Zurück zum aktuellen Projekt. Vorverstärker. Eigentlich hatte ich den schon teilweise zusammengelötet, jedenfalls die Beschaltung des Röhrensockels. Und dann stellte ich im letzten Moment fest, dass ich unpassende Potis rausgesucht habe und keine passenden mehr (ich Trulla...). Ok, zwei 1 Meg-Potis als Lautstärkeregler sind ja eigentlich soooo unpassend nicht. Sie passen nur nicht ins Konzept des Preamps, den ja eigentlich für den G-2000 gedacht war. Also denken und umbauen - Hauptthemen sind die zu starke Wechselwirkung zwischen den Klangregelstufen, die Empfindlichkeit des Mittenreglers gegenüber Quell- und Lastimpedanz - und der Miller-Effekt bei hoher Verstärkung und hochohmigen Quellen.
Im Plan unten musste ich daher die Eingangsstufe des PI einbeziehen. Gegenüber vorher wanderte der PI-Regler wieder zwischen die beiden ersten Systeme und die Mittenabsenkung hinter die 2. Stufe.
Weil die Lautstärkepotis jetzt hochohmig sind, kommen sie natürlich hinter die Klangregelstufen. Und sie dienen als Gitterableitwiderstände. Mhmm, ist zwar gängige Praxis, aber so ganz wohl ist mir dabei nicht ... Gitterableitung über lange Leitung zum Poti auf Platinchen...
Bei der zweiten Stufe gibt es einen Besonderheit: wenn ich die Stufe wie gehabt mit Katoden-C baue, ist die Verstärkung größer als nötig, vor allem aber bewirkt die Miller-Kapazität eine deutliche Höhendämpfung. Wenn ich den Katoden-C weglasse, tritt diese Dämpfung eine Oktave höher auf, und das passt dann. ABER: durch die Stromgegenkopplung steigt der Ausgangswiderstand. Und das beinträchtigt die Funktion des Mittenreglers.... doof.
Mit einer ECC81 wäre das alles kein Thema - aber die scheidet wegen ihrer Mikrofonie-Neigung leider aus. ECC88 würden auch funktionieren - aber die besitze ich nicht. Und ich weiß nicht, wie sie klingen, wenn man sie übersteuert.
Was also tun?
Spannungsgegenkopplung? So dass die gleiche Verstärkung wie mit Stromgegenkopplung erzielt wird?
Würde den Innenwiderstand der Schaltung um den Gegenkopplungsgrad vermindern. Leider aber auch den Eingangswiderstand. Der liegt ja wechselstrommäßig parallel zum Gitterableitwiderstand.
Weil die Klangregelung ja relativ hochohmig ist, wäre auch der GK-Widerstand groß, überschlagsmäßig in der Größenordnung mehrerer Megohm. Mit Trial and error war ich schnell bei um die 5Meg; ich habe dann 5.6Meg gewählt und hoffe, dass ich das im Fundus habe... und glücklicherweise funktioniert die Klangregelung an diesem leicht verminderten Lastwiderstand immer noch ordentlich.
Übersteuerungsverhalten 2.Stufe: das sollte ganz ähnlich dem einer Gainstufe mit Katoden-C sein. Und der Ausganspegel - 13.5V P-P hinter am Mastervolume - reicht locker aus, um den PI zu überfahren. Mit 30 mV Eingangsspannung.
Was fehlt: ein Bright-Switch. Was bewährt sich bei Gitarrenamps besser? Am Gain-Poti oder über den katoden-C? Ersteres würde bei weit geöffnetem Gain-Poti wenig bis gar nicht wirken, also bei Clean aufhellen und bei Crunch nicht wirken. Wäre das nicht sogar klanglich günstiger?