Technik > Tech-Talk Amps
Fehlersuche: Qualmender Twin Reverb
Poppy Man:
Hallo,
während einer Bandprobe am gestrigen Abend gab mir mein 75er Twin Reverb Rauchzeichen und fing an unangenehm zu riechen. Ich habe dies zeitig bemerkt und ihn schnell ausgestellt, noch bevor ich irgendwelche Geräusche aus den Lautsprechern vernehmen konnte. Er lief mit Attenuator beinahe voll aufgedreht (Master voll auf, Volume auf 8-9)
Ich hatte dann gleich daheim das Chassis ausgebaut, nach verkohlten Bauteilen gesucht und kritische Komponenten durchgemessen (Netzteil, AÜ, Choke). Nichtmal mein erster Tipp, die screen grid Widerstände, zeigten irgendwelche Auffälligkeiten.
Danach habe ich mir den Röhrensatz vorgenommen und in meinem kleinen Versuchsamp durchgetestet. Eine der Röhren gab keinen Murks von sich, nicht einmal die Heizung funktionierte mehr.
Da ich an den Bauteilen selbst keine Defekte erkennen konnte habe ich einfach einen neuen Satz Röhren eingesteckt und den Amp in Betrieb genommen. Und Wunder, es funktioniert alles. Habe dann den Bias eingestellt und im Leerlauf kritische Spannungen gemessen, es scheint alles im grünen Bereich zu sein. Auch ein kurzes Anspielen bei Zimmerlautstärke ging dann problemlos.
Da es mir komisch vorkommt, dass eine kaputte Röhre und Rauchfahne ansonsten keine defekten Komponenten mit sich bringt, will ich mich hiermit an euch wenden. Kann sich jemand einen Reim darauf machen? Kann es sein, dass Widerstände z.Bsp. kurz vom Ableben anfangen zu rauchen und danach, rechtzeitig gerettet, keine Folgeschäden aufzeigen? Ich vertraue der ganzen Sache nicht wirklich.
Viele Grüße
marsyas
The stooge:
Nabend,
Du hast nicht geschrieben, welche Röhre die böse war. Wenn sie einen Schluss hatte und zuviel Strom gezogen hat, kann sie die Bauteile, die an ihrer Stromversorgung beteieligt waren, schon ein wenig gestresst haben. Die würde ich zur Sicherheit noch mal durchmessen.
ne schöne Jrooß, Mathias
bea:
In meinem Bassking habe ich mal einen Schirmgitterwiderstand überhitzt. Er war tatsächlich ein wenig angekokelt, hatte aber noch seinen Sollwert. (Ersetzt habe ich ihn trotzdem, und zwar durch einen größeren Wert). Wenn ich schneller reagiert hätte (ich hab weitergespielt und mich im Pegel etwas zurückgehalten), hätte man ihm vermutlich nichts angesehen. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass die beteiligten Widerstände noch gut aussehen, zunächst auch noch funktionieren - aber mit erhöhter Ausfallwahrscheinlichkeit.
Poppy Man:
Hallo Mathias,
es war einer der 4 Endstufenröhren, ich hoffe das hattest du gemeint. Aufgrund des Versagens bei Vollansteuerung und der kaputten 6l6gc hatte ich auch eigentlich gedacht es müsste der screen resistor sein. Man sagt den 1Wattern mit 470Ohm am Sockel ja gerne nach sie sind unterdimensioniert, möglicherweise war der Strom am Gitter zu groß.
Kann der Übertrager oder das Netzteil einen Knacks haben und trotzdem noch solide Werte liefern?
Gruß
Max
cca88:
--- Zitat von: Poppy Man am 28.08.2015 22:45 ---Hallo Mathias,
es war einer der 4 Endstufenröhren, ich hoffe das hattest du gemeint. Aufgrund des Versagens bei Vollansteuerung und der kaputten 6l6gc hatte ich auch eigentlich gedacht es müsste der screen resistor sein. Man sagt den 1Wattern mit 470Ohm am Sockel ja gerne nach sie sind unterdimensioniert, möglicherweise war der Strom am Gitter zu groß.
Kann der Übertrager oder das Netzteil einen Knacks haben und trotzdem noch gute Werte liefern?
Gruß
Max
--- Ende Zitat ---
Hallo Max,
da wäre meines Erachtens ein gut überwachter Dauertest dringend notwendig...
Stromaufnahme aus dem Netz, Sekundär, Temperaturentwicklung... So das richtige Fass :(
bäh
Grüßr
Jochen
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln