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Tschüss Rauschen
Ramarro:
Wobei "Gain" eigentlich nicht mehr und nicht weniger als Verstärkung bedeutet. Bei Übersteuerung spricht man in anglomanen Kreisen wohl eher von "Drive". Im Nighttrain macht der Katodyn- Phasensplitter schaltungsbedingt deutlich weniger Verstärkung als die Vorstufenröhren.
Grüße,
Rolf
GeekG:
--- Zitat von: Ramarro am 11.01.2010 11:41 ---Wobei "Gain" eigentlich nicht mehr und nicht weniger als Verstärkung bedeutet. Bei Übersteuerung spricht man in anglomanen Kreisen wohl eher von "Drive". Im Nighttrain macht der Katodyn- Phasensplitter schaltungsbedingt deutlich weniger Verstärkung als die Vorstufenröhren.
Grüße,
Rolf
--- Ende Zitat ---
vorstufen RÖHRE, weils nur eine ist dann.
ja wie soll ich mich auskennen, vox nt hat eine v1 und eine v2 (phasensplitter oder phase inverter??)
und wenn weder eine V1 gain, drive oder ton macht (weil man sie duch op austauschen kann), noch die v2 bei mir, was produziert dann Drive oder Gain wenn man nur 2 ecc83 hat. (eine input röhre eine pi)
man hat ja einen gain regler am amp, (vorstufendrive wenn man so will), wodurch kommt dann der typische röhren sound, Nur von den powertubes? check garnix mehr.
also ob man nun verstärkt über eine v1 oder einen op amp ist wurscht (außer höhenbegrenzung), vom drive her und vom ton her?
oder macht ein austausch v1 gegen op amp nur sinn wenn man mehr als 2 vorstufenröhren hat?und quasi extra "gain röhrenplätze"
es gibt ja auch nirgends eine ordentlich erklärung über solche dinge für laien.
nach alldem was ich gelesen hab war immer die ERSTE röhre die wichtigste für den GESAMTKLANG des amps, und jetzt soll man das aufeinmal ersetzen gegen so einen opamp, ich kapier das noch immer nicht.
würd nur verstehen wenn man 3 preampröhren hat, das dann eben die erste röhre von den 2 verbliebenen, nach dem op eben die wichtigste röhre für den klang und das gain ist. oder man schaltet einen op amp VOR ALLE röhren die man standardmässig hat und es kommt keine weg, und man erreicht dadurch noch mehr gain oder drive oder verstärkung? ich kann diagramme nicht gut lesen.
naja ich lass es lieber ich seh schon ich verhau den ganzen thread hier.
Fandango:
Hallo allesamt,
ich habe gerade mal den Oszi an die Gitarre gehängt und siehe da, ich habe max. 1.2V Vss herausbekommen.
Auf die Empfehlung von DocBlues habe ich noch zwei Germanium-Dioden eingebaut und diese mit +-4V vorgespannt, nicht höher weil ich sowieso nur +-8V Versorgung habe.
Aber das reicht aus, der Amp bleibt auch clean wenn ich das Gain zurückdrehe und übersteuert nicht in der Vorstufe auch bei hartem Anschlag.
Natürlich hätte man mehr Reserve bei einer Spannungsversorgung von +-15V, der Fender hat übrigens auch nur +-12V.
Zur TELEFUNKEN-Geschichte:
Es gibt Leute die kaufen ein Netzkabel für 800€ und hören dass die Anlage dadurch besser klingt, wohlbemerkt ein Netzkabel mit 2Mtr. Länge.
Da helfen auch keine Erklärungen, das ist einfach Glaube, und daran versuch mal Einer zu rütteln.
Wie ich schon sagte, ich habe meine Telefunken ECC83 alle verkauft und da ist ein schöner Familienurlaub dabei herausgesprungen.
Kein Zweifel, Telefunken-Röhren sind gute Röhren, aber Philips, Valvo oder Lorenz sind jedenfalls meiner Meinung nach genauso gut.
Wenn nun andere Hersteller Röhren bauen die nicht dem jeweiligen Datenblatt entsprechen und sie trotzdem z.B. ECC83 taufen kommen dann solche Probleme wie das mit der Rumprobiererei welche nun die Beste ist auf.
Thema Phasenumkehrröhre: Bei einer Katodynschaltung ist es egal ob die Röhre symmetrisch ist weil die Phasenumkehr nur mit einem System gemacht wird.
Bei einem Schmitt-Phasendreher, auch "Long-Tail Pair" genannt, sollte man schon eine Röhre nehmen die symmetrisch ist oder man stellt die Symmetrie selbst ein, manche Amps haben dafür sogar einen Trimmer eingebaut.
Eine Bemerkung noch dazu: Eine Katodyn-Schaltung ist nie 100% symmetrisch, was natürlich auch den Klang beeinflusst.
Dagegen kann man einen Schmitt-Phasendreher sehr genau einstellen, was aber bei Git.-Amps meistens gar nicht gewünscht ist.
Thema Gain: Mehr Gain bedeutet eigentlich nur "Zunahme der Verstärkung", wird aber gerne mit "Übersteuerung" übersetzt.
Man kann eine Röhre übersteuern indem man sie einmal soweit aussteuert dass ein positiver Gitterstrom fließt, was auch sehr oft bei Vorstufen so gemacht wird.
Oder man reduziert die Anodenspannung und/oder erhöht den Anodenwiderstand erheblich wodurch ein fast gleicher Effekt auftritt, das am Eingang liegende Signal wird verstärkt und die Amplitude wird begrenzt, so wird aus einem Sinus fast ein Rechteck.
Die Endstufenverzerrung ist etwas Anderes, hier wird die Leistungsgrenze der Röhre überschritten was aber letztendlich fast den gleichen Effekt bewirkt, aus Sinus wird fast Rechteck.
Dazu kommen noch die Übertragerverzerrungen.
Übrigens sind beide Varianten kombinierbar.
Nur dass man die erste Triode mit einem Gitarrensignal gar nicht übersteuern kann!
Hier wird lediglich das Signal verstärkt und es wirken dazu noch die Röhrenkapazitäten was sich besonders bei der Ankopplung zur zweiten Triode bemerkbar macht, also eine Beschneidung der Höhen.
Und diese zweite Stufe kann schon verzerren, hier also kommt dann der "Gain".
Es kommt also auf die Bauweise des Amps an ob die "V1" für zwei Kanäle gedacht ist oder ob sie die erste und zweite Verstärkerstufe ist.
V1 bedeutet "erste Röhre", und das ist meistens die ECC83/12AX7, also eine Röhre mit zwei Triodensystemen, zwei Röhren in einer.
Wenn "V1" jetzt für zwei Stufen zuständig ist macht sie sehr wohl etwas am Gesamtklang aus, denn je nachdem wie hoch ihr Verstärkungsfaktor ist desto höher der "Gain", und gerade heute wo sich die Hersteller nicht mehr so richtig an die Datenblätter halten und eine Röhre mit einem Verstärkungsfaktor von 70 auch noch "ECC83" nennen macht eine andere Röhre schon viel aus.
Die ECC83/12AX7 hat eine Verstärkung von 100 = 40db pro System. Das wird aber in der Schaltung nicht erreicht, da ist bei max. 70 Ende.
Und eine schlechte Röhre kann mal gerade halb so viel.
Telefunken, Valvo, Philips, Mullard ist Referenz, es werden heute keine besseren Röhren gebaut.
Der Austausch von der ersten Triode mit einem OP macht jedenfalls für mich Sinn wegen dem Rauschen das nun weg ist.
Der Rest hat sich nicht verändert, wie gesagt, so gefällt es mir wesentlich besser.
--- Zitat von: GeekG am 11.01.2010 14:29 ---Wodurch kommt dann der typische röhren sound.
--- Ende Zitat ---
Der typische Sound kommt von der Art und Weise WIE eine Röhre die Amplitude begrenzt.
Dazu mal zwei Grafiken:
Die erste zeigt wie das Signal nach der zweiten Röhre bei Übersteuerung aussehen kann, so oder ähnlich:
Die zweite zeigt das Signal das ein Transistoramp bei Übersteuerung macht:
Und das ist der Unterschied zwischen Röhren- und Transistor-Sound.
Gruß,
Georg
DocBlues:
Hallo Georg,
kannst Du bitte noch kurz nachschicken, mit was für einer Gitarre, welchen Pickups und welcher Saitenstärke Du die 1,2 Volt gemessen hast ? Waren das Single-Notes oder Akkorde, eher leichter Anschlag oder eher "Pete Townsend mäßig" ?
Die Infos würden es mir leichter machen, die 1,2 Volt in Beziehung zu meinen Erfahrungswerten zu bringen.
Ich hatte etwas über 2 Volt mit Bill Lawrence L280 Humbuckern im Single-Coil-Format (etwas mehr Output als Standard-Strat PU. Saitenstärke 010, Akkordanschlg, Anschlagstärke: kräftig.
Gruß,
DocBlues
darkbluemurder:
Hallo Georg,
mit einem Gitarrensignal kann man die erste Stufe nicht übersteuern, wohl aber mit einem vor den Amp geschalteten Pedal (Booster, Overdrive, Distortion, Fuzz o.ä.). Die Frage ist, wie die Eingangsstufe dann reagiert und ob die Röhre das evtl. für die Ohren angenehmer verarbeitet - ist aber Sache des Schaltungsdesigns und des Geschmacks des Designers.
Wie würdest Du das bei Eingangsstufen mit Pentoden (z.B. EF86 oder 5879) sehen - die dürften ja durch das Gitarrensignal auch nicht übersteuert werden können. M.E. klingt es aber doch anders als mit Trioden.
Weitere Frage ist, inwieweit der Gridstopper vor der ersten Stufe zum Rauschen beiträgt - insbesondere wenn es ein 68k ist.
Aber die Idee finde ich prima. Ich bin sicher kein OP-Amp-Hasser, ich spiele schließlich live immer mit vorgeschalteten Pedalen. Bei Rauschen bin ich allerdings nicht so empfindlich, dafür umso mehr bei Brummen - das geht gar nicht. Deswegen spiele ich live auch nur brummfreie Single Coils.
Viele Grüße
Stephan
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