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Zweikanaler mit FX-Loop, Reverb und PP-SE-Umschaltung

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SnailOS:
Ich habe mich noch einmal der Störungen angenommen. Es gibt Störungen durch das Netzteil, die haben mich ja auch beim Hall-Return genervt. Um jetzt gezielt hier vorgehen zu können, habe ich folgenden "Versuchsaufbau" vorgenommen. Eine Gitarre mit SC-PUs in der nähe von Trafo und Netzteil als "Empfänger" postiert (ca 30 cm). Allerdings habe ich die Gitarre an einem anderen Amp angeschlossen, um den Unterschied zwischen Ein-und Ausschalten beobachten zu können und so genau die Störungen des Amps zu beobachten. Hat auch prima geklappt. Folgende Erkenntnisse:

1. Der 5V-Zweig produziert keine Störungen, auch nicht mit dem großen Cap
2. Es gibt Störungen vom HV-Zweig (die auch mit dem Ausschalten abrupt enden) und die von der Phasenlage exakt da liegen, wo sie von dimashek "vorhergesagt" worden sind, beim Abschaltmoment der Dioden.

Leider haben weder mein improvisierter Snubber (mit 88nF), noch die direkt auf die Dioden gelöteten 22nF hier eine Verbesserung gebracht.

Ich vermute, ich brauche eine deutlich größere Kapazität für den Snubber und werde jetzt entsprechende Caps bestellen.

Letztlich ist der Effekt aber auch nicht so dramatisch, ich musste die Gitarre wirklich vor dem Amp halten, um diese Störungen sichtbar zu machen. Als zweite Baustelle haben sich ja nun meine PUs erwiesen, dann werde ich mal auf ein paar Noiseless sparen. Die Teile sind auch früher schon von Technikern beim Gig "beanstandet" worden, ist also wohl wirklich mal dran.

dimashek:
Da wird etwas durcheinander gebracht, glaube ich . Jetzt, wo ich mehr zu den Symptomen gelesen habe, würde ich niemals auf snubber tippen
Snubber hilft gegen hochfrequente Oszillationen im Netzteil. Diese sind definitiv Kabelgebunden, also conducted noise, so zu sagen. Am einfachsten kommen die durch die Heizung auf die Kathoden, kapazitiv.
Gegen radiated noise - also Einstreungen vom Ringkern auf die PUs/Kabel wird der Snubber nichts ausrichten können.
Im Diodensperrmoment hat man einfach die stärkste Magnetfeld Änderung. Und die wird auch beobachtet. (vermutlich)
Man nehme nen kleinen Kochtopf :) über den Ringkern.
Wenn das die Störung reduziert, kann man sich vernünftigen Schild bauen,falls die störung unbedingt weg muss

SnailOS:
Ich würde eher sagen, da lerne ich gerade wieder etwas. Dann war meine Beobachtung ja korrekt, dass mein kleiner Snubber nicht viel bewirken konnte. Ich werde aber wohl dennoch so etwas verbauen, schaden kann es ja nicht. Aber auf den Kochtopf verzichte ich dann doch lieber ;-) Wie gesagt, ich werde mich mal an die PUs der Gitarre ran machen, das bringt definitiv etwas.

Aber so kann ich das Projekt dann doch vorerst als beendet erklären. Vielen Dank für die Hilfe. Hat Spaß gemacht! :topjob:

Timo

hako:
Man muss immer zwischen den Ursachen der Störgeräusche unterscheiden. Liegt die Ursache im System (Amp), oder kommt sie von außen. Wenn der Amp ohne Gitarre und andere im Signalweg (FX-Loop) verbundene Geräte ruhig ist, liegt der Hund davor begraben (Gitarre/Bass/(Stressbrett)). Bei Instrumenten mit Singlecoil Pickups fängt man sich da eigentlich immer was ein, bleibt die Frage, ob Du beim Spielen die ganze Zeit 30cm vorm Amp rumstehst :P. Noiseless Pickups sind in diesem Fall prinzipiell ein guter Lösungsansatz, diese klingen aber anders. Ich spiele inzwischen wieder ohne Ausnahme "echte" Singlecoils (weil mir der Sound besser gefällt) und achte live beim Soundcheck auf genügend Abstand zu Störquellen und meine Position zu diesen. Und wenn Du Homerecording machst kannst Du Dich eh so positionieren dass es passt.
Will sagen: Noiseless Pickups sind nicht unbedingt die Investition wert.... ;)

LG,
Heiko

SnailOS:
So, es gibt noch mal etwas neues. Ich war mit dem Drive-Kanal noch nicht restlos zufrieden. Clean war super, volles Brett auch, aber das Leckere dazwischen war einfach nur sehr kratzig und rau. Ich habe hier in der Modsammlung für den JCM800 (von dem mein Drive-Kanal ja abgeleitet ist) einen großartigen Tipp von GeorgB gefunden:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,8667.msg230665.html#msg230665

Das war alles hoch einleuchtend und wurde gleich ausprobiert, und was soll ich sagen, das Ergebnis ist aller erste Sahne. Wem sein Marshall bzw. Marshall-Derivat zu kratzig ist, sollte das unbedingt ausprobieren. Was habe ich gemacht?

R29 (Rk der 3. Gainstufe) auf 1,8k erhöht, gleichzeitig R27 (Ra der Stufe) auf 150k vergrößert, um den Arbeitspunkt zu halten. Dann noch R30 auf 56k verkleinert. Was dann alles passiert, bitte im Originalpost nachlesen (s.o.) Der Sound ist jedenfalls großartig. DANKE GEORGB!!!!

Da nun die 3. Stufe mehr Gain hat, war die Wirkung des Fat-Schalters (Rk der 2. Gainstufe 10k//1,8k) zu viel. Ich schalte nun 5,6k parallel und habe immer noch ein extra Plus an Gain, ohne es zu übertreiben.

Nebenbei habe ich auch ein paar verschiedene Röhren (JJ, Marshall, TAD waren vorhanden) ausprobiert, und finde, mit den JJs mache ich nichts falsch, die klingen für meinen Geschmack hier großartig. Allerdings waren die Unterschiede auch echt minimal.

Mal sehn, ob das Projekt noch weiter wächst. Es macht immer noch Spaß daran zu löten...

Timo

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