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Koch Studiotone 20, Kratzen der Potis im Tonestack
iefes:
Hi Leute,
ich habe einen Studiotone von 2006 zur Reparatur auf dem Tisch. Es gibt zwei Fehler:
1. Clean Signal kommt nur sehr leise durch. Volume-Poti wirkungslos.
--> Fehler war schnell gefunden: Volume-Poti hing nurnoch "am seidenen Faden" und ist beim Ausbau gänzlich abgebrochen.
2. Das erscheint mir bis jetzt etwas komplizierter. Die Potis im EQ kratzen. Aber nicht dieses typische Poti-Kratzen sondern es klingt sehr schrill, teilweise mehr wie ein quietschen. Ich habe es gerade nochmal getestet und da war das Kratzen nicht mehr so stark, aber der Amp hat mal lauter und leiser gebrummt und das hat sich dann manchmal geändert wenn ich eines der Potis berührt habe.
Ich habe zunächst vermutet, dass ein Kondensator durch ist und DC an den Potis anliegt, dem ist aber nicht so. Habe generell einige Punkte in der Umgebung gemessen und nichts unauffälliges feststellen können.
Generell kommt aber Signal ganz normal durch, klingt nur halt oft etwas schrill, wenn man an den Potis regelt.
3. Reverb ist ohne Funktion. Das habe ich noch nicht weiter untersucht, könnte mir aber vorstellen, dass es mit dem unter 2. beschriebenen Problem zutun haben könnte.
Habt ihr irgendwelche TIpps, was ich noch testen könnte ? Ich habe auch schon überlegt, ob die Potis einfach alle einen weg haben, aber das würde mich doch irgendwie wundern, wenn ausgerechnet alle Potis im Tonestack den gleichen Defekt bekommen.
Würde mich über ein paar Anregungen sehr freuen. :topjob:
Der Schaltplan und ein paar Fotos sind angehängt. Die beiden Bilder vom Oszi zeigen zunächst das Signal ohne, dass ich ein Poti benutze und beim zweiten Drehe ich am Mitten-Poti. Der Effekt tritt aber nicht auf, wenn ich es nur anfasse, es muss bewegt werden.
Grüße
Jürgen:
Hallo.
Ich würde trotzdem alle kleinen Kapazitäten auf Verdacht tauschen.
Gruß, Jürgen
iefes:
Hey, danke dir! Also du meinst alle Kondensatoren in der Peripherie des Tonestacks? Ja, das kann vermutlich nicht schaden. Sind ja auch nur 4 Kondensatoren. Bzw. 3 denn der Fehler tritt auch in beiden Schalter-Stellungen des Mid-Shift auf.
Jürgen:
Ja. Ich hatte mal haargenau den selben Fehler bei einem Palmer Three. Nach Tausch der C's war das Kratzen weg.
Gruß, Jürgen
iefes:
So, ich habe alle C's im Tonestack gegen neue getauscht (C10, C11, C12), leider hat das keine Besserung gebracht. Das Problem tritt nach wie vor auf. Es fällt auch auf, dass es teilweise auch beim normalen Spielen auftritt. Also wenn bspw. die tiefe E-Saite ausklingt hört man im Hintergrund ein furziges Kratzen, so ähnlich wie bei einem falsch gebiasten Transistor. Das hat dann immer wieder mal Aussetzer und kommt wieder. Wenn man aber an einem der Potis im Tonestack dreht, vor allem am Treble oder Mid-Poti, kommt es sofort für die Dauer der Drehbewegung und ist auch viel deutlicher zu hören.
Testweise habe ich mal alle IC's gezogen und das Signal vom Mittelabgriff des Volumen-Potis (OD-Kanal, da Clean ja eh kaputt) direkt über ein Kabel in den FX-Return geschickt. Das ändert nichts am verhalten. Das Kratzen tritt immernoch genau so auf. Abgesehen davon wird der Klang etwas dumpfer wegen des fehlenden Buffers zwischen Tonestack und PI, aber das sollte ja normal sein.
Als nächste Schritte werde ich mal die Potis und Röhrensockel der betroffenen Stufe (V2) mit Deoxit reinigen und dann nochmal testen. Andere Röhre wird dann auch mal gecheckt.
Falls ihr noch weitere Vorschläge habt, dann immer her damit. Ich frage mich, ob das Problem auch von den Relais herrühren kann, aber da würde ich eher ein Verhalten á la "Sound da - Sound nicht da" erwarten.
Klärt mich auf :-)
Edit: Habe noch schnell eine mp3 angehängt mit einer Aufnahme von den Geräuschen. Ich daddel etwas auf der Strat und drehe zwischendurch immer mal an den Potis des Tonestacks. Es klingt teilweise wie Kratzen aber auch irgendwie wie Frequenzverdopplung oder sowas. Was denkt ihr?
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