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Mein Baby motzt, wenn ihm zu warm wird...
bea:
... und deshalb würde ich mich über fachmännischen Rat freuen.
Ich beziehe mich mal auf den dort beschriebenen Verstärker:
[*]R10 auf 1,2 kOhm
[*]C5 auf 1000 uF / 16 V
[*]R14 auf 270 Ohm (220 Ohm)
[*]C6 auf 100 uF
[*]R15 auf 5,6 k
[*]überbrückt und R7 entfernt
[*]C3 und C4 entfernt.
[/list]
C3 wurde durch einen On-Off-On Schalter ersetzt, mit dem ich den Kathodenwiderstand der ersten Stufe wahlweise mit 150 nF oder 47 nF überbrücke oder vollständig ohne Überbrückungskondensator laufen lasse.
Das funktioniert so weit auch alles zu meiner vollsten Zufriedenheit. Für etwa 20-30 Minuten.
Danach verhält sich das Gerät merkwürd; es fängt an zu verzerren, wird manchmal auch dumpfer, und wenn ich dann C4 umschalte, ist der Ton ganz weg oder es zerrt nur noch. Es hilft nur noch abkühlen lassen.
Als ich dei Platine ausbaute; bemerkte ich , dass sich die Kontaktierung des "heißen" Beinchens von C5 gelöst hat. Ich habe das daraufhin mit einer Drahtbrücke zu R14 hin geflickt und bei der Gelegenheit C14 auch durch Parallelschalten von 1.2 k auf 220 Ohm zurückgeändert. Vorsichtshalber habe ich auch noch mal alle anderen von mir veränderten Lötstellen geprüft und ggf. nachgelötet.
Dem Klang ist das nochmal gut bekommen, aber wenn Baby zu lang läuft, fängts trotzdem an zu motzen.
Ach so, gestern, als der Umschalter für C4 noch freifliegend seitlich aus dem Chassis lugte, lief das Teil einwandfrei.
So, und jetzt weiss ich nicht mehr so recht weiter. Irgendwas scheint da zu heiß zu werden.
Kann es sein, dass die Spannungsfestigkeit von C5 mit 16 V zu knapp bemessen ist und sich das dann mit der Zeit bemerkbar macht?
Wenn ja, wieso triggert dann das Ändern von C4 im laufenden Betrieb das Problem?
Grüßli
Bea
PS: Ebenfalls aufgefallen ist mir, dass das Gerät zwar mit der Sovtek-EL84 läuft, aber nicht mehr mit der Telefunken-Röhre, die vor dem Umbau so schön klang. Effekt wie oben beschrieben, nur eben sofort nach dem Warmwerden.
custom:
--- Zitat von: bea am 26.07.2010 21:38 ---Kann es sein, dass die Spannungsfestigkeit von C5 mit 16 V zu knapp bemessen ist und sich das dann mit der Zeit bemerkbar macht?
--- Ende Zitat ---
Hallo Beate.
Miss doch einfach mal die Spannung über dem Kondensator, dann weißt Du es genau. Ich bin zwar nicht der GA5-Freak, aber das Problem scheint mir nicht so einfach auf Entfernung lokalisierbar zu sein. Du müsstest mal mit 'nem Oszi die einzelnen Stufen abklappern und den Fehler systematisch einkreisen. Kann sonstwas sein. Ich würde vielleicht erstmal komplett andere Röhren probieren.
Gruß, Bernd
bea:
Hallo Bernd, dannke schon mal für die Antwort. Oszi hab ich leider keines.
Vielleicht macht es ja einen Sinn, den C4 komplett abzuklemmen, einschließlich (langer) Verdrahtung, um sicherzustellen, dass da nichts einstreut (ist nur verdrillt, nicht geschirmt).... scheint ja in jedem Fall was mit dem Problem zu tun zu haben.
Um nochmal auf C5 zurückzukommen: wie bestimmt sich eigentlich die Spannungsfestigkeit? Lt. Schaltplan ist der Sollwert für den Abfall an der Kathode 9-10 V. Muss ich da in Gedanken noch die maximale Wechselspannung + Reserve zuzählen?
LG
Bea
Manfred:
Hallo Beate,
miss doch mal die Gleichspannung direkt nachdem Einschalten und wenn der Fehler auftritt,
um festzustellen ob und bei welcher Stufe sich dann eventuell der Arbeitspunkt verschiebt.
Auch die Versorgungsspannungen messen, um sicher zu sein das diese nicht weglaufen.
Was heißt warm! Kann man noch dranfassen, gerade noch oder gar nicht mehr?
Gruß
Manfred
kaluablue:
Moin Bea
ich hab meinen VJR sehr ähnlich modifiziert, wie Du Deinen GA 5. R10 mit 1k2 (hab ich auch) verbrät ne Menge Energie, so 2.5 Watt, und wird wirklich 'warm'. Der sollte erstens ausreichende Wärmekapazität haben, (daran hast Du , glaube ich, aber gedacht) und er sollte natürlich seine Nachbarn nicht grillen. Es gibt hier nen Thread über kaputte Kathodenkondensatoren durch zu grosse Hitze. Darin wird auch das Thema Spannungsfestigkeit angeschnitten.
Ich kann mir vorstellen, dass das original Platinchen des GA5 mit der grossen Hitze nicht gut klar kommt, und Leiterbahnen sich lösen.
Ich habe meinen VJR auf Lötleiste komplett neu aufgebaut und er hat so schon einige Proben mit Vollgas problemlos überstanden.
Ausserdem: mit 1k2 als R10 kommst Du an der EL84 Anode doch so auf 250 -260 Volt, da solltest Du dann den Kathodenwiderstand R14 so in Richtung 135 Ohm (ich hab da 150 Ohm) einstellen. Das sind die Standardwerte aus dem EL84 Datenblatt für Eintakt A Betrieb.
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