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EL 34 fängt kurz nach dem Eischalten komplett an zu glühen...

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline Gitarrenkalle

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Hallo zusammen...
Ich verfolge das Forum als Gast schon ne ganze Weile. Konnte da auch schon einiges an Ratschlägen entnehmen. Nun habe ich aber ein konkretes Problem und komme einfach nicht weiter:

Ich bin gerade dabei ein altes "Schätzchen" wieder flott zu machen. REGENT 30, 25 Watt, Gegentakt-Endstufe 2x EL 34. Das Teil müsste so 30 bis 40 Jahre alt sein. Den Schaltplan habe ich vom "Raupenhaus.de".

Also, es kommen Töne aus dem Teil, etwa so wie es sein soll. Allerdings fängt die im Schaltplan oben gezeichnete EL 34 wenige Sekunden nach dem Einschalten komplett an zu glühen. Nun habe ich schon einiges probiert: Zunächst habe ich mal Röhren gewechselt und alle Lötstellen nachgelötet, die Kontakte der Sockel der beiden Endröhren gereinigt und nachgebogen. Ich hatte dann eventuell vermutet, dass der AÜ ne Macke haben könnte. Habe die Polung sowohl primär und sekundär vertauscht. Hätte es daran gelegen, hätte die andere Röhre glühen müssen. Dann habe ich das Teil mal ohne die ECC 83 (Phasenumkehrstufe) betrieben: das gleiche. Dann habe ich jeweils die beiden Kondensatoren (47n) vor den g1-Widerständen (1k) ausgelötet: nun verhält sich die Röhre normal. Habe nun die Kondensatoren ausgetauscht und war mir recht sicherden Fehler gefunden zu haben. Aber da waren sie wieder, meine Probleme...

Wer hat ne Idee?  ...und könnte mir da weiter helfen.

Gruss... Kalle
Wir hatten ja nichts, und alles war aus Holz...

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Offline mac-alex_2003

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Hallo,

so wie es aussieht ist schlichtweg Dein Ruhestrom zu groß. Da die Endstufe keinen fixed Bias hat sondern einen Kathodenbias kannst Du da leider nichts einstellen.
Ist aber auch kein großer Akt, es muss nur ein Widerstand getauscht werden.

Miss mal folgende Spannungen an den Endstufenröhren:

Spannung an Kathode
Spannung an Anode

Nun kannst Du Dir den Ruhe-Strom durch beide Röhren ausrechnen. Vermutlich ist dieser zu hoch.
Du kannst den richtigen Strom (und somit den passenden Kathodenwiderstand) dann anhand der Anodenspannung aus dem Datenblatt der Röhren ableiten.
(oder hier posten, dann kann man nachschauen).

Aber: Wenn Du Dir nicht absolut sicher bist was Du tust, lass es einen Profi machen, da Du hier am laufenden Amp messen müsstest.

Viele Grüße,
Marc

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Offline harryhirsch

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Check mal die negative Gittervorspannung bzw. mess den Biasstrom.
"Komplett glühen" klingt für mich nach glühenden Anoden wegen zu hohem Strom.
Da der Verstärker ja mit Kathodenbias arbeitet, schau mal ob dein Kathodenwiderstand überhaupt noch am Leben ist


Gruß, Volker


/edit: Marc war wohl schneller... aber er hat dir ja alles ausführlich erklärt :)

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Offline Athlord

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Hallo,
sind das alte EL34 und sind diese identisch oder von unterschiedlichen Herstellern?
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline Gitarrenkalle

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Hallo...
...und danke für Eure "Anteilnahme".
Es sind RFT-Röhren, schon älter an Jahren, aber nur mal kurz gelaufen. Also relativ jungfräulich. Die Spannung an den Katoden ist 36V, die Anodenspannung an der "oberen" (glühenden) Röhre 372 V, an der "unteren" 382 V. Vor den g1-Widerständen habe ich "oben 24V und "unten" 2,8V gemessen. Den Katoden-Widerstand muss wohl einer der Vorbesitzer schon mal gewechselt haben. Da ist ein 180 Ohm drin (lt. Schaltplan wäre 140 Ohm)...

...Kalle
Wir hatten ja nichts, und alles war aus Holz...

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Offline Gitarrenkalle

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...nun habe ich noch mal die Ruheströme am den Katoden gemessen: "obere" Röhre 195mA, "untere" Röhre 5mA. Auch mal Röhren ausgetauscht, aber sehr ähnliche Werte... Lt. Datenblatt wäre max. 150mA (bei Vollaussteuerung).
Ja, was nun? Nach meinen Meinung liegt das Problem vor der Endstufe... in der Phasenumkehrstufe...? Vielleicht hat ja jemand noch ne Idee.

Gruss... Kalle
Wir hatten ja nichts, und alles war aus Holz...

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Offline mac-alex_2003

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Hallo,

wie kommst Du auf die unterschiedlichen Ströme an den Kathoden?
Die beiden Röhren haben doch einen gemeinsamen Widerstand laut Plan.

Wenn Du 36V an der Kathode hast ergibt das:
Uak = 372-36 = 336 V

Damit ist Ik = 36V/180R = 200mA
Volllast (oder Class A) wäre: 25W/336V = 74mA

Ideal wäre bei einer Class A Auslegung nach Datenblatt für den Arbeitspunkt ca.:
90mA / 24V

Somit sollte Rk = 266 Ohm sein. Bei einem gemeinsamen Rk sind es dann 133mA.
Die Auslegung mit 140 Ohm ist also ziemlich passend.

Bei Deinen 200mA sieht es auch nicht schlecht aus, etwas kälter also.

Warum glüht nun eine Röhre? Evtl. läuft das Steuergitter weg und der Amp steuert eine Seite durch.
Prüfe also mal bitte den Widerstand G1(Steuergitter) der Röhren zu Masse. Wenn diese Verbindung fehlt
glüht die Röhre. Laut Schaltplan sollen dort 470k sein, evtl. auch 200k, da steht noch was daneben.

Víele Grüße,
Marc

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Offline Treblerotor

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Die Spannung an den Katoden ist 36V, die Anodenspannung an der "oberen" (glühenden) Röhre 372 V, an der "unteren" 382 V. Vor den g1-Widerständen habe ich "oben 24V und "unten" 2,8V gemessen.

Hallo.

Wenn ich davon ausgehe daß durch die Gitterwiderstände fast kein Strom fließt, müsste man doch wie folgt rechnen können:
1.oben  Ug1 = 24V  minus Uk = 36V = -12V Gittervorspannung    (gemessener Anodenstrom = 195mA)
2.unten Ug1 = 2,8V minus Uk = 36V = -33,2V Gittervorspannung    (gemessener  Anodenstrom = 74 mA)
demzufolge wäre erst einmal Ug1 zu hoch bzw zu positiv. Rechne ich da richtig?

Dann habe ich jeweils die beiden Kondensatoren (47n) vor den g1-Widerständen (1k) ausgelötet: nun verhält sich die Röhre normal.

Wie hoch sind denn die Gitterspannungen mit ausgelöteten Koppelkondensatoren?

Gruß
Roland
Halt mir mal bitte jemand die Ohren zu, ich schalte jetzt ein!!!

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Offline Gitarrenkalle

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Hallo...
Bin erst jetzt wieder dazu gekommen, mich mit dem guten Stück zu beschäftigen. Habe jetzt alle Kondensatoren (außer im Netzteil) durch neue ersetzt. Und siehe da, er läuft als wäre nichts gewesen. War wohl der Zahn der Zeit...

Wir hatten ja nichts, und alles war aus Holz...

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Offline uwe-3

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Hallo Kalle, schön das dein Verstärker wieder läuft, aber die Fehlerbeseitigung ist für mich nicht ganz schlüssig.
Grüße
Uwe

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Offline El Martin

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Hallo!

...könnte ein defekter Kondensator im Pfad kurz vor Endstufe gewesen sein, der DC nicht mehr blockt...man hätte noch ein paar Werte mehr haben müssen. PI Spannungen...

Oder doch was anderes, wer weiss?

Ciao
Martin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline Hostettler

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  • tubi or not tubi!
Hallo,

Martin könnte Recht gehabt haben. Miss doch die Koppelkondis von der PI Stufe (sofern du sie noch hast) mit nem Ohmmeter durch (hochohmig), dann hast du den Uebeltäter vermutlich gefunden.

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi