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Voltage Drop in Single-Ended-OTs
Recky:
Mahlzeit zusammen,
hier ist wieder der Vogel, der alte deutsche Amps nachbaut und dann nach Gusto modifiziert... :facepalm:
Mein neuestes Projekt ist der Dynacord Amigo, der kleine Bruder des Twen, ein einfacher Single-Ended-Amp mit einer 6L6 im Output.
Aus Gründen der "Lagerhaltung" würde ich gern die gleiche Stromversorgung wie beim Twen einsetzen, sprich ein NT mit 300-0-300 VAC, der über eine EZ81 GR-Röhre 350 VDC ergibt, wohingegen im originalen Amigo-Schaltplan bei 325-0-325 VAC über eine EZ80 ein B+ von 365 VDC herauskommt. Der Unterschied ist also gering.
Die Anoden der zwei 6V6 im Twen kriegen ca. 345 V vom B+ ab, d.h. der Voltage Drop beläuft sich bei jeder Seite des OT auf ca. 5 V. Im Schaltplan des Amigo ist ein Voltage Drop von immerhin 20 V verzeichnet - die 6L6 hat eine Anodenspannung von 340 V.
Muss man also davon ausgehen, dass ein SE-Trafo mehr Spannung schluckt als ein PP-Trafo? Oder habe ich hier einen Faktor übersehen?
(Den OT habe ich noch nicht, d.h. ich kann den realen internen Widerstand noch nicht messen.)
Wenn ich also die Stromversorgung des Twen in den Neo-Amigo baue und der SE-OT 20 V "schluckt", kriegt die Anode der 6L6 330 V auf die Glocke, 10 V weniger als im Schaltplan des Amigo verlangt und damit ziemlich nah dran. Rechne ich hier richtig?
Die Mathematik des Amp-Designs übersteigt derzeit noch meine intellektuelle Kapazität, daher freue ich mich über Eure - wie immer - kompetenten Antworten! Anbei der Schaltplan des Amigo.
Viele Grüße aus der Eifel,
Recky
es345 (†):
Hallo Recky,
Wieviel Volt am OT bei gegebenen Strom abfallen, hängt von der Drahtstärke und der primären Windungszahl ab.
Da heisst es: abwarten, Trafo einsetzen und messen. Aus meiner Erfahrung sind 10V mehr oder weniger eher unkritisch.
Denk mal an die Netzspannungsschwankungen...
Gruss
Hans- Georg
Recky:
N'Abend Hans-Georg,
genau das denke ich ja auch. Ich wundere mich, dass Dynacord für jedes Amp-Modell andere PTs und OTs eingesetzt hat, obwohl die Anforderungen nicht sehr weit auseinander liegen. (Klar, für einen SE-Amp brauchst Du einen speziellen OT.)
Vom PT hängt's hier ab, ob ich auch EL34 einsetzen kann, was ich für interessanter halte als 6L6. Und ne EL34 dürfte doch mit 330 - 345 V auf der Anode ganz ok klingen, oder?
Viele Grüße
Recky
es345 (†):
Hallo Recky,
wie das klingt, das ist ein weites Feld, aber:
Die EL34 ist im Eintakt Betrieb am besten für Ub=250-280V ausgelegt bei einem OT Ra von 2K, siehe Datenblatt.
Die Kathodenbeschaltung ändert sich dementsprechend. Das passt also nicht zu Deiner hohen Ub von 345V.
Nach Datenblatt erwartet die 6L6GC bei einer Ub von 350V einen Ra von 4,2 K, also mehr als doppelt soviel wie die EL34.
Wie Du siehst: die EL34 passt nicht für diese Schaltung, es sei denn Du hast sowohl einen NT als auch einen OT mit einer passenden Anzapfung.
Ich würde bei der 6L6 bleiben.
Gruss Hans- Georg
Recky:
Ja, hast recht. Der OT, mit dem ich liebäugele, hat nur 4k und 5,2kOhm Ra. Der Hersteller hat einen anderen speziell für EL34 etc. mit 2,3k und 2,5k. Aber beides geht nicht...
Viele Grüße
Recky
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