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Vibrolux Reverb Hybrid Cathode Bias - Projekt/Planung
iefes:
Hallo Leute,
nach dem Spaß, den mir mein letztes Projekt bereitet hat (6G2 style) möchte ich nun den nächsten Amp basteln. Mir schwebt diesmal etwas Größeres vor und da ich einfach auf Fender Clean stehe habe ich mich grob zum Vibrolux Reverb orientiert. Diesmal mit dem typischen Fender Tonestack, das nochmal etwas flexibler ist. Die Schaltung basiert auf dem AA964 Vibrolux und ist an verschiedenen Stellen leicht abgeändert.
Hier mal die gröbsten Eckdaten:
- 6L6 PP cathode bias
Ich würde cathode bias gern mal ausprobieren, da bis jetzt alle meine Amps fixed bias sind. Außerdem ist es simpler. Umstricken auf fixed bias ist im Fall der Fälle auch kein großer Aufwand. Die genauen Werte des Kathoden-Cs und -Rs muss ich mir noch überlegen.
- Bias Tremolo
Ich liebe das Tremolo in meinem Princeton und will es nicht mehr missen. Hier habe ich die Tremolo-Schaltung aus dem 6G11 genommen, also Oszillator + Kathodenfolger für die 6L6er. Da ist definitiv Diskussionsbedarf: Macht ein Bias-Tremolo bei cathode bias Sinn oder arbeitet es dann gegen den automatischen Bias und wird dadurch nicht richtig intensiv? Eine andere Möglichkeit wäre es, das Oszillator-Signal á la Vibro Champ an der letzten Stufe vor dem PI (V3a) einzuspeisen. Das wäre zwar eher eine Notlösung, aber es soll schon einigermaßen tremolieren. Die Werte im Oszillator habe ich im Übrigen für ein langsameres Tremolo abgeändert.
- Reverb, regelbar in Dwell + Mix
Hier ist alles ziemlich standard. Da frage ich mich allerdings noch, wie man die Masse-Führung am besten umsetzt um möglichst wenig Einstreuungen zu haben. Das kommt dann aber in einer späteren Planungsphase.
- NFB schaltbar
Sehr simpel und effektiv.
- Fat Switch
Optional. Zum Anheben der oberen Mitten. Auch sehr leicht umzusetzen und doch sehr nützlich. Habe den Schalter in meinem umgebauten Mesa Subway Blues und fand ihn sehr hilfreich für crunch sounds.
Der Schaltplan sollte alles zeigen, was ich mir vorstelle. Teile die von gestrichelten Linien umrahmt sind werden Platz außerhalb des Boards finden (an Sockeln, Potis etc.). Ich habe auch versucht, die Masseführung schon im Schaltplan einigermaßen darzustellen. Als Trafos hatte ich bis jetzt an die normalen Hammond Fender Replacement Trafos gedacht, die es hier im Shop zu kaufen gibt.
Das Ganze soll dann übrigens ein einem 2x10 Combogehäuse Platz finden. Add-Ons wie Line-Out, FX-Loop etc habe ich bisher noch nicht geplant, könnten aber evtl noch hin zu kommen. Ist aber erstmal nicht so wichtig. Auch überlege ich noch, ob ich eine schaltbare Leistungsverringerung einbauen sollte. Da dachte ich bspw. an die PP-SE Umschaltung á la Mesa.
Was sagt ihr dazu? Habt ihr noch Ideen für Ergänzungen oder Meinungen zum Bias-Tremolo bei cathode bias? Lasst mich wissen, was ihr denkt, freue mich über allerlei Input :-)
Viele Grüße
Nigel:
Moin!
In Zeiten der Meinungsvielfalt möchte ich nicht zurück stehen. Hier ist meine:
- 6L6 PP cathode bias
Meinst du 6L6 oder 6L6GC o.Ä.?
- Bias Tremolo
Mein Liebling ist das Tremolo aus dem Brown Bandmaster 6G7. Kenne kein anderes, dass mehr Tiefe (leichter Choruseffekt) erzeugt.
- Reverb, regelbar in Dwell + Mix
Man könnte eine EL84 als Halltreiber versuchen.
- NFB schaltbar
Fand ich bei Fender-Amps immer etwas zuviel. Ein Stufenschalter, der verschiedene Widerstände oder Filter anbietet wär mal was. Ich habe gute Erfahrung mit 2-3 verschiedenen
Widerstandswerten gemacht.
- Fat Switch
Der klassische Fat-switch in alten Fenders ist ein zuschaltbarer Katodenkondensator.
Viel Spaß!
Grüße
Nigel
iefes:
Und los gehts! Super Nigel, danke schonmal.
Also bzgl 6L6 hab ich mir ehrlich gesagt garnicht so genau Gedanken gemacht. Ich denke, am ehesten die 6L6, die auch im Original war, also 6L6GC. Hier bin ich aber auch offen für andere Vorschläge. Und wie siehts da aus mit cathoden bias und Tremolo? ;D
Das Harmonic Tremolo wie im 6G7 wäre natürlich geil, habe es letztens erst bei dem originalen Vibrasonic von einem Freund wieder gehört. Wirklich sehr edel, allerdings ist mir der schaltungstechnische Aufwand mit 5 Trioden-Stufen dafür etwas zu groß.
Reverb mit EL84 Treiber wäre eine Option. Ich denke allerdings, dass mir die parallelen Trioden genug Bumms geben, oder was wäre der Vorteil der EL84?
NFB mit schaltbaren Intensitäten finde ich auch eine sinnvolle Erweiterung. Beim 6G2 hat mir diese simple Modifikation jedenfalls sehr viel gebracht.
Bzgl Fat-Switch werde ich mich nochmal umschauen. In welcher Schaltung finde ich den Fender Fat-Switch den bspw? Der vom Mesa ist ja jetzt keine Raketentechnik, aber bietet eben doch eine sehr nützliche Klangfarbe.
Danke, freue mich auf weitere Diskussion :-)
Nigel:
Öhhmmm der Fat-Switch ist im 90er Tonemaster und im Blues Junior. Ich war der Ansicht, dass es ihn schon früher einmal gegeben hat, aber
ich finde ihn momentan nicht wieder.
Gruß
Nigel
Basti:
Moin,
mein Senf dazu:
Bias Tremolo ist das Charakteristikum des Vibro, auch wenn mein Favorit das Harmonic Tremolo aus Blonde Bandmaster/Twin ist.
Schaltbarer NFB greift schon rabiat in die Endstufe ein. Wenn du ein open back Design machst, dann würde ich die Gegenkopplung nicht zu lose machen. Es hängt dann sehr vom verwendeten Lautsprecher ab, weil das Gehäuse die Resonanz kaum dämpft. Das würde ich als allerletztes in Angriff nehmen, wenn alles andere läuft und passt. Testen muss man das bei Vollgas. Welcher Lautsprecher soll rein? Habe einen sehr geilen Vibro mit 15" Jensen Neo gehört.
HG
Sebastian
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