Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Thisamplifierisloud am 11.10.2017 21:32

Titel: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 11.10.2017 21:32
 :gutenmorgen:

Zeit für die nächste Runde...  :facepalm:

Hab jetzt den Toaster geordert. 45 Tage Probezeit.
Die Demos klingen ja furchteinflößend gut.
Leider ist das nicht so kompakt wie ein reiner Bodentreter wi Ax8 oder Helix.

2 dicke Nachteile neben dem Preis habe ich schon vorab gefunden.
- Der Preis für die Fussmaschine ist überfett.
- es gibt keinen Editor für den PC

Kann jemand näheres zu Sounnd und Praxis berichten?

Gruß

Bernhard
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 12.10.2017 00:32
Hab gerade den kemper als rack ohne endstufe inkl. Der remote controll bei mir zum testen.

Ich bin vollauf begeistert (bin da schon lange am überlegen ob ich mir den kaufen sollte und komnte nichtmehr wiederstehen).
Er kommt wirklich verdammt nahe an nen echten röhren amp ran! Würde sagen so zu 98 %.

Was bei mir ausschlaggebend ist: ich spiele hauptsächlich über nen jtm45 von linnemann mit ca. 35 Watt. Das ding kann ich nichtmal live annähernd mit 50% seiner lautstärle spielen. (So große gigs oder konzerte gibts bei uns nicht) und muss ihn per ppimv und rockcrusher (attenuator) so niederfahren, dass da nix vom guten sound übrig bleibt.

Der kemper (nun bei einer probe dabei gewesen, morgen folgt die zweite) hat nicht nur mich begeistert. Auch die bandkollegen waren sichtlich begeistert (außee dee sänger...der ist auch gitarrist...zudem ein verdammt guter, aber er hört halt auch mal das gras wachsen).

Klar braucht es beim kemper (bei mir äber ne EV zlp12p aktiv monitorbox gespielt) auch etwas lautstärke dass es nach was klingt (ja unsre ohren sind halt so) aber da klingt ein 100w marshall halt so als wenn er voll offen wäre bei akzeptabler lautstärke.

Das verhalten ist exakt so wie bei nem richtigen Amp, einfach alles!

Bei mir wird er definitiv bleiben :D
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nigel am 12.10.2017 12:45
Moin!

Es gibt da eine Geschichte, die ich immer wieder gerne erzähle. Einst kam ein bekannter Produzent zu uns ins Studio, mit einem Kemper unter dem Arm. Er stand total auf den Sound und war schlichtweg begeistert Er schloss das Ding bei uns und wir waren ebenfalls umgehauen, vor allem von den Marshall-mäßigen Sounds. Dann wollte wir es wissen:

Wir bauten ein Vergleichssetup auf:

Les Paul - AC 30 - Neumann U87 - TubeTech Preamp - Apogee 24Bit/96kHz - nerdy Kabel/Stecker etc.

Es lag bereits ein fast fertiger Mix auf dem Pult, in den wir zum Spaß zwei Gitarrenspuren einfügten. Eine mit dem Kemper, eine andere mit
der eben genannten Signalkette. Den Kemper haben wir so hingefummelt, dass sich die Sounds in etwa ähnelten.

Das Ergebnis war, dass wir die Spur mit dem Kemper am Pult sehr weit aufreißen mussten, damit man die Gitarre gut hört und ab einem gewissen Pegel, wurde sie zu laut. Man hatte nur einen kleinen Einstellbereich am Pult zwischen gerade noch hörbar und viel zu laut - im Mix mit Bass, Schlagzeug und Gesang.

Das konservative Setup zeigte sich viel dankbarer. Bei fast jeder Pegelstellung war die Gitarre sehr gut hörbar und damit viel besser auszusteuern und im Mix zu plazieren. Man musste quasi nichts mehr machen. Man musste keinen EQ verdrehen oderso.

Da waren wir natürlich alle sehr erleichtert, dass wir unser Analogzeugs nun doch nicht wegschmeißen müssen.

Der Kemper klang echt gut und sicher total praktisch, wenn man Live immer den einen Sound möchte, vor allem mit In-Ear-monitoring
oder über dort,wo kein Platz im Orchester ist, bspw. beim Musical (wo die Gitarrensounds oft gruseliger sind als die Musik). Durchaus ein faszinierendes Teil.

Viel Spaß!

Gruß,

Malte

Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 12.10.2017 15:16
Also im studio und so lass ich mir das ja alles einleuchten.

Aber mal hand aufs herz: wenn ich jetzt die anspreche, die auf den sound stehen, der zb. Von einem 50w marshall kommt auf volume ca. 5-6 im bright kanal ohne beschneidung der endstufe durch ppimv oder attenuator:

Wo bzw. In welchen locations könnt ihr diesen sound abrufen, ohne dass ihr spätestens beim soundcheck aus der hütte geschmissen werdet?

Achja: beim kemper gibts auch in der output section sooooviele möglichkeiten zum einstellen. Hattet ihr da eventuell was falsch eingestellt?

Versteh mich bitte nicht falsch...ich liebe röhren bollieden und löte sicher noch den einen oder anderen zusammen, einfach weil ich ein technik freak bin, aber kann mir beim besten willen keine location bei uns vorstellen, wo ich meinen jtm45 zweckmäßig nutzen könnte. :(  (nichtmal auf nem open air)

Selbst am kemper spiele ich maximal 3 verschiedene amps, pro song aber immer nur einen einzigen :D

Bin schon auf die diskussion hier gespannt, vorallem da ich beide seiten verstehen kann ;) bin ja immer so hin und hergerissen und war erst ein totaler kemper gegner  :angel:
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: RoehrenJeans am 12.10.2017 18:39
Zitat
Bin schon auf die diskussion hier gespannt, vorallem da ich beide seiten verstehen kann ;) bin ja immer so hin und hergerissen und war erst ein totaler kemper gegner

Hi hatta, mir gehts ein bisschen wie dir. Ich habe den Keller voll mit ollen Röhren-Amps, ich liebe diese Kisten einfach, manchmal ist es auch eine Hassliebe (wenn ich an dieses Drecks Tremolo in meinem Fenderamp denke) .. aber als Techniker begeistert oder interessiert mich eben auch die "neue Technik" der Kempers und Axen.
Irgendwo habe ich mal ein nettes Video vom Uwe Bossert gesehen,  der für mich ziemlich nachvollziehbar die Vorteile der Technik im "Profibetrieb" erklärte (OK, der wird vermutlich auch etwas Asche fürs Endorsement bekommen ... , aber wer nimmt schon Edel Vintage Amps mit auf Tour.

Nun denn, - das eine ist die Technik - das andere ist die Musik - und da gilt die alte Fußballerweisheit: Was zählt is aufm Platz.
Und da habe ich  schon allerhand tolle Geschichten mit vermeintlich grottigem Equipment gesehen und eben auch das Gegenteil.

Gruß
Stoffel

Btw: Und wenn es danach ginge, was ich so zusammenstümpere - dann würde sowieso eine Yamaha Silent Guitar reichen ;-)
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: smid am 12.10.2017 19:43
Hallo,

die Geschichte von Nigel kenne ich von anderer Seite: Ich habe mir mal die Mühe gemacht und eine Transistororgel minutiös digitalisiert und in einem digitalen sampling-Synth nachgebaut. Im solo 1 zu 1 Vergleich waren beide nicht zu unterscheiden. Im Bandkontext ging der digitale Bruder bei gleicher Lautstärke völlig unter, während die analoge Kollegin selbst bei leiserer Einstellung präsent war. Beide über den gleichen Röhrenamp.
Die Erfahrung, dass sich digitale Emulationen und Sampler in grösseren Kontexten zusammen mit "echten" Instrumenten eigenartig "substanzlos" verhalten, höre ich immer wieder. Ich kenne aber keine wissenschaftliche Untersuchung zu dem Phänomen.

Schönen Abend,
Andreas
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 13.10.2017 01:11
Also ich komm grade eben ausm proberaum. Das war die zweite probe mit dem kemper. Er läuft über nen EV ZLX 12P aktiv monitor.

Was soll ich sagen. Alle sind begeistert welch sound ich bei so geringen lautstärken hinbekomme. Und ich muss gestehen dass ich es genießen so entspannt bei einem solo um 3 db lauter zu sein auf fußtritt. Eigentlich stand es ja schon fest... der kemper bleibt.

Auch kann ich einen echten motivationsschub verspüren und richtige fortschritte verzeichnen. Warum?
Ich kann zuhause wann immer ich will mit genau dem sound üben, den ich dann auch beim proben oder live habe. Endlich fällt das gefühl weg "jetzt übe ich wieder ohne amp, da es zu spät ist und dann bei der probe verhält sich alles komplett anders"

Wenn zeit ist, werden meine amps geprofiled (obwohls eigentlich nicht notwendig wäre)
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: smid am 13.10.2017 08:29
Hi hatta,

wenn der Kemper bei Euch im Bandkontext funktioniert und Dich auch noch zuhause motiviert, dann ist das doch das richtige Gerät für Dich.
Wenn er Dich dann auch noch inspiriert, dann ist mehr nicht mehr zu wollen.

VG
Andreas
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 13.10.2017 09:29
Von problemen mit der durchsetzungsfähigkeit habe ich absolut keine probleme :)

Ich muss aber dazu sagen, dass ich keine original presets (rigs) nutze, sondern welche von Michael britt.
Da braucht man so gut wie nix anzupassen, die klingen so wie gekauft total hammer.

Gruß
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 17.10.2017 15:05
Wie ist denn der Sound über die EV?
Das Ax8, das ich getestet habe, klang uber die vielgepriesene Empfehlung yamaha DBR10 schlichtweg grauslig.
Diesmal wollte ich die axm12 von Dynacord nehmen.

Hat schon jemand die fehlende PC Software vermisst?

Gruss Bernhard

Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 18.10.2017 11:12
Wie ist denn der Sound über die EV?
Das Ax8, das ich getestet habe, klang uber die vielgepriesene Empfehlung yamaha DBR10 schlichtweg grauslig.
Diesmal wollte ich die axm12 von Dynacord nehmen.

Hat schon jemand die fehlende PC Software vermisst?

Gruss Bernhard

Der Sound über die EV ist überraschend hammermäßig geil! Ich will den Kemper hier nicht über alle Wolken loben, aber ich habe ehrlich damit gerechnet, dass ich ihn zurückschicke. Über meine Studio Kopfhörer klingt er nicht so super, als ich ihn aber an die EV angeschlossen hatte, waren wir alle (sogar der Basser und der Schlagzeuger) total überrascht! Es bedarf fast keinen Anpassungen von EQ usw. Lediglich die Funktion real Cab habe ich überall übernommen.

Mir persönlich fehlt keine PC Software  ;D
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: cca88 am 18.10.2017 20:46
Wie ist denn der Sound über die EV?
Das Ax8, das ich getestet habe, klang uber die vielgepriesene Empfehlung yamaha DBR10 schlichtweg grauslig.
Diesmal wollte ich die axm12 von Dynacord nehmen.

Hat schon jemand die fehlende PC Software vermisst?

Gruss Bernhard

Hallo Bernhard,

hast Du die unterschiedlichen "Voicings" an der DBR ausprobiert?

Ich hab zwar weder Kemper, noch AX, aber meine DBR10 find ich toll... Flat - ohne Bass- oder Höhenanhebung

Grüße

JOchen
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: rail2rail am 20.10.2017 14:27
Moin,

also ich persönlich bin der Meinung, dass DSP getriebene Produkte in dem Gitarrenmarkt nicht fehlen dürfen.
Es spielt doch unterm Strich zwischen "Loudness war" und uninspirativem Tongut garkeine Rolle, wo der Marshall Sound her kommt und wie er produziert wurde, ebenso stolz kann man doch sein, wenn man inspiratives Tongut mit einem Kemper produziert auch wenn es nur 98 Prozent des persönlichen Geschmacks wiedergibt.

Ich verabscheue den Kemper genauso wenig wie einen guten alten Marshall und geniesse sicherlich mit dem Produkt vorzüge, die ich mit einem Röhrenamp der klassichen Fraktion garnicht habe.

Auch könnte man berücksichtigen, dass diese Produkte mitunter groß werden, weil es stetig Generationswechsel in der Nutzerschaft gibt. Neuere Generationen finden es vieleicht "geil" auf dem fetten alten Marshall zu hotten, sind aber auch viel versierter im Umgang mit digitalen Produkten, daher auch weniger voreingenommen, vielleicht auch etwas offener.

Ich mag es nicht, wenn vintagianer sagen, dass die Digitalisierung und sei sie auch nur zum Teil "klingt schlecht". Es geht doch schon los, wenn ein Transistor oder eine Diode im Amp ist... Dann bricht sofort ein Glaubenskrieg vom Bein, den im Endeffekt keiner versteht.
Alles und wirklich alles ist persönlicher Geschmack. Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass ein Twin Reverb ohne Pedal im Metal nicht unbedingt das richtige ist. Es hat aber auch keiner gesagt: "kauf dir einen Kemper für deine country Musik". Der Unterschied hier ist nur, dass der Kemper 98 Prozent der Anforderung erfüllt und offen gesprochen finde ich das ziemlich cool.

Meine Markteinschätzung ist, dass in Zeiten von Kemper und co dennoch der All Tube Amp bestand haben wird.
Diese Vorgabe liefern Endorser, wir und auch die Aufgeschlossenheit jüngerer Käufer.

lg Geronimo

Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 20.10.2017 19:15
(Jepp, alle Voicings an der Yamaha DBR10 durch ...)

Der Toaster ist jetzt im Haus. Software zum Parameterdrehen ist hier nicht nötig.
Die Werksounds sind angenehm unverspielt.
Praktisch jedoch ist der Rigmaster (PC-Software), um Presets, die heißen hier Rigs, einzuschiessen
oder die Firmware zu aktualisieren. Rigmaster sucht und findet im www an die 10000 Rigs zum Runterladen.
Sogar meinen VHT GP3 hat schon einer geprofiled.

Natürlich ist da wenig Licht und viel Schatten, aber das Ausprobieren kostet einen Tastendruck ...
Und man kann die Suche einschränken nach z.B. "Plexi".

Die Sounds fühlen sich über Monitor-Abhöre am Schreibtisch und über Kopfhörer verdammt echt und "ampig" an,
das Spielen fällt leicht.

Die 50 MB-Rigs sind doch gratis zum Downloaden im RigManager, oder gibts da noch bessere ?
Die gezerrten sind bissle mumpfig, finde ich.

Mein Geldbeutel hat sich schon ängstlich in der hintersten Ecke der Hosentasche verkrochen...
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: cca88 am 21.10.2017 12:17
Moin,

also ich persönlich bin der Meinung, dass DSP getriebene Produkte in dem Gitarrenmarkt nicht fehlen dürfen.
Es spielt doch unterm Strich zwischen "Loudness war" und uninspirativem Tongut garkeine Rolle, wo der Marshall Sound her kommt und wie er produziert wurde, ebenso stolz kann man doch sein, wenn man inspiratives Tongut mit einem Kemper produziert auch wenn es nur 98 Prozent des persönlichen Geschmacks wiedergibt.

Ich verabscheue den Kemper genauso wenig wie einen guten alten Marshall und geniesse sicherlich mit dem Produkt vorzüge, die ich mit einem Röhrenamp der klassichen Fraktion garnicht habe.

Auch könnte man berücksichtigen, dass diese Produkte mitunter groß werden, weil es stetig Generationswechsel in der Nutzerschaft gibt. Neuere Generationen finden es vieleicht "geil" auf dem fetten alten Marshall zu hotten, sind aber auch viel versierter im Umgang mit digitalen Produkten, daher auch weniger voreingenommen, vielleicht auch etwas offener.

Ich mag es nicht, wenn vintagianer sagen, dass die Digitalisierung und sei sie auch nur zum Teil "klingt schlecht". Es geht doch schon los, wenn ein Transistor oder eine Diode im Amp ist... Dann bricht sofort ein Glaubenskrieg vom Bein, den im Endeffekt keiner versteht.
Alles und wirklich alles ist persönlicher Geschmack. Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass ein Twin Reverb ohne Pedal im Metal nicht unbedingt das richtige ist. Es hat aber auch keiner gesagt: "kauf dir einen Kemper für deine country Musik". Der Unterschied hier ist nur, dass der Kemper 98 Prozent der Anforderung erfüllt und offen gesprochen finde ich das ziemlich cool.

Meine Markteinschätzung ist, dass in Zeiten von Kemper und co dennoch der All Tube Amp bestand haben wird.
Diese Vorgabe liefern Endorser, wir und auch die Aufgeschlossenheit jüngerer Käufer.

lg Geronimo

Hallo Geronimo,

ich denke, daß Du es auf den Punkt gebracht hast...

Wenn mich ein junger Gitarrist frägt, was ich empfehle, dann kommt zwar immer ein klassischer Röhrenamp...

Aber nicht weil ich denke, daß die Modeler/Profiler sch... klingen, sondern eher daß man sich mit den unendlichen Möglichkeiten verliert...


Erst mit "nix" anfangen - wenn man geübt und sich gefestigt hat, dann mit den Möglichkeiten weitermachen.
 ;)

Grüße

JOchen
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 21.10.2017 13:20
Jepp - der Ton ist mehr in den Fingern und weniger im Amp als man glauben mag !
In verspielten Effekten ist er aber definitiv nicht.  8)

Heute habe ich festgestellt, daß die Sounds, die alleine gespielt recht grätzig klingen,
im Mix viel besser durchkommen.

Rein theoretisch weiß ich das schon lange.  :facepalm:

Wenn ich bedenke, welchen Aufwand ich betreiben muß, um mit meinem schweren Ampgedöns auf
ein schlechteres Ergebnis zu kommen ...

Oh, mein armer Geldbeutel ...  :bier:
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 21.10.2017 22:56
Jepp - der Ton ist mehr in den Fingern und weniger im Amp als man glauben mag !
In verspielten Effekten ist er aber definitiv nicht.  8)

Heute habe ich festgestellt, daß die Sounds, die alleine gespielt recht grätzig klingen,
im Mix viel besser durchkommen.

Rein theoretisch weiß ich das schon lange.  :facepalm:

Wenn ich bedenke, welchen Aufwand ich betreiben muß, um mit meinem schweren Ampgedöns auf
ein schlechteres Ergebnis zu kommen ...

Oh, mein armer Geldbeutel ...  :bier:

Jup! Der Sound kommt aus den Fingern!
Aber mir gehts seit ich den Kemper habe so, dass ich mich so entspannt fühle weil ich mich nicht auch noch um den Röhrenboliden und dem seinen Klang kümmern muss, dass ich mich besser in mein Spiel fallen lassen kann. Auch das Üben macht sooooooviel Spaß :D

Jetzt hör ich aber auf zu schwärmen  :laugh:
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Laurent am 22.10.2017 10:51
Moin Zusammen,

Hat sich jemand schon den Positive Grid Bias Head angesehen? Scheint auch interessant zu sein.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 22.10.2017 15:12
Ja, aber für mich nicht. Keine Effekte an Bord, nicht mal ein Minimal-Hall.

Deswegen geht´s hier auch um den Kemper, denn ich will alles in einer kleinen Kiste.

Gruß

Bernhard
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: roseblood11 am 22.10.2017 17:04
Was ist eigentlich die technische Grundlage von Kemper & Co? PC-Technik, die bei Markteinführung schon veraltet ist?
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Robinrockt am 22.10.2017 22:39
Was ist eigentlich die technische Grundlage von Kemper & Co? PC-Technik, die bei Markteinführung schon veraltet ist?

Hallo,

Zitat von Christoph Kemper (Interview)

"The main DSP is a Freescale DSP (formerly Motorola) running at an equivalent of 400 MHz speed. The code consists of tens of thousands of lines of pure assembler code. The global sampling rate is 44.1 kHz, while the internal sampling rate is partially much higher. The algorithm for the tube simulation runs on more than 700 kHz sampling rate (!)."

Das AxeFX II XL+ nutzt TigerSHARCs
DSP: 2x TigerSHARC (one dedicated to amp and cab modeling, the other to everything else)
http://www.analog.com/en/products/processors-dsp/tigersharc-processors.html

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: cca88 am 22.10.2017 23:51
Hallo,

Zitat von Christoph Kemper (Interview)

"The main DSP is a Freescale DSP (formerly Motorola) running at an equivalent of 400 MHz speed. The code consists of tens of thousands of lines of pure assembler code. The global sampling rate is 44.1 kHz, while the internal sampling rate is partially much higher. The algorithm for the tube simulation runs on more than 700 kHz sampling rate (!)."

Das AxeFX II XL+ nutzt TigerSHARCs
DSP: 2x TigerSHARC (one dedicated to amp and cab modeling, the other to everything else)
http://www.analog.com/en/products/processors-dsp/tigersharc-processors.html

Viele Grüße,
Robin

 ;D

mein 5E3

der nutzt Technologie...

der nutzt Technologie!


...die war schon antiquiert, als ich geboren wurde.


Ich mag ihn trotzdem  :laugh:

Grüße

Jochen
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: rail2rail am 23.10.2017 08:37
Was ist eigentlich die technische Grundlage von Kemper & Co? PC-Technik, die bei Markteinführung schon veraltet ist?

Moin,

DSP's sind nicht vergleichbar mit normalen Computern.
Zwar rechnen auch sie nur mit 1 und 0, der wesentliche Unterschied ist aber, dass der DSP einen kontinuierlichen BitStream verarbeitet, während eine CPU nur auf Anforderung rechnet (salop gesprochen). Der Stream ist für den DSP keine große Aufgabe, die eigentliche hardcore arbeit beginnt erst wenn:
1.) Vergleichsoperationen anwendet werden und er den Datenstrom solange manipuliert, bis er in eine bestimmte Maske passt.
2.) Der DSP in quasi Echtzeit Daten auslagert und dann jedes wiedergegebene Sample neu berechnen muss. Ein Sample kann dann schonmal leicht ein paar Millionen bit oder auch byte lang sein, je nach Anwendung.

Die DSP Technologie ist so alt wie die Computerei selbst, allerdings hat die Idee, Datenströme zu manipulieren erst lange nach der Konventionellen Computertechnik Anwendung gefunden.

Natürlich unterliegen DSP's immer auch Verbesserungen. Spezielle Anforderungen sind zum Beispiel interne Signaltaktung, interne und externe Speicherverwaltung,
onboard module wie z.B. Analog/Digital wandler, etc...
Nichts desto trotz sind mittlerweile, ähnlich heutiger Computerprozessoren, physikalische Grenzen gesetzt, die wenn man so will das Altern eines DSP's verlangsamen.
Wie aber in allen dieser Technologien, wird aus Marketingtechnischen Gründen jede neue Generation mit minimalsten Änderungen als die Zukunft vorgestellt.

Die aktuellen TI TMS320C DSP's zum Beispiel sind zwar deutlich Leistungsfähiger als noch vor 20 Jahren, letztlich aber auch nur, weil das Package geschrumpft ist und mittlerweile viele externe Komponenten an Board sind. Am Kern selbst hat sich nicht deutlich etwas verändert.

700 kHz ist by the way für ein internes Sampling schon echt eine Wucht. Ich rätsel wofür das Anwendung findet und denke man nutzt es nur, weil man es kann... Selbst für oversampling echt hoch...
Richtig gut finde ich die Info, dass die Kiste in Assembler programmiert ist, auch wenn das etwas veraltet scheint, ist und bleibt Assembler für Zeitkritische Anwendungen das non plus ultra!



Lg Geronimo
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Robinrockt am 23.10.2017 10:52
Hallo,

Assembler ist eh die einzige Möglichkeit Echtzeitsysteme zu programmieren.
Die interne Samplingrate braucht er(C.Kemper) wahrscheinlich um Artefakte zu vermindern, der Rest wird platt gebügelt mit der Cab-Simulation  ;D
Für mich persönlich sind die Modeler nicht nah genug am Original - bei High Gain Sachen.
Im direkt Vergleich klingen sie anders, nicht so direkt - ich kann den Effekt schlecht beschreiben(übrigens auch bei Aufnahmen). Der Röhrenamp kommt irgendwie besser an meinem Ohr an  :laugh: oder wird besser zwischen beiden Ohren verarbeitet, je nachdem wie man es sieht :angel:
Viele scheinen mit dem Kemper/Axe FX glücklich zu sein und das ist gut so.

Viele Grüße,
Robin


Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: rail2rail am 23.10.2017 11:14
Viele scheinen mit dem Kemper/Axe FX glücklich zu sein und das ist gut so.

Sie haben ja auch hart dafür geblutet, es wäre traurig, wenn dem nicht so wäre  :P

lg Geronimo
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 23.10.2017 11:30
Sie haben ja auch hart dafür geblutet, es wäre traurig, wenn dem nicht so wäre  :P

lg Geronimo

Naja...beim großen T gibts immerhin 30 Tage money Back...
Wenn ich nicht glücklich damit wäre, hätte ich das auch in Anspruch genommen bzw. hätte ich noch immer die Möglichkeit dazu.

Ich nutze diese aber nicht  :P
Also "blute" ich gerne dafür  O0 :devil:
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: LöD am 23.10.2017 14:33
Ich warte auf den Kemper 2 und dann kauf ich mir billig nen Kemper der ersten Serie!   :devil:
Solange schlepp ich noch meine Röhrenamps...  :P
Grüße
LöD
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Quantenmechaniker am 24.10.2017 15:17
700 kHz ist by the way für ein internes Sampling schon echt eine Wucht. Ich rätsel wofür das Anwendung findet und denke man nutzt es nur, weil man es kann... Selbst für oversampling echt hoch...

Nein, die hohe Abtastrate ist gerade im Bereich in dem die Verzerrungen erzeugt werden nötig, um das Aliasing niedrig zu halten.

Dies liegt daran, dass bei der nichtlinearen Verzerrung Oberwellen erzeugt werden (ist ja auch so gewollt), die zwar mit steigender Frequenz immer schwächer werden, aber dennoch da sind. Alle Signalanteile, die höher als die Nyquist-Frequenz sind, werden aber wieder in das Nyquist-Band gespiegelt. Dadurch würde sich ohne die hohe Überabtastung einiges an unerwünschten Signalanteilen aufsummieren.

Am Ende wird das Signal auch wieder tiefpassgefiltert und downgesampelt, da die nicht hörbaren Komponenten letztendlich keine Rolle spielen.

Das ganze ist hier recht schön erklärt: http://www.earlevel.com/main/2017/05/27/amp-simulation-oversampling/ (http://www.earlevel.com/main/2017/05/27/amp-simulation-oversampling/)

Gruß
Chris
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Laurent am 24.10.2017 16:16
Hallo Chris,

Dabke fürs Mitteilen.

Gruss
Laurent
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: rail2rail am 24.10.2017 16:40
Hallo Chris,

was Du sagst, ergibt durchaus Sinn, danke für den Link. Werde ich mir nach Feierabend mal geben.

lg Geronimo
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Knypser am 25.10.2017 10:25
Ich warte auf den Kemper 2 und dann kauf ich mir billig nen Kemper der ersten Serie!   :devil:
Solange schlepp ich noch meine Röhrenamps...  :P
Grüße
LöD

Ich warte noch ein paar Jahre bis es den Kemper als App gibt  ;D
Spaß beiseite - habe mir gestern mal die ganzen Videos auf der Kemper Seite angeschaut - ist schon beeindruckend, was die Kiste alles kann..
Den Preis finde ich für die Innovation und die Möglichkeiten absolut gerechtfertigt.
Aber würde ich den Kemper als Hobbymusiker ausreizen? Sicherlich nicht..
Ich nutze im Proberaum/Live momentan eh nur zwei Sounds und wäre wahrscheinlich völlig überfordert mit den zahlreichen Möglichkeiten.
Für das schnelle Homerecording reicht mir mein Amplifi TT..

Grüße,
Yves
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Striker52 am 25.10.2017 19:14
Hi,
Hab mir auch diverse Videos angesehen/angehört und bin ziemlich beeindruckt. Für (Halb-)Profis und Top 40 Player sicherlich eine sehr feine Sache. Für mich als Hobbygitarrist mit 14-tägigen Clubabenden, bei denen quer durch die Musikgeschichte gejammt wird, tun es meine selbstgebauten Amps.
Fürs Üben zuhause und fürs Homerecording und auch den Hobbygitarristen mit gelegentlichen Gigs könnte ich mir eine abgespeckte Version des Kempers vorstellen, z.B. ohne Profiling, aber mit 2-3 guten Amps. Weitere Amps und Effekte per Download gegen Bares. Aufrüstung auf Profiling evtl. durch Hardwaremodul und Software.
Gruss Axel
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 27.10.2017 09:00
Für mein Lieblingshobby ist mir das Beste grade gut genug.

Status : Es ist recht leicht, der Kiste einen orderntlichen Sound zu entlocken.
Zumindest über Kopfhörer und halbwegs ordentliche Boxen am PC (Alesis Monitor One MKII).
Es fühlt sich "ampig" an und spielt sich angenehm leicht.
(Das war beim AX8 bei mir leider nicht der Fall.)

Davon ermuntert habe ich den Footcontroller und eine Dynacord AXM12 Monitorbox geordert.
Schau mer mal.

Gruß

Bernhard
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: nashkato am 27.10.2017 09:33
Welchen Grund gibt es , dass der Kemper offenbar zur Verstärkung oft mit aktiven Fullrange Lautsprechern betrieben wird ?
(Mir ist klar , dass es den Pre und die Ausführung mit Endstufe gibt )

Hat das einfach mit einfacherer , kompakterer Handhabung , bzw mit fehlender Verfügbarkeit von aktiven Gitarrenlautsprechern zu tun ?
Kommt es durch den zu den Höhen hin weiteren Frequenzgang  im Vergleich zu Gitarrenspeakern zu Unschönheiten im Sound ?
ein Röhrenamp über einen Breitbänder oder eine 2,3 Weg Bassbox mit Hochtöner klingt meist nicht so toll .

Ich nehme an der Ausgang des Kemper ist von Haus im Frequenzgang , je nach Preset , beschnitten ?

Hat das Ding eigentlich auch die Möglichkeit Akustikgitarre zu verstärken , oder ist er "beschränkt" auf E ?
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 27.10.2017 23:14
Der kemper hat ja ne boxen sim an board, die ja zb. Eine 4x12 mit v30gern nachbildet.
Wenn das ganze dann noch durch einen gitarrenspeaker wiedergegeben wird, färbt dieser das ganze nochmal.
Natürlich kann man die boxen sim ausschalten und verstärkt über einen gitarren speaker wiedergeben.

Ich muss sagen, dass es über einen fullrange aktivlautsprecher sehr angenehm zu spielen ist. Man hört sich nahezu überall sehr gut und definiert und hat keinen höhen beam wie eine gitarrenbox mit ihren gitarren speakern.

Ja, man kann auch herrlich mit der akustischen drüber spielen! Ein wwiteres kriterium für eine coverband die auch akustische gitarren im programm hat.
Pro gitarrist hat man einen kanal. Über diesen laufen e-gitarre und akustische.
Keine weiteren di boxen notwendig, normalerweise auch kein EQ notwendig beim FOH.

Gruß
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 28.10.2017 22:12
Jepp, im Idealfall immer nen geilen Sound...
Kopfhörer,  kleine Boxen zuhause,  monitor, PA (neudeutsch FOH)
ohne viel Tamtam.

Gruss Bernhard
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Lupinello am 29.10.2017 02:10
Servus,

ich hab jetzt noch keinen Kemper aber ein Freund von mir erzählt mir immer wieder davon.
Der ist nun voll darauf abgefahren und hat weiß Gott schon viel mehr Geld in anderes Equipment (Bodenteile ohne Ende, Amps und Speaker) investiert als in seine mittlerweile zwei Kemper (natürlich mit Fußleiste und Monitorbox).
Mit gewohnter Monitorbox kann man wohl einen immer gleich abrufbaren Sound erzeugen und lauter drehen, ohne den Soundcharakter wesentlich zu verändern.
Er sagt auch, dass die Feinheit des Spiels dabei annähernd so fein bleibt, wie man es sich bei leisem Spiel zuhause ausgedacht hat.
Das scheint mir ein wesentlicher Vorteil zu sein.

Einen imho nicht ganz von der Hand zu weisenden Aspekt beleuchtet jener "EytschPi42" auf der Tube, wo er davon spricht, dass die Kempertechnik nicht seiner Ethik entspricht: 
So spricht er quasi von Diebstahl des geistigen Eigentums der Amp-Entwickler und warnt davor, dass es irgendwann keine analoge Weiterentwicklung mehr gäbe, wenn alles Analoge sofort kopiert werde ohne entsprechend honoriert zu werden.. So spricht er auch davon, dass der große T einen Tendenz feststellt, wonach High-End-Amps bestellt werden und nach dem Profiling wieder zurückgeschickt werden. Gedanken darüber kann man sich wohl schon mal machen.

Ich persönlich hab mir fürs Wohnzimmer das CabZeus (programmierbare LS-Simulation) zugelegt.
Ich spiele mit einem Blackstar HT-Bodenteil in ein kleines Mischpult und schleife ein Lexicon MX300 (nur Hall und Echo) äußerst fein ein, sodass der analoge Grundsound weitestgehend erhalten bleibt.
Vom Mischpult gehe ich stereo ins CabZeus und von dort in den Kopfhörer. Macht riesig Spaß.


Gruß
Woifi

PS: Habe die Positive Grid Bias-App auf dem I-Phone 4s, das leider eine zu große Latenz aufweist.
Es beschleicht mich hier das Gefühl, dass das, was ich da höre, nicht wirklich nach echt klingt...aber was ist schon ein Handy mit zu großer Latenz.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Bierschinken am 29.10.2017 09:20
Es findet doch jetzt schon keine ernst zu nehmende Entwicklung mehr statt.
Gefühlt wird seit ca 15Jahren immer wieder das gleiche verkauft, lediglich die Gehäuse und die blumigen Beschreibungen ändern sich.

Das wäre vielleicht mal die Chance weg zu kommen von einem Soundideal gekoppelt an einen physisch bestehenden Verstärker.
Es könnte dann in 20 Jahren auch einfach heißen "Boah, der Sound von Dynadrive 3.1 ist richtig geil. Das ist mein Lieblingsalgorithmus"
Was wäre daran verkehrt?
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 29.10.2017 10:16
Naja.... der diebstahl geistigem eigentums?

Wer hat denn Amp schaltungen entworfen und wieviele kopieren diese einfach? (Gut...manche ändern einpaar bauteilwerte oder fügen mal was ein, das zählt für mich aber nicht als eigenständiger entwurf)

Wieviele werben damit DEN "arShAll" Sound zu liefern? Imgrunde sind viele "Boutique" amps einfach kopien die handverdrahtet sind und teils handverlesene bauteile beinhalten die einzeln vermessen wurden.

Entweder ein amp gefällt mir oder nicht. Ob sicj da jetzt jemand bereichert, weil er einen verstärker kopiert oder nicht, ist mir schnurzpiepegal.

Kurzes ausschweifen: ich bin lackierermeister und hab in meiner ausbildungszeit immer die gleichen sprüche gehört. Das machen wir jetzt seit 40 jahren so und hatten nie probleme, da wird nix geändert. Die haben nichtmal die chance wahrgenommen sich selber die arbeit und das leben leichter zu machen.
Ich schon. Habe auf andere lacksysteme gewechselt und teilweise andere arbeitstechniken angewendet.
Ratet mal, wer dann im endeffekt die vorgegebenen arbeitszeiten einhalten konnte und auch noch bessere ergebnisse geliefert hat.... ja das waren nicht die altbackenen leute, die wie vor 40 jahren gearbeitet haben.

Soll jetzt nicht heisen, dass ich damit die röhrenampspieler irgendwie runtermachen will, ich liebe die dinger selber und baue mir sicher noch einige davon. Lediglich sehe ich langsam die überwiegenden nachteile der schweren röhrentechnik.

Ich geh zum gig, stöpsel 5 kabel ein, mach 20 sekunden soundcheck und erledigt.
Meine kumpels schleppen sich zu tode, wurschteln beim aufbau mindestens 30 minuten, dann nochmal soundcheck 30 minuten mit mikrofonposition korrekturen, sind nie mit ihrem sound zufrieden und müssen dann noch beim gig selber schauen, dass sie sich im "sweet spot" ihrer box befinden, da es sonst auf der bühne klingt wie krätze. Dazu hören sie sich gegenseitig nicht gut.

Das argument kam schon oft jetzt: "boah... dich hört man einfach überall sehr gut und differenziert, egal wo man steht"
Der soundmann FOH meinte jedes mal: " mensch ist das geil... da brauch ich nix zu machen... nichmal bei nem solo nachregeln und kann mich auf den rest konzentrieren"

Erst kürzlich hatten wir beim lindenberg und beim just music in münchen 2 mal die selbe diskussion. Kemper pro oder contra...
Diese diskussion wird sicher noch in 100 jahren geführt. Es kommt wie immer auf den eigenen geschmack an.


So ... jetzr hab ich wieder vielzuviel geschrieben  ::) ;D
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 3.11.2017 21:17
This IS the end!

Gestern Probe gehabt. Monitor an eine Dynacord AXM12, hinter mir liegend (wegen klassischen Ampgefühl)
den out direkt an die PA. An der axm12 den lowcut bei 120Hz rein und an der PA die Höhen etwas zurück - Voilà !

Meine Fresse, das muss der Himmel sein!

Ich hab ja wirklich keinen Kruscht mit mir rumgeschleppt, und wäre mit 80 bis 90% meines
alten Sounds zufrieden gewesen. Bekommen habe gefühlte 150%.
Und da ist im Mix noch Luft drin : Bässe raus und Gain können noch zurück.

Alles klar, keinerlei Matsch, kein schrilles Beamen, Druck bis zum abwinken, nicht einmal das Gefühl, dass da nur ein Rechner werkelt.
Trommler und Basser haben auf Knien gebettelt,  dass ich den Toaster behalten soll.
Und die Axm12 ist jeden verdammten Teuro wert. Eine reicht da locker.

Doch... ne Kleinigkeit gibts zu meckern... der Rotary von meinem alten Replifex...dagegen ist der Kemper
nur Spielzeug. 

Trotzdem werde ich weiter mit Röhren basteln.  Aber schleppen werde ich das Eisenzeug definitiv nimmer.

 :bier:

Gruss Bernhard

Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 4.11.2017 15:22
This IS the end!

Gestern Probe gehabt. Monitor an eine Dynacord AXM12, hinter mir liegend (wegen klassischen Ampgefühl)
den out direkt an die PA. An der axm12 den lowcut bei 120Hz rein und an der PA die Höhen etwas zurück - Voilà !

Meine Fresse, das muss der Himmel sein!

Ich hab ja wirklich keinen Kruscht mit mir rumgeschleppt, und wäre mit 80 bis 90% meines
alten Sounds zufrieden gewesen. Bekommen habe gefühlte 150%.
Und da ist im Mix noch Luft drin : Bässe raus und Gain können noch zurück.

Alles klar, keinerlei Matsch, kein schrilles Beamen, Druck bis zum abwinken, nicht einmal das Gefühl, dass da nur ein Rechner werkelt.
Trommler und Basser haben auf Knien gebettelt,  dass ich den Toaster behalten soll.
Und die Axm12 ist jeden verdammten Teuro wert. Eine reicht da locker.

Doch... ne Kleinigkeit gibts zu meckern... der Rotary von meinem alten Replifex...dagegen ist der Kemper
nur Spielzeug. 

Trotzdem werde ich weiter mit Röhren basteln.  Aber schleppen werde ich das Eisenzeug definitiv nimmer.

 :bier:

Gruss Bernhard


 ;D ich fühle mit dir... mir gings gleich  :guitar: :bier:
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: LöD am 5.11.2017 11:34
Ich glaube gern, dass der Kemper über eine Fullrange PA oder Monitorbox sehr gut klingt. Im Vergleich zu einer klassischen Gitarrenverstärkeranlage sind hier aber zwei wesentliche Parameter unterschiedlich. Zum einen der Amp, Kemper vs. Tubeamp. Da denke ich liegen nicht die krassen Unterschiede. Aber dann haben wir die Box und da wird es interessant. Zum einen Gitarrenlautsprecher, mit eingeschränktem Frequenzganz und geringem Abstrahlwinkel, zum anderen eine Fullrange Box mit breitem Abstrahlwinkel. Könnte es nicht allein daran liegen, dass man den Kemper besser hört im Raum? Verteilter, aufgeräumter, gefälliger?
Interessant wäre es einen klassischen Gitarrenverstärker mit Mikrofon abzunehmen und mit ner PA Box dann den Proberaum zu beschallen. Das würde ich dann mit dem Kemper vergleichen. Ich behaupte mal, dann ist der Unterschied deutlich geringer...

Meine These: der Kemper ist u. A. so gut, weil er die bessere Box hat (bzgl. Klangausbreitung im Raum)

Grüße
LöD
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: sev am 5.11.2017 16:35
Interessant in dem Zusammenhang wäre ein guter Röhrenamp mit ner Raptor gegen sein alter ego im Kemper...  :devil:
just my 2ct.
Stefan
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: LöD am 5.11.2017 16:51
Eben, ich vermute einfach einen großen Teil des guten Klangs in der Box bzw. der Klangausbreitung im Raum.
wie klingt ein Kemper ohne Speakersim über ne 4x12"?
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Striker52 am 5.11.2017 17:22
Naja, ich weiß nicht, ob solche Vergleiche viel Sinn machen. Amp und Box sind in beiden Fällen sozusagen eine Einheit. Es kommt letztendlich auf das an, was aus dem Gesamtsystem hinten rauskommt. Man fragt sich ja üblicherweise auch nicht wie sich ein Porsche 911 mit Rädern eines VW Käfers fährt.
Gruß Axel
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: GeorgeB am 5.11.2017 18:27
Der einzig wirklich zielführende A/B-Vergleich ist der, bei der ein Setup aus Amp+Box+Mic gegen das genau so geprofilete "Duplikat" davon ausgetauscht wird und sonst nichts, d.h. alles muss 100% exakt unverändert bleiben. D.h. insbesondere die *selbe* Abhörkette nach dem Mic.

Oder auch die andere Variante ohne geprofilete Box, wo nur der Speaker-Output des Amps geprofilet wird (mit Box als Last natürlich), und das Resultat dann eine normale Endstufe füttert welche die Git.Box treibt. Dann kann man an dieser den A/B-Vergleich direkt machen, ohne Abhörkette.

Oder man profilet nur den Line-Out/Loop-Send des Amps entsprechend, und füttert damit den Line-In/Loop-Return.

Oder....

Egal wie, man ersetzt immer das Original durch das Replikat an genau dem Einspeise-Punkt im System, wo das Profiling abgenommen wurde, und ändert sonst nichts am System. Genau so wie man es beim Re-Amping auch machen würde (also wenn man die Gitarrenspur direkt aufnimmt und hinterher durch den Amp schickt, dasselbe Prinzip).
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Striker52 am 5.11.2017 19:25
Man kann alle denkbaren Laborversuche durchführen, wobei aber am Ende der praktische Nährwert fraglich bleibt. Musiziert wird nicht im Labor, sondern auf der Bühne oder im Studio.
Insbesondere unter Livebedingungen scheint der Kemper mit seiner vom Erfinder gedachten Signalkette für viele Musiker im Vergleich zu ihrem „normalen“ Equipment die geeignetere Lösung zu sein; zumindest was die nicht repräsentativen Meldungen hier Forum betrifft.
Im Studio hat man viel mehr Möglichkeiten, die man, sofern man über genügend Zeit und Geld verfügt, auch ausloten kann. Ob man vielleicht mit einem Kemper im Studio das Ziel schneller oder einfacher erreicht bleibt abzuwarten.
Gruß Axel
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 5.11.2017 19:31
Am ende bleibt immer noch die erkenntniss, dass es jedem selber überlassen bleiben muss was ihm gefällt und was nicht. Ich mag es EINFACH. Dabei gewinnt halt der kemper.

Anstöpseln, einschalten, klingt :)
Ob ich dabei eine aktive backline box benutze oder einfach zum FOH und über den monitor spiele ist dann ja schnurz, am ende muss das rauskommen was ich mir erwarte und das ist denkbar einfach mit dem kemper.
Eine eigene monitorbox für den kemper alleine würde ich aber jedenfalls immer haben wollen! Ob die jetzt hinter mir steht oder vor mir liegt wäre mir dabei eher egal :D

Heute durfte ein positive grit gegen den kemper antreten. Der sieger stand schnell fest. Das positive grit hat meiner meinung nach eine spürbare latenz und die "dynamik" entspricht nicht annähernd dem was ich von meinen röhrendingern gewohnt bin und auch erwarte.  Wobei ich aber auch trotzdem sagen muss dass es nicht schlecht klingt! Das soll ja keinesfalls herabwürdigend wirken!
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: GeorgeB am 5.11.2017 19:55
Man kann alle denkbaren Laborversuche durchführen, wobei aber am Ende der praktische Nährwert fraglich bleibt. Musiziert wird nicht im Labor, sondern auf der Bühne oder im Studio.
Meine Vorschläge sind keine Laborversuche im klassischen Sinn, sondern Praxisexperimente die ich mir zB von einer Fachzeitschrift wünschen würde, um das tatsächliche Potential dieser Kiste aufzuzeigen. Ich habe (noch) keinen Kemper und auch noch nie einen angespielt, aber die Strategie hinter dem Proudukt ist 1a und 100% der richtige Weg. Die Zeiten, in denen ich meinen 2203 und ne 4x12 auf jede Bühne schleppen möchte sind auch bei mir langsam aber sicher vorbei, zum einen wegen der ständigen Sound/Monitoring-Probleme die man damit doch zumeist hat (oder mit einem Leih-Amp, der halt da steht, usw) und zum anderen immer mehr wegen Formfaktor/Gewicht/Packmaß usw. Im Moment ist es eine Frage der Zeit und etwas des Geldes, bis ich umstellen werde wenn es um den Sound von sagen wir, typischen/konventionellen Amps geht. Bei einigen spezielleren Sachen wird der Kemper aber doch an seine Grenzen stoßen...
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: LöD am 5.11.2017 19:58
Ich finde den Toaster ja klanglich auch hervorragend. Ich wollte nur anmerken, dass der überragende Klang im Raum sicher größtenteils der Art der Box über die so ein Gerät verstärkt wird zu verdanken ist. Natürlich ist es auch viel einfacher aufgebaut: Kemper, aktivbox, losgehts. Vergleichbaren Sound mit Röhrenamp, Box, Mikro, Mischpult und dann auf ne Aktivbox ist viel mehr Act. Und wird auch weniger gut reproduzierbar sein.

Ich kam da drauf, weil wir das mit dem abnehmen von den Gitarren im Proberaum testen wollen. Wir versprechen uns davon einen besseren Sound und vor allem weniger Lautstärke beim Proben...
dazu werde ich dann aber gesondert berichten.

Schönen Sonntag noch
LöD
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 5.11.2017 21:54
@LöD :  spart nicht an der Monitorbox, Bässe raus, und alles ist wunderbar aufgeräumt.

Gruss Bernhard
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 6.11.2017 11:46
Ich finde den Toaster ja klanglich auch hervorragend. Ich wollte nur anmerken, dass der überragende Klang im Raum sicher größtenteils der Art der Box über die so ein Gerät verstärkt wird zu verdanken ist. Natürlich ist es auch viel einfacher aufgebaut: Kemper, aktivbox, losgehts. Vergleichbaren Sound mit Röhrenamp, Box, Mikro, Mischpult und dann auf ne Aktivbox ist viel mehr Act. Und wird auch weniger gut reproduzierbar sein.

Ich kam da drauf, weil wir das mit dem abnehmen von den Gitarren im Proberaum testen wollen. Wir versprechen uns davon einen besseren Sound und vor allem weniger Lautstärke beim Proben...
dazu werde ich dann aber gesondert berichten.

Schönen Sonntag noch
LöD

Ja das gibt einen anderen Sound, wenn ihr im Proberaum auch die AMP's mikrofoniert. Das nimmt den Röhren Amps allerdings nicht die Eigenschaft, dass sie erst ab einer gewissen Lautstärke richtig voll und gut klingen.
Ich muss aber auch sagen, dass der Kemper auhc erst ab einer gewissen Lautstärke richtig gut klingt!! Das mag zwar bei weitem nicht so laut sein wie bei einem 100W Plexi, aber es ist auch nicht so, dass er flüsterleise gleich gut klingt... das liegt ja bekanntlich am menschlichen Gehör ;)

Bei uns hat das Abmikrofonieren der AMP's dazu geführt, dass die Gitarren zu präsent wurden und der Gesang und das Schlagzeug irgendwann anfingen unterzugehen. Deshalb haben wir das dann wieder bleiben lassen und uns einfach damit abgefunden, dass wir (damit meine ich uns Gitarristen) einfach so leise drehen, dass es halt irgendwie gepasst hat. Es hilft ja auch enorm viel, den EQ am Amp einzusetzen und somit die Instrumente etwas zu differenzieren.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Feierabendklampfer am 7.11.2017 00:22
Namp!
Hoffe wenigstens hier darf jeder seine cents dazu geben. Nachdem ich ein paar Kommentare in einschlägigen Seiten veröffentlicht habe werde ich den Gedanken nicht los dass es einen einschlägigen Werbefeldzug für das Teil gibt. Dabei bin ich eigentlich der Meinung das der Kemper die Szene bereichern wird, aber beileibe kein Ende der Röhren in Sicht ist. Jedenfalls solange damit geworben wird: „es klingt wie...“

In einigen Kommentaren lese ich heraus: einschalten und „coolster Sound ever...“. Da muss ich entgegnen, das halte ich eigentlich nicht für die Innovation des Kemper, sondern das er grundverschiedene Sounds schnell und Aufwandslos abrufen kann. Da unterstelle ich eventuell, das ihr aus dem herkömmlichen Set nicht EINEN (Euren) zufriedenstellenden Sound zum Ausdruck eurer Gefühle entlocken konntet. Jedenfalls konnte ich mich zig Jahre auf meinem alten PCL-Vintage (zweikanalig) musikalisch ausdrücken, ohne dass ich einen Mangel verspürt habe.
Und jetzt, wo ich vier verschiedene Pedalbords mit ca. 7 restaurierten Amps (billich dran gekommen),  an mind. 4 grundverschiedenen Gitarren ausprobieren kann – habe ich noch keine Zeit für den Kemper. Wenn ich mal ins Altersheim wechsle werde ich meine Amps „Kempern“ damit ich denen von alten Zeiten vorspielen kann.
Und von wegen zuhause alternativlos, seit einiger Zeit habe ich meinen Triamp MK1 ( und Gedöhns) auf eine Silentbox und wieder auf zwei Schreibtischmonitore  … die eingestellten Sounds klingen auch live zumindest wie an den Reglern gewollt, wenn ich denn den Amp auch mitnehme. Solange ich noch schleppen kann ist es mir das wert.

Anderes Argument, es sei halt was für „Profis“, …..    keine Firma kann sich von den paar Profis, welche die Teile benutzen, nähren. Ähm … eher von den vielen Feierabendklampfern welche ihre drei Riffs mal über einen Bassman oder  einen Marshall anhören wollen. Die haben nämlich die Kohle dafür. Völlig legitim, aber Kunst machen, andere Menschen emotional berühren, ist halt eine andere Schiene. Nicht verwechseln.

Also, irgendwann komme ich nicht am Kemper vorbei, aber bis dahin hoffe ich möglichst viele Menschen mit sechs Saiten emotional berührt zu haben, dafür trainiere ich täglich, wenn auch nur ein paar Minuten. :guitar:

Klampfergruß
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 7.11.2017 20:20
Wie gut, dass ich meinen röhren AMP's auch meinen traumsound entlocken kann, sonst müsste ich die ja jetzt verkaufen wegen dem kemper  ;D :P

Ich wage folgendes zu behaupten: wer über normales equipment (röhre plus diverse bodentreter) scheisse klingt, klingt auch übern kemper scheisse :)

Dass man das ding nur einschalter und dann nen guten sound hat stimmt ja so eigentlich nicht. Man muss sich wie mit dem anderen equipment natürlich erst damit auseinandersetzen und alles auf sich abstimmen, von daher unterscheidet sich da nicht viel. Im endeffekt ist es dann natürlich so, dass man sich nichtmehr um mikrofonierung usw zu kümmern braucht, das spart zeit und natürlich auch oftmals nerven. In unseren gefielden hat man mit einem einkanaligen jtm45 einfach diverse "problemchen" wie die enorme lautstärke, die sich zwar gut drosdeln lässt, aber in der vom veranstalter oder FOH gewünschten bühnenlautstärke nach krätze klingt. (Nein ich spiele nie auf größeren bühnen wo es etwas lauter zugehen darf). Klar könnte man da jetzt einen 1W AMP zaubern (hab ich ja schon einen gebaut)...da fallen aber immernoch die anderen sachen an (box, mikrofonierung...)

Was man sich in so kleinen lokations noch um einiges erleichtert: da gibts eigentlich keinen FOH in diesem sinne. Maximal jemanden, der di gesamtlautstärke eventuell mal nachregelt währenddessen er sich besäuft.
Hat man dann lit einem einkanaler ein solo zu spielen, das ja etwas hervorgehoben werden sollte, hat man ein problem. Man kann zwar auf den booster treten, aber der amp zerrt dadurch eigentlich nur mehr und wird nicht lauter. (Ich mache meinen sound so, dass ich einen jtm45 mit einer schaffer replica so anblase, dass er den gewünschten grundsound hat...rhytmus und solo zerre regle ich am gitarren volume)

Mitm kemper mache ich das eigentlich gleich, beim solo trete ich dann aufs knöpfchen und zack bin ich 3 db (oder wenn gewünscht auch mehr) lauter.

Klar, tausende virtuosen spielen mit ihrem equipment seit jahrzehnten. Ich machs mir gerne etwas einfacher.

Natürlich kann man auch auf knopfdruck etliche verschiedene sounds abrufen. Ich hab da maximal 3 -4 simulationen (rigs) dienich nutze. Pro song allerdings immer nur einen!

Ordentlich fender clean (twin reverb), nen vox AC30 für herrlich clean bis brett, nen jtm45 oder jtm50 und wenns erfordert nen jcm800 für richtig arges brett.

... ich laber ja wieder vielzuviel  ::)
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 12.11.2017 02:35
Spannende Sache. Bin zwar spät bei der Party, aber mein Senf:

Erstmal: Bei der ganzen Diskussion um die "Schlepperei" frage ich mich immer, was ihr so an Fullstacks mit Euch rumschleppt  :devil: . Wenn ich mir mein Topteil und meine Box anschaue, die ich immer dabei habe, dann ist das nicht viel mehr als das, was ich mit einer aktiven FRFR-Abhöre für einen Modeller (in welcher Form auch immer) auch mitschleppen muss, und ich bin damit trotzdem noch immer zu laut (ich hab'n 20W-Topteil mit 'ner 1x12 Rex Custom). Okay, mikrofonieren fällt dann weg, aber das mache ich mit meinem Amp auch schon lange nicht mehr (IR-Loader-DI).

Zumindest mal bei kleineren Clubgigs reicht's ja eh nicht aus, dem FOH-Mann eines oder zwei Kabel in die Hand zu drücken (meist weil's keinen FOH-Mann gibt), laut machen muss man 'nen Kemper oder AX8 ja auch. Vielleicht nicht, wenn alle IEM machen, aber sonst... erstrecht, wenn die Bühnenamps die Haupt-/einzige Schallquelle sind.

Nichtsdestotrotz bin ich gerade auf einem ähnlichen Weg, weil mich die Schlepperei an anderer Baustelle total ankotzt: Mein FX-Rack ist schwerer als mein Topteil und die Box zusammen  ;D . Ist ein 10He-Rack mit zwei vollen Pedalschubladen, zwei 19"-Geräten von TC (G-Major 2 und G-Sharp) und meinem selbstgebauten Midiswitcher. Dazu dann das Floorcase mit Wah, Tuner und Midiboard. Zusammen kommen da bestimmt 40 kg auf die Waage, und im Kofferraum nimmt's auch viel Platz weg.

Ich bin jetzt ganz kurz davor, mein Rack in Rente zu schicken und den ganzen Pedal- und 19"-Kram durch ein Line 6 Helix zu ersetzen, statt der Ampsims aber weiter auf meinen Röhrenamp zu setzen. Vor digitalen Geräten hab ich erst mal keine Angst, aktuell läuft mein Signal ja auch permanent durch das GM2 durch ohne dass es total kacke klingt. Und das Helix ist ja gegenüber meinem alten Kram so was von next Gen...

Ich hab das vor vielen Jahren schon mal versucht, als das Boss GT-8 erschien, da bin ich aber gescheitert. Sowohl die reine Klang- als auch die FX-Qualität waren eher meh; der Rotary-Effekt war so scheisse, dass ich nach einer Woche direkt wieder mein Rotosphere rausgeholt habe  ;D .

Mal sehen wie's diesmal läuft, das Helix spielt ja schon preislich in einer anderen Liga. die Demos, die ich gefunden habe, die sich nicht komplett auf die Ampsims beschränken, klingen vielversprechend...

Gruß, Nils
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: roseblood11 am 12.11.2017 09:56
yupp, das Helix ist nicht übel. Für reine Nutzung als Effektgerät fand ich es (bei kurzem Test im Laden) jetzt aber auch nicht als so großen Sprung nach vorne, dass ich damit meine bewährte Kombi  aus Boss ME-5 vor dem Amp und GM2 im Effektweg ersetzen würde. Die Amps finde ich bei Fractal und Kemper besser, besonders die cleanen und angezerrten Sounds.

--

Anderer Ansatz: Wenn ich eine All-in-one-Lösung verwenden würde, würde ich ein 19“-Gerät plus Fußleiste vorziehen. Bloß kauft man da im Grunde einen teuren spezialisierten PC. Gibt es eigentlich eine reine Softwarelösung, die klanglich auf der Höhe ist und so gut funktioniert, dass man sie live einsetzen könnte? Ich habe ein sehr robustes Business-Laptop mit SSD und ein Audiointerface, das da exakt drunter passt (Saffire 26). Auch mein GM2 binde ich da im heimischen Studio schon mit ein (ist die alte Version mit S/PDIF). Eigentlich ist also, abgesehen von einer Midi-Fußleiste, eine Menge Hardware vorhanden, und da der Rechner parallel auch andere Dinge erledigen könnte (Samples oder Backing Tracks liefern), wäre das sogar eine ziemlich praktische Lösung.

Grüße, Immo
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: roseblood11 am 12.11.2017 11:40
Nils, welches Helix peilst du an, das große oder das LX? Und warum überhaupt Line6 und nicht das Fractal FX8 Mk2?
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 12.11.2017 11:57
Berechtigte Einwände, mein Eindruck: Es gibt so'n paar Dinge, die können die älteren Geräte nicht oder nur mangelhaft. Gutes Vibe, Leslie und Pitch Shifter/Harmonizer ist für mich wichtig, und speziell bei Vibe und Leslie versagen die älteren Generationen einfach komplett. Das Vibe z.B. im Helix klingt schon sehr "echt", inklusive der Asymmetrie in der Modulation.

Gibt auch ein paar Dinge, die mich am GM2 stören; Compressor, Touch Wah und Phaser/Flange sind (für mich) unbrauchbar, weil sie mir vor den Amp gehören, und das geht damit halt nicht. Mein GM2 nutze ich fast nur für Delay und Hall, und bei drei Songs den Harmonizer, wobei er bei einem davon eigentlich vor die Zerre gehören würde.

Darüber hinaus muss man sagen, dass das Helix (anscheinend) ein hervorragendes Stück Controllerhardware ist. Ich hatte tatsächlich erst überlegt, das Helix Rack zu kaufen und mein (selbst gebautes) Midiboard weiter zu nutzen. Am Ende geht da aber wieder Funktionalität verloren, dann muss ich also auch noch das Helix Floorboard dazu kaufen, und dann hab ich am Ende doch wieder zwei Packstücke. Für das Rackgerät brauchste dann noch ein Rack (Loriot: Ach?), für den Liveeinsatz kommt dann doch wieder 'ne Patchbay dazu, Zack, ist man schon  wieder bei 4HE. Hab ich mich letztlich (intern, gekauft hab ich ja noch nix) dagegen entschieden.

Nils, welches Helix peilst du an, das große oder das LX? Und warum überhaupt Line6 und nicht das Fractal FX8 Mk2?

Ich hab das große Helix angepeilt. Die Präferenz gegenüber dem FX8 hat ganz triviale Gründe: Die (für mich) bessere Performance-Eignung als Floorcontroller und  die einfachere Verfügbarkeit (Thomann). Die Scribble Strips sind ein klares Plus, denn so wie ich das sehe, kommt man nicht dran vorbei, zumindest teilweise mit dynamischer Tasterbelegung zu arbeiten. Und ich kann mit dem großen Helix zehn Stompbox-Knöppe haben (beim LT nur acht), und die brauche ich auch, denn drei gehen schon für die Steuerung meines Amp drauf - und Zugriff auf die Kanäle und den Master vom Amp brauche ich IMMER. Ich muss gestehen, mit dem FX8 hab ich mich noch nicht intensiv auseinandergesetzt, wollte aber auch da das Manual vorher noch mal lesen.

Ein weiterer Kandidat war das Headrush, das schied mir aber wegen irgend was aus, woran ich mich gerade nicht erinnern kann  ;D .
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 16.11.2017 18:37
Sodele, das Auge spielt mit, alles Floorgetüddel hat seinen Platz und paßt in die olle Thomann-Tasche.
CNC-gefräst aus HPL. Wer eins will kann sich gerne melden.

 :bier:

Gruß

Bernhard

Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 23.11.2017 13:41
Hier geht's zwar um den Kemper, aber da ich's oben ins Spiel gebracht hab: Mein Helix ist gestern angekommen.

Mein Erster Eindruck: Unabhängig vom Klang erst mal ein beeindruckendes Stück Hardware. Extrem robustes Gehäuse, wirklich gutes UI, und gute PC-Software, die das basteln von Sounds und erstellen von Setlisten zum Kinderspiel macht.

Völlig problemloses Zusammenspiel mit meinem Röhrenamp zuhause (Preamp im Helix eingeschliffen, also vier-Kabel-Methode), kein Brummen, kein Pegelverlust, klanglich (für mich und meinen Anwendungsfall) transparent (genug). Sounds zumindest bei dem, was mich interessiert - Modulationseffekte, Delays, Hall, Pitch und Harmony - überzeugend. Mit Amp Sims hab ich mich nicht beschäftigt, der ditigale Tubescreamer klingt zumindest auch nicht schlechter als der Thomann-Nachbau in meinem Rack. Gutes Bedienkonzept, und einfach auch ein guter, flexibler, übersichtlicher Floorcontroller.

Muss das Ding halt noch in laut am anderen Amp im Proberaum ausprobieren, und dann meine Setups nachbauen. Erst mal: Wow. Geiles Teil. Ich bin beeindruckt.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Lupinello am 29.11.2017 23:28
Servus,

@Nils: dein endgültiges Resümee zum Helix würden mich sehr interessieren (wenn auch hier Kemper-Thema).

Als Lösung für den kleineren Geldbeutel wäre der Nux Cerberus erwähnt, der zwei programmierbare analoge Drives zzgl. Booster, die 4-Kabel-Methode, die gängigsten digitalen Effekte in ordentlicher Qualität und einen IR-Loader zur Verfügung stellt.

Bei der Gelegenheit würde mich interessieren, wie man die üblich erwerbbaren großen IRs in eine Kiste (hier: Cerberus) reinbringt, die nur 512 Samples abspielt.
Wäre dankbar für einen Tip.

Gruß
Woifi
.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: GeorgeB am 30.11.2017 09:17
Bei der Gelegenheit würde mich interessieren, wie man die üblich erwerbbaren großen IRs in eine Kiste (hier: Cerberus) reinbringt, die nur 512 Samples abspielt.
Wäre dankbar für einen Tip.
Tipp kann ich keinen geben mangels Erfahrung mit dem Gerät, aber ich nehme an, dass der IR-Loader alles hinter Sample 512 abschneidet und dann schon vorher weich rausfaded damit die IR "glatt" aof Nullwerten aufhört (was sie zwingend muss).
512 Samples Länge für einen Convolutionskern bei 44.1kHz sind rund 10ms, das reicht also grade so für eine Frequenzauflösung bis 100Hz (die Sprungantwort eines 100Hz-Hochpasses 2.ter Ordnung ist nach 10ms gerade so abgeklungen).
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Lupinello am 30.11.2017 12:02
mercie!
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 30.11.2017 21:34
@Nils: dein endgültiges Resümee zum Helix würden mich sehr interessieren (wenn auch hier Kemper-Thema).

naja endgültig... ich könnte ein Zwischenfazit aus der Perspektive des live-Gitarristen mit Röhrenamp abgeben und beschreiben, was mir wichtig ist: Viel Licht, ein bißchen Schatten. Hab's bisher einmal mit im Proberaum gehabt, dort leichtes Brummen, muss also doch Trennübertrager dazwischen schalten.

Programmierung ist, wenn man das Bedienkonzept einmal verinnerlicht hat, sehr leicht. Für fast alles, was ich in meinem Rack benutze, habe ich einen gleichwertigen Ersatz gefunden. Ich bleibe dabei, auf'm Platz klingen digitaler Tubescreamer, digitales Octavia oder digitales Univibe auch nicht schlechter als die Thomann-Kopie, meine selbst gebauten Pedale oder mein billig-Dano-Vibe. Einige Dinge klingen halt ein wenig *anders*, weil's z.B. für den speziellen Chorus, den ich benutze, kein direktes Pendant gibt. Ich hab aber wie gesagt für alles einen gut klingenden Ersatz gefunden. Andererseits bin ich auch nicht der Kork Sniffer, der nur glücklcih ist, wenn ausschließlich Botique-Pedale vor den Füßen liegen. Mir reicht's, wenn der Job erledigt wird.

Routing und Flexibilität ist die klare Stärke des Helix gegenüber meinem diskreten Rack (abgesehen von den 25-30 kg Gewichtsunterschied). Beispiel: Dinge wie Phaser, Vibrato, Tremolo oder Pitch/Harmonizer kamen im Rack alle vom G-Sharp oder G-Major 2 und saßen damit fest hinterm Preamp und damit hinter der Verzerrung. Im Helix kann ich das halt nach Gusto vor oder hinter den Amp schieben, je nachdem, wie ich's brauche.

Das Helix arbeitet auch sinnvoll mit dem Headroom, so dass jeder Effektblock bei Bedarf auch geboostet werden kann. Beim TC war halt bei 0 dB Schluss, so dass z.B. die wahrgenommene Lautstärke des Tremolos immer viel leiser war als der Bypass-Sound. Konservatives Aussteuern des TC war verschwendeter Headroom, der nicht genutzt werden konnte.

Mit dem Helix gibt's auch einiges neues, mit dem ich endlich rumspielen kann. Dinge wie Touch Wah / Mutron waren aus o.g. Grund (in FX Loop) aus dem G-Major 2 unbenutzbar, Kompressoren zumindest kompromissbehaftet.

Was gar nicht geht: Wah übers integrierte Expression-Pedal. Wenn man aus der echten Welt kommt und 30 Jahre ein Crybaby unter den Füßen hatte, fühlt sich das an wie Autofahren mit Moonboots. Glücklicherweise akzeptiert Helix zwei externe Expressionpedale, so dass ich aus 'nem alten, leeren Wah einen externen Wah-Controller gebaut habe. Out of the box ist das Wah nur entweder über den Toe Switch des integrierten Pedals aktivierbar, oder über auto-enable in der heel-up-Position. Mit etwas technischem Verstand und einem Lötkolben lässt sich der Toe Switch des externen Pedals aber über den dritten EXP-Eingang als Bypass-Controller nutzen.

Weiterer Schatten: Das senden von CC-Nachrichten, mit denen ich eigentlich meinen Amp steuern will / muss, ist sehr buggy. Habe darüber über das Ticket-System von Line 6 einen Bugreport erstellt, hoffe, die reagieren da drauf.

Ich werde das Gerät jedenfalls behalten. Die Soundqualität ist für mich gut, ich hab an keinem Punkt der ersten Probe damit gedacht "meh, vorher war's aber viel wahrhaftiger". Die Vorteile in Sachen gewicht, Einfachheit und Usability überwiegen einfach alle "Soundeinbußen", die in meinem Anwendungsfall auftreten *könnten*. Mir ist aber nix großes negativ aufgefallen.

Wenn ich Erbsen zählen wollte, würde ich anführen, dass die Pitch Effekte (erstaunlicherweise) etwas weniger präzise und gut klingend als die des deutlich älteren G-Major 2 sind. Andererseits schreiben sie im Manual explizit, dass der Effekt dem H3000 aus den 80ern nachempfunden ist, vermutlich inkl. aller Unzulänglichkeiten... insofern, pffft. Aufm Platz isses mehr als ausreichend, muss halt etwas genauer spielen.

Ich bin jedenfalls so sicher, dass ich es behalte, dass ich gerade schon 'nen neuen Kabelbaum für das Board gebaut und im Musikzimmer Platz für das heimkehrende Rack gemacht habe ;) . Ich hab so sher keinen Bock mehr auf die Schlepperei, dass ich auch Kompromisse eingehen würde; bisher sehe ich die für mich aber noch nicht.

Das Amp-Modeling hab ich aber immer noch nicht angefasst.

Gruß, Nils
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: MrBurns am 1.12.2017 13:22
Danke für den Bericht Nils. Aus den gleichen Gründen nutze ich seit Jahren das M13 von Line6. Das Routing und die Bedienung sind super und im Livebetrieb wird selbst beim alten M13 keiner einen Unterschied zu den gemoddelten Pedalen hören. Für zwei Sounds die mir in der Kiste noch fehlen habe ich einfache die entsprechenden Pedale mit eingebunden. Vielleicht werde ich das Helix mal als mögliches Update testen, wobei vieles wahrscheinlich einfach ubernommen wurde.
Danke nochmals und Gruß
Michael
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 1.12.2017 13:28
Im Line 6 Forum hab ich den schönen Satz gelesen "Some call it the M32"  ;) . Ich bin mit dem Helix sozusagen Full Circle gegangen, ich hab das gleiche schon mal vor zehn Jahren probiert, als ich noch ein tonnenschweres rein analoges Pedalboard hatte. Da hatte ich die brilliante Idee, das Board durch ein GT-8 zu ersetzen. Hat nicht funktioniert, Zerrpedale klangen furchtbar, Leslie war kacke, Univibe fehlte... also bin ich ziemlich schnell (innerhalb weniger Wochen) zurück zum Pedalboard.

Mein momentaner Eindruck: Wird mit dem Helix nicht passieren. It works, sozusagen.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Birger am 1.12.2017 15:04
Ich selber benutze dafür das FX8 von Fractal. Funktioniert auch bestens und übertrifft meine Erwartungen immer wieder. Wie das im Vergleich zum Line6 ist kann ich allerdings nicht beurteilen. Seit einer kleinen "Pod"-vergiftung mit bleibender Allergie habe ich mich an deren Simulationen nicht mehr rangetraut...
Grüße Birger
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Lupinello am 1.12.2017 15:22
nochmals mercie @ Nils!

Die Bedienungsanleitung des Helix hinsichtlich Ampschalten ließ mich auch etwas verwirrt zurück...nach dem Motto mach ich was kaputt oder nicht.
Das scheint mir beim Boss MS3 (oder wars das ES5) verständlicher dargestellt und wohl auch universeller gelöst zu sein.


Gruß
Woifi

Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Lupinello am 1.12.2017 16:09
Servus,

zurück zu Kemper und Konsorten:

Was ist nun empfehlenswert (einiges steht sicher schon oben z.B. Dynacord AXM12) in Sachen aktiver oder passiver Fullrange-Boxen?
Frage auch: Coax oder nicht?
BlueAmps hat ja auch ne schöne Palette bei nicht geringen Kosten (die sprechen übrigens davon, dass es halt doch laut sein muss und die Abstimmerei wegen dem nicht linearen menschlichen Ohr wohl eher nicht im Wohnzimmer zu machen ist).
Ich nehme an, dass man evtl. mit Dirks Hilfe eine Eigenkreation zustande bekommt, wenn alles richtig abgestimmt ist.
Welche LS mit welcher Weiche?
Coax würde mich dabei am meisten interessieren, da ich bereits eine Rackbox von Dirk mit 1x12 habe (die Box hat sich sicher niemals vorgestellt einen Coax-PA-LS aufnehmen zu müssen ;)).

Ich hab schon eine Rocktron Endstufe und werde mal zwei 2x8-Bassboxen mit Tweeter an meine Speakersimulation dranhängen, wenn ich dazu komme...mal hörn.

Manche schwörn ja auf wet/dry/wet, was mit dem Helix ja scheinbar gut verkabelbar ist. Kann das der Kemper auch?
Tragen und verkabeln muss es dann wieder jeder selbst.

(Ich spiel meine Bodentreter zuhause ins kleine Mischpult und schleife die digitalen Effekte (Hall/Echo) erst dort nach Gusto ein um dann in die Speakersim mit Kopfhörer zu gehen...für zuhause ist das sehr in Ordnung)

Gruß
Woifi
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: GeorgeB am 1.12.2017 19:46
Coax würde mich dabei am meisten interessieren, da ich bereits eine Rackbox von Dirk mit 1x12 habe (die Box hat sich sicher niemals vorgestellt einen Coax-PA-LS aufnehmen zu müssen ;)).
Ich glaube günstiger wie das hier (http://www.traumboxen.de/ad-audio/c1225p34.htm) wird es nicht. Ob die mit angebotene Weiche was taugt weiß ich nicht, der Coax ist gar nicht so übel. Aber das Gehäuse muss dazu passen, mit 'ner kleinen geschlossenen 1x12 wird das evtl. nix (wenn man Bass flat ab 80Hz anstrebt), ausser wenn aktiv entzerrt. Müsst ma mal ne Simu machen....
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Lupinello am 1.12.2017 20:24
mercie Schorsch,

mglw. bau ich sowas in meine Mesa-Thiele-Box ein, die ich eh schon mit Tilt Back versehen habe.

Nun noch zwei Bilder, die mich auch zu einem Kauf eines Kempers inspirieren würden, wenn die Anschlussmöglichkeiten und Routingmöglichkeiten des Helix erreicht werden würden.
Ich bin ja auch Pod-geschädigt und misstraue den Amp-Fähigkeiten des Helix...aber warten wir mal ab, was Nils dazu mglw. noch berichtet.

Gruß
Woifi
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 1.12.2017 21:03
Die Bedienungsanleitung des Helix hinsichtlich Ampschalten ließ mich auch etwas verwirrt zurück...nach dem Motto mach ich was kaputt oder nicht.

Das Problem, das ich mit dem EXT AMP-Feature des Helix sehe ist, dass dort keine Relais verwendet werden, sondern (vermutlich) FETs. Das hat zwei Nachteile; erstens sind die Schaltkontakte nicht potentialfrei, und zweitens funktionieren sie schlicht mit einigen Schaltungen (z.B. Silver Jubilee) nicht.

Das meinte ich aber gar nicht. Mein Amp kann MIDI und hört auf CCs, und im Helix kann man einem Fußschalter einen so genannten "CC Toggle" zuweisen. Leider kann es unter bestimmten Umständen dazu kommen, dass Helix fehlerhafte MIDI-Daten sendet  >:( .

Vielleicht hab ich am WE mal Zeit, mich mit dem Ampmodeling auseinander zu setzen.

Gruß, Nils
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 1.12.2017 22:22
aber warten wir mal ab, was Nils dazu mglw. noch berichtet.

Ich will hier jetzt keinen Helix-Thread draus machen, aber da ja explizit noch mal nach meiner Meinung gefragt wurde...  ;D

Ich hab jetzt mal den einfachst möglichen, schnellen, dreckigen Vergleich gemacht. Ich hab mal eine alte Reaper-Session rausgeholt, die ich erstellt habe, als ich versucht habe, Demoaufnahmen von meinem letzten Amp zu machen. Zur alten, bereits vorhandenen Gitarrenspur habe ich mal eine weitere via Helix ergänzt.

Der Amp wurde damals am ohmschen Lastwiderstand DI aufgenommen, Cabsim, Reverb und so'n Dreck kommt alles aus der DAW. Im Helix hab ich ein leeres Preset genommen und als einziges einen Amp-Block eingefügt, und zwar ein Modell eines modifizierten 2204, was mein Amp ja auch ist. Beide DI-Spuren sind in den gleichen Buss geroutet, wo dann die Speakersim stattfindet. Zum Einsatz kam eine IR eines Emi V12, mikrofoniert mit einem Sennheiser 409. Einziges weiteres Processing ist etwas Room, Hall und Delay, sowie ein Limiter auf dem Masterbuss, um die Aufnahme auf Pegel zu bringen.

Disclaimer: Ich hab wortwörtlich nur ca. 45 Sekunden am Ampblock im Helix rumgedreht, bis es ungefähr so klang wie mein Amp. Ich hab mir keine große Mühe gegeben, meinen Amp jetzt "nachzubauen" oder so. Außerdem hab ich 'ne andere Gitarre gespielt (eine Ibanez Artist AR-420 mit Super 58), weil auf der ursprünglichen (das war eine FGN NEo Classic LS-10 mit AlNiCo-8-Humbuckern) gerade keine brauchbaren Saiten drauf sind.

TL;DR: Klingt auf jeden Fall anders, weil andere Bedingungen. Ob besser oder schlechter? Mal sehen. Anbei zwei Samples, einmal Bridge, einmal Neck Pickup.

Ich glaube auch, die viel wesentlichere Frage ist, ob man live mit der veränderten Abhörsituation klar kommt. ein FRFR-System hat halt ein anderes Klang- und Abstrahlverhalten als 'ne Gitarrenbox. Ich glaube, mit etwas Bastelei könnte ich mit dem Ampsound aus dem Helix im In-Ear-Monitoring wahrscheinlich gut leben, solange mir trotzdem eine Gitarrenbox um die Füße weht, die mit ordentlich Schallpegel für die nötige Interaktion zwischen Amp und Gitarre sorgt ;D . Fürs erste bleibe ich aber meinem Röhrenamp treu.

Gruß, Nils

Ach so... welches was ist, verrate ich natürlich erst mal noch nicht  ;) .

Bridge Pickup (http://www.getonup.de/Helix vs. Grand Duke Deluxe Mk.III - Bridge Pickup.mp3)
Neck Pickup (http://www.getonup.de/Helix vs. Grand Duke Deluxe Mk.III - Neck Pickup.mp3)
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 1.12.2017 23:45
Die geile Dyna (AXM12) rockt das Haus, obwohl nur MONO rauskommt.
Lowcut bei 100 oder 120 Hz setzen ung fertig. Hatte vvorher die Yamaha DLR10,
die klang gruselig grätzig.
Auch nach der 3. Probe gebe ich die "geile Dyna" nimmer her.
Und den Onkel Kemper auch nicht.

Gruss

Bernhard
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Lupinello am 2.12.2017 20:03
Mercie Bernhard,

lt. T-Rezensionen ist das Dynacord-Produkt wohl bestens geeignet.

@Nils: Du hast dir ja ganz schön Arbeit gemacht. Mercie!
Ich tipp jetzt: jeweils der zweite Teil ist der Helix, weil dünner aber auch entspannter und weil man das aufgerissene Röhrenteil nicht nachseufzen hört, der Anschlag ist auch weniger aggressiv...hoffentlich stimmts :)

Gruß

Woifi
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: MrBurns am 3.12.2017 10:17
Ja, für mich ist auch der zweite Teil Helix, oder zumindest "schlechter", da dünner und in den Höhen irgendwie fieser und etwas britzeliger. Aber wie bereits gesagt, im Bandkontext im Livebetrieb sicher nicht herauszuhören. Trotzdem bleibe ich bei meinem Tt66 mit Studio-Box oder manchmal auch Raptor. Einfach weil ich mich damit wohler fühle und dementsprechend besser spiele und dann auch besser klinge.
Gruß
Michael
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Germy am 3.12.2017 10:30
Hi Ihr Lieben,

habe eure Diskussion über die Modeling Systeme wie Kemper und Helix mit Interesse verfolgt. Ich kenne als Bassist die Probleme von Gitarristen im Bandkontext. Wenn es sich auch noch um eine Cover-Band handelt, die zwischen verschiedenen Styles wechseln muss, versucht man schon mal auf solche Systeme zurückzugreifen.  Meine Erfahrungen sind, das der Dynamikumfang bei diesen Systemen das größte Problem darstellt. Das Modelingverfahren ist immer auf Kompression angewiesen und da geht nun einmal zu Lasten der Dynamik. Als Bassist merkt man das sofort, wenn der Gitarrist plötzlich in der Band untergeht, obwohl er doch schon richtig laut eingestellt war. Daher lieber einen 20Watt Röhrenamp mit ein paar Bodentretern als diese Verfahren.

Gruß Germy
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Bierschinken am 3.12.2017 11:17
Germy, vergiss es!
Das was du da sagst ist Stand 2002.  ;)

Der Kemper ist mittlerweile für Bands, die nur einen Sound brauchen attraktiv und wird viel genutzt.
Dieses Top-40, viele Sounds, keiner richtig gut, ist bei der Diskussion der neuen Geräte ad acta.
Die Softwarelösungen sind längst so gut, dass Clean- und Zerrsounds ideal abgedeckt werden. Der eine Punkt steht nach wie vor; der Übergang Clean/Crunch/Overdrive ist manchmal noch nicht so dynamisch wie bei einem echten Amp. Aber auch da passiert viel.

Ich kenne mittlerweile etliche Indie/Alernative/Punk/Rock/Metal-Bands, die nur zwei, drei Sounds brauchen und dafür Live den Kemper nutzen.
Der ist einfach handlich, schnell aufgebaut und klingt auch noch gut.

Es sind meiner Erfahrungen eher die Wohnzimmergitarristen, die am Röhrenamp festhalten. Die Jungs, die viel Live spielen und im Studio sind, feiern den Kemper.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 3.12.2017 11:54
Moinsen!

@Germy: Ergänzend zu dem, was Swen gesagt hat, glaube ich, dass da auch immer noch ganz viel Fehlbedienung dabei ist (das hat sich seit 2002 nicht geändert  ;D ). Nach dem Motto: Die Kiste ist bezahlt, also muss sie auch benutzt werden! Also wird auf das eh schon komprimierende Ampmodell noch ein Kompressor geschmissen; Stereodelay muss natürlich auch dabei, und viel Hall sowieso! Und dann wundern, warum man untergeht. Das gleiche Drama kann man auch mit Botique-Pedalen anrichten, nur isses viiiiiel teurer  ;D .

Dazu kommen möglicherweise fehlende Praxiserfahrungen mit "traditionellem" Equipment, und die Katastrophe ist komplett. Das andere Problem ist immer der Vergleich zwischen lautem Röhrenamp, der über 'ne 4x12 mehrere Kubikmeter Luft bewegt, und dem FRFR-System, aus dem ein "fertig produzierter" Sound kommt, der vom Wedge dann noch völlig anders abgestrahlt wird. Das klingt halt anders, und setzt sich möglicherweise auch nicht so gut durch; dasselbe Problem haste aber auch beim Röhrenamp, den Du nicht direkt hörst, sondern nur abgenommen über 'n Wedge auf die Ohren bekommst. Ist halt ein anderes Erlebnis.

Ein Problem was heutzutage, wo selbst Rumpelbands wie meine auf IEM setzen, aber eh zunehmend an Relevanz verliert.

Zu meinen Clips: Ja, die zweite Variante war das Helix. Das, was so als "Erkennungsmerkmale" angeführt wurde, sind meiner Meinung nach aber Details, die man erstens nur im direkten Vergleich wahrnimmt, und die zweitens vermutlich bereinigt werden könnten, wenn man mehr als 45 Sekunden mit dem Einstellen des Sounds verbringt (ich schwöre, so war es!) oder anderweitig "erklärt" werden können ("dünner" ist der Helix-Clip z.B., weil meine FGN Paula deutlich fetter klingt als die Ibanez). Außerdem sind's ja unterschiedliche Amps und nicht echter Amp vs. Modell davon.

Für meine Ohren verrät es eher das verhalten beim Halspickup in den unteren Lagen; hier scheint mir der Helixsound etwas unpräziser und schwammiger. Ab dem Wechsel in die 10. Lage (So ab 0:22 bzw. 1:29 im Neck-Clip) fiele es mir, denke ich , schwer, den Modeller als solchen zu erkennen, wenn ich's nicht wüsste.

Was ich nach etwas rumspielen mit den Ampsims an meinen Monitoren am Schreibtisch sagen kann: Brauchbare Sounds einstellen ist mehrere Größenordnungen leichter geworden als früher, und die Dynamik, das "am Plektrum hängen", das allgemeine Spielgefühl, ist nicht viel anders/schlechter als ein abgenommener Amp über Studiomonitore.

Was mich am Kemper-Prinzip (rein theoretisch, vielleicht weiß ich zu wenig drüber; gespielt hab ich noch keinen) stört ist, dass das Profiling ja wohl immer nur einen Arbeitspunkt des Amps abdecken kann, oder? Das Profiling kann ja z.B. nicht wissen, wie sich konkret der Tonestack etc. verhält, und das nur in Grenzen über eine "generische" Klangregelung abbilden kann. Oder halt den unterschied zwischen Viel Preamp-Gain und wenig Endstufenkompression und weniger Gain im Pre und dafür kotzender PA. Da braucht's dann vermutlich immer mehrere Profile, oder?

Das sehe ich als Vorteil beim physischen Modelling, weil eben auf Schaltplan- bzw. Komponentenebene simuliert wird. Bei meiner Kaufrecherche bin ich auf ein Video gestoßen, in dem einer der Designer erzählt, dass die Simulation runtergeht bis zu den gewollten und ungewollten RC-Gliedern zwischen den Gainstufen, also auch layoutbedingte Klangformungen der Vorbild-Amps mit einfließen. Keine Ahnung, ob das Marketingbullshit ist oder nicht... Die Rechenpower dafür haben moderne DSPs aber offensichtlich.

Ich denke, meine Beispielclips zeigen auf jeden Fall, dass die Lücke zwischen "echtem" und "fake"-Amp ziemlich klein ist, wenn der Rest der Kette, isb. die Speakersimulation (oder allgemein Abnahmekette) identisch ist.

Gruß, Nils
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Germy am 3.12.2017 12:53
Zur Ergänzung: Ich habe bis vor Kurzem recht aktiv in einer Coverband mit zwei Stunden Programm gespielt. Wir haben sehr viel Technik ausprobiert mit In.Ear und Digipult. Wir hatten Helix und wir hatten Kemper. Beides war einfach nicht gut genug. Das sind meine Erfahrungen und nur die habe ich hier geschrieben. Mit 40 Jahren Erfahrung mit Mixer, Recording und Bandsounds denke ich, kann ich eigene Meinungen haben.

Ich denke ich sollte wieder pausieren.

Gruß Germy
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nils H. am 3.12.2017 13:12
Du hast als Bassist da sicher eine andere Sichtweise, und ich würde Dir auch niemals Deine Erfahrungen absprechen. Wenn's nicht funktioniert hat, ist das so. Ohne Deine Jungs zu kennen glaube ich aber trotzdem, dass das Problem nicht die Technologie ist, sondern eher vorm Kemper sitzt  ;D . Einfach weil ich zu viele Gitarristen kenne, die nicht in der Lage sind, einen banddienlichen Sound einzustellen, schon nicht mit Röhrenamp und Pedalen. Das wird mit den Möglichkeiten von Kemper & Co. sicher nicht besser. Ich bin der festen Überzeugung, dass speziell bei digitalen Modelingsystemen wir Gitarristen uns besonders bei Raumeffekten nicht im Griff haben, was den Sound meist verwaschen lässt.

Außerdem kommen da sicher noch persönliche Befindlichkeiten dazu. Ich spiele ebenfalls in einer Coverband mit sehr umfangreichem, vielseitigem und mehrstündigem Material, und wir sind vor... pfft, zwei Jahren oder so zu zwei fünftel auf IEM umgestiegen. Das muss man auch mögen und damit klar kommen. Unser Sänger/Bassist z.B. weigert sich beharrlich, das überhaupt mal zu probieren, weil das nicht Rock'n'Roll ist, der Drummer genauso. Für unseren Keyboarder und mich ist das andererseits das beste, was wir machen konnten. Allerdings fahren wir halt auch noch teilklassisches Monitoring und haben eine echte Männerlautstärke auf der Bühne (unser Schlagzeuger spielt nämlich wie ein echter Mann  :) ). Vielleicht ist das der Unterschied. Ich hab ab und zu mal in einer anderen Band ausgeholfen, die spielen mit E-Drum in Minimallautstärke, das war trotz IEM grauenhaft, weil wie Karaoke.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 3.12.2017 13:21
Nein, können wir nicht.  ;D

Vorneweg : Alles was für Dich OK ist, ist gut so, das will Dir keiner madig machen.

Der Sound, der im Kontext geil klingt und sich durchbeisst, klingt alleine gespielt nicht so dolle :
Bässe fehlen und er ist zu mittig. Das ist aber bei klassischer Abnahme nicht wirklich anders.
Der eigene Amp klingt geil, solange man nicht unmittebar im Beam steht. Das Mikrosignal
an die PA ist dann mehr oder weniger wie oben oder man geht im Brei unter.

Die kleine AXM12 steht hinter mir und bläst mich von hinten unten an, um mir das klassische "Ampgefühl" zu erhalten.

Das gleiche geht in Stereo mit sehr zurückhaltendem Hall/Echo an die PA. Ich mag die Einfachheit des Setups.
Dynamik fehlt mir beim Kemper nicht, das hatte ich an den Line6-Teilen immer sehr bemängelt.

Gruß

Bernhard
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: roseblood11 am 3.12.2017 13:43
Ich denke ich sollte wieder pausieren.

Gruß Germy

Eine Reaktion, die viele hier natürlich als "lernresistent" abhaken werden. Und zu recht, denn Swens Einwand ist völlig richtig. Deine Argumentation ist auf dem technischen Stand von 2002 - spätestens. Heutige digitale Wandlersysteme haben einen Dynamikumfang, der das, was mit analogen Mitteln theoretisch maximal möglich ist, bei weitem übersteigt. Wer damit die von dir beschriebenen Resultate erzielt, kann die Teile nicht bedienen. Wenn du da was lernen willst, findest du zB auf der Seite http://mixedbymarcmozart.de/ einige lesenswerte Artikel zum Umgang mit Pegeln in digitalen Systemen.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 3.12.2017 14:29
Die Wandler sind das eine, das Bearbeiten der Daten das andere.
Ein dynamikkomprimiertes Signal ist einfacher zu beackern. Und das ist das,
was den line6-Teilen, die ich bisher probiert habe, jegliches Leben genommen hat (Stand 2013).
Meine Tele hat nimmer "peng" und "tweng" gemacht.

Gruß

Bernhard
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Lupinello am 3.12.2017 14:43
Servus,

das ganze ist kein Glaubenskrieg und jeder hat seine persönliche Meinung auch aus seiner Erfahrung sagen und Geschmack ist nun mal verschieden.

Zu einem Telly-Sound des Helix, der mir ganz gut besonders nach Einsatz der Band gefällt: (ca. ab 2:29: watch?v=EVOSzWJiNBg).
Die Basssaite scheint mir etwas zu schwammig.

Gruß

Woifi
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nigel am 16.12.2017 21:35
Moin!

Ich möchte auch nochmal Öl ins Feuer kippen:

Zur Dynamik und zum guten Gefühl an der Axt gehört nicht nur der Signal/Rausch-Abstand, sondern auch die gute alte Anstiegsgeschwindigkeit in V/µs. Letztere ist bei Röhren locker vierstellig und zum Beispiel beim beliebten NE5532-Operationsverstärker bei 9V/µs. Bessere liegen im zweistelligen und superteure im unteren dreistelligen Bereich - zumindest bei den gängigen Typen.

Jetzt frage ich mich wie eine ausreichend hohe Anstiegsgeschwindigkeit gewährleistet sein soll, wenn das, eigentlich nur zu verstärkende Signal, auch noch durch einen Computer hindurch muss. Von Latenzen einmal ganz zu schweigen, denn das scheint er Kemper ganz gut hinzubekommen. Arbeiten hier vielleicht FPGAs? oder ist die Schaltung gar analog und in diversen parametern digital gesteuert? Weiss da jemand mehr?


Peace!

Liebe Grüße,

Nigel
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: GeorgeB am 16.12.2017 23:07
Von der hohen slew-rate von Röhren im allgemeinen hast du aber nix, wenn die typische Preamp-Triode sich mit der typische Quellimpedanz eh tot-millert (und noch dazu der hochohmige Rp einer 12AX7 auch nur wenig kapazitive Last braucht bis der Frequenzgang wegknickt), und eine in der Hinsicht bessere Pentode in der Endstufe bringt auch nix weil da ist noch der Ausgangsübertrager dahinter.
Letzlich, schon ein typischer Tonestack überlastet eine 12AX7 in typischer Konfiguration kapazitiv bei Großsignal so dass slew-limiting bei bereits 1kHz und darunter auftreten kann und oft wird, es geht ihr der Strom aus, weniger wie Null kann sie nicht ziehen (und auch egal ob das ein CF ist oder nicht), bei manchen Amps gar das Geheimnis des Zerrsounds übrigens (genau, besonders beim 2203).
Astronomische slew-rates sind bei NF-Verstärkern nicht nötig, denn mal so als Zahl: 20kHz Sinus vollausgesteuert auf satte 50Vrms (72Vpeak) erfordern nur schlappe 9V/us an Slew-Rate im Nulldurchgang, der steilsten Stelle.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nigel am 19.12.2017 12:25
Von der hohen slew-rate von Röhren im allgemeinen hast du aber nix, wenn die typische Preamp-Triode sich mit der typische Quellimpedanz eh tot-millert (und noch dazu der hochohmige Rp einer 12AX7 auch nur wenig kapazitive Last braucht bis der Frequenzgang wegknickt), und eine in der Hinsicht bessere Pentode in der Endstufe bringt auch nix weil da ist noch der Ausgangsübertrager dahinter.
Letzlich, schon ein typischer Tonestack überlastet eine 12AX7 in typischer Konfiguration kapazitiv bei Großsignal so dass slew-limiting bei bereits 1kHz und darunter auftreten kann und oft wird, es geht ihr der Strom aus, weniger wie Null kann sie nicht ziehen (und auch egal ob das ein CF ist oder nicht), bei manchen Amps gar das Geheimnis des Zerrsounds übrigens (genau, besonders beim 2203).
Astronomische slew-rates sind bei NF-Verstärkern nicht nötig, denn mal so als Zahl: 20kHz Sinus vollausgesteuert auf satte 50Vrms (72Vpeak) erfordern nur schlappe 9V/us an Slew-Rate im Nulldurchgang, der steilsten Stelle.


Okay das verstehe ich, aber woran liegt es denn, dass so eine Kiste für einige offenbar funktioniert aber für andere nicht. Ist es vielleicht doch mehr der Punkt, dass ich mit Röhrentechnik die Möglichkeit habe meine Musik intuitiv in maximaler Bearbeitungstiefe selber gestalten kann? Ein Plugin oder Simulator, der ja nur eine Art Abbildung liefern kann leistet das nicht das nicht. Diese Dinger haben 1000e Parameter, sind aber dennoch ziemlich geschlossene Systeme, die nicht quelloffen sind.

Nur mal so - ein Gedanke.


Beste Grüße,

Nigel
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: GeorgeB am 19.12.2017 12:55
Okay das verstehe ich, aber woran liegt es denn, dass so eine Kiste für einige offenbar funktioniert aber für andere nicht?
Im wesentlichen am sog. Confirmation Bias. Du weisst was du hörst, deshalb weisst du was du hören *willst*, und dann hörrst du es auch.
Wenn du einen Kemper mit Endstufe mit einem guten 2203 Profile in ein 2203-Head baust (Platz ist da genug) und die "laufende" Elektrik des 2203 alles nur Fake ist, dann würden bestimmt sehr viele Leute niemals was anderes als das Original vermuten. Und sie würden feststellen, dass sie den Sound eines 2203 mögen, oder halt auch nicht.
OK, mit einer MV-Schüssel ist das eine recht einfache Übung, schwieriger wird's mit einem Plexi, aber auch da sind die Chancen groß, dass in einem echten Blindtest auf einmal alles ganz anders ist.
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nigel am 19.12.2017 16:09
Im wesentlichen am sog. Confirmation Bias. Du weisst was du hörst, deshalb weisst du was du hören *willst*, und dann hörrst du es auch.
Wenn du einen Kemper mit Endstufe mit einem guten 2203 Profile in ein 2203-Head baust (Platz ist da genug) und die "laufende" Elektrik des 2203 alles nur Fake ist, dann würden bestimmt sehr viele Leute niemals was anderes als das Original vermuten. Und sie würden feststellen, dass sie den Sound eines 2203 mögen, oder halt auch nicht.
OK, mit einer MV-Schüssel ist das eine recht einfache Übung, schwieriger wird's mit einem Plexi, aber auch da sind die Chancen groß, dass in einem echten Blindtest auf einmal alles ganz anders ist.

Da bin ich anderer Meinung. Kein Test, der so sehr auf Psychologie abzielt ist wirklich valide. Bei 30 Probanden hast du 30 verschiedene Meinungen. Eine Ja/Nein-Entscheidung geben bei solchen Tests keine Auskunft. Musiker sind nunmal sensible Menschen und extrem schnell zu verunsichern. Die Kraft, die ein Marshall-logo auf einem Amp hat, ist nicht zu unterschätzen. Damit wiegt sich ein Musiker in der Sicherheit ein Instrument zu besitzen mit dem er auf jeden Fall dazu gehört. Das ist oft eine Kaufentscheidung, gerade wenn der- oder diejenige noch nicht beruflich fest im Sattel sitzt.

Bei einem solchen Test, bei dem man nicht einmal weiß welche Parameter zu messen sind und diese in ihrer Ausprägung wahrscheinlich gering sein werden, ist es wenig Zielführend eine A oder B -Frage zu stellen.
So eine Art Test finde ich unfair, da man sich doch schnell verunsichern lässt, gerade wenn es um schwache Parameter geht, die man selbst gar nicht kennt. Man kann nach Helligkeit, Rauhigkeit fragen. Die sind genau definiert. Lautheit ist zum Beispiel sehr subjektiv und alle anderen Adjektive auch (siehe HiFi-Magazine).

Da braucht es ein anderes Testdesign.

Aber was solls, ich habe meine Meinung und Erfahrung zu dem durchaus interessanten Gerät ja schon geäußert. Röhrentechnik ist das System, für die die E-Gitarre entwickelt wurde und niemand kann abstreiten, dass Röhren aufgrund all ihrer Eigenschaften für Musik besonders gut geeignet sind. Eine Simulation kann eben nur ein mehr oder minder getreues Abbild sein und vielleicht hat man noch gar keine Messmethoden entwickelt die sagen wann ein Sound besonders geil ist.


Beste Grüße,

Nigel
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: hatta am 20.12.2017 15:41
Geil ist eben für jeden anders, was ja auch gut ist, ansonsten müssten wir alle die selbe Frau heiraten  ;D
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: cca88 am 20.12.2017 20:54
Hallo,

im Moment läuft einen Online-Studie - mit Vergleichshören...

Hanover Music Lab, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover

https://www.soscisurvey.de/profilingamp

Im Intro also da wo man seine Ergebnisse gleich online erfährt, da hatte ich 100%...
Aber - ich bin echt gespannt, wie das Endergebnis wird... Die unterschiede sind (leider) echt subtil...
Und meine Abhöre ist jetzt nicht soo schlecht...

Irgendwann muß ich das Teil mal probieren  :devil:


Grüße

Jochen
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Feierabendklampfer am 20.12.2017 22:48
Hallo, im Moment läuft einen Online-Studie - mit Vergleichshören...
Irgendwann muß ich das Teil mal probieren  :devil:
Grüße Jochen

Hi!
joo mir ging es so wie Dir, im Intro hatte ich 100%.
Aber dann  war es relativ geheimnisvoll, Rauschereignisse zu zählen ::), dann habe ich abgebrochen... >:D
Etwas mehr Transparenz würde die Studie wohl weiter bringen...

Klampfergruß
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: dimashek am 21.12.2017 09:31
Ich fand es fies, dass die gleichen Stücke mehrmals gespielt wurden  :devil:

Hab bestimmt das eine oder andere mal das gleiche Stück für Amp und Kemper erklärt, mit 100% Sicherheit  (intro auch 100%, aber das war leicht, gut waren die Kemper-Sounds nicht)
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: guanre am 21.12.2017 10:26
So, ich habe den Test auch mal gemacht. Was mir beim Intro aufgefallen ist: die Sounds Kemper vs Amp könnten nicht unterschiedlicher sein. Ob besser oder schlechter sei mal dahingestellt. Der Kemper hatte meiner Meinung nach immer mehr Zerre, habe ich jedenfalls so deutlich wahrgenommen. D.h. die Reproduktion war m.M nicht im Entferntesten gleich. Ich hätte erwartet das hier kaum Unterschiede zu hören sind. Nun denn  :guitar:
Titel: Re: The end is near? Kemper!?!
Beitrag von: Nigel am 21.12.2017 23:14
Ahmm. Habe auch gerade den Test gemacht. Ich muss leider auch sagen, dass es viel schlimmer war, als ich es in Erinnerung hatte. Bekommt man die Sounds wirklich nicht besser oder ähnlicher hin? Ist man vielleicht von den REglerstellungen ausgegangen und hat darauf geachtet, dass die Regler dieselbe Uhrzeit anzeigen? Schwer zu sagen. Mir sind die verzerrten Sounds des Simulators zu krächzig und daher eindeutig zuzuordnen. Jedenfalls in diesem Test.


Jetzt würde ich gerne ein 3D-Spektrum von einem E-Dur akkord oderso sehen wollen. Ich möchte wetten, dass die Obertöne nicht dieselben sind wie beim zu simulierenden Amp. Oder etwa doch?





Ein frohes Fest und

liebe Grüße,

Nigel