Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte

  • 11 Antworten
  • 6711 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline FXFXFX

  • Sr. Member
  • ****
  • 117
Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« am: 6.03.2009 13:11 »
Hallo,

kennt jemand die fehlenden Bauteilwerte für die UltraLo-Schaltung (am besten zu sehen in Kanal 2)? Im angehängten Schaltplan sind zwei Widerstände mit "??" markiert, im original Ampeg Schalplan sind die Widerstände gar nicht eingezeichnet (bzw. einfach durchgängig).

Der erste Widerstand gegen Masse könnte etwas um die 1M sein, oder vielleicht ist er auch gar nicht da!? Schätze der soll Schaltknackser vermeiden!? Der zweite, als R58 kekennzeichnet, gibt mir jedoch Rätsel auf. Der könnte auch recht groß sein, sonst macht das Zuschalten zu den 5M6 keinen Sinn. Das sind aber alles wage Vermutungen.  ???

Kann bitte jemand helfen?

Danke und Gruß!


« Letzte Änderung: 10.03.2009 11:06 von FXFXFX »

*

Offline Hank from hell

  • Sr. Member
  • ****
  • 149
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #1 am: 9.03.2009 23:36 »
Hallo,


da bringt wohl nur ein Blick in einen Original V4B Gewissheit... Es gibt leider auch kaum Informationen im Netz, ich kenne auch nur den Nachgezeichneten Plan und den hier:
http://www.freeinfosociety.com/electronics/schemview.php?id=47

Aber mich würde es schon wundern, wenn die zwei Widerstände nicht im Plan eingezeichnet, aber im Amp verbaut sein würden. Beim V4/2 sind ja auch alle Bauteile eingezeichnet, nur um Ampegs magische Klangreglung wurde da teilweise noch ein Geheimnis gemacht und die Werte fehlen.

Falls du vor hast den V4B nur irgendwie nachzubauen, dann könntest du halt einfach ausprobieren... Die Schaltereien in den Ampegs sind ja auch nicht immer so super perfekt abgestimmt (wie der Ultra High im V4/2).


Gruß, Johannes

*

Offline FXFXFX

  • Sr. Member
  • ****
  • 117
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #2 am: 10.03.2009 11:30 »
Hey,

ich geh stark davon aus, dass sie drin sind sonst kommt nämlich kein Signal durch.  :laugh:

Nach dem letzten 0,0047uF das Signal einfach auf Masse ziehen (wie im Originalschaltplan)? Dann ist's ja futsch. Entweder ist da ein Widerstand oder gar keine Verbindung auf Masse. Genauso am Schalter (der über den 0,03uF an die Anoden der zweiten Hälfte der Doppeltrioden geht), sonst schaltet der Schalter ja nix. Da MUSS was sein.  ;D

Die Klangregelung (Treble/Bass) lässt sich einfach vom B-12-XT ableiten und auch mit dem Duncan TSC simulieren.  Ich hab Original zwar etwas andere Werte gemessen, aber das könnte unter Messungenauigkeit, hohe Toleranz, Alterung und/oder Top-Secret-Geheimtuning fallen.  ;D

Ja zur Not werd ich einfach rumprobieren.

Gruß!

Raphael


*

Offline Larry

  • YaBB God
  • *****
  • 794
  • Nicht selten ist das Wort schärfer als das Schwert
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #3 am: 10.03.2009 14:59 »
Ich würde auf jeden Fall auch vir den .015µF Kondensatoren ein R gen Masse einsetzen oder am Schalter damit überbrücken, sonst knallt es, weil die Verbindung zwischen dem .015 und dem .0047 potentialfrei in der Luft hängt. Ein 4,7M tut da schon gute Dienste, selbst ein 10M könnte durchaus übelstes verhindern.

Gleiches gilt für den Punkt nach dem letzten der drei .0047 - R gen Masse (der mit ??? ja schon vorgezeichnet ist). Hier würde ich sogar definitiv am Schalter überbrücken, um mit einem R gen Masse nicht den resultierenden Gesamtwiderstand gen Masse unnötig zu verkleinern (ein R gen Masse liegt ja geschaltet parallel zum Volume!), den je kleiner der R nach dem letzten C gen Masse, desto tiefer (frequenzmässig) setzt die durch ein C/R-Glied verursachte Phasenverschiebung ein.

Geschaltet ist dieses Konstrukt übrigens ein Low-Cut mit einer (theor.) Flankensteilheit von 18dB/Oct., von der in Reality je nach Bauteile-Qualität geschätzte 14dB/Oct. übrig bleiben dürften.

Sofern ich mich nicht verzählt habe, ist dieser 'Ultra-Lo' Schalter ja ein 7-fach Umschalter  :o

Bezüglich R58 kann ich dir kaum einen Tipp geben und ich bezweifle sogar die Korrektheit des 5,6M gegen Masse! Wahrscheinlich sollte das ein 5,6K oder max. ein 56K sein, denn egal was R58 ist oder auch durch den Schalter gebrückt - einen 5,6M in Reihe mit einem .03µF als Last an zwei Anoden gleichzeitig wirst du nicht wahrnehmen, ist wie nicht vorhanden  ;)

Larry
Larry's Website - oder gleich direkt zu den Amp-Fotos in der Gallery

*

Offline Hank from hell

  • Sr. Member
  • ****
  • 149
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #4 am: 10.03.2009 15:09 »
Hallo,

Zitat
Nach dem letzten 0,0047uF das Signal einfach auf Masse ziehen (wie im Originalschaltplan)? Dann ist's ja futsch. Entweder ist da ein Widerstand oder gar keine Verbindung auf Masse. Genauso am Schalter (der über den 0,03uF an die Anoden der zweiten Hälfte der Doppeltrioden geht), sonst schaltet der Schalter ja nix. Da MUSS was sein.  Grin

Hab ich doch Glatt übersehen ;)

Zitat
Sofern ich mich nicht verzählt habe, ist dieser 'Ultra-Lo' Schalter ja ein 7-fach Umschalter

Ja, in der Tat ein 7-fach. Nicht gerade Standard... Wobei man den für beide Kanäle seperat machen könnte.


Gruß, Johannes

*

Offline FXFXFX

  • Sr. Member
  • ****
  • 117
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #5 am: 11.03.2009 13:25 »
Ja, in der Tat ein 7-fach. Nicht gerade Standard... Wobei man den für beide Kanäle seperat machen könnte.
Gruß, Johannes

Hallo,

da wird mit vier DPDT geschaltet, die mechanisch miteinander verbunden sind, also ein 8PDT.  :o Wobei eine Ebene ungenutzt ist.

Ich würde auf jeden Fall auch vir den .015µF Kondensatoren ein R gen Masse einsetzen oder am Schalter damit überbrücken, sonst knallt es, weil die Verbindung zwischen dem .015 und dem .0047 potentialfrei in der Luft hängt. Ein 4,7M tut da schon gute Dienste, selbst ein 10M könnte durchaus übelstes verhindern.

Gleiches gilt für den Punkt nach dem letzten der drei .0047 - R gen Masse (der mit ??? ja schon vorgezeichnet ist). Hier würde ich sogar definitiv am Schalter überbrücken, um mit einem R gen Masse nicht den resultierenden Gesamtwiderstand gen Masse unnötig zu verkleinern (ein R gen Masse liegt ja geschaltet parallel zum Volume!), den je kleiner der R nach dem letzten C gen Masse, desto tiefer (frequenzmässig) setzt die durch ein C/R-Glied verursachte Phasenverschiebung ein.

Geschaltet ist dieses Konstrukt übrigens ein Low-Cut mit einer (theor.) Flankensteilheit von 18dB/Oct., von der in Reality je nach Bauteile-Qualität geschätzte 14dB/Oct. übrig bleiben dürften.

Sofern ich mich nicht verzählt habe, ist dieser 'Ultra-Lo' Schalter ja ein 7-fach Umschalter  :o

Bezüglich R58 kann ich dir kaum einen Tipp geben und ich bezweifle sogar die Korrektheit des 5,6M gegen Masse! Wahrscheinlich sollte das ein 5,6K oder max. ein 56K sein, denn egal was R58 ist oder auch durch den Schalter gebrückt - einen 5,6M in Reihe mit einem .03µF als Last an zwei Anoden gleichzeitig wirst du nicht wahrnehmen, ist wie nicht vorhanden  ;)

Larry

Vielen Dank Larry! Aber du wirst lachen, der 5,6M gegen Masse ist wirklich da. Ich hab noch alte Fotos ausgegraben, auf denen man aber leider die Schalterbatterie nicht sehen kann. Beweisfotos anbei, hoffe ich hab mich nicht verguckt, aber R59 ist grün - blau -grün - gold.

Allerdings sind C22 (0,03uF) und R59 (5M6) direkt miteinander verbunden, dieser geht dann auf Masse. R58 existiert nicht. Zwischen C22 und R59 geht eine Leitung zu den Schaltern, ab da kann ich nix mehr sehen. EDIT: Wahrscheinlich wird dann C22 direkt auf Masse geschaltet.

Also wenn die Schalter auf "on" stehen habe ich einen Hochpass (3. Ordnung?)? Bin etwas verwirrt.  ???

Ampeg sagt im Manual zu Ultra Lo/Bass Cut: "ultra low provides an apparent increase of bass frequencies by removing a portion of the midrange. The ear hears this change as more bass."


Gruß!

Raphael
« Letzte Änderung: 11.03.2009 13:37 von FXFXFX »

*

Offline loco

  • YaBB God
  • *****
  • 1.773
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #6 am: 11.03.2009 13:33 »
Hallo
Vielleicht hilft das.: http://3q2u.com/uploads/PA223000.JPG  Gruß --.-loco

*

Offline FXFXFX

  • Sr. Member
  • ****
  • 117
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #7 am: 11.03.2009 13:40 »
Hallo
Vielleicht hilft das.: http://3q2u.com/uploads/PA223000.JPG  Gruß --.-loco

Wow, du hast ja Sachen! :danke: Hast du vielleicht auch was zu den Schaltern, bzw. zu dem Board wo die Potis dranhängen?

Gruß!

Raphael

*

Offline Larry

  • YaBB God
  • *****
  • 794
  • Nicht selten ist das Wort schärfer als das Schwert
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #8 am: 11.03.2009 14:54 »
Vielen Dank Larry! Aber du wirst lachen, der 5,6M gegen Masse ist wirklich da. Ich hab noch alte Fotos ausgegraben, auf denen man aber leider die Schalterbatterie nicht sehen kann. Beweisfotos anbei, hoffe ich hab mich nicht verguckt, aber R59 ist grün - blau -grün - gold.

Allerdings sind C22 (0,03uF) und R59 (5M6) direkt miteinander verbunden, dieser geht dann auf Masse. R58 existiert nicht. Zwischen C22 und R59 geht eine Leitung zu den Schaltern, ab da kann ich nix mehr sehen. EDIT: Wahrscheinlich wird dann C22 direkt auf Masse geschaltet.

Dann ist der 5,6M klar - als reiner anti-pop Widerstand, um der anderen Seite des C konstant Massepotential zu geben.
Aber dann ist der Plan falsch, denn egal was du zwischen dem .03µF und dem 5,6M hättest und wahlweise per Schalter überbrückst - du würdest nix davon hören  ;)

Also wenn die Schalter auf "on" stehen habe ich einen Hochpass (3. Ordnung?)? Bin etwas verwirrt.  ???

Ampeg sagt im Manual zu Ultra Lo/Bass Cut: "ultra low provides an apparent increase of bass frequencies by removing a portion of the midrange. The ear hears this change as more bass.

Die Schalterstellung im Plan steht auf Ultra Lo aktiviert. Schaltest du nun, werden durch die Dreier-C/R-Kaskade die Bässe sehr steil abgeschnitten, das zweite System verstärkt um 6dB höher mit -3dB Punkt bei 32Hz (Kathoden-C) und durch C22 auf Masse wird die Höhenverstärkung stark reduziert - das kommt dann mE einem Mid-Boost mit Bassbegrenzung gleich, oder 'von der anderen Warte aus' betrachtet eben wie im Ampeg Manual beschrieben.

Noch verwirrt?  :)

Larry
Larry's Website - oder gleich direkt zu den Amp-Fotos in der Gallery

*

Offline Hank from hell

  • Sr. Member
  • ****
  • 149
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #9 am: 11.03.2009 20:18 »
Wow, du hast ja Sachen! :danke: Hast du vielleicht auch was zu den Schaltern, bzw. zu dem Board wo die Potis dranhängen?

Gruß!

Raphael

Hier sind noch mehr Layouts vom V4/VT22 drin:

http://www.el34world.com/charts/Schematics/ampeg/AmpegV4_V22.Service%20Manual.pdf


Gruß, Johannes

*

Offline FXFXFX

  • Sr. Member
  • ****
  • 117
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #10 am: 31.03.2009 13:33 »
Die Schalterstellung im Plan steht auf Ultra Lo aktiviert. Schaltest du nun, werden durch die Dreier-C/R-Kaskade die Bässe sehr steil abgeschnitten, das zweite System verstärkt um 6dB höher mit -3dB Punkt bei 32Hz (Kathoden-C) und durch C22 auf Masse wird die Höhenverstärkung stark reduziert - das kommt dann mE einem Mid-Boost mit Bassbegrenzung gleich, oder 'von der anderen Warte aus' betrachtet eben wie im Ampeg Manual beschrieben.

Noch verwirrt?  :)

Larry

Hi Larry,

ok dann ist alles klar. Ich hatte irgendwie immer im Hinterkopf, dass durch diese erweiterte Schaltung "Ultra Lo" aktiviert wird, also dieser bauchige Ampeg-Sound entsteht. Dann ist die Bezeichnung des Schalters also irreführend. Ich erinnere mich jetzt auch wieder, als ich mal nen V4-B hier hatte habe ich mich gewundert warum der Schalter in "ein"-Position genau das Gegenteil von dem macht, was ich erwartet hatte.  ;D

Danke für die Erläuterungen!

Gruß!

Raphael


*

Offline Larry

  • YaBB God
  • *****
  • 794
  • Nicht selten ist das Wort schärfer als das Schwert
Re: Ampeg V4B fehlende Bauteilwerte
« Antwort #11 am: 31.03.2009 13:36 »
Danke für die Erläuterungen!

Na gerne doch  :)

Larry
Larry's Website - oder gleich direkt zu den Amp-Fotos in der Gallery