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Tschüss Rauschen

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GeekG:
also ich bin anfänger im Ampmodding, hatte aber kürzlich einen Super Champ XD der auch als V1 einen op hat, klang war ganz gut aber die verzerrung die man dazuregeln konnte war bei dem amp nicht röhrensoundmässig. aber das hatte wohl andere gründe auch..

aber ich habe doch immer gehört die WICHTIGSTE Röhre für den Gesamtklang des Amps ist V1, und die nachkommenden Röhren machen kaum einen unterschied im Klang..
also genau das gegenteil was hier steht, ich kenn mich jetzt garnicht mehr aus.

oder ist das von situation zu situation unterschiedlich? ich wollte damals bei dem super champ xd den op amp ausschalten, einen poweramp-in einbauen und mit einer "echte" röhrenvorstufe dortreingehen, um den op amp zu umgehen, also genau der andere weg.. hab dann aber den amp gleich weggegeben, also weiß nicht was die bessere lösung ist.

falls man mein beispiel vergleichen kann überhaupt..
mfg
Georg

Fandango:
Hallo Georg ;-),
der Super Champ XD hat nicht nur einen sondern einige OPs drin die alle den Klang beeinflussen, also nicht die OPs sondern deren Beschaltung.
Ich habe mir gerade den Schaltplan angeschaut, da ist an Röhren lediglich die Endstufe und die Phasenumkehrstufe mit ihrem Treiber drin. Insgesamt also drei Röhren.
Den Sound machen eigentlich die digitalen Effekte die da drin sind, die Röhrenendstufe bringt natürlich auch noch was, aber nur wenn da weiter aufgedreht wird.
Und dann könnte es schon zu einigem Knatsch mit dem Digitalem kommen...

Die Bezeichnung V1 ist eigentlich nicht richtig weil die Röhre eine Doppeltriode ist, also sie hat zwei Systeme drin.
Und dann kommt es natürlich darauf an wie diese Röhre beschaltet ist, manche Hersteller teilen die so auf dass man mit zwei Eingängen jeweils das andere System ansteuert, woanders werden die hintereinandergeschaltet und dann macht die Röhre schon etwas am Sound aus.

Ich habe mit meiner Schaltung nur die erste Triode ersetzt, also direkt am Eingang.
Und diese Röhre macht so gut wie nichts am Sound aus weil da noch eine Übersteuerung weit weg ist.
Übrigens sind im Fender die gleichen OPs drin wie ich sie benutze, TL072.
Wens interessiert, hier ist der Schaltplan: http://www.fender.com/support/amp_schematics/pdfs/Super_Champ_XD.pdf

Da sind auch keine Begrenzerdioden drin, eigentlich werden die nur eingesetzt um die Eingänge vor zu hohen Spannungen zu schützen, da sind das dann Z15.
Der Music-Man hat da 1N914 (1N4148) eingebaut und sie mit 8V vorgespannt, also begrenzen die bei etwa +- 8,6 V.

Aber nochmal zur ersten Röhre im Amp: Die Spannung vom PU liegt bei etwa 30 - max. 100mV, manche PUs bringen auch beim harten Anschlag etwas mehr, die Röhre verstärkt das etwa 50 - max. 70 mal.
D.h. nach dieser Röhre liegen im Höchstfall 7V Wechselspannung an, und da ist noch nichts verzerrt bzw. übersteuert, das besorgt dann i.d.R. die nächste oder übernächste Röhre.
Den einzigen Beitrag zum Klang macht die Absenkung der Höhen die durch die Röhrenkapazitäten bestimmt wird und auch mit einer OP-Schaltung "nachgebaut" werden kann, beim Fender besorgt das der Kondensator C38 mit 1n parallel zum R54 mit etwa -3db/Okt ab 14kHz.
Mit der nachfolgenden Schaltung wird dann der Frequenzgang und die Amplitude den Fender-Bedürfnissen angepasst, genauer darauf einzugehen brauchen wir hier nicht.(Noch dazu wo der Plan nicht ganz vollständig ist...)

Also wie gesagt, die erste Röhre macht den Sound nicht, aber das Rauschen dass sie mit sich bringt wird in den nächsten Stufen mitverstärkt.
Und gerade weil ich fast immer mit übersteuerter Vorstufe spiele ist mir das zu viel.
Ich spiele nicht mit einem Verzerrer sondern das besorgt mein Amp.
Diese OP-Schaltung hat den Klang nur verbessert, er ist trotz Übersteuerung viel klarer geworden und auch ganz leise Sachen wie z.B. ein "an die Saite tippen" kommen viel viel besser.
Ich sehe jedenfalls keinen Grund das wieder zu ändern, meinen anderen Amp werde ich auch umbauen.

Den 10k Widerstand vom Anschluss 6 des zweiten OP habe ich heute durch einen 4.7k ersetzt und habe jetzt die 36db die normalerweise die erste Röhre bringt, das Rauschen ist immer noch kaum wahrnehmbar.
Und "Röhren" tut er noch wie früher.

Gruß,
Georg




 

GeekG:
Hallo Georg

hm also

wenn v1 röhre eine doppeltriode ist besorgt dann die zweite triode der erten vorstufe dann das gain oder wie.
im nighttrain habe ich eine V1 und eine phasenumkehrröhre..

also wo kommt dann das gain her wenn keine röhre davon eine "Gain" röhre an sich ist.
ich weiß manche haben 3 4 oder mehr preampröhren drin, aber ich versteh das grad überhaupt nicht wenn man input und phasenumkehrröhre hat, wo kommt denn dann das gain her?

da hab ich mich nämlich schonmal gefragt, und es würde mir helfen zu wissen welche röhre auszutauschen mehr sinn macht im vox nighttrain, dann könnte ich gezielter testen um  nach meinem lieblingssound zu gehen, und bräuchte nicht nach dem zufallsprinzip alle möglichkeiten von v1 und v2 durchtesten.

ja das im superchamp xd die gleiche op am drin ist wie bei dir jetzt das glaub ich dir, hab mich damals mal erkundigt und da kam die bezeichnun tl.... vor.

es ist ein wenig off-topic von mir ich weiß, danke für deine Erklärungen.
also nochmal die input tube macht eigentlich nix am klang oder verzerrung sondern lediglich verschiedene höhenabsenkungen?
das würde für mich dann schon erklären warum manche v1 röhren tatsächlich "wärmer" klingen als andere.

aber trotzdem macht es keinen sinn WARUM kauft man sich telefunken preamptubes für ca 100 euro wenn man eine um 7 oder 10 euro nehmen kann und es für den Klang das gleiche wäre? ich werd noch immer nicht schlau draus, kann ja gut sein dass alles eine vermarktung ist und eine augenauswischerei bei den verschiedenen tubes, aber es muss doch irgendwas dran sein dass manche röhren besser klingen als v1 als andere... und was ist das dann, zusätzlich zur unterschiedlichen höhenabsenkung meine ich.

mfg

DocBlues:
Hallo Georg,

ich denke, Du liegst mit Deinen Annahmen über die Höhe des Gitarrensignals deutlich zu niedrig - zumindest was die Transienten angeht und die bestimmen den Klangcharakter deutlich mit. Nach meinen Experimenten und Erfahrungen, sollte man von +/- 2 Volt Spitze/Spitze ausgehen. Bei heißen Humbuckern und bei Bässen geht es auch noch höher. Wie gesagt: das OP-Amp Clipping der Transienten und selbst des mittleren Signals muß gar nicht so übel klingen, wenn in darauffolgenden Stufen weicher begrenzt wird. Trotzdem klingt es besser, wenn man sich an die obigen Grenzwerte hält und dann mit Soft-Limitern begrenzt.

Gruß,
DocBlues.

röhrenlehrling-ordi:

--- Zitat von: GeekG am 11.01.2010 09:57 ---
wenn v1 röhre eine doppeltriode ist besorgt dann die zweite triode der erten vorstufe dann das gain oder wie.
im nighttrain habe ich eine V1 und eine phasenumkehrröhre..

also wo kommt dann das gain her wenn keine röhre davon eine "Gain" röhre an sich ist.
ich weiß manche haben 3 4 oder mehr preampröhren drin, aber ich versteh das grad überhaupt nicht wenn man input und phasenumkehrröhre hat, wo kommt denn dann das gain her?


--- Ende Zitat ---

Es gibt keine Phasenumkehrröhren.... Man kann theoretisch jede Vorstufenröhre als PI nutzen und der Gain kommt auch theoretisch von jeder Röhre. Was meinst du überhaupt mit "Phasendreherröhre"?? Eine selektierte ECC83 "Balanced" von Dirk?? Man kann aus jeder Röhre durch Übersteuerung "Gain", wie du sagst, herausholen.

mfg ordi

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