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Rappel-Trittbrett für Bassisten

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Offline Lupinello

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Rappel-Trittbrett für Bassisten
« am: 7.02.2009 00:48 »
Servus,

in Anbetracht dessen, dass die Schallwelle des Bass die Übungsraumtiefe, Clubtiefe, den Abstand der Box zum Spieler und auch der Monitorbox zum Spieler oftmals oder eher immer bei weitem überschreitet habe ich mich entschlossen in Annäherung an einen namhaften Hersteller ein Podest zu bauen, das mir das Gefühl des Basses widergibt, während der Originalsound immer noch auch für mich hörbar aber besser einschätzbar im gegebenen Raum rumschwebt.
Ich verspreche mir als Bassist dabei wesentlich bessere Kontrolle meines Spiels als es mir bisher möglich war.
Ene mene miste...es rappelt in der Kiste ;D.

Bilder der Konstruktion folgen in Kürze.
Meine Intuition ist entstanden aus dem Thread von Alexx: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=8868.msg85959#new ...
...nach meinem Motto: ich brauch nicht mehr Lautstärke sondern nur mehr Gefühl dafür, was ich eben gerade tu.


Gruß
da Woifi

PS: Selber bauen ist jetzt übertrieben, denn Sepp, mein alter Freund und Schreiner von Beruf hat meine Ideen noch
      ergänzt und schließlich dann auch verwirklicht. Es haben aber auch die Gedanken von Stefan und Dirk
      mitgewirkt...vielen Dank für eure mündliche und auch nachhaltige Unterstützung!
« Letzte Änderung: 7.02.2009 15:43 von Lupinello »
Sound is a chain gang

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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #1 am: 7.02.2009 15:45 »
...und noch ein paar Fotos:
Sound is a chain gang

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Offline Treblerotor

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #2 am: 7.02.2009 19:53 »
Hallo,

in diesem Zusammenhang fällt mir Evelyn Glennie ein, eine weltberühmte gehörlose Perkussionistin und Komponistion, die Musik hautpsächlich über ihre Fußsohlen wahrnimmt, weshalb sie barfuß spielt. Kein Scherz.

Gruß
Roland

Halt mir mal bitte jemand die Ohren zu, ich schalte jetzt ein!!!

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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #3 am: 7.02.2009 22:16 »
Servus,

ich steh eh gerade strumpfsocken drauf, da die zwar rutschfeste Prägeplatte mit Schuhen leicht verschmutzt.

Respekt jedenfalls für jemanden, der allein über Vibrationen die Musik "hört" und dabei noch spielt und gar komponiert!

Zum Aufbau in groben Zügen (es ist etwas anders geworden als ursprünglich gedacht nach dem Motto: der eine sprich, der andre macht und der, der spricht reagiert nicht, weil er in der Arbeit mit ganz anderen Problemen konfrontiert ist ;D.)
-Trittbrett: 9,5mm Prägeplatte Birke 60x60 verleimt mit
-Seitenwangen in 18mm Birke (Buche wäre besser)
-1 Querstrebe massiv ich schätze mal Fichte (sie liegt etwa 1cm unter dem Trittbrett, das Trittbrett liegt lediglich in
 der Mitte auf einem Stück Dämmmaterial auf (Querstrebe ummantelt mit Schwerfolie)
-Unterhalb der Querstrebe ein Innenrahmen aus 18 mm Birke
-darauf rundum Dämmmaterial geklebt (Maschinendämmstoff)
-auf das Dämmmaterial den Bodenaussenrahmen geklebt zzgl. Gummifüße
-in den Bodenaussenrahmen die Revisionsöffnung incl. Anschlussfeld eingelassen und verschraubt
-4 Bassshaker BasspumpIII a 50W und jew. 8Ohm, Gesamtwert des Widerstands 8Ohm
 auf Abstandshalter ohne Gummipuffer verschraubt.
-Winkelstecker zum Anschluß an die Kiste
-Gesamthöhe incl. Minigummifüße: ca. 11cm
-Gewicht: derzeit ca. 16Kg (noch ohne weitere Schwerfolienbestückung und wie der Name schon sagt: das Zeug ist
  schwer)
-Materialkosten: ca. 210 €

Zur Wirkung (nur mal so eben):
Mit Röhrenbassverstärker kommts ganz gut, lediglich die G-Saite kommt nicht so richtig zur Wirkung.
Das wird sich aber ändern, da ich mit der Zeit meine Spielweise so ändern werde, dass diese Saite auch noch kommt.
Man erkennt also seine Schwächen oder auch die Schwächen des Instruments und muss sich entsprechend anpassen!
Fazit: das Trittbrett könnte eigentlich noch etwas flexibler schwingen. Wenn ich längs zur Querstrebe stehe, ist die Wirkung besser...so hab ichs schließlich auch gedacht.

Trotz vieler Vorsichtmaßnahmen ist es mir aber auch schon gelungen, den Heizkörper zum Schwingen zu bringen...ein sonderbares Erlebnis! Das war aber noch mit meinem Gitarrenverstärker, bei dem ich unendlich aufdrehen musste, um bassähnliche Wirkungen zu erzielen.
Bass ist schon eine Macht! Gitarrenverstärker benötigen aber zu viel Leistung mangels angemessener Klangregelung
um den Sound ordentlich rüberzubringen.
Das führt zu überhöhter Lautstärke und dabei eben zu Heizkörperrappeln....aus welchen resonanzfrequenz-abhängigen Gründen auch immer!
Mit meinem VT 300 war das gleich mal wesentlich besser.
Damit lassen sich die bassrelevanten Frequenzen besser ansprechen und ich muss damit nicht so laut aufdrehen.

Die Konstruktion ist dennoch nicht perfekt.
Ich hab jetzt schon mal an Tennisbälle gedacht, die man in am Kistenboden befestigte Schalen reinlegt und bei Müdigkeit einfach austauscht.
Ich weiss nicht ob es derart Schalen aufzutreiben gibt...wenn nicht, dann muss man sie sich halt drexeln lassen.
Einfach eine Viertelschale ähnlich einem größeren Eierbecher.
Schwerfolie werde ich auch noch aussen an den Tragboden kleben und eventuell an die Seitenwangen aussen kleben.
Innen gibt es wegen der Konstruktion kaum eine Möglichkeit.
Das Ding klingt übrigens wirklich wie Bass ohne eigenartige Töne und Verzerrungen.
Die Shaker haben also die benötigte Qualität.
Das Gehäuse scheppert überhaupt nicht.

Weitere Erfahrungen werde ich im Übungsraum machen und nochmal berichten.
Wer mir helfen kann, noch etwas mehr Vibrationsfreude ins Brett zu bringen und die Kiste noch besser vom Boden abzukoppeln, ist herzlich dazu eingeladen.
Vielleicht sollte ich das Dämmmaterial an der Querstrebe zum Trittbrett gegen ein Stück Holz tauschen.
Oder ich lass beides sein und nehm dabei in Kauf, dass sich das Brett leicht durchbiegt.
Vielleicht sind es auch die Abstandshalter für die Shaker, die notwendig waren um die Shaker odentlich zu verschrauben.
Vielleicht taugt das Dämmmaterial auch nichts.
Für das Aufspüren einer Fehlerquelle in der vorhandenen Konstruktion wäre ich dankbar.

Mein Statement klingt jetzt eher mal etwas pessimistisch...dennoch beginne ich mich je öfter ich mich draufstell langsam in das Ding zu verlieben...die Möglichkeit der Kontrolle des Tons ist einfach genial ...insbesondere mit   wirkungsvollem Bassverstärker!
Ich hatte vorher einfach einen 50-er Gitarrenröhrenamp drangehängt und war völlig frustriert.
Die weitere Verwendung hätte mich zu einer völligen Fehleinschätzung des Teils bewegt.
Ein Glück, dass es mit Bassverstärker und entsprechend eingreifender Klangregelung schon mal ganz ordentlich wirkt.
Dann muss es auch nicht so laut sein.
Das Ding muss sich auch erst mal einschwingen.
Mit Frequenzweiche hab ich jetzt mal noch nicht rumexperimentiert.

Gruß
da Woifi

PS: Hab jetzt noch fette Gummisfüße befestigt und schon ist die Abkoppelung vom Boden besser.
      Das ist jetzt schon mal ein wesentlicher Fortschritt und auch 1cm dazu (oben schon geändert)
      Hifiteile nehm ich nicht, da ich mir den Boden nicht verkratzen möchte
      Jetzt beleg ich den gesamten Bodentragrahmen noch mit Schwerfolie...dann wird es noch besser
      Als letzte Option bleibt noch die Belegung der Seitenwangen, was ich aus optischen Grüpnden aussen
      vermeiden möchte. Da muss ich dann innen sehn, wo noch schmale Streifen reinpassen.
      Sollte sich jemand so ein Teil selber bauen wollen, so empfehle ich das Dämmaterial zwischen Rundumleiste und
      Bodentragrahmen besser zu wählen...das ist leider in der Kommunikation zwischen mir und meinem Freund
      schiefgelaufen.
      Als ich das Matreial erstmals (leider nach Einbau) als Muster sah, hat es noch nicht "klick" gemacht.
      Erst nach meinen Erfahrungen erinnerte ich mich an eine Internetrecherche, aus der hervorging, dass es   
      schlechtere Werte hat, als z.B. Schwerfolie oder noch besser eine verklebte Kombination aus beiden
      Materialien.
      So ist das Leben.
      Wir hatten ursprünglich als Muster einen wunderbaren Maschinenschwinggummi, den man nur schwer mit den
      Fingern reduzieren konnte...der wärs gewesen (am Ende abgelöst von Schwerfolie)...dennoch wird der jetzt
      mittig auf die Querleiste anstatt des Dämmmaterials geklebt, um die Schwingfreudigkeit des Trittbretts noch zu
      erhöhen.
      Hier wird aus der Not nicht Elend sondern eine kleine, nicht unwesentliche Verbesserung.
      Wenn auch hier in der Kommunikation und dadurch auch im Dämmmaterial etwas schief gelaufen scheint...
      ...ich verneige mich vor der Arbeitsqualität meines Freundes Sepp!
     
 
« Letzte Änderung: 9.02.2009 23:34 von Lupinello »
Sound is a chain gang

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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #4 am: 9.02.2009 23:46 »
Servus

nachdem das in dem für und wider der Materialen und deren Änderungen nicht mehr so gut zum Ausdruck kommt,
weise ich nochmals auf das Ergebnis hin:

Spielweisenänderungen sind sofort an der Tagesordnung...man fühlt sich ab sofort als den:

"Herr der Ringe"

Ich versteh auch jetzt warum Roland sagte, dass man damit sogar komponieren kann...das Teil führt einen in der Kombination von Rhytmus und Harmonie zur Konsequenz der Form in Verbindung mit einem Erlebnis der dritten Art!

Die Möglichkeit des Setzens der Töne bei unterschiedlichem Gewicht derer ist einfach sensationell und in deren fundamentaler Vehemenz einfach formbildend...ein weites Feld der Kreativität für den Bassisten und sonstiger Notoriker wie den Schlagzeuger .
Mein Schlagzeuger wünscht sich ja immer noch die traditionelle Holzbühne und würde dabei auf technische
Hilfsmittel verzichten.
Ich kenn ja schon die Holzbühnen und liebe sie auch...aber das Trittbrett ist einfach verlässlicher!
Die Lehrstunden, die man beim Basslehrer ohne großen Erfolg bezahlen müsste, sind mit so einem Brett in kürzester  aus Eigenerfahrung herin.
Nichts gegen Basslehrer...denn Harmonielehre muss auch sein.
Für Basslehrer könnte es auch ein gutes Medium sein.


Gruß
da Woifi

PS: Biamping bei evtl. Frequenztrennung für das Teil ist schon angesagt, um das eigene Gefühl und den
     allgemeinen Sound aneinander anzupassen.
     Ich werde berichten.
« Letzte Änderung: 10.02.2009 03:32 von Lupinello »
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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #5 am: 18.02.2009 21:48 »
Servus,

nach meinen ersten Statements war sicher jedem Interessierten klar, dass ich noch nicht zufrieden war.

Drum jetzt die Verbesserung mit einer gewissen Vorgeschichte:

Wir hatten zunächst für das Trittbrett nur die 9,5mm Rohplatte zur Verfügung und haben sie zwischen zwei Blöcke im 60cm-Abstand gelegt und uns draufgestellt.
Da sagte Sepp: "Die wippt aber ganz schön."
Ich sagte: "Wenn die mit den Wangen verleimt ist relativiert sich das wieder"
Sepp hat die Querstrebe vorgeschlagen.
Ich hörte noch Dirks Vorschlag von 9mm zzgl. Querstrebe und stimmte zu.
Sepp baute die Querstrebe 1cm unter das Trittbrett und klebte den Maschinendämmstoff ca. 15cm lang zwischen Trittbrett und Querstrebe.
Ergebnis: der Dämmstoff hat das Trittbrett abgetötet.

Folgerung: nachdem der Dämmstoff nicht mehr rauszukratzen war, haben wir uns zum Durchschneiden der Querstrebe entschieden und uns bereits Folgelösungen ausgedacht (Ausfüllen zzgl. schmaler Leiste über der urspr. Leiste usw.)
Dann machte Sepp den Vorschlag: "Stell dich jetzt einfach mal so drauf mit deinen 80 kg"

Ergebnis: Das 9,5mm-Brett biegt sich trotz nun fehlender Querleiste gar nicht durch.
Die 4 Birke-3mm-Abstandshalter und auch der Inhalt meiner "Relativitätstheorie" tragen so zur Stabilität des Trittbrettes bei, dass man gar keine Querleiste mehr braucht.

Vibrationsergebnis: Das Trittbrett lebt jetzt wirklich. Hohe Töne sind nach wie vor nicht ganz so deutlich...das liegt in der Natur der Sache und wie schon gesagt auch an meiner gewohnten Spielweise.
Besonders bemerkenswert ist dabei das Erlebnis der E-Saite, die man im tieferen Bereich kaum noch hört aber man dennoch enorm fühlt, ohne dass die Tassen im Schrank auch nur einen Mukser machen.
Warum kein Mukser: wegen...

...weiterer Verbesserungen zum Abkoppeln:
-Wie schon gesagt: fettere Gummifüße
-Schwerfolie unter die Gummifüße
-Schwerfolie ans durch Maschinendämmstoff abgekoppelte Bodenbrett sowohl innen wie auch aussen

Ergebnis: Bei der Lautstärke, die ich jetzt soeben zum Test der Wirksamkeit des Trittbretts angewendet habe,
             rappelt im Wohnzimmer nichts und niemand ausser das Trittbrett und dadurch ich!

Resume: Operation gelungen...Patient lebt ;D.
Ich werde aber nochmals etwas an der Schwingfreudigkeit des Trittbretts verbessern.
Comming soon.

Grüße
da Woifi

PS: Die Einflüsse des Bretts auf meinen Gesundheitszustand lassen sich leider erst nach einer Langzeitstudie
     einschätzen. Ich werde berichten, solange ich kann ;D.
     Über Bi-Amping oder gar Frequenzweiche im Übungsraum werde ich noch berichten.
     Eine Frequenzweiche sehe ich nicht unbedingt als notwendig.
     Bi-Amping scheint mir nach bisherigen Tests unerlässlich Die Wirkungsgrade von normalen Speakern und dem
     Brett sind einfach unterschiedlich.
     Der Eindruck kann sich mit Frequenzweiche auch wieder etwas relativieren.
     Anbei u.a. ein Bild mit Querleistenrest, Innenrahmen, Dämmstoff, Schwerfolie am abgekoppelten Bodenrahmen
     innen angebracht und schließlich abgekoppeltem Bodenrahmen mit Schaumgummi zur Dämmung der
     Revisionsöffnung und Restholz.
     Ein weiters Bild zeigt die Außenfläche des Bodenrahmens mit Schwerfolie bedeckt.
     Auf einen Schöheitspreis lege ich am Boden keinen besonderen Wert...wenns hilft schon gleich gar nicht.
     Zusätzlich habe ich noch einen Griff angebracht und auf der Gegenseite Gummifüße zum zwischzeitlichen
     Abstellen des Teils befestigt.
« Letzte Änderung: 19.02.2009 00:16 von Lupinello »
Sound is a chain gang

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Offline mc_guitar

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #6 am: 19.02.2009 00:40 »
Hallo,

Schönes Projekt!! Hab mal auf der Platte von Fisher gestanden und war schwer über die Wirkung beeindruckt! Kann mir das wunderbar vorstellen! Vielleicht kann man da die Pläne zum Nachbauen fertigmachen und zur Verfügung stellen.

Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline _peter

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #7 am: 19.02.2009 16:48 »
Hallo,

finde ich sehr spannend hier! Ich hab's immer noch nicht genau verstanden oder auch aufgrund der Menge
an Text überlesen aber liegt das eigentliche Trittbrett jetzt nur auf dem Stück Fichte-Querstrebe auf, oder
ringsherum am Rand? Würde man das Brett auf steifen Federn lagern, würden die das Schwingverhalten
zu stark beeinflussen (z.B. zu lange nachschwingen, wenn man den Ton abstoppt)? Das mit der Dämmung
zum Boden ist mir persölich nicht so wichtig, bzw. das kriegt man irgendwie schon hin, interessanter finde
ich die Frage, wie man das Trittbrett am besten montiert, so daß es möglichst gut schwingen kann.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #8 am: 19.02.2009 19:16 »
Servus Bassfreunde,

@Micha:
Pläne sind eigentlich nicht notwendig und hier rein EDV-mäßig von mir nicht machbar.
Ich denke aber schon, das das Teil mittlerweile nach allen Beschreibungen selbsterklärend ist.
Wusste gar nicht, dass fisher-amp sowas auch macht.
Dachte bisher nur an das Pleasureboard von tecamp. Die Details dort kenn ich nicht. Wir haben uns nur unsere eigenen Gedanken gemacht.
Ich sehe schon, du weisst, was so ein Brett an Pleasure erzeugen kann (hier jedenfalls, wenns endlich perfektioniert ist).

@Peter:
Zur Verbesserung der Vorstellungskraft:
Trittbrett, Seitenwangen und Innenrahmen sind ungedämpft.
Die Querstrebe spielt jetzt überhaupt keine Rolle mehr (vorher nur Stützfunktion fürs Trittbrett).
Auf den Innenrahmen ist der Dämmstoff angebracht. (Ich würde hier jetzt einen Verbunddämmstoff aus dem bisherigen und Schwerfolie benutzen...den gibt es im Net).
Der Tragrahmen mit den Gummifüßen ist mit dem Dämmstoff auf dem Innenrahmen lediglich verklebt.
Verklebung reicht auch, da er ja eigentlich nur sich selbst zu tragen hat (beim Transport) und bei Benutzung gegen Klebung und Boden gepresst wird.
Wie gesagt hab ich den Tragrahmen innen und aussen mit Schwerfolie beklebt und die Gummifüße nochmals mit Schwerfolie abgekoppelt...all das hat es schließlich gebracht...jetzt schwingt eigentlich gar nichts mehr mit bei noch nicht ganz befriedigender Schwingfreude des Trittbrettes.

Zur Abkopplung vom Boden:
Ist schon wichtig, denn wenn ein Heizkörper mal zu schwingen anfängt, dann sind die Vibrationen einfach fehlgeleitet.
Da würde man auch im Übungsraum unter Umständen Schwierigkeiten bekommen...und auch sonstwo.

Zur Schwingfreudigkeit des Brettes:
Nachdem die Querleiste keine Rolle mehr spielt, schneide ich sie fast restlos raus.
(Übrig bleibt da nur noch eine von Sepp eingesetzte Schraube, die mir anhand einer Gegenschraube auf dem Revisionsboden anzeigt, wie ich den Revisionsboden passend einsetzen muss.)
Nun hab ich endlich den Platz, den ich mir für die Shaker ursprünglich vorstellte.
Ich platziere alle Shaker jetzt möglichst mittig, da das Trittbrett dort am Schwingfreudigsten ist.
Ich hoffe, ich kann Sepp nochmal dazu motivieren, die 4 viereckigen Abstandshalter gegen einen großen, kreisförmigen Abstandshalter zu tauschen.
Der neue einzige Abstandshalter wird dann alle Shaker so mittig wie möglich ohne Behinderung durch die ehemalige Querleiste aufnehmen.
Ich erhoffe mir, dass die Kreisform die konzentrierte Vibration gleichmäßig abgibt und dennoch das Brett stabilisiert.
Wart also nochmal ab: ich werde berichten.

Grundsätzlich: je schwingfreudiger das Trittbrett umso weniger muss man Aufdrehen und damit wieder über Masse abkoppeln.
Und Schwerfolie ist Masse und zwar schwere.
Dennoch liege ich jetzt bei verbesserter Wiegung und Wirkung immer noch bei ca. 16 kg.


@ alle Interessierte zur gesundheitlichen Wirkung:
Gespräche über so ein Ding geben Resonanz.
So hab ich folgende Geschichte gehört:
Party, leicht alkoholisierter Teilnehmer, eingeschlafen auf einer Box, bei Ausschalten der Musik: Herzstillstand
Wurde wiederbelebt.
Der Herzstillstand wurde durch Teilnahme des Herzens am tiefresonanten Rhythmus und Ausschalten letzterem bewirkt.
Die Wirkung tiefer Resonanzen auf den Körper sind nicht zu unterschätzen! Es ist Körperschall!
Meine Lösung: einfach nicht mehr aufhören, zu spielen  oder wenigstens unter dem Spielen nicht einschlafen ;D.
Dennoch: bitte ins Kalkül ziehen, dass es gesundheitlich nicht unbedenklich sein kann.
Zu Risiken und Nebenwirkungen informiert euch dieser Hinweis oder euer Arzt oder Apotheker ;D.

Kleine praktische Korrektur: Aluleisten an den Ecken der Seitenwangen werde ich noch anbringen um Splitterungen des schönen Holzes zu vermeiden...da soll lieber etwas anderes splittern ;D.

Gruß
da Woifi

PS: Im Anhang sind die Schrauben sichtbar, mit denen mir Sepp den Einbau des Revisionsbodens verdeutlicht
     hat. Beide Schrauben müssen einfach nur übereinander liegen. Dann passt der Revisionsboden wie
     ausgeschnitten rein. Der kleine Hinweis ist wirklich liebevoll!
     Die Verbunddämmstoffe im Net hab ich derzeit wegen Teil-Absturz nicht mehr zur Verfügung...müssten sich
     aber bei intensiver Suche finden lassen.
     
     
« Letzte Änderung: 20.02.2009 00:08 von Lupinello »
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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #9 am: 26.02.2009 20:31 »
Servus,

letzter Stand der Dinge:
1. Die Schraube zur Orientierung für den Einbau der Revisionsklappe sitzt jetzt hier: siehe Bild 1
   (Ehemalige Querstrebe fast restlos abgeschnitten)
2. Das Trittbrett mit 9,5 mm ohne Abstandshalter reicht aus, mich ohne Wippen zu tragen
3. Die Abstandshalter sind entfernt. Somit sieht es innen nicht mehr gerade schön aus...is aber egal.
4. Die LS sind so mittig wie möglich und ohne sich zu berühren nur durch fette Beilagscheiben getrennt direkt in
   das Trittbrett geschraubt. Sprengringe liegen noch zwischen Schraubenkopf und Speakeröse. Die Dinger sitzen
   bombenfest.  siehe Bild 2
5. Schutz für Seitenwangen bereits zugeschnitten siehe Bild 3.

Mehr kann ich jetzt nicht mehr tun.

Praxisbericht in Bälde.

Gruß
da Woifi
« Letzte Änderung: 26.02.2009 21:19 von Lupinello »
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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #10 am: 9.03.2009 21:32 »
Servus,

Praxisbericht der ganz anderen Art:

ich hab das Ding noch nicht wieder neu verkabelt (hab mich im Rackthema verstrickt, ich machs aber am Wochenende fertig und berichte dann).

Dennoch kann ich schon jetzt etwas berichten:
Die nur kurzzeitige Praxiserfahrung mit dem Ding und das längere Nachdenken darüber haben mein Bassspiel auf neue Füße gestellt.
Ich kontouriere mehr, ich setze mehr ich hab eine bessere Struktur bei optimaler Einfachheit.
Die Art des Spiels beschäftigt mich mehr als individueller Variantenfetischismus.
Dennoch eröffnet mir die Beschäftigung mit der Art des Spiels neue Rhytmusvarianten im Zusammenspiel mit dem Schlagzeuger.
Das dient der Band bzw. dem jeweiligen Stück...es wird lebhaft, was mir früher eher langweilig schien.
Ich hab auch zu für mich bisher langweiligen Dingen schnell eine lebhafte Idee und arbeite mich dann technisch ein.

Ich empfehle jedem Bassisten, sich derartige Gedanken zu machen und zumindest einmal im Leben auf so ein Brett zu stellen.
Das kann nur förderlich für das Spiel und die gemeinsame Musik sein.
Wenn es mir als Bassisten mehr Spass macht, macht es auch der Band mehr Spass...ich bin zumindest mal sehr zufrieden und drücke meine Zufriedenheit auch aus...das macht auch andere zufrieden!

Mir scheint, ich habe in der Verwirklichung des Projekts tatsächlich etwas wesentliches gelernt:
Was man mit seiner Bass-Tat eigentlich der Musik und dem Publikum antut und welche Macht man hat, der Musik, dem Publikum und nicht zuletzt sich selbst das Leben so angenehm wie gewollt zu gestalten.
Die Gedanken und das physikalische Brett sind etwas für Bassschüler, zu denen ich mich immer wieder aufs neue zähle.
Bass ist eine Macht, der es gilt, sie nach dem ureigensten Gusto zu nutzen!
Da Basswellen erst nach 20m und mehr so richtig ausschwingen hilft einem in der Beurteilung der Wirkung so ein Trittbrett!

Wie gesagt: Verkabelung des Brettes und Praxisbericht in letzter Version am WE.

Gruß
da Woifi
« Letzte Änderung: 9.03.2009 22:44 von Lupinello »
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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #11 am: 26.03.2009 20:03 »
Servus,

das WE war lang ;D.
Neu verkabelt und zwar zunächst 2 parallele Paare in Serie wie bisher auch schon.
Diese Version schien mir zwei Speaker leiser zu machen.
Also doch zwei seriell verkabelte LS-Paare parallel. Das machte mir den ausgewogeneren Eindruck.
Den Revisionsboden hab ich auch noch innen mit Schwerfolie beklebt.

Ergebnis: für mich jetzt perfekt
Ohne Querstrebe bei mittig angeordneten LS rappelt es ordentlich auch bei der G-Saite.
Ganz ungefährlich ist es nicht...ich spür sogar mein Hirn vibrieren..also gemach...gemach!
Die Abdämmung nach aussen läßt keine Wünsche mehr offen.

Das wars...ab in den Übungsraum (melde mich dann nochmal).

Gruß
da Woifi

PS: Ich danke Sepp für seine hervoragende Arbeit und seine Ratschläge bei unglaublich schneller Einarbeitung in
die Materie!
Weiterer Dank gilt auch Dirk und Stefan für die Beratung bei der Auswahl der Materialien!
Mercie Freunde!
« Letzte Änderung: 27.03.2009 20:34 von Lupinello »
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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #12 am: 15.04.2009 01:48 »
Servus,

letzte Meldung:
-3x im Übungsraum getestet (dort bleibt es jetzt mal)
-ich mag es nicht mehr missen (macht mir mit wesentlich mehr Spaß als ohne)
-es funktioniert (strumpfsocken schon gar) und niemand ist gestört

also: empfehlenswert

Ich verwende eine Stereo-Endstufe, in die ich das Originalsignal für die Box auf einen Kanal einspeise und per Frequenzweiche bei Crossoverfrequenz 1KHz nur die tieferen Töne für das Trittbrett auf den 2. Kanal sende.
Dadurch müssen die Shaker nicht alles abtun und beschäftigen sich mit dem Nötigen.

Gruß
da Woifi

PS: Was ich vielleicht nächstens mal besser machen würde: etwas größer auslegen (evtl. 65x65 bei noch 4 Shaker
      oder wie das Original: 80x80 bei 8 Shaker...dann kann man sich aber auch langsam gleich das Original kaufen,
      wenn man die Qualität der von mir verwendeten Shaker haben will).
« Letzte Änderung: 15.04.2009 02:28 von Lupinello »
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Offline Patbanger

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  • Keep on rockin`!!!
Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #13 am: 6.05.2009 15:47 »
Erst mal find ichs ne klasse Idee so ein Teil selbst zu bauen!!!
Ich hab auf der Messe beim Tecamp Stand das Pleasure Board angetested, is echt n geiles Teil und macht richtig Laune, allerdings kann ich mich einfach nich von nem 800Watt Stack trennen, ich brach den Schub einfach von bewegter Luft  ;)
In 2 Wochen hab ich nen Termin bei Tecamp, mal gespannt was mir Thomas noch so zeigen wird!!! Yeehhaaa  :bier:
Rock on!

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Offline Lupinello

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Re: Rappel-Trittbrett für Bassisten
« Antwort #14 am: 7.05.2009 00:55 »
Danke Pat für die Anerkennung der Mühen!

Wir haben jetzt mal Aufnahmen im Übungsraum gemacht und da sagen doch glatt die Mitmusiker und ich bin auch der Meinung, dass der Bass lauter sein muss.
Das liegt eben daran, dass ich wegen des verstärkten Fühlens der Wirkung gar nicht mehr so auf das Hören angewiesen bin.
Man braucht Erfahrung mit so einem Teil.
Der Bandsound darf jedenfalls nicht darunter leiden.

Gruß
da Woifi
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