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'66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!

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Offline JCM

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  • Wer früher stirbt ist länger tot.
Hi Leute,

ich bin aus den USA zurück und habe nun angefangen an meinem Fender Bandmaster zu arbeiten.

Hier der vorherige Thread zu dem Amp: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=5929.msg51359#msg51359



Beim Löten kamen mir ein paar fragen und eventuell könnte die jemand beantworten:

1) Welcher Sicherungswert ist richtig? Ich habe 1A Träge berechnet. Stimmt das? Ist das der wert der in den europäischen Bandmastern bei 220V eingesetzt wird?

2) Ich habe ja einen neuen Netztrafo eingebaut (Weber). Dieser hat auch wicklungen für 220 und 120V (habe die 240 verwendet). Was macht ihr mit diesen offenen Wicklungen? Gut isolieren (Schrupfschlauch) und dann mit nem Kabelbinder irgendwo im Gehaüse festmachen oder?

3) Gleiche Frage für die Sekundärwicklungen (der Trafo hat zusätzliche für 60er Fender mit Röhrengleichrichter)?

4) Wie würdet ihr mit dem zusätzlichen 110V Anschluss (anschlussdose auf der Rückseite) und dem Ground switch umgehen. Ich habe jetzt alles nach http://www.historiclespauls.com/music/index.php?option=com_content&task=view&id=32&Itemid=51 umgebaut. Allerdings habe ich die "Steckdose" für 110V vollständig abgehängt, da sie ja nicht für 230V ausgelegt ist. Also keinen Groundschalter, keine Steckdose,  Sicherung und Powerschalter auf Phase (wobei das ja auch Null sein kann) und den "Nullleiter" direkt an den Trafo. Wie würdet ihr das machen?


Bin für input dankbar. Werde versuchen den amp noch vor dem WE fertig zu machen.


Gruß Jakob

www.schelker.de
   
« Letzte Änderung: 8.11.2007 21:34 von JCM »

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Offline JCM

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  • Wer früher stirbt ist länger tot.
Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau
« Antwort #1 am: 8.11.2007 11:36 »
So, das Teil ist fast fertig.   :P

Wenn aber noch jemand Anmerkungen zu den oben genannten Fragen hat, insbesondere die, die die Betriebssicherheit betreffen dann bin ich trotzdem noch dankbar.

Als Röhrenbestückung habe ich 2x ecc83 Telefunken (Wahrscheinlich seit '66 in diesem amp) und zwei 7025 eines amerikanischen Herstellers (genauere Bezeichnung kann man nicht mehr lesen, nur noch "made in U.S.A").
In die Endstufe kommen 2x 6L6 GC von GE. Das sind tolle Teile. Sie waren in einem Mesa-Clon (Peak Composer II) eingebaut und dieser verbrachte die letzten 15 Jahre auf einem Dachboden, so dass ich jetzt ein hübsches Quartett habe.

Muss jetz erstmal einmessen usw.

« Letzte Änderung: 8.11.2007 11:38 von JCM »

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sjhusting

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Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau
« Antwort #2 am: 8.11.2007 17:23 »
Fuer die unbenutzte Leitungen: schrumpschlauch, und die ende falten waehrend es noch warm ist (so das es faltet bleibt)

Sicherungen: Primaer-Seitig (idR) grob gesagt 1/2 die US-Wert (beispiel HR Deville: 3A US, 1,6A EU). Diese ist nur ein Faustregel. Original ist 2A; 1A scheint mir perfekt zu sein.

Steckdose, Ground-Switch, & Death-Cap deactivieren. Geerdete Netzkabel einbauen. Original in ein Mylar-Tute, Luftdicht, mit Helium gefuellt und in ein dunkle Kammer lagern.

Primaer beideseitig schalten. Use a high quality switch. Apems sind hier beliebt.

Gratuliere an eine sehr schoene Amp. Ich bin neidisch.

steven

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« Letzte Änderung: 8.11.2007 17:38 von Steven »

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Offline JCM

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  • Wer früher stirbt ist länger tot.
Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern
« Antwort #3 am: 8.11.2007 21:30 »
So, der Amp ist fertig.

Was soll ich sagen, er klingt wirklich klasse.

Folgendes habe ich umgebaut (eigentliche eher Rückgebaut):

- Neuer Netzrafo, nachdem in den 80ern ein bastler einen viel zu großen eingebaut hatte

- Neue Kondensatoren

- neuen Choke (alter war leider etwas angekokelt)

- kleine Änderungen am Groundswitch, Steckdose, Netzkabel....

Was noch zu tun ist: Der beidseitige Netzschalter den ich einbauen wollte war zu groß. Muss mal nach nem anderen schauen. Außerdem hatte ich ja 1A T Sicherungen verwendet. Zwei davon sind schon durchgegangen (beim Anschalten). Deshalb habe ich jetzt mal 1.2A T eingebaut. Mal sehen ob die halten.

Hier ein paar Bilder:


Der Zustand vorher


Das sieht doch brutal aus ! :o


Neben der richtigen anodenspannung bringt der neue (richtige) Trafo auch ein paar Kilo weniger.

 
Habe eine Aluplatte eingpasst (Trafo hat dann noch ne extra Erdung ans Gehäuse bekommen).




Und noch die Caps....


Und den Choke....


Und fertig!





So viel für heute.



...und wie er klingt... :guitar:

Gruß Jakob

_______________
www.schelker.de
« Letzte Änderung: 8.11.2007 21:56 von JCM »

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Offline JCM

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  • Wer früher stirbt ist länger tot.
Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau
« Antwort #4 am: 8.11.2007 21:37 »
Hi Steve nochmal danke für die Hinweise.

was ist denn mit dem folgenden Satz gemeint?
... Original in ein Mylar-Tute, Luftdicht, mit Helium gefuellt und in ein dunkle Kammer lagern.
...

Das alte Netzkabel so aufbewaren? Warum?

Jakob
« Letzte Änderung: 8.11.2007 21:39 von JCM »

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sjhusting

  • Gast
Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #5 am: 9.11.2007 08:54 »
Vintage-Mania.

Falls du es je verkaufst, wird ein richtige Vintage-Freak es haben wollen.

Anderseits ein richtige Vintage-Sammler wurde deine Amp wahrscheinlich sowieso nicht mehr interessieren.

Vielleicht kannst du es am US----- verkaufen:

"Vintage 1966 Fender Bandmaster 2-Prong Cord
For all you collectors who don't actually play your amplifiers, I offer a genuine 1966 Fender Bandmaster 2-Prong cord in excellent shape. I removed this cord from the amp because, unlike you, I actually play my amplifier in dodgy bars with suspect electrical wiring and I don't want to die. I don't care if you do, though, so here's a real cord from 1966 for your restoration project. For an extra $50, I'll include the real vintage death cap to seal your fate.

Starting bid: $75"

Klingt nicht schlecht, oder?

steven
« Letzte Änderung: 9.11.2007 08:57 von Steven »

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Offline JCM

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  • Wer früher stirbt ist länger tot.
Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #6 am: 9.11.2007 10:23 »
Hi

ich bin mir fast sicher das sich der Aufwand für das alte Netzkabel nicht lohnt. Es ist schon ein dreipoliges und am Ende sitzt ein Schuckostecker. Ich denke der Bastler, der den falschen Trafo in den 80ern eingabaut hat hat auch das Kabel getauscht. Trotzdem fällt an dem Kabel schon die isolierung ab, so dass es dringent getauscht werden musste.

Auch sonst wird der Amp für Vintage Freaks nicht sehr interessant sein, da hast du recht. Zwei getauschte Trafos und dann noch diese Aluplatte machen ihn doch ziemlich uninteressant.

Trotzdem ist es ein toller Amp und wenn man bedenkt dass ich ja für den kaputten Amp + alle Ersatzteile wirklich nicht mehr als 250Steine hingelegt habe, dann nimmt man auch gerne die Aluplatte in kauf. Außerdem muss man bedenken, dass alle umbauten nur das Netzteil betroffen haben. Die eigentlichen Vor- und Endstufenschaltungen sind ja völlig unverändert. Das was diese Vintage Freaks gerne möchten, nämlich den originalsound dieses amps, genau das liefert dieses Teil ja.

Ich werde die Vintage-Manie nie richtig verstehen, obwohl ich ehrlich gesagt schon ein bisschen stolz auf diesen Amp bin. Er ist immerhin mehr als 15 Jahre älter als ich!


Gruß Jakob


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sjhusting

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Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #7 am: 9.11.2007 10:36 »
Bin deiner Meinung. Wie gesagt, tolle Amp, unglaubliche Preis, du solltest es dein Leben lang behalten. Falls du irgendwann in Marshall-Mania oder aehnliches faellt, Fender ruhig behalten, irgendwann kehrst du zuruck, und ein BF fuer diese Preis findest du wieder nicht schnell.

Interessant das die Chassis fuer 4xOctal gebohrt ist; dH Fender hat die gleiche Chassis fuer Bandmaster und Showman verwendet.

Whoever cut that hole should be disciplined. Terrible.

steven
« Letzte Änderung: 9.11.2007 10:44 von Steven »

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Offline NichtsLutz

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Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #8 am: 27.11.2007 12:33 »
Hallo JCM.

toller Amp, noch tollerer Job, den Du da gemacht hast. Ich bin sehr beeindruckt!

Ich habe eine schwäche für Fender Amps (na ja wer nicht im Forum ....) und da ich nie bei Rock am Ring spiele, reduziert sich mein Interesse auf die Modelle unter 40 Watt. Z.Z. ist der Bandmaster in meinen Focus gekommen, es macht mich aber stutzig, wie er bewertet wird.

Alle scheinen sich einig zu sein, dass er nicht so gut klingt wie ein Deluxe oder ein Vibrolux (mit dem er ja vom Aufbau und den Röhren her verwand ist). Wie klingt denn Deiner? Hast Du ev. ein Soundfile?

Überlege, ob ich mir einen zulege, da ein Top für mein Besteck eine gute Erweiterung wäre, will aber keinen Amp haben, bei dem ich immer denke, schade, dass ich nicht doch den anderen mitgenommen habe ... .

Wäre Dir für einige Hinweise dankbar, denn ich kenne niemanden, der einen Bandmaster besitzt oder spielt und bei der Recherche im Netz bin ich auch nicht auf Muisker gestossen, deren Files mir eine Idee vom Amp geben können.

Gruß Lutz

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Offline alberto

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Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #9 am: 27.11.2007 13:17 »
Hallo Lutz!
Habe gerade dein Posting entdeckt!
Ich denke, das hast Du gut hinbekommen.
Ich besitze den gleichen Amp in Europaversion mit Box. Letztes Jahr habe ich die Elkos erneuert.
Klingt einfach traumhaft.......
Viel Spaß damit! :guitar:
Al

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Offline JCM

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Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #10 am: 27.11.2007 15:32 »
Ich selbst habe leider keine Soundfiles. Es gibt aber ein paar im Netz, wenn du ein bisschen englisch kannst:

Thread bei Harmony Central, Titel :Show your Bandmaster

http://acapella.harmony-central.com/showthread.php?t=1555206

direkt zum Soundfile (weiß nicht ob das klappt):

http://www.soundclick.com/util/getplayer.m3u?id=2473845&q=hi

wie gesagt, nicht von mir aber um so besser  8) Ich gaube es gibt von dem Typen auch noch mehr sounds, wenn man bei soundclick nach dem Artist sucht.

Wenn du mehr über verschiedene Fender Amps aus dieser Zeit wissen willst, bin ich der falsche. Ich habe nur diesen (und das erst seit nem Monat) und kann daher keine Vergleiche anstellen. Du könntest aber mal Steven genauer fragen. Der ist ein Bandmaster - Fan, kennt aber glaube ich auch noch andere BF Fender Amps.
Viel Spaß mit den Sounds.

Gruß Jakob

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Offline JCM

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  • Wer früher stirbt ist länger tot.
Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #11 am: 27.11.2007 16:10 »


Whoever cut that hole should be disciplined.


Manchmal denkt man über die Todesstrafe und einen elektrischen Stuhl mit 450V "Anodenspannung" nach.   :devil:


Jakob

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Offline NichtsLutz

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Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #12 am: 27.11.2007 22:23 »
Hallo Jakob,

vielen Dank für die Infos und die schnelle Hilfe.
Den Review Beitrag von Harmony Central kannte ich noch nicht - die Reviews sonst ware alle so typisch HC;
"meiner ist der längste, größte tralala ..."

Die Soundbeispiele die ich bei YOUTUBE gefunden habe waren leider auch keine große Hilfe.
Werde mich wie empfohlen mal an Steven wenden.

Würde halt gerne ein Besteck aus zwei Tops bauen und nicht Vibrolux und Deluxe mitschleppen ...

Gruß Lutz

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Offline alberto

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Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #13 am: 27.11.2007 22:54 »
Hallo,
...habe noch ein Foto vom Innenleben meines Bandmasters auf der Festplatte gefunden!
Ich hoffe, das Hochladen klappt!
Al

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sjhusting

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Re: '66 Fender Bandmaster BF wiederaufbau mit Bildern!
« Antwort #14 am: 28.11.2007 09:22 »
Hallo Lutz

die "allgemeine Weisheit" ist das nicht-Reverb Fenders nicht so gut klingen wie ein Reverb-Fender die gleiche (oder aehnliche) Gattung (Bandmaster/Bandmaster Reverb, Showman/Showman Reverb, Concert/Super Reverb, Deluxe (BF NRD are rare)/Deluxe Reverb, usw) vermutlich wegen die felhende Reverb-Treiber. Wie das so ist mit allgemeine Weisheit, konnte es fuer dich moeglicherweise nicht stimmen. Die sound-sample unten klingt zu meine Ohren wunderbar und typisch Fender. Las dein eigene Ohren entscheiden.

VR und DR, obwohl beide AB763, sind meine Meinung nach grundverschiedene Amps wegen die Endroehren - sie klingen einfach anders. Ich will hier ausdrucklich sagen, das es auch andere Unterschiede gibt als nur die Endrohren, aber diese Unterschiede sind meistens konsequenz der Endroerhren-Entscheidung und nicht unabhaengig, und ich lehne jeder Diskussion wie in die Champ-Mania Thread ab. Die VR ist sehr aehnlich der Bandmaster (reverb) - es hat die kleinere AU (gegenuber Super) usw. Wie du beide in ein Amp (ohne Modelling) kriegen will, weiss ich nicht. Es kommt darauf an, was fuer Musik du spielst, was dein Ton-Ziel ist, und was fuer Orte du spielst. Ein VR ist fuer meine heutigen Ohren verdammt laut, obwohl in die 80er als ich eins gepielt habe, hatte ich ein andere Meinung. Aber ein BM oder VR fuer Clean ist erste Sahne.

Thomas (Dukesupersurf) ist ein gute Quelle fuer Fender-Info in die Forum. Was suchst du genau?

steven