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Gleichrichter Umschalter mit Biasumschalter

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Doas:
Experten,

ich laboriere nun schon einige Jahre an meinem Bandmaster 5E7 rum und bin irgendwie nie so richtig zufrieden.
Ich hab das Ding jetzt auf Joachims Jo Pro umgebaut, also auch mit einer Umschaltung von Gleichrichterröhre (5U4GA) auf Dioden (4x1N4004).

Erwartungsgemäß erhöhen sich nun mit den Dioden die Spannungen.

Dioden Ua = 450V
5U4GA Ua= 425V

Nun erhöhen sich auch die Anodenströme bei gleichbleibender Gittervorspannung:

Dioden Ia = 46mA
5U4GA Ia = 31mA

Das entspricht einer Verlustkleistung der Endröhren von :

Dioden = 20,7W (etwa 70% von 30W JJ6L6GC - OK)
5U4G = 13W viel zu wenig !

Bei der Röhrengleichrichtung bekomme ich schon richtig fette Übernahmeverzerrungen auf dem Oszi!
Bei MESA Mark I habe ich auch mal so eine Umschaltung gesehen.
Auch dort war nur ein Biaspoti vorgesehen.

Meine Frage:

Wenn Ihr so eine Umschaltung einbaut, schaltet ihr dann das Biaspoti mit um ?
Das wäre ja eigentlich nötig...wenn man bei beiden Betriebsarten vernünftige Ruheströme einstellen will...oder ?

Viele Grüsse!
Doas


Doas:
ok...das scheint keine Sau zu interessieren....
Um den Fred abzschliessen, jetzt noch diese Bemerkungen:

Ich habe den Bias mit umschaltbar gemacht. Die Röhrengleichrichtung hat das Biaspoti und für die Diodengleichrichtung wird ein
Widerstand zum Bias-Spannungteiler parallel geschaltet.
So laufen in beiden Modi die Endröhren bei etwa 19W. Übernahmeverzerrungen gibt es damit nicht.

Im Röhrenbetrieb messe ich so 30W unverzerrt / 45W max.
Im Diodenbetrieb unverzerrt 40W / 69W max.  :guitar: (geht wohl eigentlich gar nicht mit 2 6L6GC ?...)

Der Diodenbetrieb ist straffer / klarer / zerrt eben später und sauberer in den Bässen.
Der Röhrenbetrieb ist das Gegenteil von allem. Mehr was für Blueser....

Viele Grüsse!
Doas

Joachim:
Hi Doas,

sorry, ich hab das nicht gesehen und noch weniger, dass Du auch noch meinen Namen erwähnt hast 8)

Ja, das ist echt ein Sch..., den ich damals gemacht hab. Es ist genauso, wie Du schreibst: entweder läuft das Teil mit Röhrengleichrichtung zu kalt oder wenn man dort heißer fährt, werden die Endröhren auf Dauer zu heiß gefahren. Da mir die Variante mit der Röhrengleichrichtung besser gefiel, hab ich die Silizium-Diodengleichrichtung rausgeschmissen. Gleichzeitig habe ich die Elkos nach dem ersten (der darf 40µ nicht überschreiten) größer gemacht. Das strafft den Bass, der Amp wird "größer" aber die Zerre verändert sich nicht wesentlich. Im Gegenteil zerrt der Pro mit den größeren Elkos sogar etwas angenehmer.

Die Biasspannung umzuschalten ist natürlich eine gute Alternative, wenn man beide Betriebsarten beibehalten will. Man könnte in der Diodenvariante auch einen Sag-Widerstand einbauen, um die Versorgungspannung anzugleichen (und dann treffllich diskutieren, ob zwischen Silizium- und Röhrengleichrichtung noch ein Unterschied zu hören ist ;D).

Ganz glücklich bin ich mit dem Pro auch noch nicht. Insgesamt gefällt er mir schon, aber der Wow!-Effekt fehlt noch. Und ein Amp ohne Wow! ist nicht fertig :angel:. Ich bin da im Moment gerade dran und schau mal, was geht ...

Mein Pro hat übrigens wegen der im Vergelich zum 5E7 niedrigeren Versorgungsspannug ziemlich genau 25 unverzerrte Watt.

Viele Grüße,
Joachim

Doas:
Hallo Joachim,

super, dass Du den Fred doch noch gefunden hast! Ich muss jetzt mit dem "neuen" Design mal einen Praxistest bei der Bandprobe durchführen.
Das habe ich geändert:

- Die beschriebene Umschaltung + Biasumschaltung
- 2te Röhre ist auch eine 12AY7
- der Feedback R ist von 10M auf 5M runter
- die Anodenleitungen des AÜs sind ein bisschen besser verlegt

Ich habe mich immer gefragt, wie mein Bandkollege mit seinem ENGL Screamer (2x6LgGC) bei so hohen Lautstärken noch cleane Sounds produzieren kann.
Ich denke es ist dieser PI. Der fängt immer zuerst an zu übersteuern. Erst später kommen die Endstufenröhren dazu.
Da der 5E7 erst mein zweiter Amp war und ich sozusagen vom 5E3 "aufgestiegen" bin ist das O.K.
Generell glaube ich aber die saubere Schmitt PI Variante gefällt mir persönlich für Rock - Hardrock, wo auch mal ein Powerchord vorkommt, besser.

Ich hatte den Amp auch schonmal darauf umgebaut. Allerdings zerrte dann nix mehr.....
Viele Grüsse!
Doas

Joachim:
Hallo, Doas,

ich hab den Screamer-Schaltplan zwar nicht im Kopf, aber ich denk mal, der dürfte auch eine deutlich höhere B+ als der Bandmaster haben.

Du kannst noch etwas mehr Headroom rauskitzeln, indem Du den PI exakt symmetrierst. Idealerweise ist der Widerstand an Anode und Kathode exakt gleich. An der Kathode sind aber nochmal zusätzlich die 1,5k, dazu kommen Bauteiltoleranzen. Also mal genau hinschauen und die Werte so hinfummeln, dass an Anode und Kathode ein möglichst identischer Widerstand angeschlossen ist. Der PI begrenzt dadurch bei Übersteuerung symmetrischer. Bei mir waren die beiden Hälften ursprünglich stark unsymmetrisch. Dadurch bedingt hat eine Halbwelle deutlich früher verzerrt. Nach der Symmetrierung war mehr Headroom da und der Amp zerrt - für meinen Geschmack - sogar "schöner".

Viele Grüße,
Joachim

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