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Seltsamer Effekt bei Röhrentop

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Offline TTFrank

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Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« am: 16.06.2020 20:47 »
Hallo,
bei meinem Laney LH50 Röhrentop tritt ein kurioser Effekt auf:

In Spielpausen hört man normalerweise ein gewisses Grundrauschen, wenn man die Gain-/Vol-Potis nicht heruntergedreht hat.
Dieses Grundrauschen wird aber manchmal nach einigen Minuten plötzlich deutlich leiser (ca. 20dB), ohne dass ich irgendetwas mache - als wenn der Verstärker automatisch runterregeln würde.

Sobald ich dann wieder den ersten Ton auf der Gitarre anschlage oder auch nur die Hand auf die Saiten lege (bei aufgedrehtem Gitte-Vol-Poti), ist der Amp sofort wieder mit voller Leistung da, auch der normale Grundrauschpegel.

Der LH50 ist ein klassischer Röhrenamp mit 4 ECC83 + 2EL34, ohne großen Schnickschnack und
arbeitet ansonsten einwandfrei.
Ich habe keine Erklärung für diesen noise-gate-ähnlichen Effekt.

Könnte das ein elektrostatischer Effekt auf das Steuergitter einer Eingangstriode sein, so dass die betreffende Röhre dann zu macht und mit dem ersten regulären Signal sofort wieder aufmacht?

Hat jemand von Euch eine Idee dazu?

Gruß,
Frank

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Offline smid

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #1 am: 16.06.2020 21:59 »
Hi,

Du kannst ja mal einfach ein Kabel anstecken und zwischen Spitze und Schaft den Widerstand messen. Da sollte die Summe aus Gitteranlauf-R und Gitterableit-R zu messen sein, gerne sowas um die 1Meg. Wenn da nichts zu messen ist, ist da vielleicht ja schon des Rätsels Lösung. Wie ist denn der Eingang des Tops beschaltet? Plan? Geht das mit jeder Gitarre so? Und mit Jedem Kabel?

VG
Andreas

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Offline cca88

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #2 am: 16.06.2020 23:03 »
Hallo,
bei meinem Laney LH50 Röhrentop tritt ein kurioser Effekt auf:

In Spielpausen hört man normalerweise ein gewisses Grundrauschen, wenn man die Gain-/Vol-Potis nicht heruntergedreht hat.
Dieses Grundrauschen wird aber manchmal nach einigen Minuten plötzlich deutlich leiser (ca. 20dB), ohne dass ich irgendetwas mache - als wenn der Verstärker automatisch runterregeln würde.

Sobald ich dann wieder den ersten Ton auf der Gitarre anschlage oder auch nur die Hand auf die Saiten lege (bei aufgedrehtem Gitte-Vol-Poti), ist der Amp sofort wieder mit voller Leistung da, auch der normale Grundrauschpegel.

Der LH50 ist ein klassischer Röhrenamp mit 4 ECC83 + 2EL34, ohne großen Schnickschnack und
arbeitet ansonsten einwandfrei.
Ich habe keine Erklärung für diesen noise-gate-ähnlichen Effekt.

Könnte das ein elektrostatischer Effekt auf das Steuergitter einer Eingangstriode sein, so dass die betreffende Röhre dann zu macht und mit dem ersten regulären Signal sofort wieder aufmacht?

Hat jemand von Euch eine Idee dazu?

Gruß,
Frank

Hallo Frank,
ändert sich irgendetwas daran, wenn
  • die Gitarre auf "Volume = 0" steht?
  • Du den Klinkenstecker in der Buchse am Amp drehst/bewegst?

Grüße
Jochen

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Offline TTFrank

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #3 am: 16.06.2020 23:10 »
Hallo Andreas,
erstmal danke für deine Hinweise. Der Schaltplan ist angehängt, ist aber vermutlich der einer etwas älteren Modellreihe des LH50. Grundsätzlich sollte das aber vergleichbar sein.

Ob es an allen Gitarren/Kabeln auftritt, kann ich nicht sicher sagen. Ich kann´s im Moment nicht testen, da ich z. Zt. keinen Zugriff auf den Amp habe.
Bei meinen anderen Amps ist es mir jedenfalls mit besagter Kette von Gitarre-Kabel nichts aufgefallen.

Nur folgendes fällt mir noch ein: Es trat meist nur im Clean-Kanal auf (Ursache V1B?). Einmal trat es bislang auch im Drive-Kanal auf (Ursache V1A ? als gemeinsame Eingangstriode für CL- und Drive-Kanal) und, ein Wechsel der Vorstufenröhren änderte nichts.
Deswegen dachte ich eher an die Schaltung an sich, dass hier ggf. die relativ geringe Ua (150V) besagter Trioden (V1A und V1B) etwas damit zu tun haben könnte.

Außerdem: Wenn ich elektrostatisch geladen bin und fasse eine Gitarrensaite an, kommt das normale Grundrauschen auch sofort zurück, wenn es vor verschwunden war. Wenn es vorher auch schon da war, hört man nur einen üblichen leichten Knacks. Daher dachte ich auch an Elektrostatik.


VG
Frank

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Offline TTFrank

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #4 am: 16.06.2020 23:21 »
@Jochen:
Nur an Gitte-Vol drehen ändert nichts, ebenso ändert drehen oder wackeln am Klinkenstecker (Gitte & Ampseitig) nichts.

Wenn der Amp aber bereits runtergeregelt hat, "wacht" er nur auf, wenn Gitte-Vol "auf" ist und ich die Saiten anfasse oder eine Ton anspiele.

VG
Frank

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Offline cca88

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #5 am: 17.06.2020 12:19 »
@Jochen:
Nur an Gitte-Vol drehen ändert nichts, ebenso ändert drehen oder wackeln am Klinkenstecker (Gitte & Ampseitig) nichts.

Wenn der Amp aber bereits runtergeregelt hat, "wacht" er nur auf, wenn Gitte-Vol "auf" ist und ich die Saiten anfasse oder eine Ton anspiele.

VG
Frank

Hallo Frank,
probier doch mal, wie der Amp sich bei einem behutsamen Klaps auf den Hinterkopf verhält - sprich mechanische Erschütterung

Kommt der dann auch wieder in Wallung?

Grüße
Jochen

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Offline bluesfreak

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #6 am: 17.06.2020 15:37 »
Servus,

ich hatte mal einen JTM hier den jemand aus einem Kit aufgebaut hatte der ging auch manchmal einfach in Hibernation und war nur durch harten Anschlag oder einen Schlag auf das Chassis wieder zur Arbeit zu bewegen. Musste ne zeitlang suchen und im Endeffekt es war eine nicht verlötete Masseverbindung am Massestern die auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar war...
einmal den Lötkolben gezückt und alles war in Butter, aber ich hab schon so 4-6h gesucht und ziemlich viel im Amp rumgechopstickt...

Gruß
blues

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Offline TTFrank

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #7 am: 17.06.2020 17:18 »
Hallo Jochen & blues,

wenn der Amp "schläft", haben mechanische Erschütterungen keinerlei Einfluss. Nur elektrische Signale von der Gitarre oder elektrostatische Impulse an einer mit Masse verbundenen Stelle am Amp oder der Gitarre wecken den Amp sofort wieder. Das "Aufwachen" klappt also auf Kommando, das Einschlafen kommt oder kommt nicht, jedoch nur, wenn der Amp kein Signal bekommt. Deswegen ist auch der normale Spielbetrieb nicht gestört - ist halt nur ein seltsames Phänomen.

Gruß
Frank

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Offline cca88

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #8 am: 17.06.2020 19:36 »
Hallo Jochen & blues,

wenn der Amp "schläft", haben mechanische Erschütterungen keinerlei Einfluss. Nur elektrische Signale von der Gitarre oder elektrostatische Impulse an einer mit Masse verbundenen Stelle am Amp oder der Gitarre wecken den Amp sofort wieder. Das "Aufwachen" klappt also auf Kommando, das Einschlafen kommt oder kommt nicht, jedoch nur, wenn der Amp kein Signal bekommt. Deswegen ist auch der normale Spielbetrieb nicht gestört - ist halt nur ein seltsames Phänomen.

Gruß
Frank

Hallo Frank,

ich gesteh - da kann ich mir keinen Reim drauf machen...

Mußt Du vielleicht wirklich mal mit einem Oszi ran...

Grüße
JOchen

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Offline smid

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #9 am: 17.06.2020 22:08 »
Hi,

welches Rauschen ist es denn, das weggeht? Das Eigenrauschen des Amps, das man hört, auch wenn keine Gitarre eingesteckt ist, oder das Rauschen aus der Gitarre, wenn sie nich ganz  zugedreht ist? Ich frag nur, weil ich mich frage ob das nicht auch an der Gitarrenelektrik liegt. Dort wäre zumindest das einzige C im Eingangsbereich, das sich irgendwie aufladen könnte. Geht die Höhenblende der Gitarre? Kannst Du den Giitterableit-R am eingesteckten Kabel messen?

VG
Andreas

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Offline TTFrank

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #10 am: 18.06.2020 15:41 »
Hi,
schon das Grundrauschen geht weg. Das Sirren, das man hört, wenn man das Vol-Poti an der Gitte aufdreht, ist dann natürlich auch entsprechend leiser.

War im Proberaum und habe mal auf die Schnelle ein paar Messungen gemacht:

Gitarrenseitig:
R_dc = 11,8 kOhm (Vol-Poti voll auf)
R_dc =14 Ohm (Vol-Poti zu)
Tone-Poti-Stellung hat dabei keinen Einfluss auf die R-Werte, Tone-Poti funktioniert aber normal.

Ampseitig am Input:
R_dc = 1006 kOhm - das ist wohl der von dir erwähnte Gitterableitwiderstand von ca. 1 MOhm.

Ich muss nach dem Amp-"Einschlafen" noch nicht mal einen Ton anspielen, um ihn zu wecken. Es scheint mit elektrischen Feldern zusammenzuhängen, denn wenn ich selber elektrostatisch aufgeladen bin und berühre nur minimal ein Metallkappe beim Griff des Amps (die hat KEINEN elektrischen Kontakt zu Masse!), wacht der Amp auch schon spontan auf.

Gruß
Frank

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Offline smid

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #11 am: 18.06.2020 21:09 »
Für sowas zahlen Leute Geld und es heisst Noise-Gate  O0

Aber im Ernst, damit lag ich mit meiner Vermutung, dass das Phänomen eingangsseitig ist, wohl daneben.
Dann passiert das alles also auch, wenn gar keine Gitarre dranhängt.

Nachdem Du schriebst, es taucht in beiden Kanälen auf, würde das irgendwo ab der gepufferten FX-Loop entstehen.
Du könntest mal in den FX Return bei aufgedrehtem FX-Regler einstecken und hören was passiert. Dann wüsste man evtl. ob das im Silizium-Teil entsteht.
Du könntest auch den Eingang des PI vor dem Koppelkondensator mit einer Krokoklemme auf Masse legen, um zu sehen, ob das ab dem PI entsteht.
Ein weiterer Gedanke wäre, mal die negative Gegenkopplung zu entfernen, um zu testen, ob diese an dem Phänomen beteiligt ist. Vielleicht pegelt sich da nach einiger Zeit eine Art optimale Balance ein, die bei der geringsten Störung sofort zum Normalzustand zurückfällt.

Wie Du siehst stehe ich auf dem Schlauch und versuche halbwegs systematisch zu raten...

Solange der Amp ansonsten normal läuft, könnte man sich auch einfach darüber freuen  8)

schönen Abend,
Andreas

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Offline TTFrank

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #12 am: 19.06.2020 07:31 »
Hi Andreas,
ja, kommt in beiden Kanälen vor, aber häufiger im CLean-Kanal. Wenn ich dann aber am Fußschalter auf Drive schalte, ohne das ich etwas an der Gitarre mache, ist der Amp im Drive-Kanal im Normalzustand (quasi ohne Noise-Gate). Mit dem Zurückschalten nach Clean am Fußschalter ist er dann sofort wieder im "Sleep-Modus", bis er durch geringste Störungen aufwacht, spätestens wenn ich spiele - echt kurios.

Aber du hast Recht, ich werde mich einfach mal darüber freuen, solange der Amp sonst normal läuft. Ich habe aber jedenfalls wieder etwas gelernt.

Gruß
Frank
« Letzte Änderung: 19.06.2020 07:35 von TTFrank »

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Offline smid

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #13 am: 19.06.2020 10:16 »
Uh, damit sind auch meine anderen Vermutungen Unsinn. Wenn der Amp im Drive normal ist und nach Umschalten im Clean wieder schläft, passiert das alles ja noch vor dem Silizium Teil.

Bin ratlos  ;)

VG
Andreas




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Offline stephan61

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Re: Seltsamer Effekt bei Röhrentop
« Antwort #14 am: 19.06.2020 13:36 »
Hallo Frank,
dann kann es gut an der Umschaltmimik (Relais?) liegen, evtl. löst sich der Kontakt bei Stellung clean, so dass vorn vorne nix mehr durchgeht, auch kein Rauschen der Vorstufe. Durch die Berührung o.ä. kommt der Kontakt wieder zustande und alles läuft wieder.
Vielleicht mal da schauen.

Viele Grüße Stephan
"It must schwing!"