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El84 Amp mit No-NFB + NFB channel. Endröhren Blocking distortion Frage

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dimashek:
Guten Tag.

Ich plane zur Zeit einen 2xEl84 PP Amp mit 2 Channels, einen klassischen VOX (natürlich ohne NFB) + high gain mit NFB.
VOX Schaltung hat ja 100nF Koppel-Cs und 1k5 Gridstoper
https://robrobinette.com/images/Guitar/Voicing/Cut_Control_AC30.jpg

Das ist schon sehr "blocking-distortion-freundlich", bzw färbt den Sound extrem, was durchaus gewünscht sein kann.

Nimmt man die gleiche Schaltung in ein Feedback-loop, klingt das extrem ... fuzzy. überhaupt nicht schön.
NFB verstärk den blocking Effekt stark.
Nehme ich 22nF und 8k2 Gridstoper - dann gehts.  Am liebsten sogar 10nF

Die Frage ist, wie wichtig ist die 100nF-1k5 Kombi für den VOX-Sound?
Ich bin kein Gitarist, deswegen kann ich nicht 100%-ig sagen, ob es sich "besser" oder "schlechter" anhört. Aber auf jeden Fall sehr unterschiedlich  ;D  Der Amp ist für einen guten Freund, und der autentische vox-sound ist sehr erwünscht.

Das Problem kann man auf 2 Arten lösen
1) Einfach die 10-22nF-8k2 Kombi einsetzen
2) 100nF - 1k5, aber mit dem Zener-Mod (Zener+diode parallel zu 220k Rs)

Beides funktioniert im High-gain und liefert anständige Resultate.
Welche Variante ist für den VOX am autentischsten?
Gibt es andere Lösungen?

P.S.
Die Endstufe braucht ja unterschiedliche Signalpegel mit und ohne NFB. Aber die FX-Loop am besten den selben Pegel. Wie macht man es am besten? Aufholstufe nach der Loop mit unterschiedlicher Verstärkung schaltbar machen?

gruß
dimashek

GeorgeB:

--- Zitat von: dimashek am  2.10.2017 11:28 ---Das Problem kann man auf 2 Arten lösen
1) Einfach die 10-22nF-8k2 Kombi einsetzen
2) 100nF - 1k5, aber mit dem Zener-Mod (Zener+diode parallel zu 220k Rs)

Beides funktioniert im High-gain und liefert anständige Resultate.
Welche Variante ist für den VOX am autentischsten?
Gibt es andere Lösungen?

--- Ende Zitat ---
Hi,
ich wär klar für 2). Weil halt halbwegs "symmetrischer Gitterstrom" damit fließt wenn die Dimensionierung genau passt (auch bzgl. Innenwiderstand).

Andere Lösungen? Für NFB dem PI soviel Headroom klauen (aber möglichst kein Gain) damit er vor/am Gitterstromeinsatz clippt, also zB den Bias-Widerstand größer machen (muss man aber soft hochrampen  -- per Vactrol oder so -- sonst tut's wohl einen gehörigen Schlag beim Umschalten).

Wo/wie man den Pegelausgleich macht, hängt stark vom Rest der Schaltung ab, kann man jetzt so nix dazu sagen.
Grüße, George

roseblood11:
Wo ist dieser "Zener Mod" erklärt?

Grüße, Immo

GeorgeB:
Wir haben Kathoden-Bias, d.h. die Kathode hat ca 9V oder so, das Gitter hat 0V, alles im Ruheszustand. Steuert man das Gitter positiv auf über 9V fängt der Gitterstrom über den Gridstopper an, den Koppelkondensator (100nF) aufzuladen, das Gitter wird von Periode zu Periode daher im Schnitt immer negativer und schiebt die Röhre in den Cutoff zu großen Teilen der Periode --> C-Betrieb, Blocking für leise Signale.
Das Problem ist, dass der Kondensator nur ganz langsam sich wieder einpegelt, weil bei jeder Austeuerung unterhalb 9V-Spitze fließt ja nur sehr wenig Gitterstrom im Vergleich, bzw über den Ableitwiderstand natürlich vor allem, aber trotzdem wenig.
Also muss man dafür sorgen dass bei der negativen Halbwelle ab -9V auch eine Art "Gitterstrom" fließt, und das bewerkstelligt die Zenerdiode parallel zum Gitterableitwiderstand (nicht dem Stopper) mit zB 8.2V Durchbruchsspannung, und dann brauchen wir noch ein normale Diode in Anti-Serie damit die Zener nicht die positive Halbwelle kappt, in normaler Flußrichtung. Damit wird der Koppel-C eingermassen wieder passend entladen innerhalb der nächsten Halbwelle, und die Endröhre verliert ihren Arbeitspunkt bei weitem nicht so stark.

roseblood11:
Wieder was gelernt, danke!

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