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Fragen zu Anzerren im Übergangsbereich Clean/Crunch
hooty:
Guten Morgen, :gutenmorgen:
ich freue mich über die rege Anteilnahme an meinem Problem, ohne daß ich jetzt Orange so runter putzen möchte. Ich war und bin bisher mit meinen Orange Amps (AD30) sehr zufrieden aber ich bin ja auch kein Amp-Experte und -Tüftler. Und da liegt das Problem... Da ich als Maschinenbau-Ing. nur mit großen Bauteilen was anfangen kann :P, sind mir die Elektronen suspekt. Ich kann zwar noch einen Röhrenwechsel durchführen aber dann hört es auch schon auf. Ich kann also nur die Symptome zusammenfassen. Diese lassen sich folgendermaßen darstellen:
1. Problem kommt von der Vorstufe, da bei cleanem Amp und aufgedrehtem Master die unangenehmen Verzerrungen nicht auftreten.
2. Röhren sind alle ok, sowohl Vor- wie auch Endstufe und korrekt eingestellt.
3. Die unangenehm kratzenden Anzerrungen beginnen im Übergangsbereich Clean/Crunch und sind dort auch vornehmlich beim Ausklingen des Amps für ca. 1...2 s hörbar.
4. Röhren mit geringerem Verstärkungsfaktor (5751) bringen keine Verbesserung.
Vielleicht hier an Larry oder Marc:
Was würde den ein(e) Check/Reparatur bei Euch kosten ohne das der Amp von Grund neu aufgebaut werden muß?
Beste Grüße,
hooty
mac-alex_2003:
Hallo Hooty,
es ist sehr schade, dass Dein Amp solche Zicken macht. Sowas sollte nicht, kann aber passieren. Letztes erst war ein Kunde da wegen einem knackenden Amp eines großen amerikanischen Herstellers (den Namen nenne ich hier nicht). Was wars? Eine nicht am Sockel angelötete Leitung...
Hier einen Preis für eine Reparatur zu nennen wäre imho nicht richtig, da ich aus der Ferne den Fehler so nicht sicher lokalisieren kann. Eine Einstreuung in die Masse-Leitung ist nur eine von mehreren Möglichkeiten. Sehr gerne kannst Du aber vorbeikommen und ich schaue ihn mir im Detail an.
Viele Grüße,
Marc
hooty:
Hallo Marc,
vielen, vielen Dank für Dein Angebot, auf das ich gerne zurückkomme. Leider wohne ich in der Nähe von Dresden und somit ist das nicht gerade der nächste Weg. Vielleicht läßt es sich aber mal mit einem Besuch meines Schwagers verbinden, der in der Nähe von Bühl wohnt.
Viele Grüße,
hooty
Grooverock:
--- Zitat von: ACY am 27.07.2009 22:22 ---Moin!
Vielleicht (oder wahrscheinlich) meinst du ja das gleiche, wie ich damals in diesem Thread:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,3479.0.html
Lösung habe ich aber keine gefunden, und ich gehe davon aus, daß es normal ist, und daß das sensible Ohr - einmal darauf eingeschossen - diese Verzerrungen nun jederzeit wahrnehmen kann.
Gruß, "ACY" :-)
--- Ende Zitat ---
Hi!
Genau daran dachte ich auch! :-D Diesen Thread hatte ich auch noch im Hinterkopf, weil ich damals fieberhaft auf eine Lösung oder wenigstens eine Erklärung gewartet habe... Dieses Problem haben auch manche Overdrive-Pedale... Klingt da genauso wie es auf den alten MP3 von ACY zu hören war.
Habe mir einen "Prototyp" gebaut der Marcs Retro sehr ähnlich ist. Der hat dieses Problem ebenfalls in sehr leichter Form! *ggrrr*
Genau wie fast alle meine (teuren) Amps. Also nicht bloß meine DIY-Kisten.
Mein 18Watter ist davon verschont!
Ist zwar etwas OffTopic (sorry) aber du bist damit nicht allein. Und wenn jemand eine Lösung parat hat, ich bin sehr gespannt!
Zum Layout des Orange: Ja das ist sicher ein Grund. Larry und Marc haben das ja schon erwähnt.
Aber mir scheint, dass dieses Problem sehr Häufig ist wenn man die Zerre aus der Vorstufe holt!
Viele Grüße, Kim
Larry:
--- Zitat von: mac-alex_2003 am 28.07.2009 08:53 ---Eine Einstreuung in die Masse-Leitung ist nur eine von mehreren Möglichkeiten.
--- Ende Zitat ---
Stimmt! Aber es hätte dich geehrt, wenn du etwas konkreter geworden wärst!
Weitere 'Schweinereien' durch Crosstalk (kapazitive/induktive Kopplung) könnten durch das (optisch zwar vorbildliche) touch-an-touch Entlangführen der Gitterzuleitungen zu den Endröhren an den Primär- und Sekundärleitungen des Ausgangsübertragers entstehen. Insbesondere wenn der PPIMV (Master) auf kleinere Lautstärken eingestellt ist, was diese Gitterzuleitungen noch sensitiver macht als sie ohnehin schon sind. Da hilft auch das (ansonsten vorbildliche) Verdrillen der Kabel nimmer viel!
Ansonsten ist die ganze Kiste IMO eh eine Fehlkonstruktion, denn es ist schlicht ein Unding, das Board so dezentral zu platzieren, dass nicht nur ellenlange Kabel zu Röhrenfassungen und Potentiometern erforderlich sind, sondern dass noch dazu so einstreuempfindliche Bereiche wie Inputbuchsen und Gainpot so dicht an bereits 'sehr saftigen' Schaltungsbereichen zum Liegen kommen.
Mein grundsätzlicher Designvorschlag (im Hause Orange) wäre gewesen, das Board eine gesamte Boardlänge nach rechts und eine halbe Boardbreite Richtung Endröhren zu platzieren. Den Übertrager raus aus der Mitte ans andere Ende des Chassis (dann hinge der Amp auch waagerecht am Tragegriff) und die beiden Vorstufenröhren zwischen Board und Potentiometerreihe rein. Natürlich noch ein Abschirmblech über die Hereinführungen der Übertragerleitungen, um sie quasi in einem Abschirm-Sandwich zu führen (Beispiele: DINO & British Purist!) und die Speakerbuchsen selbstredend auch raus aus der rückwärtigen Mitte ans korrespondierende Ende der Rückseite.
Hach hätte das schön kurze Kabel ergeben!
Und dann hätte das mit der Sternmasse evtl. tatsächlich funktioniert!
Ich habe den Eindruck, dass hier ein noch junger oder zumindest relativ unerfahrener Designer am Werk war, der sich wohl hier, da und dort einiges an Wissen zusammengelesen hatte, aber von den gesamten Zusammenhängen und Abläufen in (hochohmigen) Röhrenamps, von der Ausbildung elektromagnetischer Felder um Komponenten und Kabeln und deren Wechselwirkungen untereinander noch keine grosse Ahnung zu haben scheint!
Vielleicht hatte er vorher Transistoramps designed? Da klappt 'sowas' problemlos!
Aber das hier - das hätten zumindest fünf Tube-Townler besser gemacht, erheblich besser!
Daher nochmals: Setzen! Sechs!
Marc! Was hättest du noch für Ideen?
Larry
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