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Berechnung der Grenzfrequenz

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Offline Kokomoking

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Berechnung der Grenzfrequenz
« am: 20.03.2009 21:17 »
Hallo!

Ich hab da eine Frage, die mich im Moment plagt. Ich würde gerne ausrechnen, welche Kondensatorwert ich in meinen 5A3 Fender-Klon zwischen die Anoden des PI hängen soll. Ich hab mal zwei Schaltpläne angehängt, einen von dem 5A3, wie er im Netz zu finden ist, und einen vom gleichalten Fender Super. Wie zu sehen ist, ist auf dem 5A3 Schaltplan von dem Ersteller des Plans ein Kondensator rechts neben dem PI eingezeichnet worden -> "100pF ?". Wenn ich mir jetzt den Plan des Super anschau, der den gleichen PI besitzt wie der 5A3, dann steht da 0.0001; also sollte 100 pF wohl stimmen. Auf Fotos vom 5A3 Deluxe ausm Netz kann man sehen, dass der besagte Kondensator manchmal verbaut wurde und manchmal nicht (den Wert konnte ich aber nicht lesen...). Anscheinend wurde er vor allem bei Verwendung der 6SL7 als PI verwendet, weniger in Verbindung mit der 6SC7, wie ich sie verbaut habe. Gut soviel dazu, ich wollt jetzt jedenfalls berechnen, welchen Effekt die Dimensionierung dieses Kondensators auf die Frequenz des PI hat. Soll heißen, ich möchte gerne die Grenzfrequenz dieses Kondensators ausrechnen. Es gibt da ja die Formel f = 1/2 x pi x R x C mit der man das prinzipiell machen kann. Nun stellt sich mir die Frage, was ich in meinem Fall für R einsetzen soll? Etwa einfach die Werte der Anodenwiderstände? Also 250 k plus 250 k = 500k? Dann komme ich mit obriger Formel auf eine Grenzfrequenz von 318 Hz... Das kann ja nicht wirklich sein.
Kann mir hier jemand auf die Sprünge helfen, wie man das berechnet? Ich steh da wirklich auf der Leitung bzw. kapier das einfach nicht.

Vielen Dank und Servus,

Christian


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Offline carsten_h

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Re: Berechnung der Grenzfrequenz
« Antwort #1 am: 21.03.2009 18:02 »
Hallo Christian,

der Kondensator dient der Gegentaktunterdrückung. Er ist also zur Störbegrenzung eingebaut und beeinflusst das Nutzsignal (theoretisch) garnicht.

Was ist ein PI ??

Carsten

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Offline Kokomoking

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Re: Berechnung der Grenzfrequenz
« Antwort #2 am: 22.03.2009 17:02 »
Hallo Carsten,

danke für Deine Antwort! Mit PI meine ich phase inverter oder Phaseninvertierer.
Du sagst, dass der besagte Kondensator das Nutzsignal theoretisch nicht beeinflusst. Das verstehe ich nicht ganz. Ich habe vielmehr gedacht, dass hohe Frequenzen, die den Kondensator passieren können, kurzgeschlossen werden und somit eliminiert werden, da phasenverschoben. Ich dachte, das wird gemacht, um z.B. ein Schwingen in hohen Frequenzen zu unterbinden. Aus diesem Grundgedanken heraus habe ich dann eben fragen wollen, welche Frequenzen durch den Kondensator durchkommen und welche nicht -> Grenzfrequenz. Verstehst Du was ich meine? Kann ich also nicht durch Erhöhung der Kapazität einen Tiefpassfilter erzeugen?
Wenn Du von Störbregrenzung sprichst, heisst das doch, dass irgendwelche Frequenzen eliminert werden, oder?
Wäre super, wenn Du mir das näher erklären könntest...  :bier:

Viele Grüße und vielen Dank,

Christian

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Offline OneStone

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Re: Berechnung der Grenzfrequenz
« Antwort #3 am: 23.03.2009 00:24 »
Hallo Carsten!

der Kondensator dient der Gegentaktunterdrückung. Er ist also zur Störbegrenzung eingebaut und beeinflusst das Nutzsignal (theoretisch) garnicht.

Inwiefern meinst du "Gegentaktunterdrückung"? Der schließt doch nur die beiden Anoden für HF (Hochfrequenz) gegeneinander kurz, sodass die Endstufe Signale, die grob überhalb des angestrebten Arbeitsfrequenzbereiches liegen, nicht mehr verstärken kann. Also ein Schutz gegen Schwingen sowie HF-Einstreuungen.

Wie man diese Grenzfrequenz berechnet, das ist jetzt die nächste Frage. Der Kondensator "sieht" ja vereinfacht gesagt die Ausgangswiderstände der beiden Triodenstufen und mit diesen kann man den Tiefpass meiner Ansicht nach auch berechnen. Aber parallel zu diesen 100pF liegen dann noch Schaltkapazitäten sowie die Eingangskapazitäten der Endröhren, die ich jetzt auch nicht ignorieren würde...

Insgesamt wird das etwas ekelhaft, weil jede Berechnung, die man da anstellt, wohl himmelweit an der Realität vorbeischießen wird.

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline _peter

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Re: Berechnung der Grenzfrequenz
« Antwort #4 am: 23.03.2009 04:16 »
Inwiefern meinst du "Gegentaktunterdrückung"?

Statt aufwendiger SE/PP- Umschaltung einfach den "Gegentaktunterdrückungskondensator" schaltbar machen!  ;D >:D :devil:

Kommen parallel zu den Anodenwiderständen nicht noch Innen- und Gitterwiderstände hinzu?
Dann wird's noch ekehafter..

Gruß, Peter  :bier:
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline carsten_h

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Re: Berechnung der Grenzfrequenz
« Antwort #5 am: 23.03.2009 11:38 »
Hallo Carsten!

Der schließt doch nur die beiden Anoden für HF (Hochfrequenz) gegeneinander kurz, sodass die Endstufe Signale, die grob überhalb des angestrebten Arbeitsfrequenzbereiches liegen, nicht mehr verstärken kann. Also ein Schutz gegen Schwingen sowie HF-Einstreuungen.
Genauso ist es. Aus dem Bereich Studiotechnik (symmetrisch mit Übertrager) kenne ich dafür den Begriff Gegentakt. Gleichtaktunterdrückung ist hier nicht vorhanden, da der Kondensator dann eine konstante Spannung 'sieht' wenn beide Anoden gleichzeitig positiver (bzw. negativer) werden.

Wie man diese Grenzfrequenz berechnet, das ist jetzt die nächste Frage. Der Kondensator "sieht" ja vereinfacht gesagt die Ausgangswiderstände der beiden Triodenstufen und mit diesen kann man den Tiefpass meiner Ansicht nach auch berechnen. Aber parallel zu diesen 100pF liegen dann noch Schaltkapazitäten sowie die Eingangskapazitäten der Endröhren, die ich jetzt auch nicht ignorieren würde...

Insgesamt wird das etwas ekelhaft, weil jede Berechnung, die man da anstellt, wohl himmelweit an der Realität vorbeischießen wird.

MfG Stephan

Das sehe ich auch so.

Liebe Grüße,
Carsten