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Gemeinsamer Katodenwiderstand an zwei ECC83 Triodensystemen
Stone:
Hallo
Bei einem Testaufbau habe ich für die zwei Systeme einer ECC83 einen gemeinsamen Katodenwiderstand benutzt, 2k7, gebrückt mit 680nF, nach Marshall. Die beiden Systeme sind über 100k (jeweils) an V+ gelegt, V1a bildet, wie beim 220x von Marshall, die Aufholstufe für das eingehende Gitarrensignal und gibt es über 22nF, 470k, 1M (Poti) an V1b weiter.
Bei Potistellungen ab 13:00h bekam ich ein pulsierendes "Plop" ohne irgendwelche Anteile vom Gitarrensignal. Auch der auf Masse gelegte Eingang von V1a schaffte keine Ruhe - ergo dachte ich, der Katodenwiderstand ist zu klein, entfernte zunächst den 680nF, dann erhöhte ich Rk auf 3k3, 4k7, schließlich auf 10k.
Da ich keine Idee hatte, trennte ich den Katodenwiderstand wieder, sodass V1a und V1b jeweils mit 2k7 und 680nF an Masse gelegt waren und siehe da, kein "Plop" mehr bis Vollanschlag.
Kann mir das mal jemand erklären?
Mir fällt eigentlich nur ein höherer Spannungsfall an Rk ein, wenn man zwei Triodensysteme darüber "koppelt".
Gruß, Stone
fonzarelli:
Hallo,
wenn Du einen gemeinsamen Kathodenwiderstand verwenden möchtest, muss der Wert halb so gross sein wie bei getrennter Schaltung.
In Deinem Fall also 1,35K. Schau Dir mal die Schaltung eines Fender z.b. Twin Reverb an,
da werden die Kathoden entweder einzeln mit 1,5K + 25uF beschaltet oder gemeinsam mit 820 Ohm + 25uF.
Schönen Gruß
Stone:
Ah, ja - Denkfehler. Probiere ich mal aus.
Gruß, Stone
Ramarro:
Wichtig bei dieser Sparmaßnahme ist eben auch, dass Ck tatsächlich groß genug ist, das Katodenpotenzial auch bei tiefen Frequenzen "kalt" zu halten, denn sonst gibt es gegenseitige Beeinflussungen der Stufen, was zu eigenartigen Effekten führen kann. Braucht man jedoch - wie wohl in Deinem Fall - kleinere Werte, dann sollte man die Stufen doch besser separat beschalten.
Grüße,
Rolf
mac-alex_2003:
Hallo,
das kann doch so gar nicht funktionieren. Eine gemeinsame Kathode funktioniert nur dann, wenn beide Hälften gleich angesteuert werden.
Du legst hier ein phasenverschobenes viel stärkeres Signal ans Gitter von V1b als an V1a. Dein Gitter an V1a wird z.B. 1V positiv und das an V1b 10V negativ.
Die Kathoden folgen ja den Gittern, so dass Du zwei sich überlagernder Spannung an der Kathode hast. Da kann dann nur noch Murks rauskommen.
Schau Dir mal die alten JTM45 Pläne an, da sind die Kathoden gemeinsam beschaltet, aber auch die Gitter direkt miteinander verbunden. Das funktioniert dann sehr gut.
Viele Grüße,
Marc
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