Technik > Tech-Talk Amps
Ich krieg das Fiepen nicht mehr weg, hat noch jemand eine Idee?
_AlX_:
Nabend zusammen,
Ich hätte da gerne mal ein Problem; und zwar handelt es sich um meinen ersten Eigenbau-Amp (High-Gain, Entstehungsgeschichte unter http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=9237.0), den ich jetzt einige Wochen lang glücklich im Proberaum einsetzen konnte. Letztens hatte ich ihn dann aber wegen einer kalten Lötstelle am Stromschalter auf dem Schreibtisch, und wollte bei der Gelegenheit einige Mods durchführen; zum Einen etwas mehr Gain aus der V2b-Stage rauskitzeln (220k-Anodenwiderstand anstatt 100k), andererseits aber auch die Bässe zurückschneiden, mittels kleinerer Kathodenkondensatoren an der V2 (220nF und 470nF anstatt je 1uF).
Gesagt - getan, und außerdem habe ich das Steuergitter der ersten Triode direktverdrahtet (Gristopper, Eingangswiderstand und 220nf-Kondensator wegen Paranoia), anstatt diese Bauteile auf den Lötleisten zu belassen, weil ich mir davon etwas mehr räumlichen Abstand von der Stromversorgung der Endstufe versprach, die leider auch relativ nah in der Gegend lag.
Vom Klanggewinn her waren die Modifikationen super, ich hatte einen aufgeräumteren Sound mit mehr Sustain als vorher, allerdings fing dann auch die Misere an. Wenn ich den Master Volume auf mehr als 9 Uhr aufgedreht habe (Proberaumlautstärke), ging das Pfeifkonzert los. Dies ließ sich noch super mit der Klangregelung und der Gegenkoppel-Regler der Endstufe modulieren.
Also hab ich mir gedacht, dass die angefettete Schaltung jetzt zu empfindlich für meinen bisherigen Lötleistenaufbau sein musste. Über die letzte Zeit hatte ich nebenbei immer noch an einem Turret-Layout meines Amps gearbeitet um die Nebengeräusche zu verringern, was ich irgendwann mal umsetzen wollte. Das Layout hatte ich mir jetzt kurzerhand geschnappt, vervollständigt, die Lötleisten in meinem Amp komplett gestrippt, und das ganze dann nach dem neuen Layout auf Holz mit aufgeschraubten Lötösen wieder aufgebaut. (Ein mehr oder weniger ergiebiger Thread zum Holzboard findet sich im Sicherheits-Forum)
Tja, nun ratet mal, welches Problem immernoch besteht? Immernoch feinstes rumgepfeife aus der Kiste, und ich kann auch nicht sagen, dass es merkbar weniger rauschen würde, als vorher.
Ich hab also aus den 220k Ra wieder 100k gemacht und die Bypasskondensatoren wieder auf 1uF geändert, also die gleichen Teile wie vorher, als der Amp noch gut lief. Aber Fehlanzeige, auch damit hab ich jetzt das schöne Pfeiffen, wie ich es in der Lötleistenversion erst NACH dem Tuning hatte.
Speise ich den Preamp in die Endstufe an meinem Engl, hab ich zwar die unschönen Nebengeräusche, kann aber laut aufdrehen, ohne dass was fiepst. Bei der Amp-Internen Endstufe ist das aber kaum der Fall, und man muss Treble und Presence schon arg zurücknehmen, bis das Fiepen aufhört. Dieses Verhalten deutet für mich ja auf die Endstufe hin; allerdings habe ich die ja vor dem neu-Aufbau gar nicht angerührt, und im neuen Layout sollte sie theoretisch weitaus weniger störanfällig sein als vorher. Ich hab auch testweise mal die Anodenanschlüsse vom Übertrager falsch rum angeschlossen, aber das war auch nicht das Problem.
Ich bin gerade generell etwas ratlos und mit meinem noch recht frischen Röhrenlatein am Ende, so dass ich nicht weiß, wo ich als nächstes weiterprobieren soll? Gibt es ein "Standardprozedere", nach dem man einen Amp stabil bekommt? Kann es vielleicht etwas mit meiner Eingangsverdratung zu tun haben, die ja wegen p2p komplett ungeschirmt ist, und so vielleicht schon zu viel Störsignal mitbringt, was dann verstärkt wird und zum Schwingen anregt? (Wenn man sich am Chassis festhält und dann mit der Hand um den Eingangsbereich fasst, scheint es weniger zu schwingen)
Könnte der 10nF-Kondensator, der direkt von der Schirmung am Eingang auf die Chassismasse geht zwecks Ableitung von Radiowellen, irgendetwas mit meinem Problem zu tun haben?
Ich bin für alle Tips dankbar!
Gruß,
Alex
bluesfreak:
Servus,
irgendwas scheint da in Resonanz zu fallen und anfangen zu schwingen. Schon mal die AÜ Anschlüsse getauscht? Manchmal kriegt man dadurch das Pfeifen in den Griff weil je nachdem wie der AÜ angeschlossen ist aus der Gegen- eine Mitkopplung werden kann. Sollte dies nicht helfen scheint Dein Amp irgendwie ins oszillieren zu kommen, aber um das genau rauszufinden wann und wo brauchst Du ein Oszi...
cu
bluesfreak 8)
_AlX_:
Hi,
ich hab mittlerweile schonmal festgestellt, dass im Gain-Kanal auch bei gezogener V2-Gainröhre trotzdem noch ein gar nicht mal allzu leises Signal von der V1 Cleanröhre bei der V3 ankommt, welche wiederrum vor dem Tonestack sitzt.. Erklären kann ich mir das allerdings nicht. Die V2-Sektion wird ja über zwei Wechselkontakte eines Relais zu- oder weggeschaltet. Allerdings messe ich zwischen den entsprechenden Relaiskontakten mindestens 2MOhm widerstand. Und ich brauche nur jeweils den Ausgang von V1 oder den Eingang von V3 auf Masse zu ziehen, dann ist Ruhe im Karton. Der Fehler muss also irgendwo dazwischen liegen. Ich hab auch zur Sicherheit mal den kompletten Cleankanal abgelötet, der die V2 bypasst, brachte aber nix, und ich finde einfach den Fehler nicht. Kann das evtl. eine Einkopplung über die Stromversorgung sein oder sowas?
Gruß,
Alex
Hans:
Hallo
mit der Stromversorgung könntest du richtig liegen. Wie sind die einzelnen Stufen von einander entkoppelt? RC-Glieder zwischen jeder Stufe oder hängen alle Stufen ohne Entkopplung an einer Gleichstromversorgung (Ua+)?
Salu Hans
_AlX_:
Es ist die gängige RC-Variante, ich hänge ein Schaltbild nochmal an. (Sorry, den wollte ich eigentlich inzwischen etwas bereinigen...)
Ein Übersprechen am (Doppel-)Relais ist es jedenfalls nicht, das habe ich gerade einseitig mal komplett abgehangen. Übrigens verschwindet das "Geistercleansignal" nicht ganz, wenn ich die Stelle zwischen R3, C7 und C5 auf Masse ziehe, da gehen über den 680pf nur einige Höhen flöten. Wenn ich davor auf Masse ziehe, also Relaisseitig, ist Ruhe. Vom Layout her kann ich mir jedenfalls nicht erklären, wie ein Signal von dem Auskoppel-Kondensator der V1 an den Relaiskontakt gelangen könnte, der mit dem Steuergitter der V3a verbunden ist. Auf dem Board sind im allgemeinen die Lötpunkte ca 1,5cm auseinander.
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