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Schaltungsanalyse

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_peter:
Hallo,

+1

Bei Fixed Bias würde man ja negative Gittervorspannung erzeugen, um den Arbeitspunkt einzustellen.
Hier ist's ja sehr positive, die, wenn über den Kathodenwiderstand nicht gegengekoppelt würde, den
Arbeitspunkt ins Nirvana schießen würde. Sinn? Vielleicht um, wenn der PI in die Verzerrung geht und
anfängt Gitterstrom zu ziehen, diesen zur Verfügung zu stellen und damit Gitterblockaden zu vermeiden?

Gruß, Peter

_peter:
Nachtrag  :)

Im Hiwatt-Unterforum gab's dazu auch schon Threads aber ich glaube zu einer eindeutigen Lösung
kam es nie.. Man sollte das ganze auch historisch betrachten: In den frühen Schaltungen war an
der Stelle ein Kathodenfolger, der wohl die gleiche Aufgabe erfüllte, aber zu viel Gain klaute  ???

Peter

chipsatz:

--- Zitat von: _peter am 19.06.2009 13:37 ---In den frühen Schaltungen war an der Stelle ein Kathodenfolger, der wohl die gleiche Aufgabe erfüllte, aber zu viel Gain klaute  ???

--- Ende Zitat ---

Hi Peter,
dann musste man die "arbeitslose" Triode wohl irgendwie anderweitig beschäftigen  ;D.

Gruß mike

KippeKiller:

--- Zitat von: _peter am 19.06.2009 13:34 ---Bei Fixed Bias würde man ja negative Gittervorspannung erzeugen, um den Arbeitspunkt einzustellen.
Hier ist's ja sehr positive, die, wenn über den Kathodenwiderstand nicht gegengekoppelt würde, den
Arbeitspunkt ins Nirvana schießen würde.

--- Ende Zitat ---

Ich verstehe nicht ganz warum ein fixed Bias zwingend negativ sein müsste.
Und im Verhältnis zum über dem Kathodenwiderstand erzeugten Spannungsabfall ist die Gittervorspannung warscheinlich sehr wohl negativ, ich würde die Konstantstromquelle als eine virtuelle Masse betrachten wie man sie in Opamp-Schaltungen ohne Bipolare Versorgung benutzt.
Und meiner Meinung nach ist die Gittervorspannung etwas anderes als der durch das anliegende Signal hervorgerufene Spannungsabfall über dem Kathodenwiderstand.
Ich lasse mich aber auch gerne belehren  :)

Gruß Mathias

OneStone:
Hallo Mathias!


--- Zitat von: KippeKiller am 19.06.2009 17:27 ---Ich verstehe nicht ganz warum ein fixed Bias zwingend negativ sein müsste.
--- Ende Zitat ---

Bei üblichen Röhren in üblichen Schaltungen muss die BIAS-Spannung negativ sein, sonst brennt die Röhre ab, weil bei den meisten Röhren da dann zuviel Strom fließt. Andersrum gesehen ergibt das sonst sowieso keinen sinnvollen Arbeitspunkt, außer man muss dank zu niedriger Ua den Elektronen in den Hintern treten, damit sie sich bewegen. Obwohl - das ist wohl auch eher kein sinnvoller Arbeitspunkt im Sinne von "linearer Verstärkung", aber es macht halt Klirr, Wärme und so... :)


--- Zitat von: KippeKiller am 19.06.2009 17:27 ---Und meiner Meinung nach ist die Gittervorspannung etwas anderes als der durch das anliegende Signal hervorgerufene Spannungsabfall über dem Kathodenwiderstand.
--- Ende Zitat ---

Das ist richtig. Die Bias-Spannung ist die Ruhepotentialdifferenz zwischen Gitter und Kathode, also die Gleichspannung ohne Aussteuerung, und man kann sie Ugk nennen, das ist eindeutiger als Ug. Die Ug sagt alleine nichts aus, man braucht dazu den Bezugspunkt, und der ist eben sobald ein Kathodenwiderstand vorhanden ist, nicht Masse sondern Uk.


--- Zitat von: KippeKiller am 19.06.2009 17:27 ---Und im Verhältnis zum über dem Kathodenwiderstand erzeugten Spannungsabfall ist die Gittervorspannung warscheinlich sehr wohl negativ, ich würde die Konstantstromquelle als eine virtuelle Masse betrachten wie man sie in Opamp-Schaltungen ohne Bipolare Versorgung benutzt.
--- Ende Zitat ---

So sehe ich das auch. Das Problem an dieser LongTailedPair-Schaltung ist das, dass der Kathodenwiderstand eigentlich für AC unendlich sein müsste, d.h. man bräuchte an den Punkt eine Konstantstromquelle. Näherungsweise macht man eben den gemeinsamen unteren Rk sehr groß und benutzt diesen dann als Arbeitswiderstand und wenn man das wirklich linear machen will, dann braucht man eben einen sehr großen Rk (150k und mehr) und daher eine negative Betriebsspannung von -300V oder so. Und diese spart man sich gerne.
Die typischen Gitarrren-LTP haben ja einen Kathodenwiderstand von so 470 Ohm, an dessen unterem Ende die Gitter ihr DC-Potential beziehen und der somit die Gittervorspannung bereitstellt. Der untere Widerstand mit 10k oder so fungiert dann als Arbeitswiderstand, der das zweite (rechte) Röhrensystem in Gitterbasisschaltung steuert.

Hier ist das etwas anders gelöst. Hier ist der Kathodenwiderstand recht groß gewählt (47k) und man behilft sich eben dadurch, dass man die Gitter hochlegt, damit der Aussteuerungsbereich größer wird. Warum man dazu eine Konstantstromquelle ohne Referenzspannung anstatt eines einfachen Spannungsteilers benutzt, das leuchtet mir aber nicht wirklich ein...

MfG Stephan

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