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PI / Selfsplit Schalter, was gibt es zu beachten?

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Mr. Lime:
Grüß euch,

bin in letzter Zeit über die Push-Pull PA Variante "Self Split" gestoßen, die ohne Phaseninverter auskommt. Man ließt, dass sie klanglich einer Single Ended Endstufe ähnelt und im Class A Betrieb läuft. Abgesehen davon resultiert eine starke Leistungsreduktion, die mir aber entgegenkommen würde.

Hier ein Thread, der das Thema behandelt: https://www.lonewolfblues.com/forum/viewtopic.php?f=2&t=608

Mein letzter Eigenbau-Amp bietet sich für einen Schalter an, welcher das Gitter der einen Endstufenröhre auf Masse legt. Dieser Schalter müsste dann auch den Kathodenbypass-Kondensator von der Masse nehmen, wenn ich das richtig verstanden habe. Im obrigen Thread hab ich von einem SE-Betrieb gelesen, falls der Kondensator nicht weggeschalten werden sollte.

Gibt es bei dem vorhaben irgendwas zu beachten?
Könnte der HiCut Regler probleme machen und R2 freihängend oder auch gegen Masse ziehen?


Herzlichen Dank

Mr. Lime:
Allzu viel Anklang scheint das Thema Self Split ja nicht zu finden.  ;D

Ich denke ich werde es einfach mal probieren wie  aufgezeichnet und hören was passiert. Vielleicht ist es ja brauchbar und ersetzt die Pentoden/Tridoden Umschaltung.
Der Firefly Amp mit so einer Endstufe klingt zumindest schon mal vielversprechend, wenn man Youtube vertraut.

Der LTPI eignet sich ja noch besser als die andern PI Variationen, da zumindest noch NFB dranhängt und er einer parallelen Gain Stage sonst ähnelt..

Sonst jemand Erfahrungen mit Self Split?

Mr. Lime:
Hab's nun ausprobiert, folgende Erkenntnisse:

Deutlich leiser, wie erwartet. Allerdings auch viel weniger Druck bei den Bässen. Ich würde den Klang am ehersten mit einer Out-of-Phase Pickupschaltung vergleichen, irgendwie nasal aber nicht unbeindgt unbrauchbar wenn verzerrt, jedoch kaum mehr Wumms um die Tiefmitten. Generell weniger Zerre. Vielleicht eignet sich der Trainwreck Express Preamp nicht besonders, da die Zerre vorallem aus der Endstufe kommt und quasi von Endstufenröhren nach vorne übersteuert?
Der Tonestack reagiert jedenfalls anders, clean klingt entgegen meinen Erwartungen ziemlich leblos. Vermutlich kommt man nicht drum rum, einiges rund um Self Split anzupassen. Irgendwelche Tipps an dieser Stelle?

Nach meiner jetzigen Erfahrung halte ich die Umschaltung noch für unnötig.

Striker52:
Hi,
Such mal hier im Forum nach dem „Klampfomat“. Den hat vor einigen Jahren Kpt. Maritim, der hier leider nicht mehr Mitglied ist, detailliert mit allen zu beachtenden Punkten vorgestellt. Ich glaube, dass dein PI für eine Self-Split Endstufe kontraproduktiv ist. Der nimmt ja die Aufgabe vorweg. aber lies mal die Doku zum Klampfomat.
Gruß Axel

bea:
Grundsätzlich ist ein selfsplit eine LTP-Schaltung mit Leistungsröhren. Idealerweise wird sie daher auch als solche konstruiert, sprich als Differenzverstärker - also z.B. mit einer Konstantstromquelle im Tail (und überhaupt, nem echten Tail). Und sie sollte besser funktionieren, wenn die Pentoden mehr gain haben. Dann die Spannungen: weil am Tail bzw der Konstantstromquelle zusätzlich Spannung abfällt, muss die Railspannung entsprechend größer sein, damit kein vermeidbarer Leistungsverlust auftritt (P=U²/R).

Bei Herrn Bronski (TubeCAD) findet man entsprechende Beispiele und recht ausführliche Diskussionen, u.a auch ein weitgehend ausgearbeites Beispiel mit EL84 (für Hifi)

Und weil Du ja eh mit LTSPICE arbeitest - da kann man auch mal unterschiedlcieh und unkonventionelle Ansätze auf dei Schnelle durchdeklinieren (so wie ich es grad mit meinem GU50-Projekt tue).

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