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Hybrid mit DF91
SvR:
Salü,
Schonmal ein Röhrenset bei Pollin bestellt? Dann habt ihr wahrscheinlich genau wie ich en Haufen DF91 zuhause rumliegen und wisst nicht was ihr damit machen sollt. Im www findet man zur DF91 (1T4 ist die französiche/internationale? Bezeichnung) nur ein Empfängerschaltungen wie Audion und Superhet.
Die Testschaltung:
Ich wollte heut mal testen wie sich die Röhren als NF-Verstärker machen. Die DF91 hat, wie alle Batterieröhren, zwei kleine Nachteile. Sie wird direktgeheizt mit 1,5V. Damit fällt die Gitterspannungserzeugung mit Kathodenwiderstand flach und die Anodenspannung kann nicht als Heizspannung missbraucht werden, wie es Kpt. Maritim bei seinem "the gherkin juicer" gemacht hat. Deshalb hab ich bei meinem Test heute erstmal eine 1,5V-Batterie zum Heizen verwendet. Legt man den Minuspol der Batterie auf Pin 1 (f) der Röhre, den Pluspol auf Pin 7 (f) und verbindet Pin 1 mit einem 1M Widerstand mit Pin 6 (g1), ist das Gitter um 1,5V negativer als die Kathode. Die DF91 hab ich als Triode geschaltet. Als Anodenwiderstände hab ich 100k genommen und als Koppelkondensatoren 22nF.
Als Anodenspannungsquelle hab ich 12V mit einer Villard-Schaltung erhöht. Leider Brummt die Schaltung damit stark. Zum Testen wurde deshalb der Trafo nur kurz an Netzspannung gelegt und wider abgeschaltet und die Ladung der Elkos zur Spannungsversorgung verwendet.
Das Ergebnis:
Die Verstärkung von zwei DF91 in Triodenschaltung ist eher gering. Als Booster zwischen Gitarre und Amp war keine Lautstärkeanhebung hörbar. Auch der Klang war sehr Neutral (nicht so färbend wie beim juicer). Außerdem ist die DF91 anfällig für Mikrophonie (hier würden sich Tests mit der russischen 1sh24b anbieten. Diese hat das Problem Aufgrund ihres Systemaufbaus nicht)
Weiterentwicklung:
ich werde als erstes die Anodenspannungsversorgung optimieren. Hier liegt noch irgendwo ein Printtrafo mit 2x30V rum. Mit diesem könnte ich 60V für die Anode und 30V für g2 erzeugen und damit die DF91 noch als Pentode testen. Vielleicht erreiche ich damit dann eine brauchbare Verstärkung. Am Ende soll ein Hybridverstärker dabei raus kommen, wobei die DF91 in der Vorstufe durch OPamps unterstütz werden sollen.
Für Tipps und Anregungen bin ich offen.
mfg sven
röhrenlehrling-ordi:
Cool. Bin neugierig was du noch so aus dem Röhrchen rausholen kannst ;)
mfg ordi
SvR:
Salü,
Neben der Schaltung als Pentode, werd ich morgen noch eine passende Endstufe mit der 2P1P testen. Bei der 2P1P handelt es sich um eine Batterie-Beam-Power-Tretode aus russischer Produktion. Laut Datenblatt sollte sie in dieser Schaltung fast 250mW Ausgangsleistung liefern. Die ideale Endstufe für Heavy-Metal-Open-Airs also, mit Leistung satt :devil:. Die 2P1P hat zwei Heizfäden und lässt sich mit 2,4V und 1,2V heizen. Für den vorgesehen Arbeitspunkt benötigt sie allerdings eine Gittervorspannung von -4,5V, sodass die 1,4V der Heizung nicht ausreichen und der Rest über eine feste Gittervorspannung erzeugt werden sollen. Die Werte für R2 und R3 sind jetzt Willkürlich gewählt und werden dann nach Bedarf angepasst (R1 ist falsch! Ich werde als g2-Widerstand eher 1k bis 2,2k wählen).
Für Anregungen und Tipps bin ich weiter offen
mfg sven
SvR:
Salü,
Kleiner Zwischenbericht von der Batterieröhrenfront ;)
Netzteil:
Hab mich heute mal mit dem Netzteil beschäftigt. Ich hatte tatsächlich noch einen Printtrafo mit 2x30V und 500mA rumliegen. Sekundärwicklungen in Serie mit Brückengleichrichter ergibt ca. 90V im Leerlauf. Auch wenn man die Spannung mit 2mA belastet geht sie nicht runter. Damit hab ich das perfekte Netzteil für weiter Tests, da zwei DF91 nie 2mA ziehen werden. Für den Versuch mit der 2P1P hab ich noch einen kleinen Trafo mit 5,7V gefunden. Mit diesem werde ich die negative Gittervorspannung erzeugen.
DF91 als Pentode:
Hat leider außer Brummen noch nix vo sich gegeben. Ich werd die Schaltung nochmal neu und ordentlich auf Platine aufbauen. Als Triode mit 24V ging der Drahtigel noch, aber als Pentode wirds dann unübersichtlich und mit 90V Anodenspannung ist es auch nicht schlecht wenn man die blanken spannungsführenden Teile unter die Platine verbannen kann.
Morgen werde ich die DF91 nochmal als Triode testen mit der höhern Anodenspannung. Vielleicht bringt sie dann brauchbare Ergebnisse.
Die 2P1P konnte ich leider noch nicht testen. Im Moment schwebt mir so eine Art Tube-Little-Gem vor. Aber zuerst muss die Vorstufe stehn.
mfg sven
PS: Ich bin immer noch für Tipps und Anregungen offen ;) Ich bin doch sicher nicht der erste der mit der DF91 experimentiert oder? Last mal eure Erfahrungen hören.
loco:
Hallo SvR
Den Extratrafo für die negative Gittervorspannung könntest du einsparen wenn du selbige über Phasenverschiebung aus
dem vorhandenen Trafo gewinnst. Gruß --.-loco
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