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Class A-Amp planen

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Offline sixpounder

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Class A-Amp planen
« am: 2.04.2010 16:36 »
Hallo zusammen,

Ich befasse mich schon länger mit dem Thema Amp-Bau. Habe die Bücher Gitarren-Verstärker-Sound von Lemme und Hören mit Röhren von Hunold durchgelesen.

Leider wird es aus den Büchern nicht ersichtlich, wie man vernünftig von Null an einen Amp plant.

Zu meiner Idee:

Ich habe einen Fame ML-20 Verstärker zuhause stehen. Es handelt sich dabei um einen Transistorverstärker. Meine Idee ist das Ding auszunehmen und nur das Gehäuse, Lautsprecher und evtl. Frontpanel (weil das so schön bedruckt ist) zu belassen und das Inneleben durch einen Class-A-Amp zu ersetzen.

Die Technischen Daten (meine Vorstellung)
- Vorstufe mit 2x ECC83
- Endstufe mit EL84
- Klanggebung
   - Master Vol.
   - Gain
   - Trable
   - Middle
   - Bass
   - Reverb, da bereits eine Hall-Spirale eingebaut ist
- Leistung ca. 5 Watt

Bei der Planung geht's mir in erster Linie um theroretisches Verständnis. Zum Beispiel, wie man richtig die Arbeitsgeraden festlegt, das Netzteil und den AÜ berechnet etc. Ich habe schon mehrere Seiten dazu gelesen, leider stellt sich bei mir da kein 100%-iges Verständnis ein :'(
Ich hoffe, dass dieseer Thread endlich klarheit in meinem Kopf schafft :)

Vielen Dank für die Aufmerksamket :)

Alex

P.S.: Im Anhang ist noch eine Schaltplan, kann mir einer Sagen ob das mit den Operationsverstärkern so ne gute Idee ist?
« Letzte Änderung: 2.04.2010 16:38 von sixpounder »

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Offline Fandango

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #1 am: 2.04.2010 17:10 »
Hallo Alex,
zu den Berechnungen kann ich Dir nicht viel sagen weil ich mich damit nur sehr wenig beschäftige, ich bin eher der Praktiker der festgestellt hat dass auch die besten Berechnungen nur Annäherungen sind die oftmals sehr danebenhauen.
Aber zum OP: Diese Schaltung hängt davon ab welche Hallspirale Du hast, einfach so zusammenbauen könnte funktionieren, oder auch nicht.
Der Hall-Output wird schon in den allermeisten Fällen passen.
Für den Hall-Treiber brauch man vielleicht mehr Leistung, je nachdem, man kann auch mehrere OPs parallel schalten.
Es gibt es viele Beispiele im Net z.B. http://analogguru.an.ohost.de/193/schematics/Holden_Reverb.gif

Gruß,
Georg
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Offline sixpounder

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #2 am: 2.04.2010 17:26 »
Hallo Georg,

Das kann sein, dass der Hall-Treiber mehr Leistung benötigt... Der Schaltplan war Teilschaltplan eines 20-Watter.
Ich wollte bei der Hall-Sektion in erster Linie wissen, ob das so sinnvoll ist Röhre-Verstärker mit OP-Reverb zu kombinieren.

Gruß
Alex

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Offline Bierschinken

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #3 am: 2.04.2010 17:41 »
Hallo,

den Schaltplan habe ich nicht im Detail betrachtet...

Zur Berechnung der Endstufe.
- Wissen welche Leistung man möchte bei welcher Ua; EL84 etwa 11-12W bei ???V Ua, dann ergibt sich ein Strom von XYmA Ia
- Primärwiderstand des Übertragers ergibt sich aus Ua/Ia
- Ra als Grade ins Kennlinienfeld legen und die Ug ermitteln, die eine möglichst gute Aussteuerung ermöglicht.
- Aus ausgewählter Ug den Rk mittels Rk = Ug * Ia ermitteln (Ig2 ignorieren, ist so klein, dass er nicht ins Gewicht fällt)
- Kathodenkondensator berechnen aus Ckat = 5,7*S/ 2*Pi*fg

Das wäre eine Möglichkeit um ans Ziel zu gelangen.
Absolut empfehlenswert zu Nachlesen solcher Sachen ist Kpt. Maritims .pdf "Tafelwerk" oder auch allumfassende Literatur wie das "Röhren-NF-Verstärker-Praktikum" von Otto Diciol.


Grüße,
Swen

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Offline Fandango

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #4 am: 2.04.2010 17:49 »
Hallo Alex,
ich habe mir einen 5-Watter mit einer 6P15P Endstufe gebaut, ähnlich wie eine EL84, und einer OP-Vorstufe.
Ohne Hall und ohne besondere Klangreglung, dafür einen einfachen Tone-Regler zur Höhenabsenkung.
Meiner Meinung reicht das vollkommen aus, ist bei weitem nicht so aufwändig wie zwei mal ECC83 und der Klang gefällt mir auch sehr gut zumal ich damit die Endstufe zerren lassen kann ohne das die Vorstufe clippt.
Die Spannungsversorgung für den OP geschieht durch Vervielfachung der 6,3V Heizspannung, da nehme ich auch die neg. Spannung fürs Gitter ab.
Wenn Du Dir Deinen Verstärker nach deinem Plan baust wirst Du sehen, dass Du garantiert nicht viel an der Klangreglung einstellst, Bass und Mitten voll auf und die Höhen etwas zurück, auch der Schalter S1 ist eigentlich überflüssig, machs so einfach wie es geht, die Triode/Pentoden-Umschaltung ist auch überflüssig, ebenso der St-By-Schalter.
Die R/C-Kombination an der Katode der EL 84 kannst du weglassen, klemm die Katode an Masse und gib eine neg. Vorspannung ans Gitter, du hast ja schon -12V für die OPs da, dadurch erhältst Du noch etwas mehr Ausgangsleistung.
Dann nimm keine 7812 sondern 78/7915 falls genug Spannung vorhanden ist. C13 brauchst Du auch nicht.

Aber egal wie du es machst, viel Spass dabei!

Gruß,
Georg

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Offline sixpounder

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #5 am: 2.04.2010 21:54 »
Guten Abend liebe Mitstreiter :)

Zitat
Ohne Hall und ohne besondere Klangreglung, dafür einen einfachen Tone-Regler zur Höhenabsenkung.
Ich habe mich fürs Hall entschieden, weil ich in meinem Verstärker bereits die Spirale habe und mich interessiert, ob das so klappt wie geplant.
Und beim Tonestack hast du natürlich recht... Aber ich wollte hier meiner Erfahrung sammeln und Verschiedene Tonestacks ausprobieren (Marshall, Fender, Vox).

Ist die 6P15P auch gut verfügbar? Ich habe gehört, dass die Russenröhren nicht so gut sind, stimmt das? Wo finde ich ein vernünftiges Datenblatt?

Zitat
Dann nimm keine 7812 sondern 78/7915 falls genug Spannung vorhanden ist. C13 brauchst Du auch nicht.

Danke für den Tipp mit der höheren Spannung :)
Aber eigentlich ist das nicht erforderlich zwei Spannungsregler zu nehemn, oder? Ich meine wenn ich damit nur Hall ansteuere.

Zitat
Wissen welche Leistung man möchte bei welcher Ua; EL84 etwa 11-12W bei ???V Ua, dann ergibt sich ein Strom von XYmA Ia

Ich habe das folgender maßen gelöst:
Als erstes habe ich mich für einen Ausgangsübertrager entschieden. Die Wahl fiel dabei auf den Hammond 125BSE http://www.hammondmfg.com/pdf/5C_125SE.pdf
Im Datenblatt stehen auf der Prim.-Seite drei verschiedene Widerstände (2k5, 5k und 10k).

Des weiteren haben wir zwei Formeln zur Verfügung:
i.    P=U(a)+I(a)
ii.   R=U(a)/I(a)
Es ist die Leistung bekannt, also die von Anfang an festgelegte 5 Watt und 3 verschiedene Widerstände der Primärseite des AÜ.
Unbekannt ist die Spannung U(a) und die Stromstärke I(a). Zwei Gleichungen mit zwei unbekannten.

Also aufstellen, umstellen und einsetzen:

i. wird nach I(a) Umgestellt -> I(a)=P/U(a)
und in ii eingesetzt -> R=U(a)^2/P -->> U(a)= Wurzel(R*P)
...einsetzten: U(a)=Wurzel(10000Ohm*5W)=223,61V~225V

Nun wird U(a) in ii eingesetzt: I(a)=U(a)/R->I(a)=0,0225A
Mit diesen Werten wird jetzt noch die Leistung korregiert, es sind nun 5,065W statt 5W.

War das soweit richtig?
Wie siht das eingentlich aus?
Wenn ich mit U(a)=250V rechne und Leistung=5W, dann ergibt sich I(a)=0,02A
Wenn ich jetztden R aus ausrechne komme ich auf 12,5k. Wie verfährt man da wenn der AÜ nur auf max 10k ausgelegt ist? ein Widerstand mit 2,5k davor schalten?

Zitat
Ra als Grade ins Kennlinienfeld legen und die Ug ermitteln, die eine möglichst gute Aussteuerung ermöglicht.
In welche Gerade?
Zum Vergleich, ich verwende Diesen Datenblatt: http://www.drtube.com/datasheets/el84-philips1969.pdf

Zitat
Absolut empfehlenswert zu Nachlesen solcher Sachen ist Kpt. Maritims .pdf "Tafelwerk" oder auch allumfassende Literatur wie das "Röhren-NF-Verstärker-Praktikum" von Otto Diciol.
Danke für die Empfehlung. :laugh:
Das Buch habe ich in der Bibo schon vorbestellt 8)



« Letzte Änderung: 2.04.2010 21:55 von sixpounder »

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Offline Bierschinken

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #6 am: 2.04.2010 22:19 »
Hallo,

deine Berechnung ist ziemlicher Käse.

5W Sprechleistung haben nichts zu tun mit der Anodenverlustleistung.
Du musst zur Berechnung die Anodenverlustleistung in Betracht ziehen und nicht die Sprechleistung.

Warte auf das Buch und lies das Kapitel zur Berechnung von Eintakt A-Endstufen durch und stelle dann nochmal fragen, wenn du irgendwo nicht weiterkommst.

Grüße,
Swen

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Offline SvR

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #7 am: 2.04.2010 22:22 »
Salü,
Wenn du den Reverb-Treiber so aufbauen willst wie in dem von dir verlinkten Schaltplan benötigst du eine symmetrische Spannungsversorgung.
Wie lange die 6P15P noch verfügbar sein wird lässt sich wohl schlecht vorhersagen, da ist die EL84 im Moment die sicherere Bank. Außerdem findest du für die EL84 viele unterschiedlich Arbeitspunkt im Datenblatt, so das du gar nicht selbst rechnen muss. Die Qualität der russischen Röhren ist eigentlich nicht besser/schlechter den Europäischen.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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Offline Fandango

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #8 am: 3.04.2010 01:56 »
Ist die 6P15P auch gut verfügbar? Ich habe gehört, dass die Russenröhren nicht so gut sind, stimmt das? Wo finde ich ein vernünftiges Datenblatt?
Ist sehr gut verfügbar, aber die 84 geht auch, ich finde die 6P15P besser weil da mehr untenrum kommt, und gut ist die allemal, und billiger.
Zwie Spannungsregler brauchst Du, es eignen sich aber auch zwei Z-Dioden mit entsprechendem Vorwiderstand,
Und nochmal, machs einfach und nicht kompliziert.
Katoden R/C weglassen und neg, Gittervorpsannung machen, ist allemal besser.
Bringt ca. 1 Watt mehr.
Das sind schon mal 20%.
Hier mal mein Schaltplan, funzt einwandfrei:

 
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Offline SvR

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #9 am: 3.04.2010 15:41 »
Salü,
Nimms mir nicht übel, aber Alex wollte einen Verstärker bauen mit EL84 als Endstufe und 2 ECC83 als Vorstufe mit einem 3-Bandklangregler weil das ganze in ein vorhandenes/beschriftetes Gehäuse soll. Den Reverbteil wollte er mit OP-Amps ausführen weils einfacher ist (niederohmiger Treiber für die Hallspirale). Und du postest ihm einen Schaltplan mit OP-Amp-Vorstufe mit Toneblende und 6P15P-Endstufe. Das einzige was von seinem Vorstellungen bei dir übrig geblieben ist, ist die SE-Endstufe. Findest du du hast Alex mit deinem Beitrag wirklich geholfen? Ich denke mit solchen Beiträgen verwirrt man die Leute eher. Wenn das Konzept für dich Perfekt ist muss es das noch lange nicht für andere auch sein.
Und nochmal, machs einfach und nicht kompliziert.
Was ist an deiner Schaltung einfach? Einfach wäre die Schaltung wenn du anstatt der Kaskaden nen kleinen Printtrafo für die +/-12V verwenden würdest.
Die HV benötigst du nur für die Endstufe, würdest du also das "machs einfach" konsequent durch ziehen, könntest du an der Stelle auch noch Sand verbauen.
Es gibt keinen rationalen Grund Röhrenverstärker zu verwenden, ich machs aber trotzdem weil mir das Basteln mit Röhren Spass macht!
mfg sven
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Offline sixpounder

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #10 am: 3.04.2010 19:14 »
Hallo allerseits,

Ja den Schaltplan finde ich wirklich komplexer, aber ich glaube, das ist nun mal so bei Class-D-Verstärkern.
Ich finde ja den Schaltplan den ich gefunden habe ja nicht kompliziert, ist eigentlich ein eher klassischer Aufbau. Ich wollte dabei nur Versthehen wie man einen Verstärker richtig berechnet.
Ich würde ja sogar mir die Muhe machen und die Ergebnisse dann zusammentragen und das ganze hier in zusammenhängender Form vorstellen.

@Bierschinken
Ich habe mir schon fast gedacht, dass das was ich gerechnet habe totaler Mist ist :-\

Aber das Buch hol ich mir auf jedenfall nach den Feiertagen und werd mir zu gemüte ziehen :)


Ich melde mich dann schriftlich nochmal, dieser Thread ist noch nicht gestorben >:D

Grüße aus der Elbflorenz
Alex

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Offline SvR

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #11 am: 3.04.2010 21:40 »
Salü,
Mir ist noch was eingefallen.Auf der Seite Jogis Röhrenbude gabs vor kurzem ein Leserprojekt von einer einen SE-Amp mit einer Pentode komplett durch gerechnet hat. http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Frank-Kneifel-5B_110-Amp/Kapitel1.htm
Ist zwar ein HiFi-Amp, aber die Formeln sind ja die gleichen  ;) Hoffe das hilft dir weiter.
mfg sven
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Offline sixpounder

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #12 am: 3.04.2010 21:51 »
Das sieht ja vielversprechend aus, danke! :laugh:
Werd mich gleich drauf stürzen!

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Offline dukesupersurf

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #13 am: 4.04.2010 20:22 »
Hallo,
hast Du auch schon "errechnet" ,daß man diesen amp wohl kaum noch clean spielen könnte?-wäre jedenfalls mein Verdacht.
Also beim GA5 reichen ja schon zwei Triodensysteme  für ein totales Endstufeninferno.Und muffige Vorstufenzerre hat man bei 4 Stufen auch zugenüge.
tschüß,Thomas.


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dknia

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Re:Class A-Amp planen
« Antwort #14 am: 6.04.2010 19:03 »
Hallo Alex,

Zitat
Bei der Planung geht's mir in erster Linie um theroretisches Verständnis. Zum Beispiel, wie man richtig die Arbeitsgeraden festlegt, das Netzteil und den AÜ berechnet etc. Ich habe schon mehrere Seiten dazu gelesen, leider stellt sich bei mir da kein 100%-iges Verständnis ein
http://roehrenfibel.wordpress.com/rohrentheorie/tractatus-calculo-amplifikatus-1-band/
Arbeite einfach die Mappen von Martin durch, ich denke das ist was du suchst.
Du wirst allerdings nicht umhin kommen vielleicht als erstes ein etwas einfacheres Projekt zu bauen

bis denn

Herbert