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Koppelkondensatoren Endstufe EL84

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Jürgen:
Hallo.

Ich habe hier den Schaltplan einer 4xEL84-Endstufe, bei dem die beiden Koppelkondensatoren zwischen PI und Endröhren einen Wert von 220nF haben. In ganz vielen Schaltungen variiert dieser Wert von 22nF bis hin zu 470nF. Meine Frage: kann ich auch 47 oder 100nF nehmen, da ich keine 220n mit 400V Spannungsfestigkeit habe?

Gruß, Jürgen

Nigel:
Moin Jürgen!

Ja klar geht das. Ist es ein Gitarrenverstärker? Dann genügen sogar 10-22nF. Der Bassbereich wird im Unterschied zu 100nF ein wenig reduziert. Je kleiner die Kondensatoren, desto schneller laden und entladen sie sich. Die Endstufe verschluckt sich dann nicht mehr so schnell, wenn man sie im Grenzbereich fährt. Blocking Distortion ist as Stichwort.

Kannste machen.

Gruß,

Nigel

_peter:
Hallo Jürgen,

kannst du problemlos machen. Die Koppel-Cs bilden mit den Gitterableitwiderständen einen Hochpass. Kleinere Werte begrenzen also irgendwann den Bassbereich, wobei 220n für die meisten Gitterableitwiderstände (um die 220k bei EL84) schon ziemlich viel sind. Meistens werden hier eh kleinere Cs genommen.

Wichtig ist die Spannungsfestigkeit: Betriebsspannung bei kalten Röhren + Biasspannung + viel Reserve.

Gruß, Peter

Jürgen:
Die Schaltung kommt wohl aus der Audio-Szene, ist aber nix besonderes, die übliche Verschaltung. Ich will sie aber im Gitarrenbereich einsetzen. Als Gitterableitwiderstände sind 270K verbaut. Das es was mit den tiefen Frequenzen zu tun hatte, war mir noch irgendwie im Hinterkopf hängen geblieben. Danke für die kompetente Info.

Grüße, Jürgen

bea:
Hallo Jürgen, wenn Du vorhast, die Endstufe zu übersteuern, solltest Du die Koppelkondensatoren tatsächlich verkleinern. Eine EL84-Endstufe tendiert dazu, zuerst eingangsseitig zu übersteuern, also in den Gitterstrombereich zu gehen, so dass blocking distortion ein Thema wird. Auf der anderen Seite ist es auch kein Problem, sie auch ausgangsseitig zu übersteuern. Und dann wächst der Schirmgitterstrom stark an. Zum Schutz sollte der Schirmgitterwiderstand (gemeinsam mit dem ja in Reihre liegenden Widerstand der Siebkette bis zum Abgriff für die G2-Spannung) also groß genug sein - so groß, dass die Schirmgitterverlustleistung auf keinen Fall überschritten wird.

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