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Der Nachtfalke fliegt

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mac-alex_2003:
nene, die sind schon gewickelt. Musst mal auf deren Homepage Dich durchlesen.

www.sozoamplification.com

Bierschinken:
Jou genau, Mojo und TAD machen einiges zusammen.

Cabinets und Headshells kommen aus den gleichen "Fabriken", da würde ich das bei den Caps auch nicht ausschließen.

Grüße,
Swen

Dr. Nöres:

--- Zitat von: mac-alex_2003 am 25.01.2009 21:34 ---Das wäre mir neu, die haben auch andere Baugrößen.

Oder meinst Du die Mojo? Die sehen in der Ta(d)t ähnlich/gleich aus, was bei der Zusammenarbeit von den beiden auch gut sein kann.

Viele Grüße,
Marc

--- Ende Zitat ---

Jo, stimmt, das sind die Mojo-Caps. Hab mich vertan.
Auf der Mojo Homepage sind sogar Abbildungen derer Kondensatoren mit sichtbarem TAD-Logo:
http://www.mojomusicalsupply.com/item.asp?pid=62837&pg=44974&id=5169105

mac-alex_2003:
Morgen!

hier mal ein kleines Zwischenupdate. Der Falke hat nun die ersten Freiflüge erfolgreich unternommen.

Zur Abstimmung habe ich abgesehen von den üblichen Verdächtigen (Kathoden-Rs, Cs, Koppel-Cs, ...) verschiedene Bypass-Caps getestet.
Zur Auswahl standen u.a. Silver Mica, Polyprop und Keramik.
Erstere bringen einen sehr hellen klaren Obertongehalt, Polyprop eher etwas weicher, Keramik klingt ein wenig dumpfer, manche sagen auch "schmieriger".
Da das ganze auch mit den Koppel-Cs davor interagiert habe ich mich an der ersten getesteten Stelle im Cleankanal für einen Silvermica entschieden, da er hier
eine sehr schöne Brillianz bietet. Es ist aber auch gut möglich, dass ich nach einer längeren Einspielzeit auf Polyprop wechsle, wenn sich der Höhengehalt noch etwas ändern sollte.

Den Sozos habe ich noch ein Chance gegeben und muss meine erste Aussage etwas revidieren. Die Einstreuempfindlichkeit bleibt, ich habe da das Layout etwas angepasst. Auf andere Effekte habe ich mal nichts gegeben und die guten Teile einfach mal unter Last gesetzt. Abgesehen davon, dass sie weniger harsch wurden (was auch andere Cs machen) ging die Neigung zu Gitterblockaden weg.
Ich bin absolut kein Freund von größeren Gitter-Rs in der Vorstufe, nach dem Einspielen waren diese dann auch nicht mehr nötig.

Der Sound ist etwas "vintager", furchtbares Wort ich weiß, nicht ganz so brutal direkt wie die anderen. Geht man mit der Anoden-Spannung runter wird so richtig schon rumpelig herzhaft und saftig im Bass wie bei guten alten Marshalls. Für den Falken musste ich die Spannung jedoch etwas wieder hochnehmen, da ansonsten die Spannung im Sound etwas leidet und der Attack bei Drop-C nicht mehr so ganz knackig ist. Geht man da jedoch zu hoch wirds dagegen wieder steril, einige wenige k-Ohm in den Längs-Rs des Netzteils machten da den Unterschied zwischen ok und "die Sonne geht auf".

Nun darf er erstmal wieder an die Last und kräftig mit den Flügeln schlagen, ich denke mal so 6-8 Stunden braucht er noch, bis ich ihn mal kräftig teste.

Bilder reiche ich noch nach. Ich habe zwar gestern welche gemacht, die sind aber nicht so wirklich toll geworden.

Viele Grüße,
Marc

mac-alex_2003:
Guten Morgen,

der Falke fliegt!
Nach vielen Tests und Abstimmungen hat der Nighthawk nun das Nest verlassen und fliegt. Um den Sound transparenter und homogener zu bekommen habe ich auf die meisten Bypass-Caps verzichtet oder nur sehr kleine gewählt, um die Höhen ein bischen zu kitzeln. Im Ergebnis klingt der Sound ausgewogener und weniger penetrant in den nasalen Mitten, dafür offener und direkter. Die Höhen haben darunter jedoch keinesfalls gelitten, ganz im Gegenteil fügen sie sich fein in das Frequenzspektrum ein ohne penetrant zu sein.

Die Features sind nun:
3 Kanäle, die über einen gemeinsamen EQ gehen (was bei der Abstimmung die ein oder andere Herausforderung war, um die Sounds passen zueinander zu bekommen)

Mastervolume, Depth- und Presenceregelung

Der erste Kanal hat lediglich einen Volume-Regler, der den Sound bei niedrigeren Einstellungen etwas brillianter macht (kleiner Bypasscap) und bei dem mit einem Push-Pull Poti nochmals mehr Höhen herausgekitzelt werden können, um dumpferen Gitarren ein bischen Feuer zu machen. Er ähnelt in seinem Aufbau einem klassischen Plexi, hat jedoch etwas weniger Gain, um länger clean zu bleiben. Voll aufgerissen cruncht es dann aber heftig.

Sowohl der zweite als auch der dritte Kanal verfügen je über einen Gain- und Volumeregler. Dreht man die Volumeregler voll auf, reicht es immernoch gut aus, um dem voll aufgerissenen ersten Kanal paroli zu bieten. Man hat also die Wahl zwischen Clean / Crunch / Lead oder Crunch / mehr Crunch / Lead.

Der zweite Kanal klingt ähnlich wie der ersten Kanal des Classic mit Booster davor, also deutlich fetter als die 800er Reihe von Marshall. Schaltungstechnisch kommt es noch am ehesten an einen Plexi mit einer Boost-Stufe davor hin. Beim Zurückdrehen des Gainpotis wird dabei noch die Grenzfrequenz leicht verschoben um etwas mehr Volumen zu bekommen. Dies sollte man aber auch nicht übertreiben, sonst würde das zuviel des Guten werden.

Im dritten Kanal gehts dann richtig derb zur Sache, mit etwas ausgedünnteren Bässen. Hierdurch ist bei extremen Gaineinstellungen der Sound immernoch sehr tight ohne zu matschen. Klingt im zweiten der NMV Sound noch schön durch, so ist hier (für meine Verhältnisse) high Gain angesagt. Kompression habe ich aber durch Verzicht auf (große) Kathoden-Cs und entsprechende Pegelanpassungen zwischen den Stufen weitestgehend vermieden. Der Sound ist schön singend, ohne jedoch Spielfehler zu verschleiern. Wenn man dann noch mehr Gain braucht kann man noch das Volumepoti ziehen und es kommt nochmal eine Schippe drauf.

Letztendlich bietet die Push-Pull Funktion des Deptpotis noch die Möglichkeit die Gegenkopplung der Endstufe heraufzusetzen und den Sound etwas cremiger und weicher zu machen. Den hierdurch entstehenden Höhenverlust muss man halt mit der Klangregelung ausgleichen, es enstehen aber hierdurch zwei sehr unterschiedliche Charakteren.

Zum Schluss habe ich beim Headshell noch überlegt, in die seitlichen Logoplatten noch Flügel reinschneiden zu lassen, fand das aber erstmal doch zu kitischig. Daher habe ich mich für 2mm dicke Platten aus gebürstetem Edelstahl entschieden. Aus diesem Material ist ebenfalls das Logo mit Wasserstrahl geschnitten. Beides, Logo und Platten, sind dann in der Frontplatte versenkt montiert, so dass sie bündig mit dem Tolex abschließen.

So, genug Text, hier nun die Bilder.
(@ Dirk, hab gesehen, dass Du die RG187 nun im Shop hast, klasse, Danke! Hier siehst Du sie auch gleich verbaut, war noch mein Restbestand)



















Viele Grüße,

Marc

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