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AÜ-Wicklung abschirmen?
Kpt.Maritim:
N'abend Headsurgeon
genau so ist es. Wobei man in Zwikammerkernen auch Kapazitätsarme geschachtelte Gegentakttrafos wickeln kann. Das Wickelschema wäre dann z.B. so:
Kammer 1: 33%PrimärA / Sekundär / 33%PrimärB / Sekundär/ 33%PrimärA
Kammer 2: 33%PrimärB / Sekundär / 33%PrimärA / Sekundär/ 33%PrimärB
Die Sekundärwicklungen werden allesamt parallel geschaltet, und können darum mit relativ dünnem Draht ausgeführt
werden. Die Primärwicklungen werden in Reihe geschaltete. Die 33% würden dann noch Ultralinearabgriffe erlauben.Man kann die Verschachtelung noch weiter treiben und nur 25 oder 17% der Primärwicklungen aufeinmal verwenden und dann auf die andere Kammer springen. Diese Aufteilung hat sich bei meinen Experimenten mit Übertragern für Hifi als sehr vorteilhaft erwiesen, weil der Drahtwiderstand bei sauberere Wicklungsausführung in beiden Primäwicklungen gleich wird, die Streuinduktivität sinkt und die Kapazitäten zwischen den Primäwicklungen im Gegensatz zu bifilarer Wicklung sehr klein sind. So erreicht man einen schön weiten Frequenzgang nach oben hin. Der Nachteil eines solchen Trafos ist, dass die Wicklungen aufwendig extern verschaltet werden müssen und dass der Draht häufig umgespannt werden muss. Das führt zu Arbeitszeit und das zu Kosten.
Viele Grüße
Martin
Manfred:
Hallo,
Wie stark ein Transformator streut hängt von seiner Verarbeitung ab.
Die Bleche müssen wechselseitig abwechselnd geschichtet sein.
Das heißt, für den der es noch nicht weiß, dass z.B. Beim EI Kern der EI-, die IE-Kombination folgt.
Das Blechpaket muss fest gepresst sein damit keine größerer bzw. keine Luftspalte zwischen den Blechen sind.
Die Wicklung darf auch nicht locker oder schlampig gewickelt sein und am besten Lack oder Gießharz getränkt sein,
denn sonst kann die Wicklung vibrieren und der Transformator mechanisch eine Brummvibration auf das Chassis übertragen.
Viele heutige Standardtrafos, jetzt nicht speziell auf die Röhrentechnik bezogen, sind einfach geschichtet und an der Blechnahtstelle verschweißt.
Diese können dann ein enormes Streufeld haben.
Die AÜs müssen allgemein sorgfältig gewickelt werden um die Wicklungskapazität so gering zu halten,
damit der gewünschte Übertragungsfrequenzgang eingehalten werden kann.
Deshalb ist auch zu empfehlen für Röhrenbodenfußtreter ein z.B 12VAC Steckernetzteil zu verwenden
und für die Hochspannungsseite einen passenden geschirmten Ringkerntrafo zu hochtransformieren zu verwenden.
Eine Stahlblechabschirmung schwächt das Feld nicht sehr sonder ändert dessen Verlauf.
Die Elementarmagnete sind im Eisenblech frei beweglich,
das eindringende Magnetfeld braucht daher keine große Leistung um diese nach etwa seinem Verlauf Feld auszurichten.
Anderst beim Mu-Metall. Durch die spezielle Herstellung sind die Elementarmagnete in ein mehr oder weniger festes
Gitter geprägt. Das eindringende Feld, beißt sich, bildlich gesehen, bei dem Versuch die Elementarmagnete seiner Richtung anzupassen,
die Zähne aus und erfährt dadurch eine deutliche Schwächung.
Mu-Metall ist Schw...teuer. Da lohnt es sich qualitativ hochwertige Transformatoren und Übertrager zu kaufen,
sich an bewährten Chassislayouts zu orientieren und eventuell genug Raum zum verschieben bzw. drehen zu lassen.
Gruß
Manfred
Headsurgeon:
Hallo Manfred,
soweit stimmts:
--- Zitat von: Manfred am 26.08.2009 00:18 ---Eine Stahlblechabschirmung schwächt das Feld nicht sehr sonder ändert dessen Verlauf.
Die Elementarmagnete sind im Eisenblech frei beweglich,
das eindringende Magnetfeld braucht daher keine große Leistung um diese nach etwa seinem Verlauf Feld auszurichten.
--- Ende Zitat ---
Aber daran hab ich doch erhebliche Zweifel:
--- Zitat von: Manfred am 26.08.2009 00:18 ---Anderst beim Mu-Metall. Durch die spezielle Herstellung sind die Elementarmagnete in ein mehr oder weniger festes
Gitter geprägt. Das eindringende Feld, beißt sich, bildlich gesehen, bei dem Versuch die Elementarmagnete seiner Richtung anzupassen, die Zähne aus und erfährt dadurch eine deutliche Schwächung.
--- Ende Zitat ---
Mu-Metall ist ein weichmagnetisches Material, d.h. die Flaeche, die die Hysteresekurve umschliesst ist klein
bzw. die Kurve ist schmal. Die Elementarmagnete koennen ohne Verluste umgepolt werden.
Auch der spez. elektrische Widerstand ist so hoch wie der von Edelstaehlen, und der ist hoeher
als der von Trafoblech (Si-Stahl) => wenig Wirbelstromverluste. Mu-Metall wird u.a. in Tonkoepfen eingesetzt!
Die Abschirmwirkung beruht auf der hohen Permeabilitaet, oder alternativ formuliert - analog zu elektr. Stromkreisen - auf
der niedrigen magnetischen Resistivitaet (Permeabilitaet ~ 1/magn. Resistivitaet).
Ein magnetisches Feld fliesst vorzugsweise entlang des Bleches, das eine niedrige magn. Resistivitaet bzw. hohe
Permeabilitaet aufweist, als durch Luft oder andere Werkstoffe mit niedriger Permeabilitaet.
Hier eine anschauliche bildliche Darstellung:
http://www.sekels.com/produkte-sekels/magnetische-abschirmungen/
Gruesse!
Manfred:
@Headsurgeon
Vielen Dank für den Hinweis!
Ich habe im WWW nochmal rechergiert, und muß meine Aussage über die Wirkungsweise des MU-Metalls zurücknehmen.
Diese Erklärung hatte ich vor Jahren, lang vor der Existenz von WWW, von einem Herrsteller erhalten.
Da hatte ich wohl den reinen Kaufmann erwischt. ???
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