offline _peter

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Re: Roost - Amps, warum klingen die so?
« Antwort #3 am: 9.08.2015 09:05 »
Hallo Andre,

 :gutenmorgen:

R24 hängt zwar vorm Gitter, hat hier aber eine andere Funktion, als die hohen Freqzenzen
zu unterdrücken (das ist ja durch C23 schon hinfällig): Über den Spannungsteiler R24 zu
R26 wird die DC-Spannung am Gitter - und damit auch an der Kathode - von V3a eingestellt.
An der Anode von V3b liegen 228V an. Im Verhältnis 1M8 zu 1M geteilt ergeben sich dann
etwa 87V am Gitter. Daraus ergeben sich dann, abzüglich der Biasspannung von V3a, die
85V an deren Kathode. C23 sorgt dafür, dass der Spannungsteiler nur für DC gilt und nicht
auch das AC-Signal so stark reduziert wird.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Moriartov

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Re: Roost - Amps, warum klingen die so?
« Antwort #4 am: 10.08.2015 10:10 »
Danke _peter. Die Topologie entspricht außer in der Eingangsstufe dem OX-Hiwatt.
http://hiwatt.org/Schematics/DR_Pre2InputJP.gif
Außer der Verbindung des Presencereglers zu V3b..
Grüße, Andre

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Offline _peter

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Re: Roost - Amps, warum klingen die so?
« Antwort #5 am: 10.08.2015 11:16 »
Roost haben ja auch in der gleichen Stadt wie Hiwatt-Vorgänger Sound City produziert
und von SC sogar Teile bezogen. Die haben wohl Dave Reeves auf die Finger geschaut.

Wegen des Presence-Reglers: Der wird zwar gleichzeitig für die Regelung des NFB-Anteils
zum PI und als Höhenblende nach V3b benutzt, es gibt hier aber kein Feedback vom PI
zu V3b zurück, weil der Schleifer des Potis auf Masse liegt. Das Signal ist ab dort also bei
0V und kann nicht weiter fließen.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Martin63

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Re: Roost - Amps, warum klingen die so?
« Antwort #6 am: 1.11.2020 21:55 »
Hallo,
habe einen gleichen Funkshun gerade bei mir hier zerlegt auf der Werkbank. War schon ziemlich verbastelt (siehe die beiden angehängten Fotos).
Will eigentlich wieder auf den weiter oben geposteten Schaltplan zurückbauen.
Dabei habe ich festgestellt, dass die Schaltung zwischen der ersten Stufe und der zweiten Stufe etwas anders bestückt ist. Der R54 ist ein 470KOhm anstatt der genannten 47KOhm bestückt. War auch scheinbar ab Werk so.
Dann habe ich mich gefragt wie diese merkwürdige Overdrive-Schaltung eigentlich funktioniert.
C3 bildet mit R54 + R53 einen Hochpass (Overdrive auf Null) -> Grenzfrequenz etwa 15Hz -> passt
Was macht der parallele C26? Ein Bright Kondensator?
C4 ist der Bright Kondensator zum Poti VR1
Und was für eine Funktion hat der parallel zum Poti liegende R53 mit 22KOhm?
Mit dem Overdrive Poti kann die Last am Pin1 der Eingangsröhre weiter verringert werden und damit wird die Amplitude zum Übersteuern der zweiten Stufe größer.
Und C5 mit R11 und der nicht sichtbaren Kapazität des Gitter zur Masse bilden einen Low-Pass Shelving Filter. Der verhindert die Blocking Distortion.

Wer kann mir sagen, ob das soweit stimmt und was die Funktion von C26 und R53 ist.

Vielen Dank
Martin