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Eine EL84 glüht beim Dynacord Jazz
Matte:
Hallo zusammen.
Ich hab noch kaum Erfahrung im Umgang mit Röhrenamps, will das aber jetzt ändern.
Zum Einstieg wollte ich erstmal einen schönen Dynacord Jazz aus den 60ern wieder flott machen.
Es handelt sich um eine Gegentakt Schaltung mit zwei EL84 Endstufenröhren.
Als erstes hab ich erstmal alle ELKOs erneuert.
Jetzt mein Problem:
Bei einer der beiden EL84 fängt nach wenigen sekunden das Gitterblech (?) an rot zu glühen.
Die Anodenspannung stimmt ungefähr mit den Werten im Schaltplan überein.
Der Ruhestrom bei dieser Röhre ist mit 150mA ja wohl viel zu hoch, an der anderen Röhre fließt dagegen gar kein Ruhestrom.
Ich hab die Verkabelung der Endstufe mit einem Durchgangsprüfer geprüft, und die Widerständer und Kondesatorenkapazitäten stimmen auch einigermaßen. An der Röhre kanns auch nicht liegen, die hab ich mal gewechselt.
Hat jemand ne Idee woran 's liegen könnte?
Beste Grüße
Matte
P.S.: Den Schaltplan hab ich mal als PDF angehangen.
Han die Blume:
Hi, das ist dann der Deutsche Delüx..
Du hast also R23 geprüft und die Verbindung der Endröhrenfassungen von oben (da wo die Röhre reingesteckt wird) nach Masse gemessen?
LG1
Kai
Hannes:
Hallo,
das was glüht ist das Anodenblech! Das beschädigt die EL84 sehr schnell, vielleicht ist sie schon defekt, von der restlichen Schaltung ganz zu schweigen!
Also nicht mehr anschalten, erst den Fehler finden! Hast Du die beiden EL84 schon untereinander getauscht, um einen Röhrendefekt auszuschließen?
Da nur eine Röhre glüht könnte es der Koppelkondensator (C9 und C10) vor ihrem Gitter sein.
Hast Du schon die Fassungsbeschaltung überprüft?
Schau Dir auch noch mal die Widerstände R18, R19, R20 und R21 an, nicht dass das Gitter auf einem undefiniertem Potential ist.
Wieviel Spannung hast Du an dem Punkt zwischen R23 und C11 gemessen? Hast Du C11 auch gewechselt und nicht verpolt eingebaut?
Grüße,
Hannes
Matte:
Erstmal besten Dank für die schnellen Antworten.
Also die Röhre kann 's nicht sein, die Werte der Widerstände stimmen auch alle, der C11 ist getauscht und richtig gepolt und die Beschaltung der Fassungen stimmt auch.
Die beiden Koppelkondensatoren haben beide so um die 0,035 uF, das ist zwar ne ziemlich große Abweichung (sollten eigentlich 0,025uF sein), aber daran kann es doch eigentlich auch nicht liegen, oder?
An dem Punkt zwischen R23 und C11 hab ich 23 V gemessen...
Gruß
Matte
Grooverock:
Hi!
Die Koppel-Cs werden möglicherweise "lecken" das heist sie Blocken die Gleichspannung nicht vollständig. Damit hast du ein Spannungspotenzial auf dem Gitter. Schmeiss die Dinger raus!
Wenns das nicht ist, dann schau dir unbedingt die Lötstellen der von Hannes gennanten Rs an.
Wenn nichts der Kondensator ist, dann liegt der Fehler sich in diesem Bereich. Die alten Dinger werden auch gerne hochohmig.
Die Kontakte der Röhrensockel würde ich auch reinigen. Sind da vielleicht Ruß-Spuren oder Haarisse?
Viel Erfolg damit!
Kim
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