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Kriechströme auf gewachstem Fenderboard
sprock:
Ein anderes Phänomen beim selben Amp aus dem Potikratzthread:
Wo ich gerade beim Messen war:
Auf dem gesamten Board (so ein gewachstes aus den späten Siebzigern) sind überall je nach Stelle so zwischen knapp 200 bis gut 450 mV DC messbar.
Aah! :o
Das ist doch nicht normal, oder? (Wie hoch würdet ihr sagen, ist die tolerable Grenze für Kriechsstromspannung?)
Volka:
Hallo Kai,
normal sollte das nicht sein...aber möglich isses! Hab ich auch schon bei diesen Boards gehabt: komischerweise immer bei den gewachsten. Ich nehme an, dass sich einmal eingedrungene Feuchtigkeit besser im Board hält wenn es mit Wachs behandelt wurde. Die Proberäume waren in den 70ern wohl etwas feuchter als heute :bier:
Auf jeden Fall entstehen bei besagten Boards die "lustigsten" Geräusche wie Blubbern, Knattern etc. Diese Sounds lassen sich dann auch noch modulieren wenn man mit einem (gut isolierten) Werkzeug das Board hier und da etwas drückt...
Wenn Feuchtigkeit wirklich bei deinem Amp die Ursache der Störung sein sollte, kann es nötig werden das komplette Board auszutauschen...
Viel Erfolg,
Volka
jacob:
Hi Kai,
dieses Phänomen beschränkt sich nicht nur auf die gewachsten Boards!
Ungewachste aus den 50ern/frühen 60ern zeigen dieses Symptom (oft, aber nicht immer) genau so. Bekannt auch als "Tweed Disease" :devil:
Das hängt damit zusammen, daß zum schwarzfärben Kohle (Carbon) verwendet worden ist, woraus die elektrische Leitfähigkeit resultiert.
Genau das war der Grund, weshalb ab der "Rivera-Phase" von Fender nur noch ungefärbte Boards verwendet wurden.
Volka hat leider recht: die wirklich sauberste Lösung des Problems ist ein neu angefertigtes Eyelet-Board :P :-\
Oder ein kompletter Neuaufbau in einem echten Point-to-Point Aufbau ala Matchless/Bad-Cat
Gruß
Jacob
loco:
Hallo
Das ganze Board zu tauschen läßt sich eigendlich immer vermeiden, wenn man die Hochspannung führenden Teile z.B. auf Lötleisten legt.
Dadurch eleminiert man die Kriechströme und die damit verbundenen Störgeräusche bzw. Arbeitspunktverschiebungen. Bei der Gelegenheit
sollten auch unter dem Board verlaufene Kabel (Amp-Input auf Eingangsröhre Gitter) durch (oberirdische) abgeschirmte Kabel ersetzt werden.
Gruß --.-loco
Volka:
ach, du ahnst es nich! Kohle??? :o :police:
wussten die nicht woraus ihre Widerst. gemacht sind? Hatte bisher immer nur von Feuchtigkeit gehört bzw mir selbst diesen Reim darauf gemacht auf Grund feuchter Proberäume (Keller); das war nicht nicht nur 'n Gag: man kennt doch diesen Smell von 'nem Fender der in einer Tropfstein-Höhle stand...
Da es ja nicht bei sämtlichen alten Fender-Pappen auftritt, muss demnach wohl die Kohle-Beimischung (ich fass' es nicht..!) im Laufe der Jahre variiert haben.
Da bin ich ja beruhigt, dass die alten Boards nicht ROT waren... mit Cu eingefärbt :devil:
Gruß,
Volka
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