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Gegenkopplung in der Endstufe

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Pharos:
Hallo Freunde,  O0
ich wollte mich mal informieren was Feedback in der Enstufe bewirkt, bin aber nicht so recht schlau geworden. Allgemein denke ich ja dass moderne Amps in der Endstufe eh so gut wie gar nicht verzerrt, in sofern würde ich den Effekt erstmal für vernachlässigbar halten. Dass dem nicht so ist zeigt aber alleine die Tatsache dass z.B. beim SLO (jaja, ich rede mal wieder von nichts anderem!) die Potis für Presence und Depth in eben diesem Feedback Loop sitzen.
Meine Vermutung ist daher dass das Feedback gar nicht so sehr dazu dient die Enstufe "geradezubiegen", sondern viel mehr den Übertrager. Das würde ja auch Sinn machen da das Signal erst hinter dem AÜ abgegriffen wird. Vielleicht kann man  so Geld sparen und kleinere AÜs einbauen?  ;D

Langer Rede kurzer Sinn: Was ist der klangliche Effekt von dem ganzen? Macht es den Amp tighter, transistormässiger, oder was? Würde es ja gerne ausprobieren, aber leider habe ich keinen Amp mit Gegenkopplung wo ich mal eben den Draht durchknipsen könnte *Griiiis*!

KippeKiller:
Hallo,

Kpt.Maritim hat hierzu mal sehr ausführlich geschrieben, das dürfte deine Fragen recht ausführlich beantworten, besser könnte ich es jetzt auch nicht  :)

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=4750.0

Schönen Gruß

Mathias

Pharos:
Oh, vielen dank, das werde ich mir gleich mal durchlesen. Dass ich den Thread nicht selber gefunden habe; da ist meine Suche wohl nicht gründlich genug ausgefallen.  :police:

Kpt.Maritim:
Hallo

das Thema ist hoch Komplex. Eine Gegenkopllung funzt grundsätzlich so, dass Spannung vom Ausgang zurückgeführt wird und zwar Gegenphasig, so dass Eingangsspannung durch Ausganmgsspannung vernichtet wird. Die Gegekopllung kann in vier Grundsorten eingetielt werden:

Spannungsgesteuerte Spannungsgegenkopllung
Spannungsgesteuerte Stromgegenkopllung
Stromgesteuerte Spannungsgegenkopllung
Stromgesteuerte Stromgegenkopllung

Spannungsgesteuert, bedeutet dass die Gegenkopllungsgard also wieviel Gegengekoppelt wird von der Ausgangsspannung der Röhre abhängt. Ein beispiel ist die Gegenkopplung von der Sekundärseite des AÜ, hier wird durch den Übertrager von der Primärseite übersetzte Spannung abgegriffen. Stromgesteuerte Gegenkopplungen hängen vom Strom in der Röhre ab. Ein beispiel ist der fehlende Kathodenwiderstand, die Gegenkopllungsspannung wird durch den Röhrenstrom erzeugt, der durch den Rk muss, nicht aber durch die Ausgangsspannung, die ja an der Anode abgegriffen wird.

Spannungsgenkopllungen haben einfluss auf de Eingangssignalspannung. Ein beispiel ist eine Gegenkopllung von der Anode einer Röhre auf ihr eigenes Gitter mittels eines Widerstandes. Das ist dann Spannungsgesteuerte Gegenkopllung, da Ausgangsspannung abgegriffen wird und es ist auch Spannungsgegenkopllung weil sie auf die Eingangsspannung wirkt. Stromgegenkopllung liegt vor wenn die Gegenkopllung auf den Strom der Röhre wirkt. das ist der fall wenn die Gegenkopllung an die Kathode geführt wird, denn hier wirkt sie nicht auf die Eingangsspannung, die zwischen Gitter und Masse wirkt, sondern auf den Strom indem sie einen zum Röhrenstrom gegenphasigen Strom durch den unüpberbrückten Kathodenwiderstand schickt, so dass der Röhrenstrom teilweise aufgehoben wird.

Alle Gegenkopplungen senken und verändern das Klirrverhalten und erweitern den Frequenzgang. D.h. der Klirrfaktor wird gesenkt, aber auch zu ungeradzahligen harmonischen verschoben, d.h. eventuelle Verzerrungen werden härter und schärfer. Gegenkopllungen können zu kleine Übertrager kompensieren. Gegenkopllungen stabilisieren die Arbeitspunkte der Röhren verhühten Schwingen und kompensieren Röhrenalterung. D.h. ein Gegengekoppelter Verstärker läuft stabiler. Das ist bei Fabrikware wichtrig, weil hier oft ein stabiles Arbeitn bei großen tolleranzen ohne aufwendige Optimierung und Abgleich jedes Gerätes gewährleistet werden muss. Ein gegengekoppelter verstärker spart etwas Geld bei der Qualitätskontrolle.

Alle Stromgegenkopllungen [Anm: das ist falsch, es sind alle spannungsgesteuerten Gegenkopplungen, siehe unten] senken den Innenwiderständ und erhöhen damit den Dämpfungsfaktor des Verstärkers. Wodurch der Einfluss des Lautsprechers auf den Klang sehr viel geringer wird.

Gegenkopllungen lassen sich, da sie Verstärkung vernichten, auch als Klangregelung gebrauchen indem sie bestimmte Frequenzen mehr und bestimmte weniger gegenkoppeln. Bei der Presenceregelung wird das ausgenutzt. Man könnte so eine Regelung auch Passiv aufbauen. Aber so hat sie den Vorteil, dass sie nicht nur den Freqenzgang sondern auch den Lautsprecher und das Klirrf´verhalten beeinflusst, denn mehr presence bedeutet weniger Dämpfungsfaktor bei den Frequenzen und anderes Klirrspektreum bei deiesen Frequenzen.

Viele Grüße
Martin

Kramusha:

--- Zitat von: Kpt.Maritim am 24.08.2007 19:48 ---Alle Stromgegenkopllungen senken den Innenwiderständ

--- Ende Zitat ---

Ich dachte, dass sie diesen steigern? Weil der Kathodenwiderstand ist ja eine Stromgegenkopplung und dann gilt die Formel Ri'=Ri*(1+s*Rk) d.h. der Innenwiderstand wird auf jeden Fall größer.

Vertausch ich was?  :-\

Lg Stefan :)

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