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Dynacord HiFi-Favorit

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bea:
Kaum sehe ich mit dem G-2000 so halbwegs Land, gehts weiter. Wieder eine Altlast. Wie lange ich brauchen werde, weiß ich nicht. Aber das Disaster mit dem Lautsprechern an den beiden großen Kisten hat gezeigt, dass ich auch was kleineres benötige, das klanglich anders ist als Eminent und Bassking.

Also zwei HiFi-Favorit 2, wieder mit 800-V-Endstufe. Noch zerroppter als es der G-2000 war. Erst mal eine Bestandsaufnahme: in beiden Geräten wurde ziemlich herumgebastelt. Es ist vollkommen unklar, ob das Material überhaupt noch verwendbar ist.

Eine der beiden Endstufen hatte einen kräftigen Überschlag:


Zuerst also Trafos testen:

Ausgangs

bea:
Zwischendrin ist das Zeitlimit abgelaufen. Also nochmal...

Erste Bestandsaufnahme: in beiden Geräten wurde ziemlich herumgebastelt, auf ziemlich undurchsichtige Weise auch im Bereich des Netzschalters. Das muss rückgängig gemacht werden. Glücklicherweise habe ich noch einen Eminent 2T als Vorlage...

Es ist vollkommen unklar, ob das Material überhaupt noch verwendbar ist. Erste Idee ist es, die Vorstufe, die ich für den G-2000 entwickelt haben werde, auch hier einzupflanzen, und zwar von Anfang an zweikanalig. Ein Gerät vielleicht hybrid aufbauen. Mal sehen, hat ja noch Zeit.

Eine der beiden Endstufen hatte einen kräftigen Überschlag:



Die Platine kommt frisch aus der Geschirrspülmaschine. Falls sie grundsätzlich noch verwendbar wäre, würde ich die Fassungen austauschen.

Bei der zweiten Platine sieht man keine Spuren eines Überschlags. Allerdings müssen die Röhrenfassungen gründlich gereinigt oder ebenfalls getauscht werden.

Die Seite mit den Leiterbahnen sieht gut aus. Ist die gezeigte Platine noch verwendbar?
Die Katodenwiderstäde wurde offenbar getauscht.  Hier stünde die übliche Überholung an: Elkos, Trimmer, aber auch Test der Schirmgitter- und Katodenwiderstände, vor allem aber die beiden Trafosätze.

Mit den Übertragern fange ich an. Zunächst statisch - Gleichstromwiderstände, Gerät b) gehört zur oben gezeigten Platine.

a) 140/131 Ohm
b) 141/133 Ohm

Die Lötstellen habe ich nachgelötet, damit ich bei der Messung saubere Oberflächen habe.

Interessant die Unsymmetrie, die in beiden Trafos ähnlich ausgeprägt ist. Wegen der Vorgeschichte halte ich es für wichtig, hier auf Teilwindungsschluß zu testen. Das wäre der sinnvolle nächste Schritt. Dazu benötige ich aber ein DSO.

chipsatz:
Hallo Bea,

das sieht mir aber weniger nach Überschlag aus, sondern eher nach größerer Wärmeentwicklung über längere Zeit. Wenn die Leiterbahn auf der Rückseite noch ok ist, dann war es wohl der Katodenwiderstand, der vor sich hinkogelte. Wenn der gleiche Strom auch längere Zeit über den AÜ geflossen ist (davon gehe ich aus), dann schadet es nicht, diesen genauer zu untersuchen. Aber das hattest du ja ohnehin vor :).

Gruß mike

bea:
Hallo Mike,

ja, Du hast recht. Beide Katodenwiderstände waren durch; sie wurden auch ersetzt. Die Übereinstimmung der Gleichstromwiderstände zwischen beiden Trafos (beim anderen Gerät sieht man nichts von durchgebrannt) und meine Erfahrung mit dem Gigant, den ich wieder in Gang gebracht hatte, lassen ja zumindest hoffen.

Vorhin habe ich jedenfalls die Trafos und die Siebelkos demontiert und das Chassis in die Geschirrspülmaschine gesteckt. Die andere Kiste wartet montiert und darf beim Zusammenbau Muster spielen. Bilder habe ich natürlich auch gemacht. Die Trafos sind total verdreckt. Die werden ich wohl mit Glasreiniger, alter Zahnbürste und Kosmetiktüchern behandeln, bevor ich irgendwas messe.

Allem Anschein nach ist das Gerät übrigens Bj 1971. Gegenüber dem Plan von www.peel.dk fällt einen Abweichung auf: der Längswiderstand in der Siebkette ist (ab Werk) von 1 kOhm auf 2.2 kOhm verdoppelt - also wie im Imperator. Dieser Widerstand dient gleichzeitig auch als Schirmgitterwiderstand. Deshalb bin ich ganz zufrieden, dass ich das schon mal nicht mehr machen muss.

chipsatz:
Hi Bea,

ich würde vielleicht noch die kleinen Elkos auf der Platine ersetzen, oder zumindest mal nachmessen. Über die Jahre lassen die auch gerne nach, besonders bei Wärme. Und die kleinen Plastik-Becher-Elkos (ich glaube das ist ein 100u/6V) kenne ich noch von früher. Das sind wahre "Knallbonbons" wenn denen etwas nicht passt ;D.

Ich kenne mich ja mit den Dynacord-Sachen nicht so aus, deshalb hab ich mal etwas "Schaltpläne gewälzt". Interessant finde ich die Gegenkopplung vom Ausgang auf die erste Röhrenstufe, die gleichzeitig als gleichspannungsmäßiger Massebezug dient. Die darf man dann wohl nicht vergessen...

Gruß mike

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