Technik > Tech-Talk Design & Konzepte
Überlastung der Endstufe z.B. beim SLO? / Berechnung Kennlinien
mac-alex_2003:
Guten Morgen zusammen,
hab mich an den Feiertagen jetzt mal hingesetzt und wollte die Endstufe vom SLO mal nachrechnen, da ich noch ein bischen was an meiner eigenen rumspielen wollte (mit einer Class-A/fixed Bias-Umschaltung). Dabei bin ich drauf gekommen, dass ich entweder nen dicken Denkfehler hab oder die Endstufe saumäßig überlastet ist. Kann das sein?
Randbedingungen:
PP-Endstufe mit 2 EL34 im A/B-Betrieb
AÜ mit 3,5k Primärimpedanz (im SLO.Schaltplan stehen 4k oder so drin, macht aber auch keinen Unterschied, viele bauen Ihren Clone mit einem Marshall-AÜ, die haben um die 3,5k)
Ub = 500V
1) Auslegung A-Betrieb:
Schnittpunkte sind:
Wir zeichnen im Datenblatt die Arbeitslinie ein: 500V/0mA auf der X-Achse.
X-Achse: 500V/0mA
Y-Achse: Ia = 500V / (3,5k/2) = 285mA
Halbe Impedanz, da ja die andere Seite des AÜ von der anderen Röhre ja ebenfalls arbeitet und die andere
Hälfte des AÜ sieht.
Diese Linie ist bereits über der Q-Hyperbel drüber zwischen 130 und 370V.
2) Auslegung B-Betrieb:
Schnittpunkte sind
X-Achse: 500V/0mA
Y-Achse: Ia = 500V / (3,5k/4) = 570mA
Ein Viertel der Impedanz, da im B-Betrieb die eine Hälfte des AÜs ausgeschaltet ist. Die Impedanz geht jedoch im Quadrat zu den Windungen ein, daher bei halben Windungen nur ein Viertel der Impedanz
Diese Linie ist praktisch dauerhaft über der Verlustgrenze.
=> Der B-Betrieb würde die Röhre um ein Vielfaches überlasten, der A-Betrieb kann auch keinen ordentlichen Arbeitspunkt geben.
Erst wenn man einen Raa von 10k annimmt käme man in vernünftige Bereiche.
Da die Röhren aber nicht alle 5 Minuten ausfallen muss hier irgendwo ein dicker Fehler sein. Nur wo?
Die 3,5k werden doch von Anode zu Anode angegeben meines Wissens nach, oder?
Kann das mal irgendjemand nachvollziehen bzw. weiß jemand, wo der Hund begraben ist?
Viele Grüße,
Marc
Kramusha:
hey :)
--- Zitat ---Y-Achse: Ia = 500V / (3,5k/2) = 285V
--- Ende Zitat ---
Du meinst 285mA, oder?
Ich seh das auch so, dass die da überlastet ist. Bei einer 6L6 wäre da auch noch das Problem der zu hohen max. Anodenspannung, aber die EL34 schluckt die eh :)
Das mit den Windungen und ein Viertel Impedanz verstehe ich noch net, da muss ich erst mal ein wenig rechnen.
Ich hab bei meinem Amp 1k9 Raa (jedoch 2 6L6 parallel), und eine B+ von 420V, damit fahr ich recht gut.
Wenn ich jetzt blödsinn rede, kann ich mir das nur erklären in dem ich sage, dass mein Alkdepot aufgebraucht wird :devil:
Lg Stefan
mac-alex_2003:
Müssen natürlich mA sein. Ich korregiers gleich.
Wenn man sich ein Datenblatt anschaut sieht man, dass die Q-Linie bei 500V bei 50mA liegt, was dann einem Bias von um die -42V entspricht, was sich bei mir im Amp auch wiederspiegelt. Nur wenn ich dann eine passende Arbeitslinie einzeichne, die die Q-Linie nicht überschreitet lieg ich bei nem Raa von um die 10k ...
Kramusha:
??? Ich versteh Bahnhof, muss aber nichts heisen ;D
Ich hab hier das El34 Datasheet auf dem PC aufgemacht, und mit dem Lineal geschaut, wo ich bei B+ 500V und direkt unter der Belastungsgrenze mit der Arbeitsline mit dem Strom bin --> 200mA
Daraus rechne ich auf Ra 2k5 und Raa logischerweiße 5k zurück. Deswegen verwirren mich die 10k. Vielleicht wenn du das mit den Raa/4 vom B Betrieb nimmst. (Das mit dem Raa/4 kapier ich absolut nicht, kann ich das irgendwo nachlesen? :( )
Lg Stefan :)
EDIT:
Wie,
--- Zitat ---was dann einem Bias von um die -42V entspricht
--- Ende Zitat ---
?
Bei mir im Datenblatt geht die EL34 nur bis -25V, darunter is mehr oder weniger Sense.
mac-alex_2003:
Ok, 500V geben wenn man unter Q bleibt 200mA bei 0V.
Daraus ergibt sich:
Ra = 500V/200mA = 2,5k
Im Class A Betrieb wären das Raa = 5k
Im Class B Betrieb ist während einer Halbschwingung die eine Seite der Endstufe und damit des Übertragers inaktiv. Damit sind nur noch die halbe Windungen aktiv. Halbe Windung = Viertel Impedanz.
=> Raa = 10k bei Class B.
Nachzulesen u.a. bei http://www.radau5.ch/pdf_files/class_ab.pdf Seite 2 links unten.
Die -42V bekommst Du wenn Du bei 50mA in das Ia/Ug - Diagramm gehst. Dort ist meist bei Ug2=425V Schluss. Also musst Du Dir eine weitere Linie einzeichnen für Ug2 = ca. 450V. Das ergibt dann so um die -40V rum (eingestellt sind bei mir -42V).
Viele Grüße, Marc
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln