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EL34 mit 750V Anodenspannung... Taugt der Sound?
zaphod_beeblebrox:
Hallo,
ich habe vor einiger Zeit einen Trafo von einem EL34-Verstärker erhalten, der aus 2xEL34 80W Sinus / 110W Musik rausgeholt hat (Dynacord Eminent 2 T). Der Trafo macht zw. 750 und 800V an den Anoden. Nun überlege ich, mit dem Trafo ein Gitarrentop zu bauen. Dafür bräuchte ich einen AÜ mit ca. 11k Impedanz. Da ich so einen nicht habe, müsste ich den kaufen... Und ich bin mir gerade nicht so sicher, ob der Sound nachher stimmt. Hat schonmal jemand so einen Amp, das ja -- so wie ich das zumindest momentan sehe -- in Klasse B läuft, gehört? Da ich ja komplett neu aufbauen würde, wäre eine Bias-Einstellung pro Röhre kein Problem. Auch gut gematchte Röhren habe ich.
Es ist halt so ein schöner Schnittbandtrafo, den möchte ich ungern verkommen lassen ;)
Viele Grüße,
Matthias
OneStone:
Hey Matthias,
hast du geschaut, ob der Trafo brummt? Viele Eminent 2 T, die ich kenne, brummen HÖRBAR, und zwar mechanisch vom Trafo aus. Da hat komischerweise Zusammenbacken, Vergießen und Tränken alles nichts gebracht.
Wenn er nicht brummt, dann ist der Trafo an sich brauchbar.
Wegen des Sounds: Wenn du in B fährst, dann musst du stark gegenkoppeln, da du sonst Verzerrungen haben wirst - besonders im Kleinsignalbetrieb. Das heißt, dass die Endstufe vom Sound her eher neutral sein wird oder sie klingt aggressiv und furzt im Kleinsignalbetrieb rum. Das musst du bedenken, dass du die Endstufe somit eher nicht zur gezielten Klangformung im Sinne eines Klirrgenerators einsetzen kannst.
Man sollte das mal durchrechnen, ob man den Trafo nicht für einen Amp mit 50W aus 2x EL34 benutzen kann, denn die Anodenwicklung ist ja in der Mitte geteilt...
MfG Stephan
Athlord:
Moin,
ansich klingt ein Gitarren-AMP mit 800V an den Anoden ganz brauchbar.
Ich hatte mal einen Maquis GV150 mit 4xEL34, der so aufgebaut - vom Sound Marshall Super Lead.
Allerdings brachial laut...... :headphone:
Und man muss gute EL34 dazu verwenden, JJ-EL34 z.Bsp. haben das nur begrenzt mitgemacht.
Gruss
Jürgen
Als Anregung mal der Plan im Anhang:
OneStone:
Hi Jürgen!
Den Standby-Schalter halte ich in der Form für etwas gewagt...
Aber man sieht auch an der Schaltung recht schön, was man damals gebaut hat: Vorstufen in Halbleiterbauweise, weil es billiger war als mit Röhren und die Endstufe in Röhrentechnik, weil man im kommerziellen Bereich die Halbleiterschaltungen noch nicht so robust hinbekommen hatte und die Röhrenschaltungen im Aufbau noch billiger und zuverlässiger waren.
Kurz gesagt: Das selbe Spiel wie beim Eminent 2 T (der Eminent 2 ohne T für Transistorisiert hat ja komplette Röhrenbestückung incl. Drosselsiebung für die DC-Heizung!).
MfG Stephan
Treblerotor:
Hallo,
einen Maquis hatte ich auch schon mal in den Fingern
--- Zitat von: OneStone am 22.03.2009 13:30 ---Wegen des Sounds: Wenn du in B fährst, dann musst du stark gegenkoppeln, da du sonst Verzerrungen haben wirst - besonders im Kleinsignalbetrieb. Das heißt, dass die Endstufe vom Sound her eher neutral sein wird oder sie klingt aggressiv und furzt im Kleinsignalbetrieb rum. Das musst du bedenken, dass du die Endstufe somit eher nicht zur gezielten Klangformung im Sinne eines Klirrgenerators einsetzen kannst.
--- Ende Zitat ---
genau das: keine "Endstufenzerre".
Der Maquis macht die 800V allerdings aus 2x290 Volt Wicklungen (wie in obigen Plan zu sehen)mit 2 kaskadierenden Gleichrichtungen und Siebungen. Genau wie der Echolette M150 (auch 800V und EL34). Da reichen dann auch 450V-Elkos aus.
800V "am Stück" gleichrichten und sieben? Uiuiui!
Ob da nicht "die Brühe teuerer wird wie die Brocken", wie man bei uns sagt....
Gruß
Roland
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