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Allround-Zweikanaler mit Fender-Clean und Marshall-Lead
Nils H.:
Moin,
nachdem der "kleine" hier im Proberaum und live ein Opfer der Evolution und von meinem "großen" Dreikanaler größtenteils ersetzt wurde, habe ich den Amp heute mal auf die Bank geholt und ein Pärchen JJ 6V6 S im Amp eingemessen, das ich noch liegen hatte, mit der Hoffnung, den Amp etwas wohnzimmertauglicher zu bekommen. Klanglich macht er sich in meinem Wohnzimmer ziemlich gut, deutlich besser als mit 6L6 vorher - irgendwie wirkt er "zahmer", runder und weniger steril als mit 6L6, mit denen der Amp bei Minimallautstärke immer etwas zickig klang und mehr Schub brauchte. Montag nehme ich ihn mal mit in den Proberaum, mal sehen, wie sich die 6V6 dann in laut machen.
Aber: Mir fehlt so ein wenig das Bauchgefühl für den Einsatz von 6V6 bei höheren Spannungen, weswegen ich ganz gerne noch mal ein paar zweite Meinungen zum Arbeitspunkt hätte. Die Röhren laufen jetzt mit einer Anodenspannung von 417V bei einem gemessenen Kathodenstrom von ca. 15-16 mA (also inkl. SG-Strom). Ich habe im Hinterkopf gehabt, dass Dirk irgendwann mal gesagt hat, bei den JJs sollte man eher mit 10W als mit 14W rechnen, demnach laufen die Röhren so bei 55%-60%. Der AÜ (1750M) hat ja 4k3 primär bei 2/4/8 Ohm, eingemessen habe ich ihn mit 8 Ohm Last am 4 Ohm Tap. Übergangsverzerrungen sind kein Thema, und gut klingen tut er auch. Über dem Lastwiderstand habe ich 12,6V RMS gemessen, macht also knapp 20W.
Edit: Was ich vergessen habe: Die SG-R sind 470R/2W, dürfen die bleiben, oder sollte ich die vergrößern und/oder durch welche mit höherer Leistung ersetzen? /Edit
Ich würde sagen, alles bestens. Zustimmung oder Einwände?
Gruß, Nils
Dirk:
Hi,
etwas mehr Strom wird nichts schaden. So bei 25 mA würde ich die Grenze ziehen.
Versuchs mal ob es überhaupt klanglich gefällt bzw. etwas bringt.
Gruß, Dirk
Nils H.:
--- Zitat von: Dirk am 3.12.2011 16:07 ---Hi,
etwas mehr Strom wird nichts schaden. So bei 25 mA würde ich die Grenze ziehen.
Versuchs mal ob es überhaupt klanglich gefällt bzw. etwas bringt.
Gruß, Dirk
--- Ende Zitat ---
Wow, an 25mA hätte ich mich jetzt spontan nicht rangetraut. Bei 25mA wird die Anodenspannung so auf 410V runtergehen, wenn ich jetzt mal 3mA SG-Strom abziehe bin ich bei rund 9W Pa. Ist denn Deine Aussage bzgl. der 10W bei den JJs noch gültig? Wenn ja ist das aber SEHR heiß :devil: .
Gruß, Nils
Dirk:
--- Zitat von: Nils H. am 3.12.2011 16:25 ---Wow, an 25mA hätte ich mich jetzt spontan nicht rangetraut. Bei 25mA wird die Anodenspannung so auf 410V runtergehen, wenn ich jetzt mal 3mA SG-Strom abziehe bin ich bei rund 9W Pa. Ist denn Deine Aussage bzgl. der 10W bei den JJs noch gültig? Wenn ja ist das aber SEHR heiß :devil: .
--- Ende Zitat ---
Ich gehe davon aus, dass Du die 6V6 NICHT als Triode betreibst, von daher sind auch keine Probleme mit den 25 mA zu erwarten. Bei Verwendung als Triode hingegen ist das Limit fast erreicht.
Gruß, Dirk
Nils H.:
Moin,
nein, kein Triodenbetrieb. AB-Betrieb als Pentode/Tetrode/whatever. Ich hab noch mal ins Bias-PDF geschaut, da rechnest Du bei den JJs mit PA=10W. Ich hab mir das dann noch mal aufgemalt (siehe Anhang), jeweils die Arbeitsgeraden bei 15 und 25 mA mit 10W und 14W Pa.
Lege ich 10W zugrunde, wären schon 15mA zuviel - der A-Zweig bzw. der Knick läge (knapp) über der Pa-Hyperbel (bei 14W unkritisch). Mit 25 mA liegt man im A-Bereich auch schon über der Hyperbel. Ich denke mal, ich werde dne Ruhestrom so in Richtung 18-20mA mal hochschrauben.
Übrigens, ist Dir/Euch schon mal aufgefallen, dass die Leistungshyperbel im JJ Datenblatt nicht mal ansatzweise richtig ist? Die geht z.B. durch den Punkt 300 V / 40 mA, macht bei mir 12W, andere Punkte ebenso. Bei kleineren Spannungen geht's dann so in Richtung 9W. Ich mahne hier mal zu Aufmerksamkeit, wenn man dieses Datenblatt benutzt, um die Arbeitsgeraden einzuzeichnen!
Gruß, Nils
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