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Reactive Attenuator plus DI-BOX mit Cab-Simulation: Erfahrungen ?
phosgen:
hi leute
ich schlage mich zur zeit mit dem gedanken rum, einen attenuator mit DI-Box und cab-sim selber zu bauen. ich besitze selbst ein THD hot-plate, doch was da hinten rauskommt (egal ob leistungsreduziert über cabinet und seinem direct out) befriedigt mich nicht wirklich. da jedoch mein power amp stereo ausgelegt ist, müsste ich auch einen zweiten hot-plate besorgen. bevor ich mir noch so ein überteuertes teil dazu kaufe, frage ich mich, ob nicht ein eigenbau möglich ist.
meine anforderungen an das system:
a- will leistungsreduziert über cabinet spielen
b- will ohne cabinet direktes signal für recording erzeugen
c- will a und b kombinieren können
ich habe in etwa diesselben erfahrungen mit dem hot-plate gemacht, wie das unter www.amptone.com geschildert wird. zur zeit behelfe ich mich mit einem graph-EQ, aber das funktioniert nur bedingt; was fehlt ist das federnde, das man so bei lautsprechern hört, wenn diese hart getrieben werden. vermute, das ist durch das fehlende feedback der speaker begründet, weil ein resistive load kein feedback erzeugt.
grundsätzlich schwebt mir folgende konstellation vor:
amp >--------DI------- reactive attenuator -----> cabinet
¦
¦
+-- cabinet sim -------------------> mixer
wenn ich mir die teile kaufen müsste, würd's etwa so aussehen (und kostet etwa 1000 chf)
amp >---- Palmer ADIG-05 ----> Weber Mass Stereo ---> cabinet
¦
¦
+-------> mixer
wieso nicht hingegehn, und ein reacitve load selber bauen (www.aikenamps.com) - und dem DI (à la TT Pos) ein cab sim (filternetzwerk) spendieren.
hat jemand von euch schon mal so was zusammen gebaut, oder möchte es gerne tun?
verwirrend für mich, weil ich bisher ausser mit trafos bisher nichts mit induktionen zu tun hatte, was für bauteile benötige ich für die "induktionen". mir ist schon klar, was die teile bewirken und dass man auf laststrom-spezifikation achten muss etc., aber welche sind die richtigen typen. Sind es diejenigen, die bei hammond unter "chokes" geführt werden? nennen sich die spulen, drossel, amsel....... ?
bin um hinweise dankbar und grüsse euch
/ martin
Tube_S_Cream:
Hallo erstmal, die Teile, die Aiken dort beschrieben hat, sind idealisierte Werte. Das merkt man schon daran, daß dort kaum handelsübliche Bauteilewerte verwendet werden.
Kondensatoren und Spulen für soetwas findet man weniger bei Trafos, sondern bei Zubehör für Lautsprecher-Frequenzweichen.
In Aikens Plan fehlen aber ein paar immens wichtige Faktoren: Die Gleichstromwiderstände der Induktivitäten!
Gerade bei der 50mH und dauch noch der 10mH-Spule wird das, sofern man von einem möglichst niedrigen Widerstand ausgeht, extrem teuer... und es ist völlig unsinnig. Die 50mH-Spule, die in Verbindung mit dem dicken Elko die Resonanzfrequenz emulieren soll, darf einen Gleichstromwiderstand haben, der auch dem DC-Widerstand eines Lautsprechers entspricht. (Bei 16 Ohm etwa 12-13 Ohm).
In einem etwas älterem Thread habe ich mal den Jensen-Speaker als Simulation mit normalen Frequenzweichenbauteilen dargestellt. Das technische Verhalten entspricht sogar dem erweiterten Modell von Aiken mit der Absenkung in Richtung RDC unterhalb der Resonanzfrequenz.
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=4190.msg37317#msg37317
Verluste von Spulen etc. wurden direkt in die Rechnung mit einbezogen.
Es ist meiner Meinung nach völliger Blödsinn, eine extrem teure "Null-Ohm-Spule" zu kaufen, wenn sowieso noch ein ohmscher Widerstand in Reihe gelegt werden muß.
Gruß
Stefan
haebbe58:
hi zusammen,
ich hab die aiken speaker emulation / loadbox mehrfach gebaut. hab mir als hauptlastwiderstände 50 watt versionen (reicht bei mir, weil ich eh nur kleine amps hinhänge), als bipolar-kondensatoren und als spulen die ganz normalen handelsüblichen für lautsprecher-anwendungen besorgt. alles bei IT bestellt.
das funzt alles prima!
in deinem fall würde ich aber einfach 2x dirks loadbox bauen und parallel dazu 2x die pdi-09 von palmer hängen. ist somit "relativ" preisgünstig
die palmer ist für den zweck prädestiniert und klingt an power-amps für mich immer noch am besten von allen speaker-sims/di-boxen. und sie ist einfach zu handhaben ... da rein passiv aufgebaut.
ich kann das gut vergleichen, da ich bei mir zuhause bestimmt um die 8 - 10 verschiedene di-boxen/speaker-sims habe!
alle aktiven elektronischen versionen haben mich bisher nur enttäuscht.
ich habe auch die loadbox II von koch zuhause, die vereint alles, was du dir vorstellst und klingt ebenfalls astrein ... kost dann aber auch ordentlich! allerdings auch nicht teurer als die thd hotplate, aber dafür incl. einer ansprechend klingenden speaker sim! wäre evtl. eine alternative für dich!
phosgen:
euch beiden herzlichen dank; das bringt mich schon mal weiter.
@haebbe58: hast du zufälligerweise erfahrung mit der FANTA von TAD?
muss mir mal heut abend in aller ruhe die sache ansehen und durchrechnen. möchte eben celestion vintag 30 simulieren, und die sind leicht anders spezifiziert.
grüsse
/ martin
haebbe58:
ja, tad fanta hab ich auch.
die ist nicht schlecht, klingt allerdings nur richtig gut direkt an einem röhrenamp, dessen endstufe ordentlich angefahren wird.
heißt also ... enstufenzerre bringt sie wunderbar rüber, da komprimiert sie sogar so ähnlich wie ein echter lautsprecher ... bei allen anderen anwendungen klingt sie im vergleich zu z.b. palmer oder h+k redbox pro eher flach und etwas undynamisch.
dem kann man natürlich immer etwas mit dem eq vom mixer oder software nachhelfen ... aber davon halte ich nicht so viel, das signal muß für mich schon vorher passen.
wenn du also ordentlich endstufenzerre liebst und hauptsächlich betreibst, dann ist die fanta genau richtig! da reicht dann sogar auch ein normaler (ausreichend belastbarer) lastwiderstand parallel an der endstufe, brauchst also keine reactive speaker sim, da die fanta das ganze schon recht gut simuliert.
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