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Dynacord HiFi-Favorit

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Vix Noelopan:
Hallo Bea,

ich fürchte, die gezeigte Platine hat es hinter sich. Ich würde ihr wegen der Brandstellen nicht mehr über den Weg trauen.

Generell gilt, wie auch beim Gigant: Die roten Quader namens E 75 C 5 gehören durch eine Si-Diode 1N4007 ersetzt. Mit den Trimmpotis hättest Du in diesem Fall Glück, das sind die etwas besseren, bei denen der Schleiferarm nicht gleich beim ersten scharfen Hinsehen abfällt. Trotzdem würde ich sie durch gekapselte PT15V (25 kOhm) von Piher ersetzten, die schließlich nicht die Welt kosten.

In Sachen Ausgangstrafos neige ich dazu, Entwarnung zu geben: Der DCN 307 hat einen einkammerigen Wickelkörper, hier bleiben Unterschiede in den DC-Widerständen der beiden Primärwicklungshälften prinzipbedingt nicht aus. Heute ist schon spät, aber bis morgen Abend kann ich mein Ohmmeter mal an das etwa halbe Dutzend DCN 307 halten, das mir derzeit zur Verfügung steht, und berichten.

Beste Grüße, Uwe

bea:
Hallo Uwe,

das mit den Trafos klingt ja erstmal beruhigend. Meine beiden anderen Exemplare sind in betriebsbereiten Geräten und im Proberaum - da komme ich so ohne weiteres nicht ran.

Zum Thema Brandspuren habe ich in der RBude etwas gefunden: http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/board_entry.php?id=15115#p15115

Wäre zumindest einen Versuch und Messungen wert. Irgendwo müsste ich sogar noch grünen Glasfaserspachtel haben... Die dritte Platine (ich habe drei dieser Wracks erstanden) sah so schlimm aus, dass ich sie gleich entsorgt hatte - da hatte auch der Übertrager nicht überlebt. (Naja, so ein Chassis mit Headshell, Potis und Schaltern hat ja auch was... ich hab schon eine Idee, was ich damit machen könnte.)

Klar, dass Trimmer und Elkos auf dem Board getauscht werden. Die Sicherung muss natürlich auch weg, wei beim G2000. Das Material könnte ich sogar noch übrig haben.

M.E. könnte man auch die Koppelkondensatoren noch verkleinern.

So genau hatte ich den Schaltplan noch gar nicht angeschaut:
Diese gruselige Realisierung der Gegenkopplung sollte ich vielleicht umbauen - so wie im Vollröhren-Emi oder dem G2000 am 100V-Anschluss abgreifen (den gibt es zum Glück!) und den Massebezug unabhängig davon zu gestalten. Das bedeutet ein paar andere Bauteile und einen frei verdrahteten Widerstand zusätzlich. Sollte eigentlich kein allzu großes Problem sein. Das kommt gleich auf die TODO-Liste. Danke für den Hinweis!

Vix Noelopan:
Hallo Beate,

habe an schs Übertragern des Typs DCN 307 bzw. DCN 307a gemessen. Die Widerstände der Primärwicklungshälften lagen durchschnitlich bei 135 Ohm und 128 Ohm. Die Differenz beträgt also 2,7 % des Gesamt-DC-Widerstandes, was ich als unerheblich ansehe. Noch unbedeutender ist diese Differenz gegenüber der Primärimpedanz von etwa 9 kOhm.

Schau Dir mal solch einen Trafo genau an: Die Primärwicklung ist in sechs Teile aufgeteilt, jede Hälfte besteht also aus drei Teilen. Zwischen den sechs Teilen liegen fünf Sekundärwiclungspakete. Die Rehenfolge ist so, dass ganz unten ein Anodenanschluss liegt, der das erste Primär-Sechstel beginnt. Über diesem liegt das erste Sekundärpaket, dann das zweite Sechstel, welches jedoch das mit dem Betriebsspannungsanschluss beginnende erste Drittel der zweiten Hälfte ist, darüber dann das zweite Sekundärpaket usw. Das letzte Paket endet mit dem zweiten Anodenanschluss. Daraus ergibt sich eine größere mittlere Windungslänge einer der beiden Hälften, damit auch eine insgesamt größere Drahtlänge und ein größerer Gleichstromwiderstand.

An der Gegenkopplung würde ich nicht unbedingt basteln, sie funktioniert doch bestens. Änderungen hieran der Gestalt, dass eine direkte DC-Verbindung der Katode nach Masse ohne den Umweg über den AÜ entsteht, erfordert übrigens einen Widerstand mehr als die vorhandene Konstruktion - siehe die Gigant-Endstufe!

Beste Grüße, Uwe

bea:
Danke für die Messungen. Das scheint ja recht gut zu den von mir ermittelten Werten zu passen.


--- Zitat von: Vix Noelopan am  1.03.2016 20:53 ---Änderungen hieran der Gestalt, dass eine direkte DC-Verbindung der Katode nach Masse ohne den Umweg über den AÜ entsteht, erfordert übrigens einen Widerstand mehr als die vorhandene Konstruktion - siehe die Gigant-Endstufe!

--- Ende Zitat ---

Genau, war mir immer bewusst. Und exakt diese Gegenkopplung befindet sich auch in der Röhrenversion des Eminent 2, am 100V-Abgriff des DCN307 (wie im Gigant). Ich müsste die Schaltung also nur kopieren. Aber egal, ist erstmal nicht so wichtig. Ich schau mir das mal auf der Platine an - falls es einfach umzubauen wäre, denk ich drüber nach, wenn es stressig oder fuddelig wird, werde ich es lassen.

Viel interessanter:
Weißt Du (oder jemand anderes hier) zufällig, wie viel Last man der Heizwicklung zusätzlich spendieren darf?

Mir ist zwar bewusst, dass jedes der beiden Skalenlämpchen genauso viel Strom zieht wie die Heizung einer Doppeltriode - aber ich würde die Skalenbeleuchtung gerne erhalten (noch lieber würde ich die beiden Lämpchen durch farbige LEDs ersetzen, am liebsten wäre mir violett).

Vix Noelopan:

--- Zitat von: bea am  1.03.2016 23:24 ---Viel interessanter:
Weißt Du (oder jemand anderes hier) zufällig, wie viel Last man der Heizwicklung zusätzlich spendieren darf?

--- Ende Zitat ---

Die Heizwicklung das Netztrafos DCN 027 wurde, wenn ich das eben korrekt mit dem Messchieber gemessen habe, in CuL 1,3 ausgeführt und wird mit 3,9 A belastet. Macht eine Stromdichte von knapp 3 A/mm². Ich weiß jetzt leider nicht, welche Stromdichte in den Tabellen für die äußere Wicklung auf einem SM 102a-Kern angegeben wird. Probiere es doch einfach aus und halte nach einiger Betriebszeit den Finger außen an den Wickel! Oder miss mit dem Infrarot-Thermometer. Verbrennen wird die Heizwicklung bei einer Mehrbelastung von 15 % wohl nicht gleich.

Beste Grüße, Uwe

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