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OD/Booster brummt in Effektkette - Abhilfe?
doctormolotov:
Hallo zusammen,
in einem Z.Vex Box Of Rock-Nachbau konnte ich das Brummen durch Sternmasse und kurze Leitungen schon erheblich eindämmen, weg ist es aber noch nicht. Ist das Pedal das einzige zwischen Gitarre und Amp, ist kein merkliches Brummen da.
Auf dem Effektbrett ist das Brummen dann stärker, wenn die Box zusammen mit anderen Effekten am selben Netzteil hängt. Bekommt sie ein eigenes, brummt es weniger, aber immer noch merklich.
Welche Maßnahmen haltet ihr für notwendig?
-RC-Siebglied (82 Ohm/ 47µF) in die Stromversorgung der Box Of Rock (ist im Schaltplan, aber noch nicht eingebaut)
-weiter an der internen Verdrahtung der Box of Rock tweaken
-Wechselstrom vom effektbrett verbannen, also ein dickes Netzteil extern, das einen Verteiler auf dem Brett versorgt
-Netzteil mit galvanisch getrennten ausgängen besorgen (schick und teuer)
Was könnte man noch tun?
Gruß Bernhard
phosgen:
hi bernhard
mir scheint, dass deine anderen effekte auf einem anderen potential liegen und deshalb das brummen stärker wird. ein ähnliches problem habe ich selbst auch, wenn ich meinen pickup booster mit netzteil betreibe. ich umgehe selbst das problem, indem ich den pickup booster im batteriemodus fahre.
die siebkette könnte imo sinnvoll sein, da frequenzen unterhalb 82Hz gefiltert werden (wenn ich richtig gerechnet habe), was das brummen verringern aber nicht beseitigen würde.
das brummen resultiert aus unterschiedlichen potenzialen. deshalb würde ich mal prüfen, ob die masse bei allen geräten korrekt geführt wird. in der regel führt die masse über das gitarrenkabel zum amp-eingang.
cheers
/ martin
doctormolotov:
Servus Martin,
danke für deine Antwort!
Ne Batterie ist natürlich ne elegante Lösung. Ich persönlich versuch sie aber immer möglichst zu vermeiden.
Das Siebglied hat die Lage in der Tat schon erheblich verbessert. Mein Ohr sagt mir, daß beim Einschalten des Zerrers und des Overdrive kein Brummen dazukommt, sowohl am Amp als auch über den Kopfhörer via Stereo Pak.
Zur Theorie: Ist das Siebglied nicht ein Tiefpaß? Die 0 Hz- Gleichspannung muß ja auch noch durch...
Mein Taschenrechner sagt übrigens 41 Hz ... Klingt für nen Tiefpaß gegen Netzbrummen dann irgendwie sinnvoll.
Die prinzipielle Masseführung stimmt bei den Effekten prinzipiell schon. Kein übermäßiger Lärm und das Gitarrensignal kommt auf wundersame Weise durch ;)
Detailarbeit ist evtl. bei den Eigenbauten schon noch angesagt. Booster und Wahwah haben schon ne Sternmasse an der Masse der Eingangsbuchse, das Tremolo bekommt noch eine..
Die Frage nach dem teuren galvanisch getrennten Netzteil hat sich erstmal erübrigt, bevor die günstigeren Möglichkeiten nicht erschöpft sind.
Gruß Bernhard
phosgen:
hi bernhard
ja stimmt - das scheiss excel - mit rechner geht's einfacher. auch richtig - tiefpass - man lasse sich das wort im mund zergehen. jeder vernünftige, der die bedeutung nicht kennt würde sagen, alles darunter wird durchgelassen. im englischen ist der begriff dafür sinnvoller: low cut.
das brummen rührt quasi von den ripples und oder spikes, die nach der die gleichrichtung feststellbar sind. bei wechselstrom schwingt das signal von 0 nach +1, dann wieder nach 0, -1 und am ende einer gesamten schwingung wieder bei 0. der gleichrichter "spiegelt" den negativen teil unterhalb der 0-achse ins positive, so dass das gleichgerichtete signal so aussieht 0,+1,0,+1,0. mit dem siebglied glättet man die positiven wellen. aus sicht des filters "sieht" der gleichgerichtete spannung direkt ab gleichrichter immer noch ein wenig nach AC aus - bildhaft gesprochen. hier ist eine schöne abhandlung dazu: http://www.valvewizard.co.uk --> power supply --> "two-diode, full-wave rectifier" und "smoothing and filtering".
versuch mal die wechselspannung vor dem siebglied und nach dem siebglied zu messen? das was du dann noch an AC messen kannst, nennt man landläufig auch brummspannung.
ich denke, du bist auf dem guten weg, dem system ruhe zu verschaffen.
cheers
/ martin
doctormolotov:
Servus Martin,
mein Ziel ist ja, in nen Bereich zu kommen, in dem meine Ohren mehr über die Brummspannung sagen als mein olles Multimeter ;) Aber an Brummspannung messen hatte ich noch gar nicht gedacht, danke für den Tip!
Die Wand-Warzen mit Einweggleichrichtung (oder warens Einweg-Wandwarzen?) werden auch demnächst durch ein ordentlicheres Netzteil aus bislang arbeitslosen Trafos, Elkos 7809er-ICs usw ersetzt.
Lustigerweise brummt der Booster mehr als die Zerre in der Box Of Rock ... Vermutlich, weil beim Zerrer das viel mehr an Gain (Brumm-Verstärkung) durch ne ganze Latte an Hoch- und Tiefpässen weggefiltert wird ...
Das beste, was mir jetzt einfällt, ist, Ein- und Ausgangs-Kondensator als Hochpaß über (oder auch weit über) 50 Hz zu dimensionieren - dann gehts halt in Richtung Treble Booster.
Hat noch jemand ne andere Idee zum Entbrummen eines Boosters?
Gruß Bernhard
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