hörprobe
die nun anstehende hörprobe führte ich nun mit dem TT-REX-212-pro cabinet, bestückt mit jensen neodym lautsprechern durch, das während der vergangenen woche den zu mir nach hause fand.
der clean kanal ist nach wie vor sehr mächtig, aber ich zweifle an dessen hochpass rum zu schrauben, denn er klingt runder und ausgeglichener als zuvor, mit derselben wärme, nie spitz oder aggressiv. je weiter man den volume regler aufdreht, desto mehr zerrt das teil auf sehr dynamische weise und wird zunehmend dichter. mit dem brilliance regler lässt sich der klang sehr effektiv im hohenbereich manipulieren.
der gain kanal ist umfassender zu regeln, denn er verfügt über den tonestack (übrigens à la VOX, jedoch mit regelbaren mitten). der wesentlichste 'clue' ist die interaktion zwischen gain und level regler. nicht nur das gain lässt sich verändern, sondern auch sehr stark das kompressionsverhalten des zerrkanals: eine tolle sache. der gain regler beeinflusst auch ein wenig die basswiedergabe. der edge regler beeinflusst den höhenanteil des signals nach zwei stufen, bevor es an die letzten drei weitergereicht wird. wie die bezeichnung schon sagt, kann man mit edge den sound etwas kanntiger gestalten, während der brilliance filter das klangbild eher abrundet. dieser beeinflusst die höhen unmittelbar vor den endstufen. mit dem master regler lässt sich ähnlich wie vorhin beim volume regler, nebst der lautstärke auch die dichte des signals verändern. je mehr stoff, desto dichter und wie mir scheint - aber ich denke das ist sehr subjektiv - umso (ein spürchen) mehr bassfundament.
der umbau hat dem klangbild beider kanäle gut getan; ein deutliches mehr an klarheit und ausgewogenheit.
die klanglichen unterschiedlichen der betriebsmodi sind deutlich wahrnehmbar. der lautstärkste modus ist jener 'pentode, class AB' > 'pentode, class A' <=> 'triode, class AB' > 'triode, class A'. eine lautstärke zwischen tube- oder dioden-gleichrichter-betrieb ist hinsichtlich lautstärke nicht wahrnehmbar. klanglich hingegen schon: habe den eindruck, dass im tube-rectifier modus der amp weicher klingt, eben der sogenannte 'sag' effekt, der ein bestimmtes kompressionsverhalten bei verwendung von tube-recties bezeichnet. im diodengleichrichter modus klingts etwas härter und direkter.
der unterschied zwischen class AB und class A ist beträchtlich. im class A betrieb zerrt der amp bereits deutlich früher, als im class AB mode, und weist auch ein etwas mehr an kompression aus. nebst der deutlich geringeren lautstärke (wen wundert's?) ist das bassfundament in beiden fällen etwas geringer, jedoch immer noch weit ausreichend. auch hier: das ist subjektiv!
der triodenmodus - oftmals als dumpf bezeichnet / verschriehen - klingt entgegen allen unkenrufen zum trotz, klasse. es ist zweifellos richtig, dass die höhen etwas in den hintergrund treten, aber bei weitem nicht so stark, dass es dumpf klingt. das hängt auch sehr stark von den settings ab, und ich erwarte schliesslich nicht den gleichen sound, wie in einem anderen modus! er klingt NIE dumpf oder sumpfig
fazit für den moment
wonach klingt mein BadHotSnake aka BadCat HotCat (clone)?
schwierig zu beschreiben: irgendwie nach einem super-heissen VOX, dann wieder nach Marshall, und dann auch nach ein bisschen Mesa. Das ist aber gar nicht so wichtig!
Auf jeden fall ist das ein sehr flexibler amp mit vielen möglichkeiten zur tonformung /-gestaltung, sieht man von einem super-clean à la Fender ab; das war eh nicht das ziel. sein klangcharakter ist trotz 'verwandter sounds' eigenständig, was mir besonders gefällt.