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Warum soviel Standart Lala

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Kpt.Maritim:
Hallo

Betrachtet man sich die Entwicklungsgeschichte des Röhrengitarrenverstärkers, dann sieht man folgende Enwticklung, die Datierung sei mal grob und habe keinen Anspruch auf exakte Historische Tatsachen, ein Jahr mehr oder weniger interessiert nicht.

1940...1960: Es gibt noch keine bis wenig Erfahrungen, darüber wie ein guter Gitarrenverstärker auszusehen hat. Es gibt einen Markt, dessen Bedürfnisse auch noch nicht klar sind, da der Käuferkreis ebenfalls Erfahrungslos ist. Es wird viel probiert, interessante Schaltungen werden gebaut. Es werden zwischenübertrager, interessante Klangregelungen und vieles mehr probiert.

1960...1975: Es entsteht sowas wie Konkurrenz auf dem Markt. Die Hersteller fangen einerseits an sich zu kopieren bauen aber andereseits Alleinstellungsmerkmale wie Tremolos, Halls usw. ein. Es gibt also noch Innovation bei Gimmicks und Deatails.

1975...1985: Die Gainmosnter werden gebohren, es werden immer mehr Vorstufen verbaut. ABER sonst tut sich nichts mehr. Die Endstufen sind langweilig und gleich bei der Phasenumkehr regiert ein für alle Zeit das Long-Tailed-Pair, die Klangregelungen sind iumer gleich, bis auf den kleinen Unterschied zwischen der typischen Marshall- oder Fenderschaltung, wobei erstere wohl von letzterer Firma erfunden wurden. Klar einige Hersteller experimentieren mit komplexen Umschaltungen von Cs usw. Und manche bauen auch die Baxandallregulage ein. Aber im wesentlichen und in den Grundzügen tut sich nicht mehr viel. Die Transistorkonkurrenz kommt hinzu.

1985... Die Netzteile haben sich etwas verändert, es wird bei den Schaltungen viel Sand verbaut. Optokoppler usw. Die Leistung des Gitarrenverstärkers spielt wegen günstiger beschallungsanlagen und großer Mischpulte die Mikrofonioerung erlauben eigentlich nicht mehr die Geige, ist aber noch ein Irrationaler Kaufgrund. Eigentlich entfällt damit die Geschäftsgrundlage für die Standartendstufe. Man sollte doch annehmen, dass nun die Schaltungs- und Soundvielfalt explodiert. Zumal die meisten klassischen Sounds zunehmend besser von Modelling Gerätenm geliefert werden. Nichts dergleichen... Sowohl im Modellingbereich, als auch bei den echten Röhrenverstärkern wird immer noch Standartsalat, garueb Pampe, gebaut. Gut, schieben wir diese Enwticklung auf die Kommerziellen Zwänge, denen Großserienherstellern unterliegen. Aber weder im Boutiquebereich noch unter den Heimbastlern wird groß neues vollbracht ... warum ist das so, wir sind doch nicht so dumm?

1. Mögliche Antwort: Doch sind wir, wir denken immer nur nach, was andere schon vorgedacht haben. Wir ahmen nur unsere (zugegeben tollen) Götter der vergangenheit nach, wie z:b: gewisse E.C., J.B., J.M.H., E.v.H. ...  Wir sind so langweilig uns nicht mehr auf die Schultern unserer Lehrer stellen zu wollen.

2. Mögliche Antwort?

Viele Grüße
Martin

taktlos:
Hallo Martin,


--- Zitat ---Mögliche Antwort: Doch sind wir(zu dumm), wir denken immer nur nach, was andere schon vorgedacht haben.
--- Ende Zitat ---

Nicht zu dumm, aber zu unkreativ. Alle Mucker, die ich kenne, machen ja auch nur Musik, die ich schon mal woanders gehört habe  :devil:

Zur Zeit beschäftige ich mich mit der Idee einen Amp mit Fet-Vorstufe, PWM-Endstufe und Schaltnetzteil zu konstruieren. Das habe ich noch nicht gesehen. Ziel der Übung: Einen Amp der der nichtmal 2Kilo auf die Waage bringt und ca. 200Watt raustut  :laugh:

Aber das will hier sicher keiner hören...so ganz ohne Röhren.

Grüße Patrick

KippeKiller:
Hallo,

Du sprichst mir schon sehr aus der Seele, bei all den technischen Möglichkeiten die man heute hat konzentriert sich auch die Moddeling-Technik zumeist auf die Emu-Simulation altbekannter Genossen. Im Bassbereich der unvermeidliche SVT zu Beispiel.
Woran das liegt ist meiner Meinung nach in deiner ersten Antwort recht gut getroffen, auch beim Käufer ist das Interesse größer zu klingen wie ...[setze Liblingsmusiker]... denn sich nach seinem eigenen persönlichen Sound umzuschauen.

Ins Auge springt einem das bei den neueren High-Gain Scheiben (metalcore, emo, screamo, ...), immer wieder das breite Brett aus der Gitarre und der gleiche Growl vom Bass. Das hat mir bei der zweiten Slipknot auch noch richtig gut gefallen aber mittlerweile ist es nicht mehr erfrischend oder überraschend.

Was da Abhilfe schaffen könnte fällt mir auch nicht ein, ausser es persönlich besser zu machen.

Schönen Gruß

Mathias

Dieter:
Wenn ich mir das Forum hier angucke sehe ich schon einige Sachen die ich vorher noch nicht gesehen habe. OK, ich bin Neuling auf dem Gebiet und habe nicht allzuviel gesehen, aber vor meinem ersten Amp-Bau habe ich mir ziemlich viele Schaltpläne da draussen im Internet angeguckt. Es ist auch klar, dass man erstmal etwas nachbaut bevor man an eigene Konstruktionen geht und es kann ja nicht jeder alle zwei Wochen auf eine geniale Idee kommen, die den Röhrenverstärkerbau revolutioniert. Aber in der DIY-Szene sehe ich schon noch etwas Bewegung. Die großen Firmen werden es wohl schwer haben etwas neues zu etablieren, weil viele Musiker die Amps ihrer Vorbilder haben wollen und die Vorbilder dann wiederum Endorser von einer Firma, die irgendeinen Standard-Amp baut, sind.

alberto:
...warum ist das so?

1.) Weil Musiker meistens keine Techniker sind und umgekehrt.
2.) Weil man mit billig-Teilen in Großserie keine guten Amps bauen kann.
3.) Weil Modeling nur nachäfft und keinen Kult schaffen kann.
4.) Weil keiner mehr Geld für seinen Amp ausgeben will, als unbedingt nötig.
5.) Weil wir zu sehr am Alten kleben und grundsätzlich Angst vor dem Neuen haben. Aus welchen Gründen auch immer.
6:) Weil das Verlassen der ausgelatschten Pfade ein Risiko bedeutet und das Ergebnis auch daneben gehen kann.
7.) Weil man im Digitalen Zeitalter Musik mit Computern gemacht wird.
8.) Weil der, der die Ideen hat, nicht unbedingt über die Mittel und die Zeit verfügt, sie umzusetzen.
9.) Weil jeder eine andere Vorstellung vom Nonplusultra eines Röhren-amps hat.
10.) Weil die Musikindustrie auch so genügend verdient.
........so viel fürs Erste!

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