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Schaltungs-Erklärung? Phasenumkehrstufe Mesa Bass 400

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Der_Jan:
Hallo Forum,

ich habe hier leichte Verständnisprobleme bei der Phasenumkehrstufe meines Mesa Boogie Bass 400 (den ich gerade repariere). Ich habe schon ein bisschen im Forum gesucht, allerdings ist die Schaltung eher speziell - mir leuchtet gerade nicht ein, warum und überhaupt die das so realisiert haben.



Das Netzteil: http://www.freeinfosociety.com/electronics/schemview.php?id=505

Wie gesagt, es geht um den "DRIVER" - hier liegen beide Systeme mit gemeinsamem Kathodenwiderstand an -68V.

Warum wurde das so gemacht, hätte da nicht auch normaler Massebezug gereicht? Was mir auffällt, die Widerstände sehen von ihren Werten her erzwungen symmetrisch aus (33k everywhere), könnte das etwas damit zu tun haben? Achja, es liegt hier kein defekt vor, mir gehts nur ums eigene Verständnis zur Wissenserweiterung.


Generell finde ich die Ansteuerung der Endstufe anders als bei anderen Amps... die V2B als Kathodenfolger für den Effekt-Loop ist ja noch normal. Aber dann diese Phasenumkehrstufe (mit 68k-Widerständen als Last am Koppelkondensator), gefolgt von nochmals einer normalen Kathodenbasis-Stufe... die Endstufe braucht wohl auch keinen großen Strom zur Ansteuerung, hätte man da nicht gleich direkt an V3 ankoppeln können?

Danke und Gruß, der Jan.

OneStone:
Hiho Jan,

die Phasenumkehrstufe ist ein Differenzverstärker. Da brauchst du eine negative Betriebsspannung, damit die Kathode einfach gesagt "Platz zum Schwingen hat", um die zweite Röhrenstufe, deren Gitter auf Masse hängt, steuern zu können. Die Spannung ist deswegen so hoch, weil der Rk im Optimalfall für AC unendlich groß sein sollte, daher wählt man ihn relativ groß, was eine hohe negative Spannung bedingt, damit da noch ein nennenswerter Ruhestrom fließen kann. Das Ganze geht noch heftiger - beispielsweise mit +200V und -200V und dann einem Kathodenwiderstand von um die 100k rum.

Das Ganze kann man auch mit nur einer Betriebsspannung machen, allerdings muss man dann die Gitter positiv vorspannen, und das ist mehr Aufwand, als es so zu machen und außerdem hätte man dann bei den gegebenen Betriebsspannungen einen geringeren Aussteuerungsbereich.

Google mal danach (tube differential amplifier, tube diff oder sowas), dann verstehst du das wahrscheinlich recht schnell :)

MfG Stephan

Ramarro:
Im Prinzip entspricht es ja eigentlich den üblichen Schmidt-Invertern, aber das Verhalten wird einfach durch einen hohen Rk deutlich verbessert (was aber Spannung kostet). Je höher, desto symmetrischer werden nämlich die Ausgänge, daher kann man auch dieselben Arbeitswiderstandswerte nehmen. Ideal wäre ersatzweise sogar eine Stromquelle.

Die 68k machen allerdings für mich auch keinen rechten Sinn, hat da vielleicht noch jemand eine Idee?

Grüße,
Rolf

Kramusha:
Bassbremse? :-\ Würd ich erhöhen, imho.

Ja, Stromquellen sind toll.

Lg Stefan :)

Der_Jan:
Ach, jetzt sehe ich das erst... das Gitter ist ja direkt an Masse. Ok, so macht das natürlich viel mehr Sinn, die Kathode negativer zu legen.

Ich sag nix... Wald und Bäume  ;D  iss ja auch blöd gezeichnet...  ::)


--- Zitat von: Kramusha am 19.03.2009 21:35 ---Bassbremse? :-\ Würd ich erhöhen, imho.
--- Ende Zitat ---

Ja, ich schau mal - wenn er wieder neue Endröhren hat, probier ich ein paar Sachen aus...

Vielen Dank alle!

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